Wie geht Ihr mit Eurem Freund um, wenn dieser kaum Kritik vertragen kann?
Kritisiert ihr ihn dann trotzdem, genau wie jeden anderen ?
Oder drückt ihr für ihn ein Auge zu und versucht das Ganze ihm dezenter klarzumachen ?
Oder unterlasst ihr eine Kritik bei ihm völlig ?
Über Eure Antworten freut sich Timeoscillator :)
14 Antworten
Ganz sensibles Thema...ich kritisiere nur, wenn ich weiß, dass der andere auch damit umgehen kann und ein konstruktives Gespräch daraus entsteht....alles andere will ich mir persönlich nicht mehr antun, weil ich oft genug erlebt habe, dass es einfach zu nichts führt, jemanden zu kritisieren, der Kritik nicht annehmen kann.
Mir ist meine Lebenszeit und Seelenfrieden einfach zu wichtig, als dass ich sie mit sinnlosen Diskussionen verschwende.
Allerdings...von Streit bis Verzweiflung und Trennung war schon alles dabei.
Hallo Timeoscillator👋
Für mich ist Kritik erst einmal nichts schlechtes, es ist eine Sichtweise von außen also z.b von mir, damit sich eine Person verbessern kann oder etwas erkennt, dass sie bislang nicht erkannt hat.
Wenn jemand nicht damit umgehen kann, dann schone ich die Person nicht, ich versuche mehr erst einmal zu verstehen, warum die Person so ein Problem damit hat denn es kann vorkommen, dass man Kritik als Vorwurf versteht, als "Du machst nix richtig" als etwas, das von oben herab auf jemanden gesprochen wird.
Wenn ich es weiß, dann kann ich darauf reagieren und meine Art, wie ich meine Kritik äußere dahingehend anpassen, aber ich sehe es nicht ein, dass ich das runterschlucke und lächle nur weil die Person sich davon angegriffen fühlt und es zu persönlich nimmt. Ich versuche es so auszudrücken, das unmissverständlich klar ist, was ich ausdrücken möchte und ich schaue nicht von oben auf die Person herab, ich mache keine Vorwürfe ich möchte der Person helfen mit meiner Anmerkung.
Ob die Person das dann auch annimmt, das ist nicht mehr meine Sache und muss sie auch nicht, aber man kann nicht sagen, "Will ich nicht" weil man nicht damit klar kommt oder immer Leute in seinem Leben hat, die einen deshalb in Watte packen. In Therapien wenn es um Ängste geht, dann wird man hier und da auch damit konfrontiert, klar hat man Angst, man kann auch nicht erwarten, dass man von jetzt auf gleich geheilt ist, aber wenn man ständig ausweicht, dann füttert das die Angst. Man muss sich zu einem gewissen Grad dem aussetzen.
Ich fände es wichtig mit ihm darüber zu reden, dass Kritik normal und wichtig ist. Und zu ergründen, warum er das so persönlich nimmt.
ALso jetzt nicht auf Beziehungen bezogen.
Nur so ganz genrell habe ich mal festgestellt das kaum jemand, aus dem nichts heraus, hören will wo er was verbessern oder anders machen sollte. Auch nicht, wenn sich eine Sache oder ein Verhalten für einen selbst schon sehr bewärt hat.
Man sollte sich als Kritiker auch mal fragen ob man selbst so ist, wie man den zu kritisierenden versucht hinzubiegen.
Ich sage also nur noch was, wenn es da etwas gibt was mich persönlich betrifft.
Kritik sollte möglichst immer mit einem "ich" beginnen, statt mit einem "du" und sollte eine nachvollziehbare Begründung beinhalten! Z.B: "ich würde mir wünschen, wenn du auch mal den Abwasch machst, denn das entlastet mich", statt "du hast den Abwasch schon wieder nicht gemacht, du bist faul".
Wenn du für dich selbst das Wort "Kritik" ersetzt durch "Verbesserungsvorschlag", wirst du automatisch einen richtigen Weg finden, das Gehör und die Einsicht deines Gegenübers zu finden.
Und bleib im Laufe des Gespräches immer bei DIR und DEINEN Gefühlen, Vorwürfe regen nur zur Opposition an.
Ja die --> Ichsprache ist immer besser, weil dann das Gegenüber keine Abwehrmechanismen aufbaut und es sich dadurch hochschaukeln könnte.
Leider sind wir Menschen im Streit nicht immer dazu in der Lage. Aber wer ist schon perfekt ?^^
Leider sind wir Menschen im Streit nicht immer dazu in der Lage. Aber wer ist schon perfekt ?^^
Niemand ist perfekt! Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Partner zusammen und meine beste Freundin hat mich schon oft gefragt, warum ich so einige Eigenheiten und Macken von ihm eigentlich so lange mitmache. Die Antwort für mich selbst ist: weil ER auch MICH nimmt, wie ich bin! Und wenn der Partner einen mit all seinen Macken liebt, dann ist das das Schönste, was einem passieren kann!
Und das zweitschönste ist: wenn man sich auch nach dem heftigsten Streit und den schlimmsten Vorwürfen und verbalen Angriffen, die man sich gegenseitig entgegengebracht hat, am nächsten Morgen wieder lieb hat und keiner von beiden nachtragend ist.
Kann ich gut nachvollziehen. Ich denke, Du hast wertvolle Erfahrungen hinsichtlich dessen gesammelt.