Wie oft soll oder muss man ein Grab besuchen?
Eine Freundin von mir hat vor zwei Monaten ihre Mutter beerdigt, die sie bis zu ihrem Tod gepflegt hat, über Jahre. Die Mutter hat ihr eine Eigentumswohnung hinterlassen, an der jetzt im Rahmen der Umstellung auf H-Gas erst einmal einiges erneuert und ausgetauscht werden muss, was Geld kostet, auch eine Bestattung ist nicht billig. Wir haben im engsten Freundeskreis zusammengelegt um ihr mit den Kosten für die Bestattung etwas zu helfen. Für den Rest wird sie einen Kredit aufnehmen.
Bei der Bestattung war unter anderem ein alter Schulfreund von ihr, der est mal einen guten Eindruck machte, fuhr sie mit dem Auto zum Friedhof, das Grab besuchen, bot emotionale Unterstützung an.
Dem hat sie von der Erbschaft der Wohnung erzählt und er wurde plötzlich ganz anders. Sie hätte ja jetzt viel Geld, kann doch mit dem Taxi zum Friedhof fahren. Auch rief der sie ein paar Mal an um daran zu erinnern, dass man mal eine neue Kerze am Grab anzünden könnte oder doch mal jedes WE frische Blumen da hinterlassen könnte. Seine Mutter würde immer zum Friedhof gehen, meine Freundin ja wohl nicht.
Auch fragte er, wie es sein kann, dass da immer noch kein Grabstein steht.
Als wir am Freitag am Grab waren, war dort eine Benachrichtigung von der Friedhofsverwaltung, man solle sich bitte dort melden. Bei Anruf stellte sich heraus, dass es ein Fake war, die Nachricht wurde dort nicht offiziell hinterlassen. Wir vermuten, es war dieser Schulfreund. Der lässt sich seitdem am Telefon von seiner Frau verleugnen.
Sorry für die lange Story, aber was denkt ihr über das Verhalten vom Schulfreund und wie oft sollte man ein Grab besuchen?
11 Antworten
Ekelhafter Stalker. Brecht den Kontakt ab.
Wie oft man ein Grab besucht ist alleine die Entscheidung der Hinterbliebenen. Da kann es keine Regel geben.
Würde den Typen nie wieder anrufen, einfach komplett blocken. Der hat euch nichts zu sagen und will Euch garantiert nur runter machen
Dieser "Freund" wird innerlich von Neid (wegen der Erbschaft) oder sonstigen negativen Gefühlen zerfressen. Die Trauer deiner Freundin wird wegen seiner fehlenden Empathie oder vielleicht sogar wegen seines Narzissmus' nicht wahrgenommen, vielleicht sogar bewusst abgelehnt.
Auch, wenn diese Erbschaft ohne die Auflagen mit der Heizung, die sogar einen Kredit notwendig macht, verbunden wäre, geht es ihn nichts, absolut nichts an.
Es gibt keine Vorgabe, keine Richtwerte, wie oft man ein Grab zu besuchen hat. Einsame Menschen tun das vielleicht täglich. Jemand, der es nur einmal monatlich schafft, hat den Verstorbenen nicht minder geliebt. Deine Freundin hat ihre Mutter bis zum Tod gepflegt. Sie darf und muss jetzt ihr eigenes Leben führen. Deshalb "vergisst" sie ihre Mutter doch nicht.
Wann ein Grabstein fällig ist, entscheidet immer noch der, der ihn bezahlt.
Ich hoffe, deine Freundin lässt sich da nicht zu sehr beeinflussen, runterziehen, schlechtes Gewissen einreden.
In Zukunft alles ggf. spurensicher aufheben (wie z. B. diesen Zettel der Friedhofsverwaltung - also nur mit Handschuhen anfassen), damit man, sollte die Situation eskalieren, Beweise mit Fingerabdrücken hat. Stalking und Ähnliches ist strafbar.
Am besten, sie löscht seine Kontaktdaten.
Ich denke auch dass es Neid ist, weil sich das Verhalten mit Kenntnis der Erbschaft plötzlich so änderte. Bin bei der Trauerfeier aber noch auf ihn reingefallen, er weinte und kam total empathisch rüber.
Der Zettel am Grabstein wäre für mich ein Indiz für eine psychische Erkrankung. Seid lieber achtsam.
Ich danke dir und ja, du hast Recht. Der steckt da sehr viel Energie rein, das ist schon unheimlich. Kommt bei mir so an, als ob ihn dieses Grab und meine Freundin sehr triggern.
Der Typ hat ein Rad ab.
Das Grab besucht man so oft, wie man es für richtig hält. Ich besuche die Gräber meiner Großeltern manchmal täglich und dann monatelang gar nicht. Bauchgefühl und individuelle Bedürfnisse sind hier maßgeblich.
Der Typ scheint echt mehr um das Grab zu trauern als deine Freundin. Aber letztendlich ist es ihre Sache, wie oft sie hingeht.
Das ist es, Trauer und Friedhofsbesuche sind eine persönliche Angelegenheit und sein Verhalten hat nichts mit Trauer zu tun, der ist einfach nur fies.
Alter Schulfreund, na und?
Pappnase bleibt Pappnase...
...wenn der kein Verständnis hat, soll er doch fortbleiben...
Steine werden erst deutlich später als ein paar Wochen noch der Beerdigung gesetzt, wenn es überhaupt Vorschriften dazu gibt auf dem speziellen Friedhof, wird das dort auch berücksichtigt...
Auch gibt es keine Vorgaben wie oft ein Grab zu pflegen ist... Kann man auch vergeben an eine Gärtnerei, das kostet aber auch...
Wenn man es geschickt macht (und bepflanzt) reichen auch wenige Besuche im Jahr...
...und zum Gedenken muss jeder selbst wissen wie oft er hingeht...
Manche sind dazu oft dort, andere finden dazu andere Wege, z. B. das Werk weiterführen, kerze aufstellen, sonstwas...
Dankeschön. Es ist für jeden eine sehr persönliche Angelegenheit, was die Pappnase (ich musste lachen) scheinbar nicht begriffen hat.
Ich danke dir. Kommt mir auch so vor, als ob der das Grab ständig kontrolliert. Ist auch zu feige ans Telefon zu kommen.