Wie lange mit einem untrainierten Pferd spazieren gehen?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Was Du mit Deiner Hüfte gehen kannst, kann ein Pferd, das in der Lage ist zu leben, auch gehen.

Aber ich würde mit einem neuen Pferd den Hund zuhause lassen (also extra gehen), denn ich möchte in der Ersterziehungsphase 100 % von mir auf's Pferd konzentrieren, null, wirklich absolut null Ablenkung haben. Diese ersten Wochen legen den Grundstein für ein feinst mitdenkendes Pferd.

Eine gute Dehnung erreichst Du durch korrekte Arbeit bei allem, was Du gymnastisch mit dem Pferd machst, nicht durch bestimmte Übungen. Da Du die Frage stellst, ist ein Trainer unbedingt anzuraten, der es Dir erklärt. Jemand, für den es selbstverständlich ist, fragt nicht - und diese Selbstverständlichkeit braucht die Ausbildung.

Für die Fühligkeit lieber beste Hufbearbeitung organisieren als mit Schuhen das Symptom verstecken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Jalowdog 
Fragesteller
 30.12.2022, 22:17

Woran erkenne ich denn gute Hufbearbeitung? 🙈 Er genießt ja bereits die Aufmerksamkeit eines Hufbearbeiters

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Baroque  30.12.2022, 22:23
@Jalowdog

Daran, dass die Hufe so bearbeitet sind, dass sie zum Gebäude des Pferdes passen und dass das Pferd nicht fühlig läuft. Das eben, was man normalerweise (oder etwa nicht?) in der Grundausbildung des Reiters lernt. Ich fürchte, man lernt zu wenig davon, sonst würden nicht sogar viele Profis unzureichende Hufbearbeitung bezahlen und wieder bestellen.

FühlEND darf es laufen, denn das ist gut für's Pferd, fühlend SOLL es sogar laufen, um sich zu schützen. Tritt es also unglücklich auf, soll es bitte den Huf umsetzen und nicht zum Nachteil seiner Gelenke und Bänder drüber bügeln, wie es beschlagene Pferde tun. Lebt es zu weich, sodass es kein Training hat für bestimmte Böden, kann man ZUM AUSREITEN mal Schuhe drauf stecken - zum spazieren gehen ist weit, weit übertrieben.

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Jalowdog 
Fragesteller
 30.12.2022, 22:39
@Baroque

Hmm zeigt beim Spazieren eben bereits, dass er lieber am weicheren Wegrand läuft und will nicht auf grobe Steine. Hat auch relativ tiefe Furchen im Huf, da kriegt er leicht Steine rein. Hoffe das er in seiner baldigen trockenen Box etwas die tiefen Furchen verliert, steht momentan eben viel auf nassem Boden, ist ja auch gerade das Wetter.

Aber ich denke dann soll er sich eben den angenehmen Weg suchen wenn möglich und zum Reiten kriegt er dann welche.

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Keks37  30.12.2022, 22:50
@Jalowdog

Wenn er auf nassem weichen Boden aktuell steht ist es logisch, dass ihm das Laufen auf Asphalt schwerfällt. Stell dir vor, du musst plötzlich ohne Schuhe laufen und warst bisher nur weichen Boden gewöhnt. Es ist sehr unangenehm dann auf hartem Boden zu laufen. Aber: Das Gute daran ist, dass die Pferde nach und nach herausfinden, dass der harte Boden gar nicht so schlimm ist. Und dann fangen sie an, auf diesem problemlos zu laufen. Gib ihm Zeit. Aber bitte keine Eisen drauf.

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Jalowdog 
Fragesteller
 30.12.2022, 22:53
@Keks37

Eisen möchte ich vermeiden.

Das gibt mir Hoffnung das er vielleicht bald nicht mehr gar so fühlig läuft :)

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Keks37  30.12.2022, 22:57
@Jalowdog

Wichtig ist, dass er viele verschiedene Untergründe laufen darf. Mein Pferd zum Beispiel hat eine Paddockbox. Das ist optimal, weil er den Wechsel zwischen festem und weichen Boden hat. Tagsüber steht er auf dem Trail, bewegt wird er auf Sandboden oder im Gelände (je nach Wetter).

