Wieso gehen die Leute zur Tafel?
Sind 450 EUR pro Monat nicht ausreichend, um Bedarf abudecken?
5 Antworten
Probier doch einfach mal, von dem Geld, was jemandem im Bürgergeldbezug zusteht, ein paar Monate zu leben! Also, der Regelsatz für alle laufenden Lebenshaltungskosten abzüglich Miete und Heizung/Warmwasser, zuzüglich Strom. Schau, wie gut das so klappt. Und stell dir dann noch vor, wie es aussehen würde, wenn z. B. der Kühlschrank spontan kaputt geht und ersetzt werden muss. Oder wenn du neue Winterkleidung brauchst.
Im Bürgergeldsatz für einen Single sind
42 Euro pro Monat (bzw. 482 Euro pro Jahr) für Kleidung
30,57 Euro pro Monat (bzw. ca. 366 Euro pro Jahr) für Reparatur und Ersatz von Haushaltsgeräten enthalten.
Sicher nicht üppig. Aber machbar, oder?
Das Hauptproblem ist meist, dass in den anderen enthaltenen Beträgen zu niedrig angesetzt wurde und wird. Ganz vorne dabei das Thema Strom - nur rund 42 Euro pro Monat für eine Person, inklusive Entstandhaltungskosten für die Wohnung. Spätestens seit den drastisch gestiegenen Energiepreisen haut das wirklich vielerorts vorne und hinten nicht mehr hin. Auch rund 40 Euro für Verkehr sind in den allermeisten Städten weniger als das, was Sozialtarife für eine Monatskarte kosten und eben auch 9 Euro unter dem Deutschlandticket.
Dadurch müssen diese zu knapp kalkulierten Bereiche durch das, was an anderer Stelle vielleicht gerade so klappen würde, ausgeglichen werden. Und genau dadurch wird's dabei sehr schnell extrem eng.
Meine Frau hilft bei der Tafel.
Die Frage ist weniger, ob es anders auch geht. Es geht den Menschen besser als ohne die Tafel. Dazu ist das Ganze win-win-win-win.
Es wird weniger Essen weggeschmissen, den Empfängern geht es wirtschaftlich besser, Sie haben alle zwei Wochen einen wichtigen Termin. Die Helfer auch und sie tun etwas sinnvolles.
Ohne würde einigen einiges fehlen. Ob die Empfänger auch ohne die Tafel nicht verhungern, ist mehr einerlei.
Ich bin davon überzeugt, dass man von dieser Summe leben kann. Allerdings kann man sich viele Diinge die man vielleicht gerne hätte davon dann nicht leisten.
Wenn man also bei Lebensmitteln geld sparen kann, kann man dieses an anderer Stelle ausgeben, zB auch für Zigaretten oder ein Handy was man haben möchte
Vielleicht geht die Waschmaschine kaputt und du brauchst ein paar neue Schuhe? Das sind die Sachen die dich als Jobcenter Kunden tatsächlich an den Rand bringen
Das glaube ich gerne, gerade wenn man das ggf überschüssige Geld ausgibt, weil das Bedürfnis nach ggfnicht lebensnotwendigen Dingen ja auch ansteigt.
Das habe ich nicht gesagt. Ich sagte das auch burgergeldbezieher nicht notwendige wünsche haben, zb ein schickes Smartphoneoder eine Konsole. Das man diesem Wunsch nachgibt wenn eine kleine Reserve da ist verstehe ich gut. Nur ist diese dann nicht da wenn tatsächlich ungeplante Ausgaben da sind
nicht ausreichend, um Bedarf abudecken?
Kommt auf den individuellen Bedarf an.
Wieso gehen die Leute zur Tafel?
Weil Sie dort Nahrungsmittel günstig (nämlich umsonst) bekommen. Ob sie es existenziell brauchen, kann man daraus nicht ablesen.
mach den Selbstversuch und schau ob du damit auskommst so etwa über ein halbes Jahr
Miete und Heizung/Warmwasser zahlt man nicht von Regelsatz!