Wie groß in Volt ist der Dreiphasenwechselstrom in Amerika?

7 Antworten

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Die benutzen überwiegend zweiphasen Drehstrom.

In Industriegebieten kann es sein, dass dreiphasenwechselstrom vorhanden ist. Der hat dann ca. 180V, Strangspannung ca. 107V. Da müsste ich aber noch mal nachgucken bzw. nachfragen. Auf jeden Fall ist das da nicht einheitlich. Fabriken bekommen auch oft 440V, 900V und mehr, die haben dann eigene Trafos für ihre normalen 115V Verbraucher.

Einige Gebiete der USA laufen mit 115V, andere noch mit 110V.

In Amerika ist nur eines einheitlich auf dem Stromnetz - und das ist dass das Licht oft flackert.

Danke für Deine Antwort...DH !! Haben die eigentlich auch einen Schutzerdekontakt incl. Schutzerdeverkabelung da drüben ?

LG

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@Timeoscillator

Danke für Deine Antwort...DH !! Haben die eigentlich auch einen Schutzerdekontakt incl. Schutzerdeverkabelung da drüben ?

Das haben die. Und was die für ein Stecksystem haben!

http://www.sysgotec.de/shop/images/product_images/info_images/0809724.jpg

Diese Steckdose sieht aus wie ein "trauriger Clown" oder so was. Aber der Wahnsinn hat Methode!

Die zwei senkrechten Schlitze sind klar, Phase und Null. Ein normales zweipoliges Gerät kann man da beliebig einstecken, so wie bei unserem Eurostecker.

Aber nicht wenn es eine Lampe mit Schraubfassung ist. Bei uns ist bei Steckbaren Lampen eine Schutzvorkerhung drin so dass die Birne allpolig getrennt wird wenn man die eine Drehung heraus nimmt. Nicht so in Amerika, da ist das Gewinde so lange angeschlossen bis die Birne ganz draußen ist. Dafür haben die sich was ganz tolles ausgedacht, der linke Schlitz ist länger! Damit kann man eine Stehlampe nur so einstecken dass die Phase am Fußpunkt der Fassung ist und nicht am Gewinde! Der Stecker geht also nur in eine Richtung rein.

Bei Schutzerde die später kam haben die zur Abwechselung mal einen nicht so leicht verbiegbaren Pin eingeführt, sozusagen den Mund von dem Clown. Auch der sorgt für Verpolschutz, aber der alte Verpolschutz muß aus Kompatiblitätsgründen weiter verbaut werden.

Die normale Steckdose ist für 15A ausgelegt, also umgrerechnet gerade mal 1600 Watt. Was aber wenn man mak 2000W braucht, zum Beispiel für einen Heitzlüfter? Dafür gibt es dann 20A Dosen! und damit es keinen Dosensalat gibt, sind die so ausgeführt dass der 15A Stecker der normalen Geräte da auch rein passt. Damit der Heizlüfter aber nicht die 15A Sicherungen ausknipst haben die starken Dosen den Nulleiterschlitz Quer. Im Link sieht man eine 20A Dose, da kann man sowohl 15A als auch 20A Stecker einstecken. In eine 15A Dose passen die 20A Stecker aber nicht rein!

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@Commodore64

P.S.:

Die Abbildung ist übrigens - wie alle Abbildungen aus der EU falsch. Wir montieren die Dosen zum "Trauriger Clownsgesicht". Tatsächlich gehört der Erdungspin aber nach oben und das aus gutem Grund!

In den USA gibt es sogenannte "Blocks", das sind Würfel die auf einer Seite STeckerpins haben und auf den anderen 5 Seiten Löcher für Stecker. Die werden auch gerne mal Kaskadiert.

Bis in die 70er gab es so was bei uns auch, das war so eine Art Kreuz, auch die konnte man kaskadieren weswegen die verboten wurden.

Denn kaskadiert man die, hat man eine beachtliche Hebelwirkung was bei uns die Dose aus der Wand brechen kann.

In den USA sind die Stecker aber nicht versenkt wie bei uns, die hängen rein an den Stiften. Ist die Erde unten - so wie wir blöden Europäer die US Steckdosen abbilden und sogar einbauen - hebelt sich der Stecker durch Biegen und abbrechen des Schutzkontakts aus der Dose. Ist die Erde oben, biegt es alle Pins ein wenig und der Stecker fluscht raus. Da bricht dann wenigstens nichts ab.

