Wie verhalte ich mich hier richtig - unfall motorrad?
Hi,
bitte seid so nett und antwortet nur, wenn ihr es wirklich wißt!
Wenn ein verunfallter Motorradfahrer seinen Helm aufhat. Ihn abnehmen oder nicht? Ich kenne beides.
- Mal sagte man unbedingt abnehmen, damit etwaige Schwellungen nicht durch den Helm nachteilig werden.
- Manchmal sagte man niemals abnehmen, da so das Genick geschützt wird.
Wie macht man es richtig?
danke
9 Antworten
Hi,
Wie macht man es richtig?
Man muss - wie schon gesagt wurde - eine Fallunterscheidung machen.
Beim Bewusstlosen (oder auch "nur" Bewusstseinsgeminderten) muss der Helm abgenommen werden - der Patient muss in die stabile Seitenlage verbracht werden, was mit Helm schlichtweg unmöglich ist.
Beim vollkommen wachen und ansprechbaren Patienten ist die Helmabnahme nicht zwingend erforderlich.
Man sollte hier allerdings dennoch (nach Rücksprache mit dem Fahrer) eine Helmabnahme und nachfolgende manuelle Stabilisierung des Kopfes erwägen. Es ist zweifellos sinnvoller den Helm in Ruhe und ohne Handlungsdruck abzunehmen, als abzuwarten, bis bei einer Zustandsverschlechterung dann der Helm zügig runter muss.
Also: bei Bewusstlosigkeit und in allen Zweifelsfällen immer, ansonsten nach Rücksprache mit dem Fahrer Helm abnehmen.
Manchmal sagte man niemals abnehmen, da so das Genick geschützt wird.
"Niemals" ist schlichtweg Unsinn.
Die Wahrscheinlichkeit gravierender Schäden durch das Sturzereignis an sich ist um ein vielfaches höher, als durch eine mit Sinn und Verstand durchgeführte Helmabnahme.
Es gilt hier: treat first, what kills first - das zuerst behandeln, was zuerst tötet. Das ist beim Bewusstlosen der sicher verlegte (oder bedrohte) Atemweg, nicht die fragliche Wirbelsäulenverletzung.
Fazit
Bei Bewusstlosigkeit und in allen Zweifelsfällen immer, ansonsten nach Rücksprache mit dem Fahrer Helm abnehmen. Die Gefahr zusätzlicher Schäden ist für den Ersthelfer vernachlässigbar.
LG
Bei Bewusstlosigkeit oder starker Bewusstseinstrübung, ist die Helmabnahme unbedingt erforderlich. Mit einem aufgesetzten Helm, kann man die Atmung nicht richtig überprüfen, im Falle der Notwendigkeit einer Reanimation (Wiederbelebung) keine Atemspenden durchführen und eine stabile Seitenlage erfüllt ihren Zweck nicht, da der Helm das Ablaufen von Körperflüssigkeiten verhindert. Hier geht die Lebensrettung ganz klar vor. Bei ansprechbaren Patienten gilt es immer im Einvernehmen mit dem Patienten zu handeln, wenn er also sagt, dass der Helm aufbleibt dann bleibt er auf und wenn er sagt, dass der Helm abgenommen werden soll, dann vorsichtig eine Helmabnahme durchführen. Danach wenn möglich die Halswirbelsäule manuell stabilisieren, sofern keine anderen lebensrettenden Maßnahmen, zum Beispiel Stillung bedrohlicher Blutungen, erforderlich sind.
Mfg
Abhängig....
Wenn es dem Fahrer halbwegs gut geht (Ansprechbar) dann würde ich den Helm in Absprache mit ihm auf lassen. Wenn es ihn an einem Heißen Sommertag zu Heiß wird und keine expliziten Schmerzen im HWS/Kopf Bereich genannt werde natürlich nicht.
Nicht Ansprechbare Person = Helm ab
Stabile Seitenlage, Reanimieren das geht alles nicht mit Helm^^
Ist die Person ansprechbar kann man den Helm auflassen.
Ist sie es nicht, muss er runter. Mit dem Helm ist die stabile Seitenlage nicht möglich. Außerdem kann der Verunfallte an seinem Erbrochenen ersticken.
Man nimmt den Helm ab, weil man sonst nicht prüfen kann, ob derjenige noch atmet. Ein Helm schützt kein Genick.
Auch für eine Reanimation kann der Helm nicht drauf bleiben. Also abnehmen. Und in der stabilen Seitenlage muss Mund und Nase frei sein, damit notfalls Erbrochenes raus fließen kann.
Wenn eine Person bewußtlos ist, also nicht ansprechbar, kann ich mit Helm nicht prüfen, ob ein Atemstillstand besteht oder nicht. Wenn der Mensch ansprechbar ist, kann man ihn selbstverständlich fragen wie es ihm geht und dann entscheiden, ob man den Helm abnimmt oder nicht.
Laß deine dämlichen Kommentare unter meiner Antwort. Danke.
Wenn man mit dem Patienten spricht, kann man meistens sehr gut prüfen, ob er atmet.