Wie riskant ist das surfen im Darknet, Polizei?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die kurze Antwort: Die Leute werden in aller Regel nicht beim Surfen erwischt (da ist der Schutz durch Tor relativ hoch in Relation zu dem Risikolevel einfacher Besucher oder Käufer). Die Drogenkäufer werden erwischt, weil sie sich das Zeug nach Hause liefern lassen und der Verkäufer oder die Plattform von der Polizei hochgenommen wird. Oder weil das Paket beim Zoll auffällt. Oder weil sie sonst etwas dämliches tun. Die "Videogucker" werden erwischt, wenn sie die Videos auf dem PC abspeichern und den dann irgendwo verlieren, er wegen anderen Delikten beschlagnahmt wird, oder weil sie ihre Taten irgendwo herumerzählen. Der entscheidende Risikofaktor sitzt auch hier vor dem Bildschirm.

PS: Das Surfen im Darknet alleine ist nicht illegal. Strafbar macht man sich erst, wenn man Straftaten begeht.

Woher ich das weiß:Hobby – Interessierter Laie; Grundwissen, garniert mit Recherche
RaptureFarms 
Fragesteller
 14.03.2024, 23:35

Danke die Antwort die ich wollte

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RaptureFarms 
Fragesteller
 15.03.2024, 18:41

Ich hab mir das auch so vorgestellt, dass die Behörden so ähnlich wie streifenfahren im Darknet. Also jemand loggt sich zB ein und kann dann den Beamten per Zufall ins Netz gehen wenn er was illegales macht. Das die den Nutzer sozusagen auf frischer Tat ertappen. Ist das überhaupt möglich?

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Answer1234567  15.03.2024, 23:53
@RaptureFarms

Analogien zwischen der digitalen und der analogen Welt sind oft... schwierig.

Ja, die Strafverfolgungsbehörden sind auch im "Darknet" (jedenfalls im Tornetz, welches nur eines von verschiedenen Darknets ist) unterwegs, beobachten das Geschehen, und versuchen, Straftäter zu ermitteln. Allerdings ist das "Sichtfeld" dort recht eingeschränkt - ist halt ziemlich dunkel im Darknet. Reine Besucher sind für nicht an der Verbindung beteiligte Dritte im Regelfall nicht sichtbar. Anders als auf der Straße sehe ich nicht, wer sich noch auf der bösen Webseite herumtreibt. Ich kann z. B. auch nicht erkennen, wer hier gerade noch alles diese Frage ließt. Genauso wenig der Polizeibeamte, der diese Webseite öffnet. Sehen kann das im Wesentlichen der Plattformbetreiber (der bei einer illegalen Webseite aber wenig Interesse hat, seine Erkenntnisse mit der Polizei zu teilen). Und gewisse Informationen kann im Regelfall auch noch der Provider sehen (wenn du Tor oder einen VPN verwendest, sieht dieser allerdings nur noch, zu welchem Tor- oder VPN-Server du dich verwendest, den Rest sieht er nicht mehr). Wohin du dich dann weiterverbindest, sieht nur noch der Betreiber des Tor-Knotens bzw. des VPN-Servers. Und da man sich bei Tor zu verschiedenen Tor-Knoten verbindet, bei denen jeder nur einen Teil der Informationen hat (die -dem Konzept nach- nicht aufgezeichnet werden), und die im Optimalfall alle von unterschiedlichen Personen in unterschiedlichen Ländern betrieben werden, gibt es da für die Polizei wenig Anhaltspunkte. Damit fallen viele Ermittlungsansätze weg, die die Polizei klassischerweise bei Internetstraftaten verfolgt.

Bleibt noch klassische Kriminalistik und verdeckte Ermittlung, also im Kern die gleichen Taktiken und Vorgehensweisen, die auch bei Ermittlungen in der analogen Welt zur Anwendung kommen. Aber dafür liefern "still" Straftäter wie die besagten "Video-Anschauer" wenig Ansätze - sie hinterlassen halt -abseits des oben beschriebenen- kaum Spuren. Deshalb konzentriert man sich in der Regel auf die Täter, die in irgendeiner Weise in Erscheinung treten, und dies regelmäßig mit gleichbleibendem Pseudonym oder vergleichbarem Zuordnungsmerkmal.

