Wie interpretiert ihr "Alice im Wunderland"?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Zu meiner Beschämung muss ich zugeben, dass ich das Buch nie gelesen habe. Ich kenne die Geschichte also nur von den diversen Filmen die dazu gedreht worden sind und aus Ausschnitten die irgendwie den Weg ins Internet gefunden haben.

Ich weiß nicht wie sehr sich die diversen Filme an das Orginal-Werk halten, aber was ich aus allen Filmen entnehmen kann, würde ich sagen, das Buch hat psychotherapeutischen Charakter.

Ich sehe es als Beschäftigung mit sich selbst, die Figur Alice, die in ihr eigenes Unterbewusstsein eintaucht (through the rabbit hole) und dort mit verschiedenen Teilen ihrer Persönlichkeit sowie ihren Hoffnungen und Ängsten konfrontiert wird um daraus zu lernen und zu wachsen.

Ob der Autor nachgeholfen hat? Halte ich für sehr wahrscheinlich. Damals waren Drogen wie Kokain teilweise eine Medizin, ein "Stärkungsmittel" und das sogar ziemlich lange. "Coca Cola" heißt meines Wissens nach so, weil es tatsächlich "Cocaine" enthielt (zum Aufputschen und um die Kund/innen vom Getränk abhängig zu machen). In Bezug auf die Raupe, würde ich jedoch eher auf Opium tippen. Ich denke das wurde damals geraucht.

Danke für das Sternchen

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Da ich mich vor einiger Zeit schonmal mit der Entstehungsgeschichte von Alice im Wunderland beschäftigt habe, weiss ich leider nur zu genau was der Autor damit bezweckt hat. Es ist wirklich keine schöne Hintergrundgeschichte. Lies mal nach, soweit ich weiss gibt es mittlerweile auch Onlineberichte zum Ursprung.

Wirklich? Davon habe ich bisher überhaupt nichts gefunden.

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@Illusionworld

Also es ist schon eine Weile her das ich das alles gelesen habe, aber was ich noch weiss, ist das der Autor mit der Familie Liddle recht gut befreundet war und sehr oft Zeit mit den 3 Töchtern verbracht hat. Die Jüngste Alice war dabei seine Liebste und als er die Geschichte für die Kinder erdachte, war sie deswegen auch immer die Hauptdarstellerin. Er hat wohl sehr viel Zeit alleine mit den Mädchen verbracht, bis die Familie irgendwann ein Kontaktverbot gegen ihn erwirkt hat, damit er den Kindern und Alice im speziellen, nie wieder zu nahe kommt.

Jedenfalls waren das die Informationen die Archiviert waren. Wie weit die auch online Verfügbar sind weiss ich nicht. damals waren das noch Alte Zeitungsabschnitte die der Lehrer wohl irgendwo ausgegraben hatte. Genaueres kann ich aber auch nicht mehr dazu sagen. Sollte sich aber vermutlich noch finden lassen. Hab schon von anderen Seiten ähnliche Berichte gehört. Also denke ich mal das an der Geschichte was dran ist.

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2. Seid ihr der Auffassung, der Autor von Alice hätte in irgendeinem Sinne "nachgeholfen", um einen bestimmten Bewusstseinszustand zu erreichen, um sich das Schreiben zu erleichtern - und wenn ja, wie lässt sich das darlegen?

Das liegt nahe. Lewis Carroll berichtet in seinen Tagebüchern, dass er öfters unter starken Migräneanfälllen litt. Das typische Mittel dagegen war im 19. Jahrhundert das sogenannnte Laudanum. Laudanum ist in Alkohol gelöstes Opium. Bei einer Überdosierung führt das zu einem Opiumrausch mit starken Halluzinationen. An einigen Stellen des Buches deutet er auch die Einnahme von irgendwelchen Substanzen durch Alice an, wodurch sie ihre Größe verändert. Größenänderungen sollen eine typische Halluzination verschiedener Drogen wie Opium, LSD oder Psylocibin sein.

Zu 1:

Das Kaninchen ist dem Faktor vermeintlichen Zeitablaufs verfallen - Time is money

Die Grinsekatze liebt einfach das Leben und den Joke darin

Der Hutmacher ist der Joker: ich mache, was ich will!

Zu 2. ich brauch gar nix, um Storys raus zu hauen - ich hab ADS, und manchmal knallt mir eine aus dem Hirn.

Vielleicht hatte der das auch...

Ich kenne nur die russische Version von Alexander Wolkow. Ich liebte seine Alice und ihre Abenteuer. Wenn er dafür ein paar Wodka benötigte, hat das seiner Fanatasie keineswegs geschadet sondern beflügelt. Vielleicht war er aber auch ein verträumtes Kind geblieben und hat seine Kinderträume in Worte gefasst. Den von dir so zart angesprochenen „Bewusstseinszustand“ könnte ich mir dann eher bei Patrick Süskind und seinem Parfüm vorstellen.