Wie sind Chihuahuas drauf?
Hallöchen,
ich habe zwar momentan noch einen Junghund, aber man plant leider schon immer den nächsten Hund. xD Ich überlege in 2-3 Jahren einen Chihuahua zu adoptieren. Sei es Tierschutz oder Privathaushalt, nicht aus einer Zucht. Ich hab mich auch schon in die Rasse eingelesen, aber in echt sieht es ja doch oft anders aus. Vielleicht ist hier ja jemand, der Erfahrung in der Chihuahua Haltung hat und kann mir Eigenheiten oder Besonderheiten aufzeigen. Wie ticken Chihuahuas, was sind eure Vor/Nachteile, womit kann ich in der Haltung & im Training rechnen.
Danke für's Lesen und ich freue mich schon auf die Antworten :)
Liebe Grüße
Saskia
5 Antworten
Erstmal solltest du, wenn du deinem Geldbeutel nicht schaden willst, zumindest von privatverkäufen eher absehen. Die meisten Chihuahuas haben mittlerweile den Applehead und sind zu klein. Der Mensch muss halt immer übertreiben. Die Hunde sind dann einfach extrem krankheitsanfällig!
Es gibt allerdings noch ein paar wirklich gute Zuchten welche den Deerhead Chihuahua züchten. Diese sind überaus robust und gesund. Haben solch einen beim Nachbarsstall. Unglaublich toller Kerl. Ist auch nicht Miniatur mäßig gezüchtet sondern entspricht noch dem ganz alten Standard. Auch selten geworden - da muss man natürlich wissen wo man zu suchen hat. So sehr ich den VDH bei vielen anderen Rassen ja unterstütze - einen Chihuahua würde ich dort NIEMALS kaufen.
So viel mal zur Gesundheit. Einfach zu merken: Applehead schlecht, Deerhead gesund.
Ansonsten finde ich dass Chi's total unterschätzt werden. Das sind brutal intelligente Kerlchen. Durchaus aktiv und gelehrig. Was ihnen an größe vielleicht fehlen mag, machen sie mit ihrem Charakter wett.
In Tierheimen kannst du vielleicht auch einen netten Chihuahua finden. Aber bei Privat wäre ich wie gesagt sehr sehr vorsichtig...denn da stammen die meisten aus mieserabler Zucht. Und Tierarztkosten sind hoch, merk dir das.
LG
Hi,
Die sind halt etwas pflegebedürftiger und aufwendiger in der Haltung.
Die meisten sind wie die deutsche Bahn, sprich bei Regen, großer Hitze, grosser Kälte, Sturm und anderen Widrigkeiten ist mit Ausfall zu rechnen. Im Winter brauchen zwangsläufig eine Jacke, im Sommer sollten nicht zur Mittagshitze raus und auch immer nur kurz sehr heisssn Temperaturen ausgesetzt werden.
Da sie sehr leicht gebaut sind schaffen die es häufig nicht die Krallen selber vernünftig abzulaufen sprich da muss auf die Krallenpflege geachtet werden.
Da die meisten brachyzephal gebaut sind sind die nicht sehr robust Unfälle sind zu vermeiden da die Schädeldecke nicht geschlossen ist, die Augen meist nicht komplett in der Augenhöhle sind und sie eben sehr filigran gebaut sind.
Auf Zahnpflege Ist zu achten da die Zähne meist zu eng im Kiefer stehen was meist dazu führt das früher oder später welche gezogen werden müssen.
Das Futter sollte hochwertig mit viel Wumms sein da nicht so riesige Mengen auf einmal fressen.
Ich hatte selber nur ein Mix wo vermutlich aufgrund der kleinen grösse von 25cm ein Chihuahua mit drin war, auch bei ihr kamen die Problematiken auf. Dafür war sie für ihre Größe recht unerschrocken, aufgeweckt, sehr lernfähig, sozial und hat vom Wesen her bis auf das geschickte klauen als ehemaliger Strasenhund kaum Ärger bereitet. Ich hab mit ihr mini Agility, trickdogging gemacht, sie hat gehört wie ein Schäferhund und wurde trotz Probleme 15 Jahre alt 👍😅 man muss die kleinen Dinger nur zu pflegen und zu führen wissen dann sind das auch ganz normale Gesellschaftsfähige Hunde.
Immer gerne muss man sich nur echt gut überlegen, da hast ja noch genug Zeit, ganz günstig ist die Haltung nicht die letzten Jahren waren wir quasi Stammkunde beim Tierarzt weil entweder die krallen geschnitten wurden, Zähne gezogen oder die analdrüsen ausgedrückt werden mussten, dazu kamen noch einige betriebsunfälle die man nie ganz vermeiden kann, wenn andere Hunde doch was stürmischer werden kann das schnell mit schreienden Hund beim Tierarzt enden. Und trotzdem war es auch ganz schön, die geben ein ja auch was zurück 😅
Chis leiden häufig an Selbstüberschätzung und haben sehr oft Herzprobleme. Ich hatte vier Chis.
Nr.1 : geb. 1981. Er war fast täglich mi im Stall (Pferd), lief teilweise mit am Pferd. Daniel hatte Herzinsuffizienz, woran er mit 11 Jahren verstarb.
