Empfehlungen für Umzug in die Schweiz?
Hallo zusammen,
Meine Frau und ich planen, in die Schweiz umzuziehen und suchen eine Stadt, die für uns passt. Vielleicht könnt ihr aus eigener Erfahrung ein paar Tipps geben?
Kurz zu uns:
• Wir sprechen Deutsch, Russisch & Ukrainisch, meine Frau zusätzlich Englisch & Französisch.
• Wir wohnen aktuell in Deutschland (ich seit 10 Jahren, Frau seit 2 Jahren) und sind mit hohen Steuern & Lebensniveau nicht zufrieden
• Wir sind ein junges Ehepaar (22&20 Jahren alt)
• Wir suchen eine mittelgroße bis größere Stadt (also nicht zu klein, aber auch nicht extrem teuer wie Zürich oder Genf).
• Lebenshaltungskosten sollten noch bezahlbar sein – also Mieten, Nebenkosten, Steuern etc.
• Gute Jobmöglichkeiten ist eine Voraussetzung. Ich habe sämtliche Berufserfahrungen in Personalwesen/Recruiting (Hotellerie, Gastronomie, Leihfirmen/Zeitarbeitsfirmen) Bereich.
Welche Städte würdet ihr empfehlen?
• Wo ist das Preis-Leistungs-Verhältnis noch okay?
• Welche Stadt hat eine gute Mischung aus Lebensqualität, Jobs und Bezahlbarkeit?
• Gibt es Orte, die ihr speziell für Umzug/Immigration empfehlen würdet?
Freue mich auf eure Erfahrungen und Tipps! 😊
Danke im Voraus!
6 Antworten
Die erste Empfehlung ist, eure Reisepässe anzuschauen.
Wenn Ihr beide keine Staatsangehörigkeit eines EU-Landes habt; dann wird es nix mit der Einwanderung in die Schweiz.
Chur, Winterthur, Luzern.
Gastronomie/Hotel würde sich auch das Tessin anbieten. Allerdings sollte man da schon ein wenig Italienisch Kenntnisse haben. In Locarno aber zB geht es zT auch ohne, und man lernt dann halt bzw. besucht einen Sprachkurs.
wir haben ein Auto
Das ist in der Schweiz schon sehr speziell. Bei Einfuhr muss das Auto in einwandfreiem Zustand sein, sonst gibt es dort keinen TÜV...zum anderen muss man für die Einfuhr Zoll bezahlen...
Mich würde interessieren wie viel wir als Ehepaar Geld zum Leben und sparen brauchen würden?
50qm Wohnung in Zürich ca. 1800€. Ein gelernter Koch verdient da ca. 4000€. Die Lebenshaltungskosten sind entsprechend (Döner oder Pizza ab 20€ aufwärts). Als Regaleinräumer oder Fahrer wird man dort wahrscheinlich nicht über 4000€ kommen, also mit sparen ist in dem Fall nicht viel...
Verstehe ich das richtig, ihr beide habt keine gezielte abgeschlossene Berufsausbildung?
Wenn man in die Schweiz auswandern will, sucht man sich zuerst einen Job und versucht mit dem Arbeitgeber eine Aufenthaltsbewilligung zu bekommen.
Grundsätzlich müsst ihr dem Migrationsamt nachweisen können, dass ihr euren Lebensunterhalt gut bestreiten könnt.
Ohne Berufsausbildung sehe ich für euch keinen Mehrwert in die Schweiz zu kommen.
Grüße! Ich habe keine Berufsausbildung, nur Berufserfahrungen in verschiedenen Bereichen (siehe unten in Kommentaren).
Meine Frau ist eine ausgebildete Dolmetscherin für russisch, Französisch und auch Deutsch
Wird es in Schweiz überwiegend auf Qualifikation geschaut als auf Erfahrung? Ich würde gerne auch interne Weiterbildung durch den AG gerne machen, wenn die Möglichkeit gäbe.
Ich habe ein EU Pass, daher ist es mit Arbeitsbewilligung viel einfacher…
Wird es in Schweiz überwiegend auf Qualifikation geschaut als auf Erfahrung?
Du musst, wie in Deutschland auch, eine Firma finden die dich haben will. "Berufserfahrung mit 22 Jahren" ist jetzt nicht so das non-plus-ultra, weder in Deutschland, noch in der Schweiz.
Such dir im www ein paar Schweizer Firmen raus und bewerb dich 🤷♂️.
