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Diese Frage oder ähnliche wurden bestimmt schon zig mal gestellt, und es geht immer nur hin und her...
Ich hab gerade angefangen, mich mit der integralen Theorie zu beschäftigen, dort gibt es ein Bewusstseinsstufen-Modell (Spiral Dynamics), anhand dessen man das schön aufschlüsseln kann. Es bedient sich unterschiedlicher Farben, um keine Wertung aufzustellen:
- Es mag hier ein paar geben, die mit einem Bein in der purpurnen, magischen Stufe stehen. Diese steht für Reliquien-, Bilder- und Heiligenverehrung, heilige Orte, Weihehandlungen... Christus ist der Wundertäter, durch die Allmacht Gottes ist nichts unmöglich, etc.
- Die Leute auf der blauen Stufe (traditionell/mythisch) haben Sorge, dass andere vom rechten Weg/Glauben abkommen. Es gibt einen Weg der Erlösung und einen Weg der Verdammnis, es gibt Himmel und Hölle. Das Schriftwort gilt so, wie es geschrieben steht, mit allen Regeln und Geboten. Hier geht es auch um Gehorsam gegenüber einer höheren Macht. Diese bestraft den Bösen und belohnt den Rechtschaffenen usw. (Ich habe das Gefühl, diese Stufe trifft hier auf die meisten muslimischen Schreiber zu.)
- Dann kommt Orange (rational/modern), das sind die Atheisten. Vertreten wird ein wissenschaftlicher Materialismus (zB: Stirbt beim Tod das Gehirn, endet auch das Bewusstsein). Es ist von dieser Stufe aus, dass gesagt wurde: Gott ist tot. Gemeint war der mythische alte Mann der vorigen Stufe, der da oben getrennt von dieser Welt steht, und in den meisten unserer Köpfe mit dem Wort "Gott" assoziert wird (ob wir wollen oder nicht).
Die großen Spannungen von heute - nicht nur hier auf GF - entstehen zwischen blau und orange, zwischen Tradition und Moderne.
(es gibt noch viel mehr Stufen und viel mehr dazu zu sagen, aber ich lass es besser, weil ich da selber noch nicht ganz durchgestiegen bin...)
Ich befürchte, Die Figur Jesus ist ein Konstrukt und die heiligen Schriften ein Mix aus geschichtlichen Ereignissen, Gesetzestexten, Wunschvorstellungen und Märchen.
Jesus war vermutlich einfach nur ein Wanderprediger der nach seinem Tod für die Gründung des Christentums zu einem Wunderknaben hochstilisiert wurde. Die Frage nach einem Gott, macht wenig Sinn. Es gibt keine Hinweise oder gar Belege für seine Existenz.
Forscht man zurück in die Vergangenheit, war das eine Entwicklung vom Polytheismus, (mit Blitz und Donnergötter), bis hin zum Monotheismus von Heute. Gott war immer ein Lückenbüsser für alles was uns unerklärlich erscheint. Die Wissenschaft hat aber inzwischen so manches geklärt, was früher noch Götter zugeschrieben wurde.
Die Wissenschaft ist ja auch nicht darum bemüht, einen Gott zu widerlegen. Sie kann einzig historische Lügen und Märchen aufdecken die zu einem falschen Glauben/Vertrauen führen. Ein Gott findet vermutlich, trotz aller Aufklärung, immer irgendwo Platz im Leben eines Menschen. Der Glaube an ihn, kann beflügeln, aber auch verunsichern & ängstigen.
Die Wissenschaft hat halt immer noch zu viele Lücken.
"God of the gaps":
https://en.wikipedia.org/wiki/God_of_the_gaps
Ein Gott der Wissenslücken.
Ich kann mir Donner und Blitz nicht erklären? Donnergott.
Ich kann mir das Poltern am Dachboden nicht erklären? Poltergeist.
Ich kann mir das Verlegen von Sachen nicht erklären? Kobold.
Das sind sehr konkrete Beispiele, aus denen allein kein Glaube (in mir) entstehen könnte. Die Hauptlücke für mich ist die Frage nach dem "Warum" und "Wozu" menschlicher Existenz. Wenn die Wissenschaft das eindeutig herleiten kann, dann bin ich offen dafür, aber was bleibt mir bis dahin anderes übrig als der Glaube?
Ja, das macht Sinn.
Der Glaube an ihn, kann beflügeln, aber auch verunsichern & ängstigen.
Für mich hatte er bis jetzt fast ausschließlich psychische Vorteile, die ich dann wiederum an meine Mitmenschen weitergeben konnte. Wenn der Glaube als Machtmittel missbraucht wird (kath. Kirche), dann kann aber zurecht Angst und Unsicherheit entstehen.
Wieso glauben Atheisten nicht an Gott?
Wenn sie noch religiös neutral sind, glauben sie an alles. An den Weihnachtmann, Nikolaus, Osterhasen (Eierverstecker), Klapperstorch (tauscht Würfelzucker auf der Fensterbank gegen Babys), an einen namenlosen Gott mit seiner umfangreichen Familie, in der alle anderen aber einen Namen haben.
