Wieso wollen mich die schweizer Arbeitgeber nicht?
Ich bin Akademiker, habe signifikante Berufserfahrung in der Bankenbranche, verstehe problemlos Schweizerdeutsch und kann als Deutscher Staatsbürger völlig unbürokratisch in der Schweiz leben und arbeiten. Zudem zeigt mein Lebenslauf, dass ich tatsächlich umzugsbereit bin, da ich zuvor in diversen deutschen Städten gearbeitet habe.
Habe mich bei allen größeren (und kleineren) Banken und Sparkassen in der Schweiz beworben, jedoch kam es nicht mal in einem einzigen Fall zu einem Erstgespräch. Leider verraten die mir auch nicht den wahren Grund.
Du lebst noch in Deutschland?
Ja
4 Antworten
Im Bankensektor wird es momentan eher weniger Personalmangel geben, schliesslich hat es genug Leute aus dem Sektor welche durch das CS Fiasko arbeitslos wurden...sollte Dir eigentlich klar sein. Wie sieht es mit deinen Sprachkenntnissen aus neben Deutsch? Auch hier könnte bei Dir möglicherweise ein Manko bestehen in Deutschland wird ja eher weniger Französisch und Italienisch gefragt sein, in der Schweiz ist das aber doch ein rechtes Plus und Englisch kann mittlerweile jeder.
Mindestens eine der beiden Sprachen sollte fliessend vorhanden sein, die Schweiz ist nun mal 4 Sprachig.
Ist mir auch schon aufgefallen, dass das in vielen Stellenausschreibungen verlangt wird.
Dann sollte aus der Bewerbung eben auch hervorgehen, dass du diese Bedingung erfüllst. Du wprdest hier in einem Land arbeiten, welches 4 Sprachen bedient (zugegebenermassen reichen 3 davon bei weitem aus).
Damit hast du wahrscheinlich schon mal einen der Hauptgründe, wieso nichts mehr kommt.
Weiters ist es so, dass wir in der Schweiz WEIT mehr Personen innerhalb dieses Sektors haben, als es Stellen zu besetzen gäbe. Deshalb "importiert" die Branche keine zusätzlichen Ressourcen.
Als letzte Option (können wir jedoch nicht beurteilen) kommt die Darstellung deiner Selbst auf der Vita zum Zug: Wenn das zu überladen wirkt und nebst dieser Überladung dann beispielsweise eben auch noch die Sprachkenntnisse fehlen, dann landet dein Dossier in der Flut der Bewerbungen zuerst im untersten Stapel und danach oft ungesehen in der Entsorgungsablage.
Ich habe über 11 Jahre lang in der Arbeitsintegration gearbeitet. Die Gründe, wieso sich eine Firma nicht für einen Bewerber entscheidet, sind vielfälltig. Hauptgründe bleiben aber das Nichterfüllen von Anstellungsbedingungen und die Selbstdarstellung in den Bewerbungsunterlagen.
Lass mal Deine Unterlagen von jemand prüfen, der aus der Schweiz stammt.
Eventuell achten Schweizer auf andere Dinge, als es deutsche Personaler tun.
Bei mir war es zum Beispiel schon in den 1970ern, als ich mich beworben hatte.
Als ich mich dann im Jahr 2005 wieder bewerben musste, hatte sich ziemlich viel geändert. Erst klappte auch länger gar nichts.
Als mir dann geholfen wurde, meine Unterlagen etwas zeitgemäßer zu gestalten, hatten ich in relativ kurzer Zeit eine Anstellung, wobei ich da schon 60 war.
Wahrscheinlich, weil in der Schweiz genau wie in Deutschland der BWL-/Finanzsektor nicht zu dem mit massivem Fachkräftemangel gehört. Warum also sollte ein Arbeitgeber all die zusätzliche Bürokratie, die es bei ausländischen Arbeitskräften braucht, auf sich nehmen, wenn er auch genug geeignetes Personal in der Schweiz findet?
Genau - denn die Behauptung, dass man als Deutscher ganz unbürokratisch in der Schweiz leben kann, stimmt bei der Einreise erst einmal nicht so ganz.
Die Schweiz hat vermutlich genug von Ihnen und Ihrer Sorte.
Tatsächlich kann ich weder französisch noch italienisch. Ist mir auch schon aufgefallen, dass das in vielen Stellenausschreibungen verlangt wird.