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"Der Tor Browser und VPN bieten natürlich erheblich mehr Schutz"

Das ist jetzt zwar keine Antwort auf deine Frage, aber ein VPN zu benutzen, nimmt eigentlich den sinn des Tor Netzwerks. Denn das Tor Netzwerk verhindert die nachverfolgung der Anfange. Wenn jetzt aber ein VPN zwischen dich und den entry note geschaltet wird, kann ja der VPN Anbieter (nehmen wir also mal an das VPN ist nicht selbst Gehostet) die anfragedaten und die daten die zurückkommen jedoch (theoretisch) mitlesen. Sollte es der Fall sein, dass du das VPN selbst hostet, nützt es trotzdem nichts, da man (wenn man deine IP adresse bekommt) trotzdem wissen würde, wer das ist, da man ja weiß, wem der VPN Server gehört.

"Also wieso gehen so viele das Risiko ein"

Das weiß ich nicht, aber ich glaube für jedes Risiko gibt es eine Person, die es eingehen wird, aus welchem Grund auch immer. Du kannst der Menschheit das größte Risiko geben, was je möglich wäre und wenn es auch nur wenige sein könnten, gäbe es trotzdem Leute, die es eingehen würden.

Das Darknet ist übrigens nicht verboten, sondern nur sachen im Darknet, die im "normalen" Internet auch verboten sind.

Hallo RaptureFarms!

Auch ich "surfe" im Darknet. Und?
Wer sagt denn, dass es im Darknet nur Illegales gibt?

TOR, VPN bringen recht wenig. Zumeist wird Unwissenden "vermeintliche" Anonymität suggeriert und eher Geld abgezockt. Kein Wunder also, dass unendlich viele VPN Anbieter aus dem Boden schießen und jeder "vermeintlich" der Beste ist^^

Was letztendlich wo auf Server x gespeichert wird, sagt kein Anbieter.

Und mit dem Kaufen von illegalen Sachen ist es so eine Sache. Da sich im Darknet Betrüger herumtreiben, bieten eben auch Betrüger illegale Waren zum Kauf an. Zumeist ist das Verarsche/Abzocke, sodass das Geld weg ist. Oft legt auch die Polizei selbst falsche Fährten oder stellt dann Verkäufer/Käufer.

100% Sicherheit & Anonymität gibt es nicht. FBI, CIA, BND, BKA und Co. haben Möglichkeiten. Außerdem weiß man nicht, welche Anbieter/Server/Firmen "Fake" sind bzw. wer da alles mit den Behörden arbeitet.

Reines Surfen im Darknet ist nicht illegal. Je nach Seite und Inhalt kann es auch im normalen Web illegal sein. Abgesehen davon, dass ich niemals Drogen kaufen würde, würde ich das sicherlich nicht im Darknet tun. Per Bitcoin bezahlen und dann ist das Geld weg, keine Ware? Viel zu unsicher. Auch bei Apple und Co. wird viel SCAM betrieben.

Sicherheit und Anonymität hast Du niemals.

Und nochmals: Ich surfe auch im Darknet. Was ist daran riskant und illegal? Im Darknet gibt es genügend legale und seriöse Seiten. Daran ist nichts riskant und illegal. Oft ist es klug, da dort keine Zensur herrscht und auch Berichte, Unterlagen etc. verteilt werden, die im normalen Internet wegen der Zensur nicht veröffentlicht werden dürfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

im schnitt werden Dealer auf der Straße viel viel öfter gefasst als wenn sie das online tuen und mit illegalen Videos kannst du nur Kinderpornographie gemeint haben und das ist grundsätzlich auch strafbar aber nicht wirklich nachverfolgbar wenn du es nicht herunterlädst oder den link auf nicht 100% sicheren Seiten teilst hoffe aber mal das du diese Videos aus Interesse guckst

LG Jonte

Drogen im Darknet zu kaufen ist genauso strafbar, wie wenn man sie im Clearweb oder auf der Strasse kauft.

Analog ist normale Videos im Darknet zu schauen genauso wenig strafbar wie das Schauen von Videos im Clearweb oder im Kino.

Wichtiger Unterschied. Die Nutzung eines Darknets ist nicht strafbar, ja für gewisse Personengruppen sogar nötig (bspw. Journalisten, Whistleblower, Menschen in Staaten mit eingeschränkter Meinungsfreiheit, ...).

Tor macht es für die Behörden deutlich schwieriger, an die Identität eines Nutzers zu gelangen, aber auch hier gibts wie überall sonst auch keine hundertprozentige Garantie. Wenn es mal jemanden erwischt, ist das auch meist auf menschliches Versagen zurückzuführen.