Wie heilen sich Wildtiere?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Man muss unterscheiden, zwischen den Tieren, die sich häufig verletzen, wie zum Beispiel Raubtieren und solchen, die sich nur sehr selten verletzen.

Raubtiere haben unglaubliche Fähigkeiten der Selbstheilung. Selbst bei schweren Verletzungen zeigen sie oft kaum eine Reaktion. Ich habe mal eine Hyäne gesehen, der die halbe Unterlippe im Kampf weg gerissen wurde. Schon am Tag darauf hat dieses Hyäne wieder ganz normal gefressen, als wäre nichts passiert. Löwen sind ähnlich hart im Nehmen und Krokodile haben in ihrem Blut eigene Antibiotika, die bei einer Verletzung eine Infektion verhindern. Selbst wenn einem Krokodil in einem dreckigen Wasserloch ein Bein abgerissen wird, verheilt die Wunde problemlos.

Beutetiere hingegen erholen sich nur dann, wenn sie nur leicht verletzt werden. So bald sie schwerer verletzt werden, erregen sie die Aufmerksamkeit eines jeden Beutegreifers. Sie werden zur nächsten Mahlzeit, noch lange bevor ihre Verletzung geheilt ist. Geier behalten diese Tiere manchmal im Auge und auch das zeigt den Beutegreifern an, dass da eine leichte Beute unterwegs ist.

Intelligentere Tiere kennen sogar Medikamente. Elefanten, Vögel und Affen heilen sich selbst mit ihren Kenntnissen von Heilpflanzen.

XKyokoX 
Fragesteller
 19.09.2022, 01:47

Aber gazellen oder kleinere tiere werden oft verletzt und kommen davon und dennoch überleben sie.

Aber dennoch danke

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myotis  19.09.2022, 07:11
@XKyokoX

Da ist zumindest der Wunsch Vater des Gedanken...

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Fuchssprung  19.09.2022, 07:50
@XKyokoX

Es gibt tatsächlich welche, die mit einer Verletzung überleben. Doch das sind nur sehr wenige Tiere. Die allermeisten schaffen es nicht.

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  • Durch Schonung
  • Durch Lecken der Wunden
  • Oder gar nicht...

Tiere mit tiefen Wunden verbluten entweder, gehen an Infektionen ein, verhungern weil sie sich nicht mehr ausreichend gut bewegen können oder sie sind leichte Beute für Raubtiere...

Manchmal heilt es einfach so. Ich habe in einer Doku auch mal gesehen, dass sie sich mit einem Schlamm und Sandbad helfen. Oft entzünden sich schwere Wunden aber auch und das Tier verendet am Schluss doch.

Ein Beispiel:

Man fand heraus, dass Tiere auch Kenntnis in heilende Pflanzen haben:

Dennoch dauerte es Jahrzehnte bis der Primatenforscher Michael Huffman zufällig das merkwürdige Verhalten des Schimpansenweibchens Chausiku in einem Wald in Tansania auffiel. Huffman bemerkte, dass Chausiku sich ein Nest in einem Baum baute, sich hinein legte und den ganzen Tag dort döste. Ihr Junges turnte derweil unbeaufsichtigt im Baum herum, was Schimpansenmütter üblicherweise nicht zulassen würden. Am Ende des Tages stand Chausiku auf, kletterte langsam herab und suchte einen Strauchs. Sie kaute die Blätter, schluckte den Saft und spukte den Rest wieder aus.
Huffman fragte einen einheimischen Begleiter von den Tongwe, was das für ein Strauch ist. Der Strauch sei giftig, sagte der Mann von den Tongwe, seine Leute würden die Blätter als Medizin gegen Bauchschmerzen und Parasiten verwenden. Biologen fanden heraus, dass der Strauch  Vernonia amygdalina zwölf unterschiedliche Inhaltsstoffe gegen Parasiten besitzt. Chausiku hatte also einen ganzen Medikamentencocktail gefuttert. Und zwar gerade genauso viel, wie ihr gut bekam und sie nicht umbrachte. Sie wusste nicht nur was sie einnehmen muss, um sich zu heilen. Sondern auch, wie viele der Blätter ihr helfen. Huffmann achtete fortan darauf, wann die Schimpansen die Blätter von  Vernonia amygdalina fraßen und untersuchte ihren Kot. An solchen Tagen fand er bis zu 90 Prozent mehr Wurmeier in den Haufen.

https://naturwald-akademie.org/waldwissen/waldtiere-und-pflanzen/waldtiere-heilen-sich-selbst/

Tiere mit so schweren Verletzungen, mögen ihrem Jäger gerade nochmal so entkommen sein, aber sie sind leichte Beute für andere Jäger. Ein schwer verletztes Tier überlegt nicht lange.