Wie sollte die Rolle des Mannes (Vaters) bei der Abtreibung sein?

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Vor allem sollten auch Männer sich schon im Vorfeld mit der korrekten Verhütung beschäftigen.

Natürlich sollte man im Idealfall als Paar, bzw. als ungewollte werdende Eltern, miteinander über die Entscheidung reden und diese so treffen, dass beide damit im reinen sind.

Denn ich kann schon auch nachvollziehen, dass es für Männer nur schwer zu ertragen ist, wenn ihr Kind, auf das sie sich eigentlich freuen würden, von der Frau abgetrieben wird.

Andererseits kann ich auch nachvollziehen, dass es Männer als unfair empfinden, wenn sie ungewollt Vater werden und dann auch noch Unterhalt zahlen müssen.

ABER: Das Ding ist, es gibt halt nicht "ein bisschen schwanger". Und zwischen Abbruch und Nicht-Abbruch gibt es keinen Kompromiss.

Auch wenn es für den Mann so aussehen mag: eine Abtreibung macht die Schwangerschaft nicht ungeschehen. Die Frau IST schwanger, es wächst ein konkreter Embryo in ihr und an dieser Tatsache waren alle beide beteiligt.

Das konkrete Kind haben beide gezeugt und beide müssen dafür Verantwortung übernehmen. Nochmal: der Embryo EXISTIERT bereits und dafür sind beide verantwortlich, nicht nur die Frau.

Wie auch immer man Abtreibungen moralisch und ethisch beurteilen mag, an einer Tatsache kommt man nicht vorbei: es wurde ein Kind gezeugt und das wächst in der Schwangeren. Es hat in der 6. Woche bereits ein schlagendes Herz und in der 14. Woche (der letzten Woche, in der Abtreibungen hierzulande straffrei möglich sind) einen Mund, den es öffnen kann, Finger mit Fingernägeln dran und es kann nach der Nabelschnur greifen.

Eine Abtreibung macht die Schwangerschaft nicht ungeschehen, sie beendet sie. Und dieser konkrete Embryo wird niemals geboren werden.

Eine Abtreibung bedeutet nicht, dass die Frau sich der Verantwortung entzieht - auch da übernimmt sie ja Verantwortung für sich und für ihren Körper. Alle körperlichen und psychischen Folgen muss ebenso sie alleine tragen.

Da es nun eben keinen Kompromiss geben kann, muss man fragen, wer von der Entscheidung letztendlich schwerer betroffen ist, und diesem jenigen das letztliche Entscheidungsrecht überlassen. Und das ist nun mal die Frau, die schwanger ist, die neun Monate lang das Kind austragen muss und die alle körperlichen Folgen tragen muss (die im übrigen gravierend sein können), sowohl die Folgen einer Abtreibung als auch einer Schwangerschaft.

Und in der Regel ist es die Frau, die dann das Kind am Hals hat und finanzielle Einbußen (niedrigere Rente usw.) und Nachteile im Job (Stichwort Teilzeitfalle) hinnehmen muss.

Ein Mitspracherecht (im Sinne von Mitentscheidungsrecht) des werdenden Vaters kann es hier nicht geben, das liegt in der Natur der Sache. Denn wenn die Schwangere für ihre Entscheidung (egal, für welche) das "OK" des Erzeugers bräuchte, wäre es ja nicht mehr ihre Entscheidung, sondern die des werdenden Vaters. Also würde so die (neben dem Kind) hauptsächlich betroffene Person entmündigt, wenn sie entweder zu einer Abtreibung oder dem Austragen der ungewollten Schwangerschaft gezwungen würde, weil ihr Partner durch sein "nein" das so wollte.

Außerdem ist bis zur Geburt ja auch gar nicht zu 100% feststellbar, wer denn nun der Vater ist. Also wer sollte im Zweifelsfall entscheiden dürfen? Alle Männer, die in Frage kommen?

Natürlich ist es super, wenn beide beteiligten Personen miteinander reden und gemeinsam eine Lösung finden können.

Allerdings liegt die finale Entscheidung richtigerweise bei der Frau, schließlich ist es IHR Körper.

LissWlnr  22.10.2023, 11:43

Dann sollte aber der Vater sich von seinen Pflichten zurückziehen können wenn er das Kind nicht möchte. Also das er nicht zahlen muss und auch keinen Kontakt haben muss

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LissWlnr  22.10.2023, 11:50
@turnmami

Ja das ist eh klar, aber es kann ja was schief gehen etc

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Mariiaaca  22.10.2023, 11:51
@LissWlnr

Zum Sex gehören immer zwei. Auch mit Verhütung gibt es ein Restrisiko.

Kontakt muss der Kindesvater ohnehin nicht haben, finanzieren muss sich das Kind jedoch irgendwie.