Außerdem hält der Amerikaner die Stecker schon automatisch so mit dem Erdungspin nach oben in der Hand, muß also nicht rumprobieren um einen Stecker blind hinter dem Sofa einzustecken.

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Ob dem Drahtverhau in den USA ist man doch immer wieder bass erstaunt, dass da überhaupt noch etwas funktioniert. :D

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@Eichbaum1963

In einigen gegenden hat fast jeder ein Stromagregat in der Garage und entweder eine spezielle Umschalteinrichtung (Umschalten zwischen externer und interner Versorgung) oder man nimmt die Hauptsicherung des Hauses raus und stöpselt den Generator mit einem Kabel das Stecker an beiden Enden hat in die Steckdose der Garage ein. Das ist hochgefährlich, denn wenn man vergisst die Sicherung heraus zu nehmen oder der Stecker rutscht aus der Steckdose und man fasst die Nackten Pins an...

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@Commodore64

Oha, wie abenteurlich - 110-120 V auf den Pins - da streuben sich schon allein beim Lesen sämtliche Nackenhaare.^^

Wieviel Tote gibts bei denen jährlich durch Stromunfälle? o.O


Aber echt interessant, dies alles hier mal zu lesen. ;)

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@Eichbaum1963

Diese Adapter sind ja auch selbstgemacht, so was kann man auch da drüben nicht kaufen!

In Italien kann man aber so was kaufen! Da gab es - frei verkäuflich - einen Trafo für 110V <-> 220V. Den konnte man in beliebiger Richtung betreiben. Am Trafo drauf war eine US Steckdose und eine Itallienische. Und dabei lagen zwei Kabel, US Stecker auf US Stecker und Italienstecker auf Itaklienstecker.

Reiste man in die USA, stöpselte man da das US Stecker/Stecker ding ein und steckte seine Geräte in die Italienische Dose. Für einen Amerikaner in Italien machte man das umgekehrt!

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die Antwort ist leider einigermaßen FALSCH.

Die im NEC (Article 100) definierte Standardspannung ist 120/240V und weder 110V noch 115V bzw. 480Y/277 Volt. Siehe: dazu auch ANSI C84.1-1995, Voltage Ratings for Electric Power Systems and Equipment (60Hz)

Der Begriff zweiphasen Drehstrom bezieht sich auf das "Einphasen-Dreileiternetz", das ist aber nur ein Phase aus dem Verteilernetz mit einem geerdeten Mittelpunkt, daraus werden keine 2 Phasen.

Ein Netz mit 180V, Strangspanung ca, 107V gibt es nicht, gängig sind 240/208/120V Netze (weil Dtreieck und kein Sternpunkt verfügbar) . Siehe auch: http://en.wikipedia.org/wiki/Three-phase_electric_power

Das frühere 440V Industrienetz gibt es schon lange nicht mehr in dieser Form und hat heute 480Y/277V oder 480V DELTA.

Fabriken werden nur in Kanada mit 600V versorgt. Alles was in den USA über 480V liegt ist Mittelspannung un entweder 2400 V Delta oder 4160 V Delta.

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@Sorbas48

Ein Netz mit 180V, Strangspanung ca, 107V gibt es nicht

Das ist auch kein Netz sondern nur die verkabelung einer (alten) Fabrik, die Maschinen laufen mit hoher Voltzahl, die Steckdosen und Lampen laufen auf fast 110V. Und wenn zur Fabrik noch eine Arbeitersiedlung gehört, läuft die dann auch meist auf diesen komischen Werten. Es gibt sogar Regionen ohne Netz wo jeder 3 Autobatterien im Gartenschuppen hat und einen 36V generator, denn die meisten 110V (Ja, neuerdings 120V und zwischendurch mal 115V) Motoren laufen problemlos auf 36V DC, denn bei DC gibt es keinen Blindwiderstand!

Das frühere 440V Industrienetz gibt es schon lange nicht mehr in dieser Form und hat heute 480Y/277V oder 480V DELTA.

Stimmt, ist wie hier wo viele immer noch von "380" reden auch wenn unsere Umstellung noch viel länger her ist!

