Implosion U boot titan war es so wie in diesem video?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In dem Film ist eine mögliche Implosion zu sehen, die aber nicht auf das Uboot übertragen werden kann. Der Grund: im Inneren des Druckkörpers befinden sich in kurzen Abständen starke Ringspanten, die eine solche Verformung verhindern. Außerdem ist Carbonfaser nicht dermaßen verformbar wie die dünne Stahlhaut des Fasses. Carbonfaser ist sehr spröde und reißt bzw. splittert bei Überbelastung.

So sieht eine Implosion bei einem Hohlkörper aus, der sehr spröde und unverformbar ist, sobald seine Struktur geschwächt ist.

https://www.youtube.com/watch?v=OhDdqmEKP1Q

Bei dem Uboot dürfte sich die Implosion irgendwo zwischen diesen beiden Extremfällen abgespielt haben.

Nein denn:

  • In diesem Experiment wurde ein Stahlbehälter verwendet. Die Titan war aus Carbon und Titan. Der Carbobody ist zersplittert (in vermutlich sehr viele Einzelteile) nicht zerdrückt worden. Die TItanteile sind hingegen nahezu unversehrt geblieben.
  • Die Druckunterschiede in diesem Video zwischen Außen (~1 bar) und innen (vermutlich ~0,5 bar) sind sehr gering verglichen mit dem was dort unten herrscht (Druck innen ~1 bar, Druck außen ~400 bar). Wer nicht mit hohen Drücken zu tun hat kann sich das nur schlecht vorstellen. Aber wenn eine Bombe explodiert und einen Überdruck von 400 bar in deiner nähe erzeugt, wirst du sofort in Stücke gerissen. Selbst aus 100 m Entfernung wäre eine solche Druckwelle noch deutlich zu spüren und der Knall würde vermutlich dein Trommelfell zum platzen bringen.

Der Vorgang war, wegen des hohen Druckunterschieds und dem verwendeten Material praktisch direkt. Die Leute im inneren hatten nicht einmal Zeit genug das Wasser zu sehen oder zu realisieren das sie nun sterben, denn das Gehirn braucht zwischen sehen und realisieren mehrere 100ms. Ob sie vorher durch das Warnsystem gewarnt wurden oder versucht haben aufzutauchen weil es Schwierigkeiten gab ist zur Zeit unbestätigt. Die angeblichen Logs der Nachrichten die im Internet umherschwirren sind zur Zeit nicht bestätigt und könnten Fake sein. Warten wir den offiziellen Bericht ab.

Woher ich das weiß:Hobby – VDST TL**/Nitrox TL**/Trimix*/Gasblender*/Medizinausbilder
Tutmosis  19.08.2023, 22:48

Ich arbeite schon mein ganzes Berufsleben mit hohen Drücken. Materialfehler, oder falsch gewählte Materialien können sich dabei sehr krass auswirken, wie man im Falle der "Titan" gesehen hat. Bei uns wurde mal eine Hochdruckarmatur geprüft, die ein Oberteil von ca. 600 mm Durchmesser hatte. Prüfdruck waren 9.000 bar. Es wurden falsche Bolzen verwendet. Gottseidank war es in der Mittagspause. Die Schrauben rissen ab und der tonnenschwere Deckel wurde abgesprengt. Er stanzte ein kreisrundes Loch in die Betondecke der Werkshalle und kam erst mehrere hundert Meter entfernt auf einer Straße wieder runter. Es kam niemand zu Schaden.

0

Nicht wirklich. Die Implosion der Titan ging viel schneller. Davor ist die Elektronik ausgefallen, das kann man mit einer Tonne natürlich schlecht nachstellen. Zwar wurde die Titan auch im ersten Moment zusammengedrückt, hat sich dananch aber in ihre Einzelteile zerlegt.

Diese Animation zeigt gut, wie die Implosion abgelaufen sein könnte:

https://youtu.be/PV-4vKX7v0k

Man kann mit einer Tonne sehr schlecht eine Implosion eines U-Bootes darstellen und vergleichen. Deswegen ist das Video nicht besonders realistisch.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen!

Nein, bei der 'Titan' geschah es in ca. 0,4 Sekunden.

Woher ich das weiß:Recherche

das Tauchboot war aus Carbon, das splittert wie Porzellan. Eine Tasse Tee in der Faust zerdrücken ist realistischer.