Wie sollte ich meinen Vater bestrafen?

Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen

Nein 79%
Ja 21%
NickiLittle  20.09.2022, 19:36

du möchtest also deinen Vater dafür bestrafen, dass er dir ein Geschenk gemacht hat?

FrageAntwort630 
Fragesteller
 20.09.2022, 19:37

Es ist kein Geschenk. Es ist ein ewiges Leiden bis zu meinem letzten Tag auf Erden mit Menschen

22 Antworten

Hallo!

Ich hab deine Kommentare gelesen um zu schauen, ob da irgendwo was von Alkohol steht. Warum ich danach gesucht habe? Weil ich bei dem, wie es dir geht, schon gedacht hatte, dass du unter der Alkoholkrankheit eines Elternteils gelitten hast. Kein Außenstehender kann sich vorstellen, wie es ist, einen alkoholkranken Elternteil zu haben. (Und das Verhalten des Partners ist meist noch viel schlimmer als das des Alkoholikers.) Wenn du den Wunsch hast, kannst du aber sozusagen deine kranken Prägungen aus der Kindheit abschleifen und dadurch Freude am Leben finden. Stöbere mal auf der Seite www.Al-Anon.de

Hast du über eine Therapie nachgedacht? So ganz im Ernst. Das klingt nach sehr viel nicht verarbeitetem Kummer und Schmerz.

Deinem Vater einen Teil des Schmerz zurück zu geben wird dir nicht den Frieden bringen, den du eigentlich suchst.

FrageAntwort630 
Fragesteller
 20.09.2022, 21:35

Ich bin ja schon seit vier Jahren bei einem Psychologen. Der hat sich jetzt für 2 Monate verabschiedet. Deswegen werde auch ich vorübergehend aus meiner Heimatstadt flüchten. Ich war von Dezember bis März auch in einer Klinik bei Göttingen. Also habe ich schon mit Psychotherapie Erfahrung. Ich nehme auch noch wegen dem Klinikaufenthalt Sertralin, was meine Selbstmordgedanken und Aggressionen dämpfen soll. Anscheinend hilft es auch nicht

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palusa  20.09.2022, 22:01
@FrageAntwort630

Weiß ich nicht, weiß ja nicht, wie es vorher war. Ich sehe halt sehr viel Wut. Kann es sein, dass du gerade viel mit dir selbst allein bist und vielen finsteren Gedanken nachhängst?

Ich sehe Wut nicht notwendigerweise als etwas schlechtes. Wut liefert Energie und Motivation. Der schwierige Teil ist, das sinnvoll zu kanalisieren.

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Du wohnst nicht bei ihm, schreibst du.
Dann brich doch den Kontakt ab. Ganz einfach.

Dein Vater mag vielleicht dafür verantwortlich sein, zusammen mit deiner Mutter natürlich, dass du gezeugt wurdest und vielleicht auch für einen Teil deiner Entwicklung...aber eben nicht für alles. Wobei es natürlich einfach ist, einer einzelnen Person die Schuld für alles zu geben (meine Mutter machte das mit mir - einfach, aber falsch).

Ab einem gewissen Zeitpunkt hast du angefangen deinen eigenen Weg zu gehen und wenn du auf dem nicht glücklich bist, ist dafür nicht dein Vater verantwortlich.

Wie hätten dich deine Eltern vor Zeugung fragen sollen? Wieso hätten sie dich abtreiben sollen, wenn sie sich ggf. auf dich gefreut haben?

Hass ist ein hartes Wort. Ich verstehe es, wenn man schwierige Eltern hat und gegen sie Abneigung hegt, dass man aggressiv wird, so ging es mir lange Zeit selbst.
Aber es bringt halt nichts, außer, dass man sich selbst Steine in den Weg legt.

Du willst ihn bestrafen, aber im Endeffekt, mit allem, was du aus Hass und Abneigung jemandem antust, bestrafst du dich nur selbst, weil es eben diese Gefühle in dir nährt und du irgendwann gar nicht mehr fähig bist jemanden zu mögen oder gar zu lieben, schon gar nicht dich selbst...und das wäre mit das Wichtigste.

Warum brichst du den Kontakt nicht ab? Du wohnst ja nicht bei ihm. Da wäre es doch mit das Einfachste, hier einen Strich zu ziehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Polyamor - Lebe mit einem Mann und einer Frau zusammen.
FrageAntwort630 
Fragesteller
 20.09.2022, 17:06

Es würde nichts bringen den Kontakt abzubrechen. Er wäre weiter hin der Urheber meines Lebens ob ich ihn weiterhin sehe oder nicht. Er sollte spüren das er einen Fehler begangen hat. Was er mir alles angetan hat ist so schlimm. Gewalt und all das. Ich war nur deren Puppe deswegen haben sie mich gezeugt

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Jioscha  20.09.2022, 17:16
@FrageAntwort630

Du hast nichts verstanden von dem, was ich geschrieben habe. Ist auch schwierig, wenn einen der Hass so verblendet.