So ab der Einschulung bricht das ganze Glaubensgerüst zusammen.
Aber weil die (Groß)Eltern es so wollen und weil es Geschenke gibt, macht man die Zeremonien der Kinder-Kirche noch mit, in meinem Fall die Konfirmation. Wegen der Anwesenheitspflicht bei Gottesdiensten müssen sich die Atheisten-Lehrlinge das inhaltsleere Geschwafel der Prediger vor Rentnern anhören und zweifeln endgültig.
Es wird u.a. über Zauberkunststücke des Religionsgründers berichtet, aber nie vorgeführt. Beim eigenen Versuch, übers Wasser zu gehen, wäre ich fast ertrunken. Gerettet hat mich nur die geringe Tiefe der Pfütze.
Wieso glauben sie nicht an Drachen, Zwerge und Feen. Weil es nicht den geringsten Beweis für die Existenz von sowas gibt.
Zentrales Diktum wissenschftlicher Erkenntnis ist die Beweispflicht. Wer behauptet dieses, oder jenes ,,ist'' muss das beweisen und nicht umgekehrt. Eine Welt, in der jeder alles behaupten kann und der Rest muss nur aufgrund dieser Behauptung dem ganzen zustimmen ist absurd, unlogisch und auf den Kopf gestellt.
Du kannst glauben was immer du möchtest, aber ob du meinst du spürst den heiligen Geist in dir, oder man müsse doch sofort in der eigenen, heiligen Schrift das Göttliche erkennen sind keine Beweise, sondern persönliche Vorstellungen ohne Relevanz.
Weil es nicht den geringsten Beweis für die Existenz von sowas gibt.
Schwaches Argument. Hast du Beweise für so unsichtbare „Sowasse“ wie Liebe, Freundschaft, Hoffnung, ...?
Alles aufgezählte von dir lässt sich empirisch untersuchen und deren Existenz nachweisen.. Verhaltensexperimentell, psychometrisch, oder auch biochemisch etc.. indem Hormonstatus, Neutrotransmitter sich verändern im Umgang miteinander, etc.. Also ja natürlich gibt es diese Beweise. Du redest Blödsinn, der dir zu schwer ist darüber wirklich nachzudenken.
Das sind Phänomene, die dem menschlichen Leben seit Anbeginn zugehörig sind und zu beobachten sind.
Liebe, Freundschaft, Hoffnung
das sind Konzepte, keine Personen.
Götter sind aber Personen (von Pantheismus abgesehen). Sie können mit Menschen kommunizieren und interagieren. Sie können die Erde ersäufen, Städte zerstören, Plagen schicken, das Meer und den Mond (Islam) teilen und Manna vom Himmel fallen lassen.
Götter sind aber Personen
Für mich sind sie Gedanken in den Köpfen von Menschen. Religionen sind die Vorgänger von Staatsgebilden, sie erstellen und überwachen Regeln für die Menschen in ihrem Einflussgebiet.
Die Menschen nennt man gläubig, wenn sie diese Regeln anerkennen und befolgen.
Für Jesus Christus finden wir überzeugende Überlieferungen im neuen Testament. Die anderen Dinge sind erfunden.
Daran ist überhaupt nichts überzeugend.. Wie sollte man auch den Nachweis über eine göttliche Herkunft 2000 Jahre später nachvollziehen. Abgesehen davon, dass selbst die historische Existenz dieser Person Jesus nicht gesichert ist. Die Bibel ist der eigenen Story nach nicht in der Lebenzeit von Jesus entstanden.. Also in den Jahrzehnten nach seinem angeblichen Leben und es gibt keine außerbiblischen Quellen, die von Jesus Leben berichten. Alles ein Zaubertheater.
Für Jesus Christus finden wir überzeugende Überlieferungen im neuen Testament.
Das NT ist die Behauptung/der Anspruch, nicht der Nachweis/Beleg.
Weil es keine nachvollziehbaren Gründe gibt. Es gibt Gründe, die sie dazu bringt, aber eben keine nachvollziehbaren.
- Belege gibt es nicht, sonst wäre es kein Glauben sondern ein Wissen.
- Nachsprechen, was andere sagen, ist kein eigener Glauben. Es hat keine Substanz.
- Persönliche Erlebnisse sind anders erklärbar oder nicht erklärbar. Aus der Unerklärbarkeit lässt sich am wenigsten etwas ableiten. Auch kein Gott.
- Die Bibel sind Geschichten. Für die tatsächlich stattgefundenen, persönlichen Erlebnisse gilt der Punkt zuvor.
- Unwissenheit ("Leben nach dem Tod", Zeit vor dem Urknall) mit einem Gott zu füllen, ist eine willkürliche Behauptung.
Die Wissenschaft hat halt immer noch zu viele Lücken. Selbst das Bekannte baut auf Axiomen und Zufall auf. Deshalb glaube ich auch noch heute an Gott, weil das eine schlüssige Lösung für diese Lücken ist. Ich bin mir bewusst, dass das irgendwann widerlegt werden könnte, aber bis dahin kann man das nicht sicher sagen.