Aber ohne jeglichen Abschluss wirds in dem Alter schwierig werden einen Job zu bekommen, zumindest so einen wie Du ihn dir vielleicht vorstellen magst. Als Fachkraft in der Gastro brauchst Du dort jedenfalls nicht erwarten das es dir finanziell besser gehen wird als hier.
Aber wenn Du Abi hast und 22 Jahre alt bist, würde ich in Deutschland etwas studieren was in der Schweiz gefragt ist, zB. ein Ingenieurwesen an einer FH.
Mit "ich bin 22 und habe Berufserfahrung" wird das auch in der Schweiz nicht besser als hier. Wenn du jetzt jahrelang ohne Studium eine Firma oder ein Restaurant geleitet hättest, wäre das vielleicht was anderes. Aber sonst ist es dort nicht viel anders als hier.
und sind mit hohen Steuern & Lebensniveau nicht zufrieden
Es ist in der Schweiz anders, aber die Lebenshaltungskosten sind erstmal ziemlich hoch, dafür sind die Gehälter aber auch dementsprechend höher.
Mein Bruder ist als Koch dorthin ausgewandert und an sich zufrieden, führt aber finanziell gesehen dort kein anderes Leben als in Deutschland oder Österreich.
Miete für eine beispielsweise 50qm Wohnung in Zürich ca. 1800€, dafür verdient man da als Koch eben auch >4000€. Jedoch sind auch gerade Lebensmittel dort entsprechend dem Bruttosozialprodukt viel teurer, sodass es finanziell gesehen eigentlich keinen Unterschied macht ob man in Deutschland 2000€ oder in der Schweiz 4000€ verdient.
Dieses "Steuerparadies-Schweiz" gilt glaube ich mehr für Reiche, die dort im Gesamten einfach viel weniger Abgaben haben. Es ist anders, aber für den "Ottonormalverbraucher" ist es jetzt nicht unbedingt so das man dort an Steuerersparnissen einen Vorteil für sich hat.
Wenn man dorthin ohne besondere Qualifikation auswandern möchte, sollte man generell auch an dem Land interessiert sein.
Ich kannte auch mal jemanden der an der Schweizer-Grenze in Deutschland gewohnt und in der Schweiz gearbeitet hat. Das nennt sich dann "Grenzgänger" und dazu gibt es steuerlich ein paar Dinge zu beachten, hat sich in dem Fall aber gelohnt, da er in Deutschland gewohnt und ein Schweizer Gehalt bekommen hat.
Was Qualifikationen angeht, so muss man, wie in DE auch, schauen ob die eigene dort überhaupt gefragt ist.
Ergo: Ganz so einfach wie man es sich vielleicht vorstellt ist es nicht, aber man kann sich dort durchaus etwas aufbauen wenn man möchte.
Alles Gute
Danke für die Rückmeldung! Ich stimme mit dir voll zu. Ich hätte mir keine Gedanken für eine Migration gemacht, wenn ich wüsste, wo unseren Steuern hinlanden, bzw. wenn ich wüsste, dass es zu Gunsten Deutschland oder für Entwicklung benutzt wird und nicht um anderen zu „füttern“ (will keinen beleidigen). Leider hat man heutzutage hier ein hohes Arbeitslosigkeit, der Markt hat wenig Nachfrage (sogar für Qualifizierte Leute) und es ist auch wirklich alles teuerer geworden… Ich hatte eine Auswanderung vor mir wo ich mit der Familie von Ukraine nach Deutschland ausgewandert bin (war 12) also ich weiß, dass die Auswanderung gar nicht so leicht sei. Ich war sogar bis Ende 2022 mit Deutschland zufrieden, es war ganz okay. Aktuelle Politik und Wirtschaftliche Ereignisse & Entscheidungen haben aber Deutschland unattraktiv gemacht. Außerdem finde ich Schweizlage sehr attraktiv (nah an Frankreich, Italien, Österreich) deutsches Mentalität ist doch bisschen anders als meins, hier ist es auch für jüngere Personen sehr langweilig (auch in großen Städten), da sind andere Länder wirklich viel attraktiver. Und was die Bildungsangebote usw. angeht, spreche ich nicht mal an. Die Bildungsangebote sind wirklich schlecht (kaum praktische Erfahrungen, hohe Anforderungen, die manchmal nicht mal der Stelle/Beruf entsprechen). Digitalisierung, IT Entwicklungsstand sieht auch schmerzhaft aus… Auch wenn es so ähnlich sei von Lebenskosten her, ist es immernoch attraktiv. Zumindest von der Lage, Arbeitslosenquote, Wohnungsmöglichkeiten (wenn ich jetzt eine Wohnung in Deutschland für 1000€ Warm und in der Schweiz für 1600€ vergleiche ist da ein großes Unterschied zu merken. Wohnungen in Deutschland sind meistens sehr sehr alt, Ausnahme westliche Teil Deutschlands). Ganz schön unstrukturiert aber hoffentlich noch nachvollziehbar:)
Joa, kommt darauf an wo man in Deutschland wohnt. Mit deutschem Abitur hast Du erstmal alle Möglichkeiten, ich kann dahingehend jetzt nicht so ganz verstehen warum Du mit dem Bildungsangebot nicht zufrieden bist!? Also Studieren kannst Du, abgesehen vom NC, erstmal fast alles. Auch jeden Berufsausbildung ist mit Abitur erstmal möglich.
