Wie seid ihr gegenüber offenen Beziehungen eingestellt?

12 Antworten

Ich halte von offenen Beziehungen nichts und sehe es wie Du. Für mich käme das nicht infrage, aber ich verurteile niemanden dafür, der das praktiziert. Solange jede beteiligte Partei mündig und damit einverstanden ist, soll's mir recht sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Beschäftigung mit der menschlichen Psyche
Ergosum17 
Fragesteller
 27.08.2022, 21:59

Eine Begründung wäre noch schön - warum nicht?

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Noeru  27.08.2022, 22:06
@Ergosum17

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man mehr als eine Person so lieben kann, wie es für eine Partnerschaft üblich ist. Ich liebe nur meinen Partner und kann es mir nicht vorstellen, 1. noch jemand anderen gleichermaßen zu lieben, 2. könnte ich mir nie vorstellen, so egoistisch zu sein und das meinem Partner vorzuschlagen. Denn damit sag ich ja praktisch "ey, Du reichst mir nicht" und 3. ist bei 3 Leuten immer einer zu viel. Für mich schreit das nach Konflikten.

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Ergosum17 
Fragesteller
 27.08.2022, 22:14
@Noeru

Zunächst: da kann ich dir nur zustimmen.

Denn damit sag ich ja praktisch "ey, Du reichst mir nicht"

Naja, da gelangt man halt zum Punkt der Daseinsberechtigung: ein Partner kann nur sehr selten alles bieten, was das Herz begehrt, und je nachdem, was und wie viel fehlt, führt dieser Umstand zur Unzufriedenheit und dadurch zu Missstimmung. Eine offene Beziehung trägt eben doch ein Potenzial in sich, nämlich das der Vollendung. Eine offene Beziehung bietet die Möglichkeit, wunschlos glücklich zu werden, indem ein anderer Partner den eigentlichen ergänzt. Jedoch darf man nicht die Schattenseiten vergessen: Treue kann nur mehr bedingt gegeben sein, man hat potenziell weniger Zeit für den „eigentlichen“ Partner, usw.

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Noeru  27.08.2022, 22:18
@Ergosum17

Das kann durchaus sein und ich kann in der Theorie nachempfinden, aus welcher "Problematik" solche Gedanken entstehen. Wenn der Partner dem zustimmt und auch er den neuen Partner akzeptiert, dann ist das ja auch kein Problem :)

Ich, für mich selbst, kann es nur nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach muss mein Partner auch nicht alles erfüllen, was "fehlt". Er ist perfekt so, wie er ist, und ich akzeptiere ihn mit allem. Ich kann also dieses "ich fülle das, was er nicht füllt, einfach mit wem anders" nicht nachvollziehen und deswegen kommt eine offene Beziehung für mich nicht infrage.

Ich verurteile aber wie gesagt niemanden, der das auslebt :)

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Ergosum17 
Fragesteller
 27.08.2022, 22:23
@Noeru
Ich kann also dieses "ich fülle das, was er nicht füllt, einfach mit wem anders" nicht nachvollziehen

Das ist eben ein rationaler Gedanke, nur ist die Liebe eben nicht rational. Zudem ist es ja schon ein Stück weit so, dass man alleine aus Gründen des Respekt gegenüber dem Partner nicht vollkommene Zufriedenstellung verlangen kann. Wenn man eine Beziehung eingeht, dann akzeptiert man automatisch auch, dass der Partner eben nicht in der Hinsicht perfekt ist, dass er einen wunschlos glücklich machen kann.

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Ich möchte keine offene Beziehung,hatte ich auch noch nicht. Möchte nur einen Partner, mit dem ich alles erleben und teilen kann. Alles andere mit offener Beziehung ist für mich Zeitverschwendung. Da bleibe ich lieber single.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich helfe gerne wenn es mir möglich ist.
Ergosum17 
Fragesteller
 27.08.2022, 22:01

Könntest Du das ein wenig ausführen - warum hältst du davon nichts?