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turnmami  22.10.2023, 11:56
@LissWlnr

Ja klar. Aber das muss eben auch den Männern bewusst sein. Und sich nicht dann vor dem Unterhalt drücken. Den Spass wollte er ja auch

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LissWlnr  22.10.2023, 12:02
@turnmami

Es geht um den Punkt das es unfair ist dass immer alles die Frau entscheiden darf. Wenn er das Kind möchte, sie aber nicht, dann kann er auch nichts tun. Andersrum genau so. Dann sollte es wenigstens möglich sein das Kind nicht anzunehmen auch finanziell

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Romy0  22.10.2023, 12:13
@LissWlnr

selten so viel Schwachsinn gehört… es ist ihr Körper, natürlich hat sie dann auch das letzte Wort! Dass Männer dann nicht zahlen müssten ist die größte Schnapsidee, dann kümmert sich kein Mann mehr um die Verhütung, da er sich einfach drücken kann.. ganz tolle Idee 🤦🏽‍♀️

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turnmami  22.10.2023, 12:18
@LissWlnr

Natürlich entscheidet die Frau. Oder übernimmt der Mann ihre Schwangerschaft? Und was wäre die Folge deiner Meinung? Männer verhüten nicht mehr und verweigern einfach alle Kinder. Damit sind dann die Männer immer fein raus und die Frauen haben die Belastung

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Deamonia  23.10.2023, 11:47
@LissWlnr
Es geht um den Punkt das es unfair ist dass immer alles die Frau entscheiden darf. Wenn er das Kind möchte, sie aber nicht, dann kann er auch nichts tun. Andersrum genau so. Dann sollte es wenigstens möglich sein das Kind nicht anzunehmen auch finanziell

Ja, das ist in der Tat unfair, aber nun mal nicht anders Regelbar, da es nun mal die Frauen sind die schwanger werden, nicht die Männer.

Daher ist es nur logisch, das die Frau alleine entscheidet, ob sie in ihrem Körper ein Kind austragen möchte.

Der Unterhalt ist was komplett anderes, weil der dem KIND zusteht. Das Kind kann nichts dafür das es gezeugt wurde, und das ein Elternteil es nicht wollte, es darf nicht dafür bestraft werden, das die Eltern uneins sind.

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Gar nicht und das wird es auch nie. Weil es da keine gleichberechtigte Lösung für geben kann. Am Ende entscheidet es immer die Frau alleine. Wenn sie sich anders entscheidet wie der Mann, ist das ihr gutes Recht. Sie wird wissen warum sie das dann so macht.

 Es gibt ja einige ungewollte Schwangerschaften, aber ich denke das nur bei den wenigsten davon, die Frau tatsächlich ganz alleine über einen Abbruch entscheidet. Natürlich hat sie am Schluss das letzte Wort darüber. Wenn eine Beziehung/Ehe und alles andere „passt“ usw. dann bekommen Paare eine Entscheidung auch zusammen hin.

 Man hat ja auch schon vorher über Kinderwunsch J/N gesprochen und im besten Fall können die Partner beide mit der getroffenen Entscheidung leben. Ich denke es ist wichtig wie die Beziehung läuft, je besser umso besser. Es gibt ja auch oft eine Änderung der eigenen Einstellung. Zum Beispiel sowas in dieser Art, eine Frau sagt heute „in den nächsten 10 Jahren“ keine Kinder. Nächste Woche erfährt sie von ihrer Schwangerschaft und hat „ 10 Jahre keine“ komplett vergessen. Es geht ja um Ungewollte Schwangerschaften und nicht um jede Schwangerschaft.

Ich finde, es wird oft so ein Bild vermittelt so als ob eine Frau die Entscheidungen so trifft um den Mann damit strafen zu wollen oder so. Quatsch. Sowas wird es geben, Frauen die sich gegen ein Kind entscheiden nur um ihren Mann zu strafen, aber die sind in Zahlen bestimmt nicht zu erwähnen. Was es gibt sind Frauen, die meinen den Mann in den ersten 12 Wochen richtig fertig zu machen, wo bei der kleinsten „Stimmung“ überlegt sie, vielleicht doch abzubrechen, oder doch nicht, oder besser doch usw. Das muss nicht sein. Beide sind in manchen Dingen nicht ganz dicht. Da kann sich auch kein Mensch von frei sprechen. Es ist immer eine von Fall zu Fall andere Entscheidung, genau wie eine funktionierende Beziehung keine Garantie für alles ist.