Aber ich weiß das es in der Praxis meist nicht so einfach aussieht.
Es gibt dabei auch duale Studienangebote wo man parallel zum Studium schon arbeitet und verdient.
Sowas ist jedoch sehr gefragt. Offiziell suchen wir in Deutschland "händeringend" Fachkräfte, aber ich weiß selber das man auch trotz entsprechender Qualifikation suchen muss und bei weitem nicht überall sofort mit Handkuss genommen wird.
Aber im Gesamten kann ich dich sehr gut verstehen, mir gefällt die Entwicklung in Deutschland als Deutscher gerade selber nicht.
deutsches Mentalität ist doch bisschen anders als meins,
Ja! Aber die Schweizer Mentalität ist auch wieder anders und auch anders als die Osteuropäische (was keine Beleidigung sein soll, habe selber polnische Vorfahren)
wenn ich jetzt eine Wohnung in Deutschland für 1000€ Warm und in der Schweiz für 1600€ vergleiche ist da ein großes Unterschied zu merken.
Also wie gesagt, ich habe einen Bruder in Zürich. Seine 50qm Wohnung kostet dort 1800€ und ist jetzt kein hochwertiger Neubau, sondern ganz normal. Für so eine Wohnung würde man hier jetzt max 600€ warm bezahlen. Jetzt kommt es natürlich darauf an ob man in Düsseldorf, Frankfurt oder München in der Innenstadt oder etwas abgelegene wohnt und wohnen möchte. In der Schweiz ist es mE nicht viel anders, also im Gesamten verdient man dort mehr, jedoch hat man da auch dementsprechend höhere Ausgaben.
Woe gesagt, mein Bruder ist als Koch ausgewandert, verdient dort zwar mehr, führt dort aber finanziell gesehen das selbe Leben wie hier. Er konnte nicht mal sein Auto mitnehmen, weil für eine Einfuhr in die Schweiz muss der Wagen TipTop sein und es dürfen nur original Teile verbaut sein. Somit hat es sich nicht gelohnt einen Golf V von 2014 zu importieren. Also in manchen Dingen sind auch die Schweizer sehr speziell
Nachdem was ich zumindest weiß, bekommt man in Deutschland für 1000€ warm, je nach Standort, schon eine gute 3-4 Zimmer Wohnung. Für 1600€ bekommt man in der Schweiz vielleicht gerade mal so eine 2 Zimmer Wohnung und das auch nicht unbedingt am besten Standort....
🤷♂️
Letztendlich musst du vor allem zusehen, wo du wirklich einen Job bekommst. Wir Personaler sind echt kein Bereich, wo ein ausgesprochener Fachkräftemangel herrschen würde. Zudem hast du deinen Beruf bislang nach deutschem Arbeitsrecht gemacht, nicht nach dem der Schweiz. Sprich, ein durchaus relevanter Teil deines Fachwissens und deiner Erfahrungen ist gar nicht verwendbar für einen Schweizer Arbeitgeber...
Somit solltest du nicht erst nach der Stadt und dann nach dem Job, sondern anders herum schauen. Und vor allem dabei bedenken, dass die Schweiz abseits von hochqualifizierten Fachkräften in wirklichen Mangelberufen (IT, Medizin, Handwerk etc.) viel weniger Interesse an Einwanderern hat, als Einwanderer Interesse an dem Leben in der Schweiz haben...
Hallo! Ist mir halt voll klar, deshalb wäre ich auch bereit mich in anderen Branchen auszuprobieren. Hotellerie , Gastronomie, Fahrerei (habe bspw. als Fahrzeugtester/-Überführer gearbeitet), habe auch SAP Kenntnisse). Ich verstehe es dass man sich eher nach JobAngebot richten soll als an einen Stadt, aber so hätte ich zumindest ein paar Gedanken/Möglichkeiten wo ich meine Suche starten könnte…
Ich habe eine allgemeine Hochschulreife in Deutschland + Diploma für meine Fernstudium als Personalwesen/Recruiter (aus Ukraine).
