Wie haben sich das Landemodul und das Mutterschiff nach der Mondlandung wieder gefunden?
Bitte erklärt es mir wie einem Dummen. Die damalige Technik war im Grunde ja auch längst noch nicht so ausgereift, dass ich mir das vorstellen könnte
4 Antworten
Die Apollo Kapsel umkreist den Mond auf einer Bekannten Bahn. Da der Lunar Lander aus dieser Bahn kam um auf der Oberfläche zu landen ist es erstmal ein einfaches beim Start in die richtige Richtung abzubiegen um auf einen Parallelen Orbit einzuschwenken der einfach nur etwas tiefer liegt als der des Apollo Modul.
Je näher der orbit am Bezugskörper liegt, desto schneller ist man, das heißt also man zieht eine Seite des orbit hoch, schaut wie weit man vom Apollomodul entfernt ist und wenn es zu weit ist wartet man einfach nochmal eine Runde ab.
Das ganze nennt sich Hohmann Transfer und Buzz Aldrin, der zweite Mann auf dem Mond durfte genau deshalb mitfliegen weil er in seiner Doktorarbeit eine perfekte Anleitung geschrieben hat um diesen in der Praxis durchzuführen.
Die Doktorarbeit: https://dspace.mit.edu/handle/1721.1/12652
Ein KSP Video welches ich mal vor Jahren dazu gemacht habe: https://pr0gramm.com/new/2100321
Ein Vortrag von Urs Ganse "wie fliegt man Raumschiffe" in dem das Thema auch kurz angerissen wird. https://youtu.be/7cpdOR4nFRU?si=9eppMqEL4atLxeDq
Astronauten sind, damals wie heute, höchst qualifiziert für ihren Job. Üblicherweise promovierte Wissenschaftler die dazu auch noch körperlich top fit sein müssen.
Hier zum Beispiel der Wikipedia Artikel zum deutschen Astronauten Alexander Gerst.
Allen Interessierten empfehle ich das Programm "Kerbal Space Program", da kann man selber Raumschiffe konstruieren und fliegen und im Prinzip alles selber nachvollziehen. Viel besser als die Theorie.
Zur Ergänzung, das ist das Videospiel weiches man in meinem zweiten Link sowie in einigen Beispielen des YouTube Videos sieht.
Ja stimmt. Es ist zwar ein Spiel aber die Physik der Raumfahrt ist recht realistisch modelliert und man viel davon lernen.
Inzwischen gibt es schon eine Neuauflage davon, KSP2. Die hatte zwar Anfangschwierigkeiten läuft aber inzwischen auch schon recht gut und ist empfehlenswert.
Die Rechner (Computer) waren noch nicht so weit wie heute.
Aber die Formeln der Physik (Newtonsche Mechanik) waren auch schon vor 100 Jahren bekannt (vor der Mondlandung).
Und da man genügend Zeit für die Berechnung hatte, waren die Flugbahnen von Mutterfahrzeug und Mondlander gut bekannt.
Im Endeffekt brauchst du eine Stoppuhr und Radar.
Dann weist du wann das "Mutterschiff" wieder über dem Landeplatz sein wird und mit Radar kannst du es exakt lokalisieren und anfliegen.
Nein, so funktioniert das nicht. Man kann es nicht einfach anfliegen, man muss die Orbitale Mechanik verstehen. Sie die Antwort von Krabat963
Es war damit doch nicht gemeint dass man direkt rauf fliegt und einfach andockt, is ja klar dass das nicht geht. Bei einer Relativgeschwindigkeit von ein paar km/s sogar ganz unmöglich
Mit einer Stopuhr weiß man aber wo es ist und wann man starten muss um den Abfangkurs zu erreichen und über Radar wird der Endanflug gemacht.
das mutterschiff umkreiste den mond mit einer bekannten geschwindigkeit in einer bekannten höhe. weiterhin verfügte das oberteil des landers über einen ausreichend starken antrieb, um ebenfalls diese höhe und die geschwindigkeit zu erreichen.
damit konnte man ein startfenster zum abheben berechnen, den rest hat die besatzung des oberteils mit steuerdüsen erledigt.
diese technik wurde vorher mehrfach im erdorbit trainiert, im grunde das gleiche verfahren, wie man versorgungsmodule oder transporter zur ISS schickt.
Besten Dank für die Information über die Doktorarbeit von Buzz Aldrin ! (Astronauten waren also nicht einfach irgendwelche dahergelaufenen Kerle ....)