Das Sehnengewebe besteht großteils aus Proteinen. Ab einer gewissen Temperatur bilden sich diese um, man kann sich vorstellen, dass die Sehne verklebt. Sie hält dann deutlich weniger Belastung aus. Gebildet wurde sie evolutorisch aber für ein Pferd - nicht für ein Pferd plus Sicherheit für den Fall, dass der Mensch blöd damit umgeht. Da die Sehnen luftgekühlt am besten halten, liegen sie relativ oberflächlich im Bein. Wenn das Pferd volle Leistung bringt, kühlt die unströmende Luft wie der Luftkühler von einem Auto.
Nun kommt der Mensch und packt die Beine ein, womit die Wärme nicht mehr abgeführt wird. Man hat die Temperatur zwischen Gamaschen/Bandagen und Bein gemessen. Schon 5 min nach Anlegen des Zeugs sind die Beine so warm, dass das Gewebe verklebt - und bis es wieder seinen alten gesunden und kräftigen Zustand hat, vergehen Monate bei konsequentem Sehnen-Reha-Training. Das geht nicht mit einmal Beine abspritzen.
Da braucht man doch einen extrem guten Grund, die einzupacken, oder?
Im internationalen Vielseitigkeitssport wird entweder verzichtet oder Gamaschen genommen, die viel besser sind als die, die der Normalmensch erwirbt. Dafür, dass der Luftstrom optimiert ist und zum Teil sogar eine zusätzliche Kühlwirkung integriert ist, kostet das Paar Gamaschen halt auch ein paar hundert Euro. Der gemeine Freizeitreiter hingegen sieht weder den Preis ein noch kann er abschätzen, wann es grober Unfug ist, überhaupt etwas zu benutzen und nimmt das Zeug zur Deko.
Dazu kommt noch, dass man sowohl Bandagen als auch Gamaschen oftmals so angelegt sieht, dass es zu Lymphstau, Drucknekrosen etc kommt. Nochmal eine Gefahrenquelle für die Pferdegesundheit.
Und das nur, damit man nicht ...
die Hufbalance optimieren muss,
die Arbeit korrekt gestalten muss,
damit sich das Pferd nicht selbst tritt?