Wieso glauben viele leute nicht an flüche, geister, dämonen, gott, teufel, drachen, engel, obwohl es ja in der geschichte irgendwann vorkam und es jeder kennt?

Übersinnliche Sachen sind etwas, das nicht jeden Menschen begeistert.

Ich glaube auch nicht an Ufos, obwohl manche Menschen Stein und Bein schwören, dass es welche gibt und im TV ständig irgendwelche "Dokus" darüber laufen.

Flüche kenne ich durchaus, weil ich gelegentlich selber fluche. Aber offensichtlich hat mich noch nie jemand verflucht und ich habe das auch nie bei anderen probiert. Auch Geister und Dämonen sind mir noch nicht begegnet und Drachen nur in der Form von Hausdrachen oder Papierdrachen, die man bei Wind gut steigen lassen kann. Selbst Teufel und Engel sind mir bisher nur in menschlicher Gestalt erschienen, aber auch das ist eher begrifflich als wörtlich zu nehmen.

Ansonsten trage ich eine gehörige Portion Skepsis mit mir herum, die mich vor allzuviel Wunderglauben bewahrt, Ich glaube noch nicht einmal an Homöopathie, sondern lasse es mit meinem einfach christlichen Glauben bewenden. Aber selbst da hatte ich noch keine Erscheinungen.

Weil 'irgendwann ist es aufgekommen' nicht zwingend bedeuten muss, dass es jemals existiert hat.

Der Mensch hat IMMER das Bedürfnis etwas zu erklären, was ihm unlogisch erscheint oder was er sich nicht erklären kann. Sobald man etwas rational erfassen kann, kann man es Regeln unterwerfen und damit irgendwo kontrollieren. Dementsprechend kann man auch auf Gott, Geister, Dämonen, Engel etc. etc. zurückgreifen.

Es bietet einen Erklärungsansatz und man kann entsprechend z.B. Riten entwickeln, um das Unheil von sich fernzuhalten wie z.B Begräbnisrituale.

Das was du Geschichte nennst sind nicht was passierte, sondern was man damals sich erzählt hat, sagen wir in 2000 Jahren findet jemand die Superman Filme und sie halten es für Dokumentationen

Weil viele Leute nicht in einer Fantasiewelt leben, sondern in der realen Welt. Die Bildung hat zugenommen und wissenschaftliche Erkenntnisse lassen weniger Spielraum für Aberglauben.

Die Geschichten kennt jeder, das heißt aber nicht, dass sie wahr sind.

Es glaubt auch kaum jemand, dass ein Prinz eine Prinzessin nach hundert Jahren Schlaf wach küssen oder dass man von einem Wolf gefressene Menschen lebend aus seinem Bauch herausschneiden kann (was auch mit kleinen Ziegen klappt) - obwohl diese Geschichten auch jeder kennt ;-)

Inzwischen gibt es für die meisten "Zauberwesen" ganz einfache Erklärungen.

So wurden aus großen Seeschlangen und aus Echsen deren Biss brennt halt Drachen in der Fantasie der Menschen, und aus Kraken wurden Dämonen der See oder ähnliches Seemansgarn.

Es "kennt" auch jeder Harry Potter, oder Bernd das Brot, aber nur weil viele eine erfundene Figur kennen, wird sie noch lange nicht real.

Nichts davon "kam" also wirklich je in der Geschichte vor, weil es so etwas schlicht nicht gibt.

ICH frage mich, wie man heutzutage ernsthaft NOCH an Flüche, Geister, Dämonen, Götter, Göttinnen, Teufel, Drachen, Engel, Feen, Elfen, pinke Einhörner und den großen grünen Arkelanfall glauben KANN.

Der einzig mir plausible Grund ist Reralitätsflucht: Glaube an eine übergeordnete Gerechtigkeit hilft vielen Menschen, das oft unfaire Leben zu ertragen. (Andere macht er leider zu Psychotischen Idioten mit Bombengürteln...)