Wie ist es ein Pfarrer zu sein?

5 Antworten

Ich glaube das kommt stark darauf an, wie du es auslebst. Unser Pfarrer - der übrigens ein ganz lieber ist - hat immer mit Übergewicht zu kämpfen. Er meinte mal du kannst dir das nicht vorstellen, wenn du an einem Tag zu drei Geburtstagen musst. Jeder bietet dir Torte an und am besten noch ein Stück usw.
Ablehnung kommt natürlich nicht in Frage.

Die haben sogar extra die Kanzel verstärkt *g*

Ich glaube der Beruf kann sehr zeitintensiv sein und man hat auch viele Tätigkeiten die man kaum sieht. Wochenendeinsätze inkl.

Ich bin nicht Pfarrer oder Pastor. Diesen Beruf würde ich trotz gutem Gehalt auch nicht haben wollen.

DEN Alltag gibt es beim Pfarrer nicht. Ausser vielleicht der Sonntag. Da kann er den Gottesdienst meist so halten wie geplant. Predigt, Gebete, allenfalls Taufe, Ankündigung der Anlässe.

Sonst kann es ein Tag sein

  • mit mehreren Sitzungen (Kirchenleitung, Mitarbeitern, Kollegen..)
  • Hochzeit, Trauergesprächen
  • Trauerfeier am Grab
  • Taufgespräch
  • Jugendanlass
  • Konfirmationsvorbereitung
  • Gespräch mit katholischen Kollegen
  • Ausflug mit Senioren
  • Mittagessen mit Menschen am Rande der Gesellschaft
  • Suppenmittagessen
  • Leitung eines Nachmittages mit kulturellem Inhalt
  • Bibelgespräche
  • Gesang mit Kirchenchor
  • usw. usw.

Pfarrer sein, ist bestimmt nicht leicht in unserer Zeit, weil immer weniger zum Glauben kommen. Die Geistlichkeit, wie sie heute besteht, wurde nicht von Gott eingesetzt, weil Jesus keine Nachfolger hat. - Mein Alltag ist, darüber aufzuklären.

Ich bin zwar keine Pastorin, aber unsere Pastoren erzählen schon mal das ein oder andere. Vor allem bei (Jugend-)Veranstaltungen erfährt man doch so einiges.

Auf jeden Fall ist jeder Tag unterschiedlich und somit ist auch der Alltag total unterschiedlich. Vor allem kommt es total drauf an, bei was und wie viel der Pastor mit dabei ist. Unser Jugendpastor hat z.B. noch ganz andere Aufgaben neben seiner Gemeindearbeit als andere Pastoren. Ein Pastor, der für 3 Gemeinden zuständig ist, hat u.U. mehr zu tun als ein Pastor, der nur eine Gemeinde hat.

Es gibt offensichtliche Dinge, wie Gottesdienste, Gemeindekreise oder Veranstaltungen, es gibt aber auch sehr viele unsichtbare Dinge, wie Predigt schreiben, Seelsorge-Gespräche führen, Hausbesuche bzw. Besuche im Krankenhaus oder Einrichtungen, Austausch mit anderen Pastoren/Pfarrern, Veranstaltungen planen und organisieren, Texte für den Gemeindebrief schreiben, Gespräche mit (Pfarr-)Vikaren führen, ...

Als Pastor oder Pfarrer arbeitest du halt auch immer dann, wenn die Familie feiert. Ich habe z.B. mal mit einem befreundeten Pastor (Anfang 50) gesprochen, der erzählte, er hat seine Eltern seit 25 Jahren nicht mehr zu Weihnachten gesehen - aus einem schlichten, einfachen Grund: Er steht Weihnachten am Altar und hält Gottesdienste.

Aber Pastoren/Pfarrer können sich - außerhalb von fixen Terminen - ihre Zeit frei einteilen. Mit oben erwähntem Pastor habe ich bspw. ein paar Mal Seelsorgetermine ausgemacht. Ich arbeite im Schichtdienst und er konnte sich an mir orientieren, wann es am besten passt. Ich habe ihm also einen Termin vorgeschlagen und er hat seine anderen To-Dos am Tag so gelegt, dass es passte.

Während Corona gab es auch noch viele andere, teilweise neue Aufgaben: Gemeindekreise/ Veranstaltungen durften nicht mehr wie gewöhnlich durchgeführt werden und Besuche waren nicht mehr problemlos möglich. Statt in direkten Gesprächen lief viel über Brief bzw. Mail, Telefon oder Videokonferenzen. Es mussten Hygienekonzepte ausgearbeitet und die Lage im Blick behalten werden, ob geplante Veranstaltungen stattfinden können.

Ein Jugendpastor bei uns erzählte mal folgendes, was ich sehr eindrücklich fand: "Viele denken als Pastor stehe ich Sonntag für ca. 90 Minuten in der Kirche und das ist dann meine Arbeit. Doch der Weg von Montag morgen bis Sonntag 10 Uhr ist ein weiter, den ich als Pastor beschreiten und bearbeiten muss, um überhaupt Sonntag in der Kirche meine Predigt halten zu können. Tue ich dies nicht, sind die 90 Minuten am Sonntag vollkommen sinnlos."

Woher ich das weiß:Hobby

Ich war 6 Jahre Ministrant und könnte dir hier jetzt einen Roman schreiben :D

Aber ich denke die besten Eindrücke bekommst du, wenn du den Pfarrer deiner Gemeinde anschreibst und ihn bittest, dir mal für eine Stunde Einblicke in seinen Alltag zu geben.

Ich bin mir sicher, er wird sich freuen.
Denn in dem Beruf ist es schwer Nachwuchs zu finden.

naaman  13.06.2022, 14:50

Lügen sollte doch aber jedem leicht fallen.

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naaman  13.06.2022, 15:00
@Rolajamo

Pfarrer, Pastor oder wie sie sich sonst noch so nennen, folgen Traditionen und Kirchenlehren. Diese Lehren widersprechen dem, was die Bibel lehrt. Und Jesus wurde nicht am 25.12. geboren. Eine der vielen Lügen.

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Rolajamo  13.06.2022, 15:01
@naaman

Mir sowas von egal, ich bin erst vor kurzem aus dem Verein ausgetreten.

Ich bin mir sicher, du bist der einzig Allwissende ;)

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naaman  13.06.2022, 16:57
@Rolajamo

 "...ich bin erst vor kurzem aus dem Verein ausgetreten."

na, dann haben wir ja zumindest schon Mal etwas gemeinsam.

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