Wie werde ich wieder vegan?

5 Antworten

Die beste & einfachste Lösung ist es sich die fehlenden Stoffe künstlich zuzuführen. Das mag für viele abschreckend klingen, aber fast alle Menschen hier in Deutschland führen künstlich zu, obwohl nur 28% Kapseln oder Tabletten nehmen. Wie das? Ganz einfach:

Fast allen Tieren wird auch künstlich zugeführt. Denn Tiere die mit Soja & Getreide statt auf der Weide ernährt werden, können auf natürliche Weise nicht ihren Nährstoffbedarf decken. So bekommen Tiere künstlich die Vitamine B12, E & K so wie Kalzium, Selen & Phosphor verabreicht. Indirekt bekommen sie sogar Vitamin D auf künstlichem Wege, da sie zur Bildung davon mit UV Licht angestrahlt werden müssen. Also entweder man selber nimmt die Zusätze oder das Tier tut es für einen. In letzterem Fall wird alles Tierische (mit Ausnahme von ohnehin nährstoffarmen Honig) zum Multipräparat.

Oft ist es sogar so, dass künstlich Zugeführtes besser aufgenommen wird. Somit lebt man dadurch deutlich sicherer. Vorausgesetzt natürlich man führt es sich richtig zu. Das beste Beispiel ist das für Veganer sehr kritische Vitamin B12 (Cobalamin):

Die Daten aus der Framingham Offspring Study zeigten im Jahr 2000, dass in einer Gruppe von knapp 3.000 untersuchten Amerikanern im Alter von 26 bis 83 Jahren auch 39% der mischköstlichen Teilnehmer B12-Serumwerte im unteren Normbereich hatten. 17% der Mischköstler befanden sich bereits an der Grenze zum Mangel und 9% wiesen einen Manifesten Mangel auf. [...] Die besten Werte hatten dabei nicht die Mischköstler mit dem höchsten Konsum tierischer Produkte, sondern die Personen, die regelmäßig B12-haltige Nahrungsergänzungsmittel oder mit B12 angereicherte Lebensmittel zu sich nahmen. Das überrascht nicht, den B12 ist in Nahrungsergänzungsmitteln zumeist wesentlich höher konzentriert und kann sogar besser absorbiert werden als B12 haltige Nahrung.
Rittenau, Niko: Vegan-Klischee ade!; 5. Auflage, Mainz 2019, S. 82.

Um herauszufinden, welche Nährstoffe einem als Veganer fehlen & wie viel man sich davon zuführen muss, muss man sich damit natürlich etwas beschäftigen. Es gibt aber eine Möglichkeit, dass ganze deutlich unkomplizierter zu machen. Und zwar durch sog. Multivegan-Präparate, also Kapseln die alle kritischen Nährstoffe in ausreichender Menge enthalten. Die einzige Ausnahme sind Omega 3 Fettsäuren, welche in einer separaten Kapsel mit Mikroalgenöl eingenommen werden sollten. Zwar gibt es Multivegan-Präparate, die auch Omega 3 enthalten, aber nicht in ausreichender Menge. Ich kann dir aus eigener Erfahrung die ProVeg Essentials empfehlen: https://watsonnutrition.de/produkt/proveg-essentials-plus/ Außerdem empfehle ich diese Videoreihe zu dem Thema: https://www.youtube.com/watch?v=Hbhm7jyIyEo&list=PLwEXs3HxRJe7ehr36tGd2a9NaUTfqLwJC

Außer dem erwähnten Vitamin B12 lassen sich aber alle Nährstoffe ausreichend in pflanzlichen Produkten finden. Wenn auch oft mit größeren Umständlichkeiten verbunden. Dazu ließe sich viel schreiben. Aber wisse erst einmal grob, dass die Ernährung von Veganer zu 25% aus Hülsenfrüchten & Nüssen bestehen sollte. Genau genommen machen dann Nüsse 7% aus & Hülsenfrüchte 18%. Die restlichen 75% sind wie bei einer mischköstlichen Ernährung, also viel Getreide, Gemüse, Obst & etwas an Ölen. Diese Empfehlung stammt von der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) & ist daher als sehr seriös zu erachten.

Viel Erfolg!

Hast du eine Blutuntersuchung machen lassen, in der deine Nährstoffwerte überprüft wurden? Welchen Nährstoffmangel hattest du?

Am besten informiert man sich ein wenig, bevor man anfängt sich vegan zu ernähren. Dazu kann ich sehr den YouTube-Account von Niko Rittenau empfehlen und auch sein Buch "Vegan Klischee ade!", in dem viele wichtige Informationen gut zusammengefasst wurden.