Nr.2: geb. 2007. Pixel bekam ich zweijährig, da er in dem großen Rudel beim Züchter unterging. Mit ca. 7 Jahren bekam auch er Herzprobleme. Er hatte aber auch noch andere Baustellen. Auf dem einem Auge grauen Star, auf dem anderen erhöhten Augendruck, mit ca. 12 Jahren erblindete er vollständig. 13jährig entwickelte er eine Hernie an der linken Pobacke. Pixel wurde 15,4 Jahre
Nr.3: geb. 2008. Ni T. kam mit 13 Monaten vom Züchter zu mir, da ein Hoden nicht abgestiegen war. Er war ein Rottweiler, gefangen im Körper eines Chihuahuas. Immer die große Klappe, besonders, wenn die Türklingel ging. Ni T. war total 'erziehungsresistent', so einen Hund hatte ich noch nie. Er war der kleinste untermeinen Chis und wog 2,4kg. Auch er hatte Herzprobleme und bekam, wie auch Pixel, einige Jahre Herztabletten. Eines Tages hatte er wieder den DHL-Boten lautstark verbellt und eine Stunde später, als wir Gassi gingen, fiel er einfach um und verstarb. Ni T. wurde 12,2 Jahre
Nr.4: geb.2010. Kyko kam als Welpe zu mir und er war ein Sonnenschein. Besonders Kinder hatten es ihm angetan, er stellte sich an jedem Kinderwagen hoch und wollte Küsse verteilen. Er hat sogar einen Jungen von seiner Angst befreit. Wenn er Kyko sah, kam er angerannt und schmiss sich ihm vor die Füße. Mit ca. 8 Jahren meinte die TÄ, dass er leichte Herzgeräusche hätte, die aber noch nicht behandlungswürdig seien. Ihm ging es gut und er war Meister darin, mir zu zeigen, wenn ihm irgendwas nicht gefiel. Dann fiel mir auf, dass er sehr schwer atmete und hechelte, obwohl es nicht warm war. Eines Abends kippte er zur Seite, nach Beruhigung, war wieder alles OK. Am nächsten Tag, wollte er nicht mehr laufen und pumpte beim Atmen ganz schwer. Ich ging mit ihm zum TA und beim Röntgen wurde ein übergroßes Herz festgestellt, welches die Lunge zusammen drückte und er hatte Wasser in der Lunge. Er bekam eine Entwässerungsspritze. Wir bekamen Herz- und Entwässerungspillen mit. Die Pillen wollte er partout nicht schlucken und ich habe ihm fast den Kiefer gebrochen, um sein Maul aufzubekommen. Einen Tag später, ich wollte ins Bett und Kyko mitnehmen, lag er tot auf seinem Platz. Er war wohl erstickt. Kyko wurde 13,4 Jahre
Meine drei letzten Jungs
Vielen Dank für deine lange und ausführliche Nachricht! Die Geschichten zu deinen Chis sind tragisch, aber sie haben anscheinend ein sehr schönes Zuhause gehabt. Dass sie Herzprobleme bekommen können, habe ich schon gelesen, aber das es doch so oft und in dem Alter ist, ist furchtbar. :/
Meine Mutter hatte ihren ersten Chi 1972 bekommen und selbst der hatte schon Herzinsuffizienz
Der Nachteil bei allen Kleinsthunden ist, dass man von Hundehaltern großer Hunde nicht ernst genommen wird und der "will nur spielen" 30 Kilo Hund auch zu einem bellenden und knurrenden Hund hingelassen wird.
Bei kleinen, leichten Hunden kann es vorkommen, dass man die Krallen kürzen muss und aufgrund des kleinen Kiefers bildet sich schnell Zahnstein.
Im Winter sollte man einem kleinen Hund einen Mantel anziehen weil kleine Hunde schnell frieren weil sie "bodennah" sind.
Je nachdem, ob du das Zusammenleben mit einem kleinen Hund bereits kennst musst du dich umstellen denn es ist schwieriger kleine Hunde mit Futter zu belohnen weil man sich immer runterbeugen muss und viele kleine Hunde laufen auch nicht so gern ein enges Fuß. Und dann gibt es noch die großen "Tut Nixe". ;-)
Bei mir leben drei kleine Hunde aber ein Chihuahua wäre mir zu klein. 5 Kilo sollten die Hunde hier mindestens wiegen. Aber Chihuahuas sind grundsätzlich tolle Hunde und ich kenne eine Halterin aus einem Forum, die mit ihrem Chihuahua wandern geht und an verschiedenen Hundeschulbeschäftigungsgruppen teilnimmt. Man kann kleine Hunde genauso erziehen wie große Hunde und sie sind auch nicht weniger ein Hund wie ein großer.
Ein Chihuahua ist ein Meerschweinchen an der Leine!
Für mich wäre ein derartiger Hund nichts, obwohl unsere Nachbarin einen total netten und gut erzogenen Chihuahua hat und ich Elli wirklich sehr gerne mag.
Für mich fängt ein Hund aber erst ab Labradorgröße an.
So hab ich auch mal gedacht, aber da wir schon einen Rottweiler haben, weiß ich wie scheiße das ist in der Pubertät einen 45kg Kläffer an der Leine zu haben. Daher hab ich mir jetzt auch einen mittelgroßen Hund geholt und finde kleine Hunde sind einfach praktischer. Vom Management und Handling her.
Das ist auch mehr als vernünftig so. Meiner hat auch ca. 45kg und ich kenne das Drama. Ein kleiner Hund ist immer noch ein Hund und mindestens genau so toll! Lass dir nichts ausreden ich bin Gott froh wenn sich die Leute für etwas kleineres entscheiden als den Trend zu teils wirklich riesigen Hunden im 90kg Bereich verfolgen...
Das ist halt wieder der selbste herablassende Mist. Hund hat keine Mindestgröße. Ein Hund ist ein Hund egal wie groß.
Chi's waren und sind je nach Zucht noch immer top Arbeitshunde! Im Gegensatz zu diesen fett überzüchteten riesen Viecher hat der Chi zumindest noch öfters irgendeine Lebensqualität.
Danke für deine ausführliche und ehrliche Antwort. Bei dem deutsche Bahn Vergleich musst ich ein bisschen zu viel Lachen :D