Wie realistisch findest ihr das?


07.09.2025, 16:43

Falls irgendwer die Aufstellung für eine 2er BG findet, es wäre mal interessant, wo und was da so rüde gekürzt wird, das da nur knapp 500 € raus kommen.

8 Antworten

wenn ein Staat soziale Hilfe an Bedürftige leistet, dann ist es schon wichtig zu ermitteln, was angemessen ist und was nicht - schließlich handelt es sich um das Geld der Steuerzahler und mit diesem Geld hat der Staat sorgfältig umzugehen

außerdem sind solche Zahlen immer interessant, um das steuerfreie Existenzminimum festlegen zu können - dieses wäre zu niedrig, wenn deine Zahl 1381 Euro/Monat zutrifft

die Ermittlung solcher Werte wird in Zukunft immer mehr über KI vorgenommen -so hoffe ich, denn wozu sonst zahlt der Steuerzahler auch noch für ein zusätzliches Ministerium für Digitales ?

stimmt der Wert 1381 Euro/Monat wirklich - ist das die Armutsgrenze? nach den Angaben des DIW sind Rentner ab einer Rente von 1048 Euro im Monat so reich, dass sie zusätzlich zu ihren sonstigen Lasten auch noch obendrauf 10% abdrücken können - entschuldigt Leute, ich kann es mir nicht verkneifen !!


critter  06.09.2025, 11:44

Die Zahl stimmt, ich kenne die Armutsgrenze mit 1.378 Euro. Aber die drei Euro machen den Kohl auch nicht fett.

Ich finde es sinnvoll, sich Gedanken zu machen, was man für das Minimum an ordentlichem Leben braucht, um eine Grundlage für Sozialleistungen zu haben. Also ja, da müssen dann Bemate und deren Berater Auswertunge machen.

Die Werte finde ich nur lächerlich, weil es in vielen Punkten einfach nicht den realen Kosten entspricht. Bildung für 2€, dafür bekommt man bei Bücherein die keine Förderung für Sozialhilfeempfänger haben nicht mal die Jahreskarte für und erst recht keine echten Bildungsangebote. Das ist lachhaft, da wollte das jemand auf der Liste haben, hat aber einen komplett sinnlosen Betrag erhalten.

Wohnen, Strom, Wohninstandhaltung 47,71€, wie wenig Strom soll man denn bitte verbrauchen, um damit alleine diese Rechnung decken zu können? Gerade wenn man bedenkt, dass die meisten den großteil ihres Lebens in der Wohnung verbringen, also dort Strom verbrauchen. Da liege ich als arbeitender Mensch, der die meiste Zeit nicht zu Hause ist, ja schon drüber.

Und dann gibt es noch so Pauschalen, die meiner Meinung nach je Wohnort angepasst sein müssten mit einem Korrekturfaktur. Transport beispielsweise. Wer auf dem Land lebt, hat oft keinen funktionierenden Nahverkehr, dem bringt das Deutschlandticket gar nichts und man muss Auto mit entsprechenden Kosten (Anschaffung, Reperatur, Steuer, Versicherung, Benzin) nutzen, um irgendwie mobil zu sein. In der Stadt hingegen klappt das mit D-Ticket super, aber selbst das ist ja mit dem Betrag nicht bezahlbar. Und davor war es noch extremer, wenn Menschen aus Städten mit 30€ Montaskarte gleich behandelt wurden, wie Menschen in Städten mit 120€ Monatskarte.

Ebenso fehlen einfach zu beantragende Hilfen für z.B. chronisch Kranke Personen, ich kenne mehrere arme Diabetiker, die nicht regelmäßig messen, weil die Teststreifen und Nadeln zu teuer sind und sie sich die nicht so oft, wie sie es bräuchten, leisten können. Oder so Späße ihre Krankenkasse gibt mal Zuschüsse zu der Marke, dann der nächsten, aber dann müssten sie ständig neue Geräte dafür kaufen, weil nicht kompatibel, was sie aber nicht bekommen, weil sie ja ein funktionierendes Messgerät haben. Oder Spezialnahrung, wenn Leute "teure" Allergien oder Krankheiten haben und daher z.B. kein Gluten vertragen, die Ersatzprodukte sind echt teuer, aber je nach Krankheit kann die anderen zu essen gefährlich sein.

Ich finde es schon wichtig, dass da Leute sich Gedanken machen und eine allegemeine Grenze festlegen, aber die sollte dann auch realistisch gewählt sein und ebenso standardisierte Ausnahmen wie Krankheiten oder eben Wohnort-Zuschläge beinhalten.


critter  06.09.2025, 11:42

Das kann ich nur unterschreiben.

Irgendjemand muss ja den Bedarf errechnen. Und dabei ist ja noch nicht mal gesagt, dass das tatsächlich ein Beamter gemacht hat.

Was wäre denn besser.. Kaffeesatz lesen? Irgendwoher braucht es eine Grundlage (obwohl man über diese Zahlen tatsächlich streiten kann).

Es gibt kein Aufwandabschätzundberechnungsverbot.


SirSilenius  06.09.2025, 11:31

Ein wundervolles deutsches Wort! ❤