Wieso brennen E-Autos "einfach so"?

5 Antworten

.... E-Autos brennen nicht einfach so, im Gegenteil, die brennen im Vergleich zu normalen fast nie.

Bei Tesla ereignete sich im Zeitraum von 2012 bis 2021 etwa ein Brand pro 337 Millionen gefahrenen Kilometern. Im Vergleich dazu kam es in den USA im Durchschnitt bei Verbrennern alle 30 Millionen Kilometer zu einem Fahrzeugbrand.

In Schweden gab es im Jahr 2022 unter den etwa 610.716 zugelassenen Elektroautos nur 23 Brände, was einer Quote von 0,004% entspricht. Im Vergleich dazu gab es bei den fast 4,3 Millionen Verbrenner-Autos in Schweden im selben Jahr 3.319 Fälle, was einer Quote von 0,076% entspricht.

Der Verband der Nordamerikanischen Versicherungen hat dazu auch sehr gute Daten.

Lithium-Ionen-Batterien, wie sie in Elektroautos verwendet werden, können aus mehreren Gründen brennen. Die Hauptursachen sind thermisches Durchgehen (Thermal Runaway), Überladung der Batterie, Unfälle oder Produktionsfehler. Thermisches Durchgehen tritt auf, wenn die Batterie zu heiß wird, was zu einer Kettenreaktion führt, bei der die Temperatur weiter ansteigt und die Batterie in Brand geraten kann. Überladung kann ebenfalls eine Überhitzung und damit einen Brand verursachen. Unfälle können die Batteriezellen beschädigen und zu Kurzschlüssen oder Bränden führen. Produktionsfehler, wie unsauber produzierte Batteriezellen oder Fremdkörper in der Zelle, können ebenfalls Brände verursachen.

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Mittlerweile hat die Sicherheitstechnik schon einen erheblichen Anteile am Gewicht der Batterie, Laptop Akkus brennen im Vergleich deutlich öfter da obige Ursachen leichter zutreffen.

mfe

Woher ich das weiß:Recherche
 - (Handy, Auto, Physik)
Regelmäßig brennen auch welche ab

Naja. Wenn man das mal auf die Fahrzeugzahl runtergerechnet mit der Brand-Häufigkeit von Verbrennerfahrzeugen vergleicht, brennen E-Autos, auch Teslas, deutlich seltener.

Die Versicherungsgesellschaften sagen sogar, dass Fahrzeugbrände als Resultat von Verkehrsunfällen bei E-Autos sehr viel seltener sind. Die Lithiumbatterien sind weitaus robuster gebaut als jede Benzinleitung...

die keinen Unfall hatten sondern normal gefahren sind oder irgendwo geparkt waren

Das passiert bei Verbrennern auch! Beispielsweise Kabelbrände nach Kurzschlüssen, weil irgendwelche Kabel im 12V-System nicht korrekt angeschlossen sind, sich losgescheuert haben oder sonst was. Diesbezüglich sind E-Autos nicht sicherer als Verbrenner...

Der Unterschied ist nur, dass man für Teslas extra eine Liste im Internet ansammelt, während die tausenden Verbrenner, die jährlich in Deutschland auf Parkplätzen o.ä. abfackeln, nur eine uninteressante Randnotiz sind.

die Dunkelziffer von Lithium Bränden "ohne Grund" dürfte also deutlich höher sein

Es gibt immer Gründe.

Aber ja, Lithiumakkus sind allgemein eine Brandgefahr. Es brennen zum Beispiel nicht allzu selten Garagen oder Kellerräume aus, weil Lithiumakkus durchgegangen sind. Beispielsweise die Akkus von E-Bikes, E-Scootern oder Akkuschraubern.

Aber wieso brennen Lithium Batterien, auch wenn sie qualitativ hergestellt wurden und keine offensichtlich Schaden haben.

Weil sie auch nicht offensichtliche Schäden haben können. Ein paarmal zu heiß geworden, ein paar Zellen laufen aus, dadurch interne Kurzschlüsse... und dann drückst du irgendwann mal entweder mit hohen Strömen herum (Laden oder Entladen) oder versuchst, den Akku mit schadensbedingt etwas verringerter Kapazität trotzdem noch voll zu laden, d.h. überlädst ihn. Die Elektronik berücksichtigt den Schaden nicht oder, bei Billig-Akkus, ist gar nicht erst vorhanden.

Je nach Akkutyp sind auch die einzelnen Bestandteile des Akkus brennbar. Wenn Zellen beschädigt werden und auslaufen, hast du einerseits Kurzschlüsse und damit Hitzeproduktion, bis die betroffenen Zellen entladen sind und andererseits brennbare Materialien bis hin zum zündfreudigen Wasserstoff.... da kann halt auch mal eins zum anderen kommen.

Wichtige Unterscheidung: Je nach Akkutyp. Lithium-Polymer-Akkus sind deutlich brandfreudiger als Lithium-Eisenphosphat-Akkus. In letzteren kannst du einen großen Dorn aus Stahl einschlagen und es passiert nichts.

Ich denke, dass die Effizienz von Batterien bei hohen Strömen nicht ausreicht, um eine ausreichende Sicherheit für den Benutzer zu gewährleisten

Alle Akkus mit Lithium können brennen. Auch während einer Aufladung.

02.10.2013 - 10.11.2023

Die Schadensfälke berichten nicht nur von Bränden und einige Brände passieren Dir mit jedem Benzinverbrenner auch

(Tesla fährt von einer Klippe und fängt Feuer, Tesla zerbricht nach Verfolgungsjagd mit hoher Geschwindigkeit in zwei Hälften und verbrennt).

Die gesamten Fälle (213) müssten also erst einmal aufgeschlüsselt werden, wo der Brand direkt von der Elektrizität des Antriebs oder der Batterie ausgeht.

Ich finde 213 auf 10 Jahre nun nicht massiv viel. Es gab unter Garantie mehr Brände mit "normalen" Fhzg. Und wie gesagt, die 213 müssen erst einmal runtergerechnet werden.