Wieviele Verschwörungstheoretiker kennt ihr?
Welche Story breiten sie aus und wie geht ihr damit um?
4 Antworten
Wieviele Verschwörungstheoretiker kennt ihr?
Extreme Verschwörungsmythiker kenne ich persönlich gar nicht.
wie geht ihr damit um?
Eine Hinwendung zu Verschwörungsmythen läuft meist nach denselben drei Schritten ab:
- Eine kognitive Öffnung für den Mythos entsteht. Oft verursacht durch ein traumatisches Erlebnis (Bruch im Lebenslauf, Bruch in der Partnerschaft, Krankheit, Tod oder Erkrankung eines Nahestehenden usw.)
- Die Verschwörungsideologie füllt dieses Vakuum. Sie bietet Antworten auf alle Fragen: Wieso geht's mir schlecht? Wieso ist mir das widerfahren? Wer ist schuld daran?
- Die Mobilisierung folgt. Aus einem passiven Menschen wird ein aktiver Mensch. Er trifft Entscheidungen. Weil es ihm jemand vormacht, weil es andere für ihn tun, weil Theorie ohne Praxis irgendwann nicht mehr reicht.
Jetzt ist der Punkt erreicht, da die Ideologie das Ruder übernimmt und zum alles Bestimmenden wird. Denn nur sie gibt Kraft, gibt Halt und bietet Orientierung. Ob das esoterischer Nonsens wie Astrologie, Heilsteine oder Tarot-Karten ist oder ob das Verschwörungsideologien sind, spielt dabei keine Rolle.
Mein Ansatzpunkt im privaten Umfeld ist es, beim Erreichen von Punkt 1 Hilfe zu leisten, damit es gar nicht erst zu Punkt 2 kommt. Ist das Opfer bei Punkt 3 angelangt, ist jede Hilfe zu spät.
Alex
Erkenntnis, im Leben die ein oder andere aber wegweisende Fehlentscheidung getroffen zu haben
das ist ja auch ein traumatisches Erlebnis, zu der Erkenntnis zu gelangen, eine oder mehrere wegweisende Fehlentscheidungen getroffen zu haben.
Wenn man es so sieht ja. Ein inneres Trauma, kein Äusseres.
Der Begriff "Verschwörungstheoretiker" ist heute negativ konnotiert. Ich weiß nicht, wie das kommt. Mit Sicherheit gibt es viele Leute, die totalen Schwachsinn verbreiten, wie das Steuern von Gedanken über "Chemtrails" oder die Herrschaft der "Reptiloiden" über die Erde.
Aber es gibt auch Leute, die sich ernsthaft damit beschäftigen, was einzelne Unternehmen, Staaten oder Parteien vertuschen wollen. Und zwar entweder, um ein finanzielles Desaster zu verhindern, die "nationale Sicherheit" nicht zu gefährden oder die nächsten Wahlen zu gewinnen. Verschwörungen gibt es. Es gab sie nachweislich in der Geschichte., wie diese Webseite zeigt.
Heute ist es ein Wort, welches zur Diffamierung benutzt wird. Und scheinbar dürfen vereinzelte Leute oder Organisationen selbst entscheiden, wer ein Verschwörungstheoretiker ist. Ich halte davon nichts. Und da man nicht klar sagen kann, wer Verschwörungstheoretiker ist und wer nicht, kann ich auch nicht sagen, wie viele ich kenne.
Wie gehe ich damit um? Über manche Verschwörungstheorien mache ich mich lustig, mit manchen beschäftige ich mich und manche interessieren mich gar nicht. Harald Lesch klärt hier sehr gut auf, warum die Mondlandungs-Verschwörungstheorie großer Quatsch ist.
Gefährlich finde ich aber daran gar nichts. Ich entscheide selber darüber, was ich glaube und was nicht. Ich brauche keine "Qualitätsmedien", oder Politiker die mir das ganze erklären. Denken kann ich selber.
Auch scheint es eine Verbindung von Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern zu geben. Mit Sicherheit gibt es mache, die rechtsextrem sind. Aber ein Verschwörungstheoretiker (wer auch immer einer ist) ist per se noch lange nicht rechtsextrem. Wenn die "Reichsbürger" zu Verschwörungstheoretikern zählen, klar, die sind rechtsextrem. Aber warum soll jemand, der einem Unternehmen vorwirft, essentielle Dinge zu vertuschen, gleich rechtsextrem sein?
Die Verwendung von solchen Begriffen wie "Verschwörungstheoretiker" tut vor allem eines: Die Gesellschaft spalten. Und das sollte man nicht zulassen.
Also, wie gesagt, ich weiß nicht, wie viele Verschwörungstheoretiker ich kenne. Aber ich kenne einen Kumpel, der wirklich sehr abstruse Dinge erzählt, von denen er liest oder hört.
Nur mich - irgendwie ist es einsam um mich geworden.
Btw: alle Verschwörungstheorien stimmen. Ganz besonders die, die sich gegenseitig widersprechen.😁
Kenne keinen.
L.g. Jan
Das mit dem traumatischen Erlebnis kann ich so, jedenfalls nicht direkt, bestätigen. Das waren eher längere Wege zu der Erkenntnis, im Leben die ein oder andere aber wegweisende Fehlentscheidung getroffen zu haben. Das schließt Traumata im Vorfeld nicht aus. Beim Rest bin ich bei Dir. Kenne leider ein Ehepaar und 1,5 Einzelpersonen.