Als Veganer sollte man Vitamin B12 supplementieren. Hier ein interessantes Video dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=s3wbVpEctIw

Vitamin D zu supplementieren ist ebenfalls sinnvoll, vor allem in den Wintermonaten. Das gilt nicht nur für Veganer, sondern auch für Menschen, die tierische Produkte konsumieren. (Vitamin D3 ist besser bioverfügbar und wirksamer als Vitamin D2. Vitamin D3 ist oft nicht vegan, gibt es aber auch in vegan, z.B. von Sunday Natural. Vorsicht: dort gibt es auch unvegane Produkte, also drauf achten, dass "vegan" auf dem Produkt steht).

Omega 3: Eine sehr gute vegane Quelle dafür ist Omega 3 Algenöl mit EPA und DHA. In Leinsamen, Walnüssen und co. ist ALA enthalten, welches erst noch in EPA und DHA umgewandelt werden muss. Fische und andere Meerestiere sind auch deshalb nur so reich an Omega 3 Fettsäuren, weil sie Algen fressen und das Öl besteht aus diesen Algen.

Jod: Jodiertes Speisesalz, bestimmte Algen (jedoch schwankt der Jodgehalt bestimmter Algenarten stark, sodass sie schwer berechenbare Jodlieferanten sind).

https://www.instagram.com/p/CVcZ7blM7Cz/?utm_medium=copy_link

https://www.instagram.com/p/CVfzTUcqps7/?utm_medium=copy_link

Also ich ernähre mich seit ca. 4 Jahren vegan. Ich supplementiere (unregelmäßig) Vitamin B12 und Vitamin D3 (und nehme halt noch Jod und Omega 3 in Form von Salz und Algenöl zu mir). Vor einigen Tagen habe ich die Ergebnisse meiner Blutuntersuchung mitgeteilt bekommen, in der meine Nährstoffwerte, Schilddrüsenwerte, Leberwerte usw. überprüft wurden. Und - mit Ausnahme eines Vitamin D Mangels - sind alle meine Werte bestens.

Aber die Ärztin meinte, dass, wenn jeder Mensch in Deutschland seinen Vitamin D Wert testen lassen würde, fast jeder einen Vitamin D Mangel hätte. Auf jeden Fall werde ich Vitamin D3 nun höher dosiert und regelmäßig einnehmen.

Ich hatte damals Mangelerscheinungen und musste wieder Fleisch und Milchprodukte und Eier essen.

Nein, du hättest ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen können. Dafür müsste man aber erst mal wissen, welchen Nährstoffmangel man hat - da hilft eine Blutuntersuchung. Dann weißt du genau, ob du einen Nährstoffmangel hast und wenn ja, welchen und kannst diesen dann erstmal durch ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, bis der Mangel behoben ist und dann zukünftig mehr auf diesen Nährstoff achten.

Du könntest Dich intensiv mit dem Thema beschäftigen, schauen was beim letzten Mal nicht so optimal lief und diese Dinge beim nächsten Versuch ändern.

Ich würde aber empfehlen, das unter ärztlicher Kontrolle durchzuführen.

Laidy 
Fragesteller
 20.12.2021, 19:21

Mein Arzt ist gegen vegan und nimmt das nicht ernst...

0
Svensson70  20.12.2021, 19:45
@Laidy

Dann entweder einen anderen Arzt suchen, oder auf den Untersuchungen bestehen. Zur Not kann man dieTests auch selber ins Labor schicken.

0

Du streichst alle tierischen Produkte von deinem Speiseplan und achtest diesmal auf genug Vitamine und Mineralstoffe.

Die Mängel identifizieren und gezielt durch Einnahme der Stoffe eliminieren. Es könnte z.B. Vitamin-B12-Mangel aufkommen. Oder Vitamin D im Winter. Blutuntersuchung schafft Klarheit.

Laidy 
Fragesteller
 20.12.2021, 19:07

Ich habe supplementiert

0
Bodhgaya  20.12.2021, 19:40
@Laidy

Dann war es ein anderer kritischer Nährstoff. Möglicherweise einer davon, denn diese sind bei Veganismus kritisch:

  • Vitamin B2
  • Eisen (besonders bei Frauen & Sportlern)
  • Kalzium
  • Zink
  • Selen 
  • Jod (der Jodbedarf ist bei Sport durch das Schwitzen erhöht)
  • Omega 3
1