Außerdem habe ich:
- 3 jährige Berufserfahrung in Bürobereich mit Schwerpunkt: Recruiting (international & deutsch), Sachbearbeitung
- 2 Jährige Berufserfahrung in der Hotellerie & Gastronomie. Ich habe ein Foodtruck angemeldet/eingerichtet und war auch für die Personalsuche, Warenbestellung, -Abschreibung, Dokumentation, Imbissplatz Suche & Vereinbarung tätig + bei Hotel mit Restaurant & Wellness Bereich als Service & Empfangskraft gearbeitet und war somit ebenfalls für die ganzen Warenbestellung, Schicht-/Personalplanung zuständig.
Ich habe auch sämtliche IT Erfahrungen: EDV, HTML, CSS, UX/UI Design, Adobe Kenntnisse. SAP Kenntnisse, Fahrkenntnisse (Fahrzeugüberführung, -Abnahme, -Annahme, u.a für Leasingfirmen, Auslieferung) habe ich durch Nebenjobs ebenfalls gesammelt. Dennoch habe ich leider keine abgeschlossene Berufsausbildung in Deutschland.
Ich würde mich aus Deutschland bewerben. Vielleicht kannst Du dir dein Diploma anerkennen lassen (weiß ja nicht von wo und was für ein Diploma das ist)
Guck dir im Internet ein paar Schweizer Firmen aus der Branche an wo du dich auskennst. Ruf dort mal an oder schreib denen ne Email, dann wirst Du mehr rausfinden können, ob und was Du mit deinem beruflichen Hintergrund dort machen kannst
Du bist ja noch jung....ich würde in Deutschland irgendwas studieren und mich damit in der Schweiz bewerben. Als "Hilfsarbeiter" wird es dir da nicht besser gehen als hier
Also: Wennt id Schwyz chunsch, denn chasch Tütsch vergässe!
Chasch da mal üebe:
Of de Schuelreis send alli Buebe ond Meitschi
id`Schölene go znüninäh: E`Felsbrocke hed welle abechoo
und d`Meiteli händ agfange go güsse. Nochhär sind
mer alli go -go laufe: Wo fast alli Chend teig worde sind vom Laufe,
send mer a grusig-dräckige Bode abeghocked und händ e decki
Lozärnerworscht ond es grosses schwiinigs Gnagi gässe.
Am nächschte Tag send mer weder id`Schuel gange go- go Dütsch lehre:
Das esch schwerig, ech glaube, mer lehred das nie !
Einfach zum Verständnis:
In der Schweiz verständigt man sich durch Dialekt!
Sprachen und Dialekte
Das auch in Geschäftsleitungssitzungen. Es ist keine Dodelsprache, wie in Deutschland! Ausser es ist jemand aus einem andern Sprachraum dabei, dann wird umgeschaltet.
Von einem Einwanderer wird daher erwartet, dass er sich sehr schnell an den Dialekt gewöhnt und ihn versteht, nicht redet!
Ansonsten kommt dann auch schnell mal die Frage, ob er denn auch zum deutschen Tariflohn arbeiten würde!
Steuerhöllren in der Schweiz:
Gemeindevergleich: So viel musst du in deiner Gemeinde für Steuern zahlen
Vergiss einfach, was viele Deutsche meinen, dass die Schweiz ein kleines Deutschland mit komischem Dialekt ist! Du und Deine Frau werden hier einen Status haben, wie ein eingewanderter Türke in Deutschland!
Mieten kannst hier mal suchen:
174 Immobilien zum Mieten: Olten | ImmoScout24
Olten und 10 km Umgebung gilt als ziemlich günstige Region!
Und Zürich:
1011 Immobilien zum Mieten: Kanton Zürich | ImmoScout24
2-3 Zimmerwohnungen.
Danke für die Rückmeldung! Gibt es dann auch Möglichkeiten als Quereinsteiger in der o.g Branchen einzusteigen? Meine Frau bspw. hat jetzt nicht so viel Berufserfahrung wie ich. Außerdem würde mich die Lebens kosten Zusammensetzung interessieren. Ich nehme an wir würden 2-3 Zimmer Wohnung anmieten, wir haben ein Auto. Mich würde interessieren wie viel wir als Ehepaar Geld zum Leben und sparen brauchen würden? Was würde man jetzt als reine Servicekraft/Empfangskraft/Regalaufräumer/Fahrer verdienen (reel) und wie schnell sind die Bewerbungsverfahren? Danke im Voraus!