Harter Boden sorgt für mehr Abrieb. Je nachdem, was dein Hufbearbeiter sagt, würde ich Hufschuhe empfehlen auf hartem Boden. Welche, kann dir dein Hufbearbeiter beantworten, da kenne ich mich nicht gut genug mit aus.

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Baroque  30.12.2022, 23:13
@Keks37

Ein guter Hufbearbeiter schickt die Leute extra auf harten Böden gehen, weil er den Abriebreiz braucht, um das Wachstum anzuregen. Ein schlechter käme mir nicht an die Hufe und dementsprechend auch keine Schuhe ;-)

Und normalerweise laufen die an der Hand auf harten Böden nicht direkt fühlig, nur weil sie bisher auf weichen gelebt haben. Da muss schon mehr fehlen.

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Keks37  30.12.2022, 23:23
@Baroque

Ja, da hast du recht. Wenn allerdings wenig bis gar kein Profil auf den Hufen sein sollte beispielsweise, wäre es gut, Hufschuhe anzuziehen, damit nicht noch mehr abgelaufen wird. Eine Hafistute bei uns hat das Problem. Die Hufbearbeitungen vor der jetzigen waren desaströs. Sie hat so kurze Hufe, dass meine Hufbearbeiterin, die sie jetzt auch macht, ihr geraten hat, Hufschuhe zu tragen, weil Stuti auch in der Paddockbox steht und nachts viel herumläuft.

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Spaziergänge so viel wie DU schaffst. Das Pferd hat da kein Problem mit.

Ausritte würde ich dagegen - wenn du das auch schon Andenkst - langsam steigern.

Such dir außerdem einen guten Trainer zum Thema Arbeit am Boden, zB jemanden der Langzügel, Doppellonge oder klassische Handarbeit anbietet, damit bist du sicher gut bedient. Die „0815“-RL sind da meist nicht die richtigen Ansprechpartner (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – zert. Fütterungsexperte, Pensionsstall, QH-Zucht, Turnier

Das Pony hat mit Sicherheit mehr Ausdauer als du. Da würde ich mir überhaupt keine Gedanken machen, dass besonderes Training benötig, um spazieren zu gehen. 20 km am Tag sind locker drin. Die Frage ist nur, ob das Tier sich in der Umstellungsphase irgendwann doch widersetzt, und wie du dann damit klarkommst.

Jalowdog 
Fragesteller
 30.12.2022, 22:31

Mit Widersetzen kenne ich mich aus.

Ich wurde gerne weitervemittelt als Reitbeteiligung, wenn ein Ponys stur waren. Bezüglich Konsequenz hab ichs drauf. Aber wenn da Problematiken aufkommen denke ich da findet man eine Lösung, wofür gibts Training.

Meine Problemstelle ist eher fein reiten, da muss ich mich viel hinterfragen. Der Bub ist sehr rangniedrig und will gefallen. Da muss ich meine Hilfen voll hinterfragen.

Aber cool das du mehr sagst an Kilometer, das entspannt mich, wobei ich auch sagen muss jetzt bin ich vollends verwirrt ^^

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Urlewas  30.12.2022, 22:38
@Jalowdog

Wieso? Was ist da verwirrend?

In der Natur laufen Pferde 20 -40 km täglich herum,um Wasund Futter zu finden. So viel sollte also jedes einigermaßen gesunde Pferd problemlos schaffen. Ist ja super, wenn du weißt, wie du klar kommst, wenn das Pony mal ne andere Meinung hat 😆

Fein reiten zu lernen ist von der körperlichen Fitness und von der Kompetenz des Reitlehrers abhängig. Bin auch nicht mehr bei den jüngsten, aber man tut was man kann, und so manches Pferd dankt mir die bescheidenen Bemühungen. Es reicht ihm ja oft, wenn man es einfach möglichst wenig stört 😉

Pferde, die „gefallen wollen“, nehmen doch jede Freundlichkeit des Menschen dankbar entgegen 😄

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Jalowdog 
Fragesteller
 30.12.2022, 22:49
@Urlewas

Verwirrend war für mich nur, dass @BoobleBubble für 30 Minuten täglich war.

