Wieviel Lötzinn ist gefährlich (Bitte nur Leute antworten die Ahnung davon haben)?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt entsprechende Absaugungen mit Filtern extra fürs Löten. Der Arbeitgeber hat sowas zur Verfügung zu stellen wenn du betrieblich löten musst.

Und bleihaltiges Lötzinn darf im gewerblichen Bereich nur unter bestimmten Bedingungen noch benutzt werden. Zum Beispiel für sicherheitsrelevante Meßtechnik oder bei der Reparatur von alten Geräten. Ansonsten muss mit bleifreiem Lot gearbeitet werden. Im Privaten kannst du in der Hinsicht machen was du willst.

Übrigens ist nicht nur das Lot selbst problematisch, sondern auch das bei Elektroniklot enthaltene Kolophonium (als Flussmittel), bzw. dessen Dämpfe.

Dhalwim 
Fragesteller
 28.04.2016, 20:29

Aber da stand eindeutig Blei 60% drauf (und Lötzinn 40%),

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germi031982  28.04.2016, 20:40
@Dhalwim

Also entweder hält sich dann bei euch die Firma nicht an die Vorschriften, oder er hat eine entsprechende Ausnahmegenehmigung. Wir haben zum Beispiel so eine bei uns in der Firma für ein Produkt das man wirklich nur bleihaltig löten kann, entsprechende Versuche zur Umstellung auf bleifreies Lötzinn sind alle komplett fehlgeschlagen. Zudem ist das bei uns sicherheitsrelevante Messtechnik. Da man noch keine Erfahrungen mit der Langzeitstabilität des bleifreien Lötzinns hat ist in solchen Bereichen weiterhin bleihaltiges Lötzinn erlaubt.

Siehe hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/RoHS-Richtlinien


Wie gesagt, was du zuhause in deinen vier Wänden machst interessiert nicht! Bleihaltiges Lötzinn ist auch weiterhin erhältlich!

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und 60% aus Blei besteht, und wenn der nun verdampft

Das würde bei etwa 1700°C passieren. Bei einem Lötkolben, der maximal 500°C heiß ist, verdampft Blei nicht.

Giftig ist Blei hauptsächlich, wenn man es mit dem Mund aufnimmt. Daher sollte man nach dem Löten mit bleihaltigem Lötzinn immer die Hände waschen, bevor man etwas isst oder trinkt.

Der Rauch beim Löten kommt vom Flussmittel. Und das Flussmittel in bleifreiem Lötzinn ist in der Regel wesentlich giftiger als das in bleihaltigem.

Dhalwim 
Fragesteller
 30.04.2016, 23:04

Ok, dann bin Ich beruhigt. Wusste den Siedepunkt von Blei nicht (dachte er verdampft in etwa bei dieser Temperatur von 350°), Hände wasche Ich mir danach sogar 3mal (gründlich mit Seife)!

Aber egal, jedenfalls nehme Ich aber auch an, dass das Flussmitel auch nicht gerade gesund ist oder?

Ich habe beschlossen, extra deswegen nicht zu atmen und die Luft anzuhalten. Kann aber deswegen nicht 24h lang die Luft anhalten, deshalb Dunstabzug.

Danke fü deine Antwort.

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Sicher entsteht beim löten Bleidampf und der ist auch nicht gesund. Wenn du hin und wieder mal lötest, vielleicht alle Paar Tage ein paar Lötstellen, ist das kein Problem. Da brauchst du auch nicht die Luft anzuhalten.
Wenn du aber 8 Stunden, oder auch etwas weniger pro Tag lötest, nimmst du doch eine gehörige  Menge Blei auf. Falls du es beruflich machen solltest, kannst du verlangen, daß nur unter einem Abzug gelötet wird. Zuhause, falls es nicht so oft ist, würde ein kleiner Ventilator, der die Dämpfe zu Seite bläst, sicher ausreichen. Natürlich muß das Zimmer gelüftet werden. Das wird im Winter schwierig. Grunsätzlich sind heute alle Menschen mit Blei chronisch vergiftet. Nur muß man nicht noch zusätzlich Blei aufnehmen.
Überall in der Umwelt kommt Blei vor. Nicht natürlicherweise, aber durch die Industrialisierung. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen in Deutschland sind mit 6 Gramm Blei pro Quadratmeter belastet. Vor 2000 Jahren wurde Blei als Abführmittel genutzt. Das funktioniert heute nicht mehr. Bei der großen Menge, die jeder in sich hat, bewirkt eine zusätzliche Bleiaufnahme eine Verstopfung durch Darmlähmung.

Dhalwim 
Fragesteller
 28.04.2016, 19:45

Ist zwar entsetzlich, und so genau wollte Ich es garnicht wissen trotzdem danke.

Ich habe nur keine Lust krank zu werden und / oder eine Vergiftung davonzutragen.

Es waren schon einige Lötstellen am heutigen Tag. Zwar mache Ich das nicht täglich, und vorallem wusste Ich nicht mal, dass pro Quadratmeter 6 Gramm Blei vorkommt, aber dann leben wir mehr oder weniger in einer (wenn auch etwas) verseuchten Welt.

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Solange du Lötzinn nicht isst hast nur toxische Berührungen wenn du das Lötzinn direkt angreifst und nicht an der Plastikspule hältst. Um zB Blei zu verdampfen brauchst ca 1700°, und das 3-4m,al so höher als die Löttemperatur. So gesehen ist es völlig ungefährlich. Was du einatmest das sind die Dämpfe vom Flußmittel, das ist dann aber eine andere Frage. Dass kommt auf das Flußmittel an.

Blei kann über die Haut kaum aufgenommen werden und ist giftig durch essen, trinken atmen.

Trinken da früher Blei Rohre für die Wasserleitung verwendet wurde. Damit waren Getränke und Speisen mit Blei angereichert. Blei würde auch als Zusatz beim Wein verwendet.

BLei im Benzin erreicht natürlich im Motor über 1744C und kam so in die Luft und in die Atemwege.

Noch etwas für die Kontrolle: Wird der Lötkolben rot glühend dann hat er zumindest 525°C Vollweiß glühend hat er ca 1500°C NMun noch um 250°C erhöhen dann kommt dein Blei in die Luft.

Also vergiss deine Frage und stelle eine über Flußmittel die verdampfen.

Dhalwim 
Fragesteller
 29.04.2016, 13:19

Ok, Ich dachte es wäre Blei.

Danke, aber Ich wasche mit jedesmal danach die Hände.

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Das, was beim Weichlöten verdampft, ist in erster Linie das Flussmittel (Lötfett, Kolophonium). Diese Dämpfe sind ätzend und schädigen insbesondere die Atmungsorgane. Atemschutz und Abzugsvorrichtungen für dieses Dämpfe sind deshalb bei länger andauernden Lötarbeiten unerlässlich.

LG 

Dhalwim 
Fragesteller
 28.04.2016, 20:03

Ok, Ich danke dir.

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