Wieso verlangt das Modalverb...?

2 Antworten

Von Experte MaxMusterman353 bestätigt

mögen als Vollverb: mag, mochte, hat gemocht

Heute wird "mögen" vor allem als Vollverb¹ benutzt.

  • Ich mag dich. = Ich finde dich sympathisch. / Du gefällst mir.
  • Ich mag die Farbe Türkis. = Ich finde Türkis schön. / Türkis gefällt mir.
  • Ich mag Pizza. = Ich esse gern Pizza. / Pizza schmeckt mir.
  • Ich mag Milch. = Ich trinke gern Milch. / Milch schmeckt mir.

möchten als Vollverb: möchte, wollte, hat gewollt

"Möchten" (grammatisch: Konjunktiv 2 von "mögen") als Vollverb bedeutet a.) "haben wollen" als Wunsch/Bitte, b.) "gehen/fahren/etc. wollen" als Wunsch/Plan/Bitte.

  • Ich möchte eine Pizza. = Ich möchte/will eine Pizza haben/kaufen/essen.
  • Ich möchte ein Glas Bier. = Ich möchte/will ein Glas Bier haben/trinken.
  • Ich möchte ins Bett. = Ich möchte/will ins Bett gehen.
  • Ich möchte nach Köln. = Ich möchte/will nach Köln gehen/fahren/fliegen.
  • Ich möchte auf den Mt. Everest. = Ich möchte/will auf den Mt. Everest steigen.

möchten als Modalverb: möchte/wollte + Infinitiv, hat + Infinitiv + wollen

Beachte bitte bei der Konjugation im Perfekt den Unterschied zu "möchten als Vollverb"! Das gilt auch für die anderen Modalverben in bestimmten Kontexten, die so klar sind, dass man auf das betreffende Verb verzichten kann.

  • Ich möchte ins Kino gehen. = Ich möchte ins Kino.
  • Ich wollte ins Kino gehen. = Ich wollte ins Kino.
  • Ich habe ins Kino gehen wollen. = Ich habe ins Kino gewollt.
  • Ich habe ein Bier trinken wollen. = Ich habe ein Bier gewollt.
  • Ich habe nach Berlin fahren müssen. = Ich habe nach Berlin gemusst.
  • Das Kind hat ins Bett gehen sollen. = Das Kind hat ins Bett gesollt.
  • Peter hat nicht in die Disko gehen dürfen. = Peter hat nicht in die Disko gedurft.
  • Als Kind habe ich gut Englisch sprechen können. = Als Kind habe ich gut Englisch gekonnt.

¹ Es würde hier zu weit führen und wäre wahrscheinlich auch verwirrend, wenn ich "mögen" in all seinen Funktionen als Modalverb darstellen würde. Dann kämen wir nämlich zur subjektiven Bedeutung der Modalverben, und das ist ein sehr umfangreiches grammatisches Kapitel.