Ein Pferd in der freien Natur ist ja auch trainiert 😅 Und meine Frage bezieht sich nicht nur auf die Ausdauer, sondern eben auch was ein Pferd psychisch so mitmacht, wenn es umgestellt wird und alles neu ist. Wie schnell man das steigert.

Bei meinem letzten Isländer bin ich einfach losgelaufen jeden Tag oder mitm Reitpad los, der war Jahre nur gestanden zuvor hat mich lange versucht runterzubuckel, bei dem war einiges schief gegangen bezüglich Vertrauen. Heute mache ich mir da irgendwie mehr Gedanken als früher, man wird älter und gerade mit dem direkt losreiten kann ja auch einiges schief gehen was man so hört😅

Also charakterlich top, wenn man ihn freilaufen lässt und sich in die Hocke setzt, weiß er das er herzukommen hat und kommt sogar im Gallop angerannt und bremst rechtzeitig respektvoll ab. Traumhaft :D

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Urlewas  31.12.2022, 04:42
@Jalowdog

„…was man so hört“ ist, dass man sich nicht hin hockt 😉

Ich hoffe doch sehr, dass du genügend Erfahrung hast, um zu merken, wann es dem Pferd „vom Kopf her“ zuviel wird. „Was man so hört“, ist auch, dass ein Reitpad keine gute Lösung ist - wenn ein Pferd da buckelt, tut es das eher wegen Schmerz als aus Übermut. „Was man so hört“, ist auch, dass man besser mehr mit Unterricht als „einfach drauf los“ reiten sollte, insbesondere, wenn es einem noch an der feinen Hilfengebung mangelt.

Die Antwort mit der „halben Stunde“ ist verschwunden? „Man hört“, dass hier auf GF jeder eine Vermutung äußern darf, völlig unabhängig davon, wie groß oder klein die Sachkenntnisse im jeweiligen Bereich sind. „Vom Kopf her“ muß man auf das Pferd hören. Man kann da keine Zeit sagen, ab wann es dem jeweiligen Pferd zuviel wird. Das kann auch beim selben Pferd je nach Tagesverfassung unterschiedlich sein.

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Jalowdog 
Fragesteller
 04.01.2023, 08:53
@Urlewas

Mein Ziel ist auf jeden Fall dem Kleinen einen gut passenden Sattel zu verpassen oder seinen Sattel entsprechend anzupassen.

Der frühere Isländer war Schmerzpatient und wurde dann Jahre auf die Koppel gestellt, es war vom Gefühl her eher die schlechte Erfahrung mit dem Reiter auf sich. Das wurde nämlich dann auch besser.

War auf jeden Fall früher unbedachter will ich gar nicht abstreiten ^^

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Ich würde betreffend deiner körperlichen Einschränkung versuchen ihn als Handpferd mitzunehmen. Da hat er ein 2 Pferd dabei ist entspannter und bewegt sich mehr.

Jalowdog 
Fragesteller
 04.01.2023, 08:49

Wäre cool, müsste da aber erstmal einen anderen Einsteller für gewinnen. Außerdem müsste ich schon ein Pferd finden das ich gut sitzen kann, dass war auch ein Grund wieso es dieses Pony geworden ist, sitze einfach kompeltt schmerzfrei auf dem Kleinen.

In dern Box gegenüber von mir fährt ein Rentner mit seinem Kaltblut jeden Tag Kutsche. Vielleicht wäre eine Ausbildung in der Richtung sinnvoll um ihn auch arbeiten zu können, wenn reiten und Spaziergang nicht so geht 🤔

Manche fahren ja auch Fahrrad mit Pferd oder ähnliches hmm *kopfkratz*

Danke für die Idee :)

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