Wieso ist das U boot implodiert?
Hatte es einen riss oder war es von den materialien abgenutzt?
weil bei den anderen Tauchgängen ist nie etwas passiert. Wirklich traurig
Du meinst wohl dieses Titan dings da?
Ja
7 Antworten
das kommt davon, wenn man
- einen ungeeigneten Werkstoff benutzt - Karbon ist hart aber zerbrechlich wie Porzellan. Nach einer Belastung muss es ausgetauscht werden wie ein Motorradhelm.
- seine Konstruktion von unerfahrenen Kids designen lässt und Zertifizierung durch offizielle Stellen umgeht.
- Kosten spart um die Tour für Touristen bezahlbarer zu machen.
- die Warnungen von Experten und Mitarbeitern ignoriert.
Es ist irgendwie keine gute Idee, Flugzeuteile zu benutzt, die aus alten Boings ausgebaut wurden, weil sie so alt waren, dass das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war und sie deshalb damit nicht mehr fliegen durften. Und daraus dann ein U-Bot zu bauen.
Naja und wenn auf jeden Quadratzentimeter mehrere hundert Kilo Druck lassten, wird dann die kleinste Materiaermüdung zur Katastrophe. Zumal Karbonfasern auch nicht für ihre Druckgeschwindigkeit bekannt sind.
Aber woran erkennt man einen Experten?
-> Er kann dir hinterher sagen was du alles falsch gemacht hast.
Wenn man den ganzen Artikel liest...
„Er sagte, er habe die Kohlefaser, aus der die ,Titan‘ hergestellt wurde, mit einem großen Preis-Nachlass von (Flugzeughersteller, d. Red.) Boeing bekommen“, berichtet Weissmann, „weil sie ihre Haltbarkeitsdauer für den Einsatz in Flugzeugen überschritten habe.“
Da steht nichts von ausgebauten Flugzeugteilen. Ich weiß nicht, woher du das hast.
Er hat den 'Rohstoff' Kohlefaser, aus dem Formteile hergestellt werden, von Boeing bekommen.
Wahrscheinlich hatte die Außenhülle irgendwo einen kleinen Schaden. Bei so hohen Druckwerten, reicht ein kleiner Fehler um dich zu töten. Es ist wirklich traurig.
Materialermüdung ist auch nicht wirklich überraschend, wenn man gebrauchte Teile nutzt, die so alt waren, dass sie aus Flugzeugen ausgebaut werden mussten.
Wahrschinlich hat der Teil der Druckzelle, die aus Kohlefaserverbund gebaut wurde versagt. Ich kenne keine genauen Plan des U-Bootes mit Berechnungen. In meinen Augen ist schon die Wahl des Materiales fahrlässig gewesen. Es liegen reichlich Erfahrungen mit Druckkörpern aus Stahl, Titan und Plexiglas vor, für Boote in dieser Tauchtiefe. Warum der Typ das Ding aus Carbon gemacht hat, weiss ich nicht. In meinen Augen ein ungeeignetes Material. Man bettet Carbonfasern in Epoxidharz ein, um die Zugfestigkeit, Scherfestigkeit und Biegezugfestigkeit zu erhöhen. Die Matrix ist aber das Epoxid. Die Verstärkung mit den Carbonfasern bringt in meinen Augen nichts, für eine Druckeinwirkung von aussen, da die Fasern diese nicht aufnehmen können. Man hatte also rein rechnerisch nur die Druckfestigkeit der Epoxidmatrix. Beläuft sich auf 70 - 130 N/mm2. Nicht schlecht, aber für den Zweck auch nicht berauschend. Die Wandstärke soll nur mit einer geringen Sicherheit berechnet gewesen sein. (Davon abgesehen, das das Boot tiefer tauchte, als zugelassen). Weiterhin ist der Anschluss der Titanteile an diese Carbonzelle ein Problem. Ich weiss nicht, ob er es mit Dichtungen konstruiert hat, oder ob die Carbonzelle mit den Titanteilen zusammenlaminiert war. Ich vermute, das durch den sehr hohen Wasserdruck mit der Zeit Wasser an den Carbonfasern entlang in die Kunststoffstruktur eingewandert ist und dort Gleitebenen und vielleicht Risse geschaffen hat. Irgendwann war die Zelle dann geschwächt. Wenn er die Zelle sauber aus Plexiglas hätte bauen lassen mit der entsprechenden Wandstärke, wären die wahrscheinlich noch am Leben. Die Tauchkugel der Trieste war aus Stahl geschmiedet und später verwendete man aus Gewichtsgründen auch Titan für solche Zwecke. Ich bin mir absolut sicher, das man in Zukunft solche Tauchzellen auch nahtlos mit einem 3-D-Drucker herstellen kann, aus Titanpulver, oder Stahlpulver. Die momentanen Drucker, (SLS) dürften noch zu klein sein. Wird aber gehen.
Der Comet (das erste Serienflugzeug mit Strahltriebwerken) ist auch irgendwann während des Fluges geplatzt. Damals war das Materialermüdung.
Soweit ich mich entsinne Konstruktiver Fehler in der Druckkabine. Da bei jedem Start und Reiseflughöhe massive Druckdifferenzen "durchlebt" werden, ist essentziel, daß die Druckkabine auch entsprechend konstruiert ist... Da waren wohl 2 Massive Probleme, neben den ursprünglich eckigen Fenstern (welche aber nichts mit den Unglücken zu tun hatten - dazu traten die Probleme zu schnell auf...): Zum einen war wohl eine Antennenausführung für das Kolabieren verantwortlich und zum anderen wurden bei Ihr nicht die Nietlöcher gebohrt, sondern gestanzt, was zu kleinen "Verletzungen" führte, die im laufe der Druckzyklen zu Haarrissen wurden...
Die erste, Strahlgetriebene, Maschine war, m.w. die ME262, die in Serie gefertigt wurde, wobei die Engländer schon länger daran werkelten, aber eben nicht in Serie in Einsatz brachten... Beim ersten Passagierjet, der Strahlgetrieben ist, wäre ich wieder bei dir... ;-)
Diese waren ja auch der Grund für dieses Kolabieren der Druckkabinen und damit der Abstürze...
Davon steht in dem von dir verkinkten Artikel nichts.