Ich persönlich bin gegen Abtreibungen und habe die Einstellung das man sich als Mutter und auch dem Kind, die einmalige Chance nimmt sich kennen zu lernen. Auch das Gefühl zu erfahren das es die beste Entscheidung ihres Lebens war, ist bestimmt schöner, als sich im schlimmsten Fall den Rest ihres Lebens zu fragen, ob es die richtige Entscheidung war. Sollte man überhaupt nicht mit dem Leben so wie es sich entwickelt hat klar kommen, gibt es zum einen genügend Hilfe die man bekommen kann und wenn alles nicht geht dann gibt es die Möglichkeit das Kind frei zu geben.(Adoption). Es lässt sich alles klären. Ich bin aber gegen ein gesetzliches Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen. Allgemein sollte es keine Verbote/Gesetze geben, die einem Mensch das Recht nehmen, für sich selbst zu entscheiden. Schwangerschaftsabbruch genauso wie Sterbehilfe und andere Entscheidungen über den eigenen Körper. Ich würde nie auf die Idee kommen, Menschen zu überreden, oder "gegen" ihre Entscheidungen schimpfen, aber für das was sie NICHT wollen "Werbung" zu machen.Man muss nicht alles gut, richtig oder falsch finden. Es sind Entscheidungen die ich nicht getroffen habe, sondern die Person.I ch darf die Entscheidung scheiße finden und das auch sagen, mehr nicht.

Es gibt keine Gründe die bessere, oder schlechtere sind. Es gibt einen Grund um sich für den Abbruch zu entscheiden. Dieser eine Grund, hat diese eine Entscheidung, für diesen einen Abbruch geliefert.

Mich ärgern diese Verurteilungen  gegenüber Frauen, die Abtreiben lassen. Aussagen wie: Eine Frau macht das doch "mal eben" in der Mittagspause. Dieses „mal eben“ sollten manche zumindest "mal eben" beim denken benutzen. Denn Menschen die das "mal eben" so sagen, sind unter aller Sau. Einfach dumme Menschen, sorry. Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, keine Frau die so eine Entscheidung getroffen hat, diese "mal eben" so getroffen hat.

Keine Frau trifft so eine Entscheidung, dieser Schritt wird gegangen nachdem sie die letzte alle anderen durchlaufen hat. So eine Entscheidung wird nicht als "Beste" Lösung gewählt, sondern als "einzige" Lösung , weil es keine bessere gab. Das sollten sich viele „mal eben“ hinter die Ohren schreiben..Da gibt es einen Spruch, „Keine Frau würde sich gegen ihr Kind entscheiden. Aber sie muss sich für den Abbruch entscheiden.

 

Ich habe jedes Verständnis dafür, dass sich ein Mann (ob er nun für das Austragen der Schwangerschaft oder für einen Schwangerschaftsabbruch plädiert) mies und außen vor gelassen fühlt.

Wir sind ein freies Land und so hat jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung.

So gesehen hat der Erzeuger ein "Mitspracherecht" und eine Kommunikation zwischen den Partnern, ob eine Schwangerschaft ausgetragen oder abgebrochen wird, ist durchaus wünschenswert. Aber der Mann hat kein "Entscheidungsrecht", dies liegt allein bei der Schwangeren Frau.

Der beste Fall ist ein gemeinsam gefundener und getragener Entschluss. 

Aber man(n) ist vor der Geburt noch kein "Vater" und es ist doch gar nicht gesichert, dass derjenige, der "Vaterrechte" für sich in Anspruch nehmen will (oder eben auch nicht), auch wirklich der Erzeuger ist. 

Außerdem; wie kann irgendein Mensch über die körperliche und seelische Unversehrtheit einer Frau entscheiden? Denn es ist nun mal die Frau, ohne deren Körper weder das eine noch das andere möglich ist.

Schließlich liegen zwischen einem positiven Schwangerschaftstest und Mutterschaft (oder auch einer Adoption) eine Schwangerschaft mit allen möglichen Komplikationen, Risiken und Spätfolgen und eine ungewollte Geburt mit allen möglichen Komplikationen, Risiken und Spätfolgen, was gegebenenfalls auch zu familiären, partnerschaftlichen, gesellschaftlichen und finanziellen Problemen führen kann.

Ebenso betreffen die körperlichen und seelischen Umstände eines medikamentösen oder operativen Eingriffs in erster Linie die Frau.

Wie sollte ein Kompromiss aussehen? Ein bisschen schwanger, ein halbes Baby oder eine Überführung der Leibesfrucht in einen anderen Körper gibt es nicht.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Der werdende Vater kann beraten und unterstützen.

Die letzte Entscheidung trifft die Frau. Es ist ihr Körper und ihr Leben.

Wenn Männer mit mögl Folgen von Sex nicht klar kommen, dann müssen sie selber zuverlässig verhüten. Und sich darüber klar sein, dass Pannen immer passieren können.

Auch sollte sich niemand vor einem Unterhalt drücken können. Sonst verzichten manche Männer auf Verhütung und wollen eine Abtreibung. Egal, ob es die Frau belastet oder nicht. Das wäre mehr oder weniger bei vielen eine Zwangsabtreibung.

Abteibungen sind kein Verhütungsmittel. Und die wenigsten Frauen machen diesen Schritt leicht fertig.

Aber in diesen Situation ist und bleibt es die Entscheidung der Frau. Sie muss die Schwangerschaft und Geburt bewältigen und ist ggf hinterher alleinerziehend. Väter machen sich hier leichter aus dem Staub...