Natürlich bringt es was, den Kontakt abzubrechen. Und wie viele schon schrieben, niemand zwingt dich am Leben zu bleiben.
Wenn du den Kontakt abbrichst, siehst du ihn nicht mehr und kannst dich auf andere Dinge konzentrieren, aber das willst du scheinbar nicht. Du willst dich weiter"quälen". Du willst ihn weiter sehen, damit sich auch ja dein Hass gut ernähren kann und dass du jemandem hast, dem du die gesamte Schuld für das Versagen in deinem Leben geben kannst.
Wäre er nicht mehr in deinem Leben, wärst du plötzlich für alles selbst verantwortlich, was du so tust...da ist es natürlich sehr viel bequemer, den Kontakt aufrecht zu erhalten. So kann man immer sagen "Der Vater ist Schuld".

So gravierend klingt dein Hass hier

https://www.gutefrage.net/frage/wie-soll-ich-das-meinem-vater-erklaeren-2

aber noch nicht...

Es ist schade, dass du ihm die einzige Verantwortung dafür in die Schuhe schieben willst. Du hast ein gewisses Alter, also hast du einen Teil dazu beigetragen, dass du heute so bist, wie du bist...
Ja, er mag dich gezeugt haben, aber jemandem für Sex die Schuld am Leben zu geben, sorry. Hattest du noch nie Lust? Hast du noch nie sexuelle Erregung gespürt?
Glaubst du, sie wussten, als sie Sex haben, in diesem Moment, dass sie gerade dich zeugen oder dass sie überhaupt ein Kind zeugen?

Mir persönlich ist es im Grund wurscht, wie du lebst. Ich weiß im Gegenzug, wie es ist, mit Eltern oder einem Elternteil zu leben, dass einen hasst, weil man nicht das wurde, was sie gerne gehabt hätten.
Der Kontaktabbruch war das einzig Richtige...aus den Augen, aus dem Sinn. Dazu eine gute Therapie.
Jetzt habe ich eine wunderbare Familie und bin glücklich.
Aber das wollte ich.

Du willst hassen. Du vergiftest dich selbst und irgendwann wirst du die Konsequenzen aus diesem Hass am eigenen Leib spüren, durch Erkrankungen und dass dir Leute eben genauso begegnen, wie du deinem Vater.
Es geht um dich in deinem Leben, nicht um deinen Vater.
DU bist deines Glückes Schmied, nicht dein Vater. DU versagst in deinem Leben, nicht dein Vater. DU hasst, nicht dein Vater...
Es liegt alles bei dir.

Aber klar, bequemer ist es natürlich, sich zurückzulehnen und zu sagen "Papa ist Schuld" und sich dann dem vermeintlichen Schicksal zu ergeben. Lieber hasst man jemand anderen mit ganzer Kraft und Energie, anstatt sich mit sich selbst zu beschäftigen und in die eigenen Abgründe zu blicken, um ein besseres Leben führen zu können. Die Arbeit an sich ist viel zu schwer, der Hass ist simpel.

Traurig...aber du machst dich kaputt, nicht deinen Vater.

Ich bin raus.
Ich habe das viele Jahre selbst durch, das muss ich echt nicht nochmal an die Oberfläche holen.

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TapirEmilia  20.09.2022, 18:18
@Jioscha

Einfach Wow. Besser hätte es man es nicht sagen können. Würde gerne so erklären wie du. Ich weiß das bringt den Fragesteller nicht weiter, doch ich musste es Mal sagen 😯

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Nein

Nein er hat dir die Chance gegeben dich jetzt zu entscheiden ob du leben willst oder nicht ist doch besser als dass du diese wahl jetzt nicht hättest

FrageAntwort630 
Fragesteller
 20.09.2022, 20:58

Das ist die erste Antwort die mir wirklich geholfen. Vielen Dank.

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Nein

Kein Mensch sucht sich aus, ob er geboren wird oder nicht. Wir müssen alle unter Umständen leben, die uns nicht immer gefallen, aber lasse den Hass, wegen deiner Geburt auf keinen Fall an deinem Vater aus. Psychische Beratung würde ich eventuell empfehlen, da ich deine Kerngedanken nicht kenne und Mal vermute, es würde dir gut tun mit jemandem zu reden