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Angie237  27.08.2022, 22:09
@Ergosum17

Ich kann Sex und Liebe nicht trennen. Das konnte ich noch nie. Und offene Beziehungen beruhen ja auch auf ons. Da geht es ja wohl darum, seinen Spass und seine Lust auszuleben. Ohne Liebe würde das für mich keinen Sinn ergeben.

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14Alberich18  29.08.2022, 13:02

Ich kenne da einen Fels in der Brandung da Du Dich anlehnen kannst. Aber nicht mit Farben ansprühen !

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Lieber Fragesteller, Deine fettgedruckte Frage ist gut formuliert.

Du musst darum alle möglichen Meinungen und Ansichten akzeptieren; auch wenn diese von Deiner Überzeugung abweichen.

Was Du mit ,,authentischer" Liebe bezeichnest; heisst für mich ,,besitzergreifende Liebe" [,,Du gehörst mir und niemandem anders"] Dasselbe gilt für Deinen Treuebegriff.

Man kann hier einen ganzen Aufsatz schreiben über Hintergründe und Eigenschaften der Monogamie. Ob das Sinn macht, ist eine andere Frage.

Besonders die heute praktizierte serielle Monogamie ist mir zuwider. (Man hat immer nur 1 Partner gleichzeitig; kann aber jederzeit mit irgendwelcher Ausrede die Partnerschaft beenden und einen anderen Partner auswählen)

Das hat mit ,,Treue" im ursprünglichem Sinne wenig zu tun.

Also ist meine Meinung: Eine ehrliche von allen Teilnehmer(inne)n akzeptierte offene Beziehung ist zu bevorzugen über die serielle Monogamie. Aber: In dieser offenen Beziehung hat Willkür unde Beliebigkeit nichts verloren. Sonst würdest Du mit Recht behaupten, dass sie nicht ,,authentisch" sei (was auch immer das bedeutet)

Ergosum17 
Fragesteller
 28.08.2022, 18:19
Du musst darum alle möglichen Meinungen und Ansichten akzeptieren; auch wenn diese von Deiner Überzeugung abweichen.

Wo weichte ich denn davon ab?

Was Du mit ,,authentischer" Liebe bezeichnest; heisst für mich ,,besitzergreifende Liebe" [,,Du gehörst mir und niemandem anders"] Dasselbe gilt für Deinen Treuebegriff.

Der Drang nach dem Besitzergreifen ist meines Erachtens ein Teil des Liebens.

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Ein tolles Verhältnis zwischen zwei Menschen sollte nicht daran scheitern, dass sie in einer monogamen Beziehung sexuell frustriert wären.

Ergosum17 
Fragesteller
 27.08.2022, 21:58

Zweifelsohne! Doch kann das die Liebe zulassen? Kann man noch von Liebe sprechen, wenn man nicht mehr treu ist?

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Devoid8  27.08.2022, 21:59
@Ergosum17

Das hat überhaupt nichts mit Liebe zutun. Besitzergreifend zu sein ist Egoismus. Liebe hingegen ist bedingungslos!

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Ergosum17 
Fragesteller
 27.08.2022, 22:04
@Devoid8

Die Liebe verlangt nach Recht auf alleinigen Besitz, so sehe ich das zumindest. Ohne dem ist es vielleicht eine veränderte Version von Liebe, aber nicht DIE Liebe, nicht die authentische Variante. So sehe ich das zumindest. Aber vielleicht könntest Du deine Gedanken diesbezüglich noch weiter ausführen.

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Wenn alle mit der offenen Beziehung einverstanden sind, sich damit wohl fühlen und es miteinander absprechen, ist das überhaupt nichts negatives. Ganz im Gegenteil, wenn es die involvierten Menschen glücklich macht ist es doch eine gute Sache.

Ergosum17 
Fragesteller
 27.08.2022, 23:46

Das ist Sonnenklar. Nur kann es sich dabei überhaupt um Liebe handeln? Siehe Kommentare unter anderen Antworten.

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