Fabriken werden nur in Kanada mit 600V versorgt. Alles was in den USA über 480V liegt ist Mittelspannung un entweder 2400 V Delta oder 4160 V Delta.

Es ist nicht ungewöhnlich dass Fabriken mit Mittelspannung beliefert werden und ihren eigenen trafo haben.

Die im NEC (Article 100) definierte Standardspannung ist 120/240V und weder 110V noch 115V

So soll es sein und wird auch seit 1995 so umgesetzt. Aber Amerika ist ein sehr großes Land, in vielen dünn besiedelten Regionen werden noch die alten Standards verwendet. Auch wenn die Norm jetzt 120V vorschreibt, heißt das noch lange nicht dass sich am Haus an der "Crappaple Junction" im "Yosemite Park" irgendwas ändert!

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@Commodore64

Fakt ist, dass es kein standartisiertes Netz mit 180V, Strangspanung ca, 107V in den USA gibt. Sonderkrücken gibt es überall auf der Welt. Die Umstellung von 110V auf 120V erfolgte auch nicht durch Austausch der Trafos, sondern wie bei uns beim Umstieg von 220V auf 230V durch Anhebung der Primärspannung beim Netzversorger und ist aus meiner Erfahrung auch in abgelegenen Gegenden gegeben (ist auch relativ klar, wenn die ganze Netzebene hochgefahren wird).

Dort wo es keinen Versorgung gibt ist der Standard ein Generator mit Dieselmotor betrieben und dadür gibt es strenge Regeln im NEC Article 445. In den USA gibt es ein ganz einfaches System: wenn man sich an die Vorgaben im NEC und in den NFPA nicht hält, wird man kaum eine Feuerversicherung finden, die das Gebäude versichert (oder zu gigantisch hohen Preisen).

Der Methode, einen 120VAC Motor mit 36VDC zu betreiben (Arbeitspunkt!) kann ich aus technischer Sicht nichts abgewinnen, selbst wenn es Allstrommotoren sind und mir sind dazu auch keine ernst zu nehmenden Quellen bekannt.

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@Sorbas48

Das findet man immer noch auf Farmen für abgelegene Brunnenpumpen. Mittlerweile jetzt auch oft mit Solarzellen ausgerüstet. Auch ein paar Ferienhäuser "Am A... der Welt" werden so noch betrieben, also Strom zum Staubsaugen usw, andere Geräte sind dann für Camping und werden direkt mit einer Autobatterie betrieben. Natürlich wird das mehr und mehr von Wechselrichtern oder kleinen, billigen Stromerzuegern verdrängt.

Und dann nutzen das Millionen Heimwerker wenn die Stichsäge, Bohrmaschine usw. ohne Stromanschluß in der nähe nutzen wollen. Denn bei 110V kann man nicht mal eben 2 Kabeltrommeln ineinander stecken wie bei uns!

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das ist für die USA sehr unterschiedlich, weil es im Vergleich zu Europa sehr abweichende Stromversorgungssysteme gibt.

Im noch weit verbreiteten Einphasen-Dreileiternetz (sekundär) werden die Versorgungstrafos der Kunden aus aus einer Phase der 10kV Versorgung auf sekundär 240V mit einem geerdeten Mittelpunkt = 2 x 120V transformiert.

Eine in den USA sehr übliche Version der Versorgung ist ein sekundäres Dreiecknetz, das die Ursache darin hat, dass man meist Einzeltrafos schaltet, beginnend mit dem Trafo wie oben beschrieben und bis zu zwei weiteren Trafos, die zum ersten im Dreieck geschaltet werden. Man nennt das eine Erweiterung des Einphasen-Dreileiternetzes für den Dreiphasenwechselstrom. Die US Fachbegriffe dafü sind "Delta 4-Wire", "High Leg Delta" oder auch "Red-Leg Delta" System.

Diese Erweiterung bietet den Vorteil, dass es keiner groben Änderung für die im amerikanischen Raum üblichen Einphasen-Dreileiteranschlüsse im Bereich der 120 V/240V bedarf, wenn ein Haushalt hochgherüstet werden soll, man schaltet einfach einen oder zwei weiter Trafos auf dem Mast vor dem Haus hinzu.

Im Gegensatz zu unserem System kennt diese System keinen gerdeten Neutralleiter aus dem Sternpunkt. Der Neutralpunkt ist der Mittelpunkt der zu unterst liegenden Phase und daraus ergeben sich unterschiedliche Spannungen im System. Die einzelnen Außenleiter haben zueinander 240V, aus der unten liegenden Phase bekommt man 2 x 120V und vom Neutralpunkt zum gegenüberliegenden Zusammenschluss der beiden Phasen ohne Mittenanzapfung hat man eine Spannung von 208 V = 120 V · √3

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Einphasen-Dreileiternetz#Dreiphasenerweiterung

Das amerikanische Industrienetz hat entweder 480V 3Ph Dreieck, wobei es auch hier die Möglichkeit gibt, dass eine "Phase" (ein Dreieckspunkt !) geerdet ist. Sehr gebräuchlich ist das 480V "Slash" Netz. Es ist das ein Stern Netz (in den USA nicht als Delta sonder als WYE (= Y) benannt wird) mit geerdetem Sternpunkt wie auch bei uns üblich und als 480Y/277V in den USA und mit 600Y/347V in Kanada bezeichnet wird.

Richtig, hatte ich total verdrängt, die haben jetzt offiziell die Nennspannung auf 120V spezifiziert. Wirklich geändert hat es nichts. Nur kann man jetzt überall sagen dass man "zu wenig" bekommt. In einigen Regionen sind immer noch die 107V im Einsatz.

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@Commodore64

Nicht gerade "jetzt". Der Ursprung dafür liegt in der ANSI C84.1-1995, Voltage Ratings for Electric Power Systems and Equipment (60Hz)

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die eigendliche Nennspannung in den USA liegt mittlerweile duch anpassungen bei 120 volt. demnach wäre mit dem Faktor √3 (~1,732) eine Nennspannung für das Drehstromnetz bei 207 volt. für bei 110 Volt Basisspannung sind es 190 Volt.

in den USA ist allerdings drehstrom garnicht so weit verbreitet. die Jungs arbeiten lieber mit einem 2 Leiter System. die Transformatoren haben eine Mittelanzapfung. der Neutralleiter ist in der Mitte angeschlossen. die beiden "Phasen" an den äußeren Enden. so hat man für Leistungsstarke geräte wie Herd, Spülmaschine, Wäschetrockner und Werkzeugmaschinen 240 statt 120 bzw. 220 statt 110 Volt zur verfügung. damit der Transformator gleichmässiger ausgelastet ist, werden die Sicherungen 50/50 auf die beiden Phasen aufgeteilt...

lg, anna

allerdings hat man in den USA sehr unterschiedliche Netzformen, die sich da nennen:

TWO-WIRE

TREE-WIRE

WYE

TEE

DELTA

OPEN-DELTA

HIGH-LEG-DELTA

Die nicht immer eine 120 Grad Phasenlage haben. Gerade in Haushalten hat man oft nur ein Einphasen-Dreileiternetz (TREE-WIRE) mit 2 x 120V, bzw. 240V zwischen den Außenpunkten.

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@Sorbas48

Morgen Sorbas :)

Da Du Dich so gut auskennst: haben die eigentlich auch ein Schutzerdekabel, so wie wir, der gegen Körperschluß schützt ? So wie ich das verstehe, können die keinen haben, da ja 2 Phasenkabel und ein Massekabel nur vorhanden ist. Stimmt das so ?

LG und vielen Dank für Deine Beiträge !

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@Timeoscillator

Bei Consumergeräten wird Einphasig bzw. Zweiphasig gearbeitet, da liegt der Mittelpunkt auf Erde und es gibt wie bei uns einen seperaten Erdleiter.

Nur in der Industrie werden die richtig seltsammen Systeme benutzt wobei man aber irgendwo oder zumindest per Hilfstrafo normalen 115V/230V (mittlerweile auf 120V/240V Nennspannung umbenannt) mit Erde bekommen kann.

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@Timeoscillator

der Schutzleiter in den USA hat grundsätzlich "GRÜN" als Farbe der Isolation und nennt sich Grounding Wire (nicht zu verwechseln mit dem geerdeten Mittelpunkt = Neutral-Wire).

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In den Betrieben, die ich kenne haben wir 3 ph 440V...

In den Wohnungen / Hotels hatten wir 110 odet 115V....