Wie findet ihr die verzerrte Darstellung in westlicher Kunst, die Leute wie Jesus, Maria und Paulus oft so aussehen lässt, als wären sie aus Nordeuropa?

9 Antworten

Halte ich für eine absolute lachhafte Unterstellung .

Wilde Polemik.

Keiner weiss wie Jesus Oder Maria konkret ausgesehen haben. Dass sie wie Südländer waren und wohl auch so ausgesehen haben ist jedem klar .

Jeder Kann Jesus darstellen wie er will,auch als s Schwarzen .

Ich erkenne hier das gewollte Problem einfach nicht .

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule
Wie findet ihr die verzerrte Darstellung

Ich finde sie nicht verzerrt wenn man weiß woran es liegt.

Da Jesus schon im Neuen Testament als fehlerlos beschrieben wird, war seine bildliche Darstellung immer das eines Idealbildes des jeweiligen Menschenbildes der entsprechenden Gesellschaft, Epoche oder Kultur.

Durch die weltweite Dominanz Europas ab der Neuzeit, haben sich europäische Idealbilder weltweit verbreiten können.

dass Jesus und Paulus den Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und Syrien so sehr ähnelten?

Oder den Juden.


RStroh  22.04.2025, 20:01

'Oder'.....

Der Beitragsersteller geht der üblichen Propaganda auf den Leim, die aus Jesus einen „Südländer“ machen will, was allerhöchstwahrscheinlich gröbster Unfug ist.

Jesus wird auch in der traditionellen germanisch-europäischen Kunst bereits meistens viel zu dunkel dargestellt, gewöhnlich mit braunen Haaren, was durch die Bibel nicht bestätigt werden kann. In der Offenbarung des Johannes (Kap. 1., 12-16) wird Jesus vielmehr als hellblond beschrieben:

„sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee“.

 Ob das nun eine realistische Beschreibung ist, das wissen wir zwar nicht, jedoch ist es die einzige Beschreibung des Heilands in der Bibel selbst. Eine Beschreibung mit mittelbraunen Haaren wie in der europäischen Kunst oder gar mit schwarzen nach Maßgabe der heute im nahen Osten lebenden semitischen Bevölkerung gibt es in der Bibel nicht.

Dass Jesus nicht braune, sondern blonde Haare hatte, wird auch durch römische Quellen mehrfach bestätigt. So etwa durch den Brief des Publius Lentulus an den römischen Senat, wo Jesus als blauäugig und blond beschrieben wird.

Oder der Bericht von Pontius Pilatus höchstpersönlich an Kaiser Tiberius aus dem Jahr 32, wo Pilatus den Heiland beschreibt:

„Eines Tages beobachtete ich in einer Gruppe von Menschen einen jungen Mann, der, an einen Baum gelehnt, in aller Ruhe zu der Menschenmenge sprach. Es wurde mir gesagt, daß es Jesus sei. Dies hatte ich leicht vermuten können, so groß war der Unterschied zwischen ihm und denen, die ihm zuhörten. Sein goldenes Haar und Bart gaben seiner Erscheinung ein himmlisches Aussehen. Er schien etwa 30 Jahre alt zu sein. Nie zuvor hatte ich ein lieblicheres oder heiter-klares Antlitz gesehen. Was für ein Gegensatz zwischen ihm und seinen Zuhörern, mit ihren schwarzen Bärten und lohfarbenen Gesichtshaut.“

Ob die Bevölkerung im nahen Osten zur Zeit der römischen Besatzung vorwiegend dunkel war, ist ebenfalls nicht klar. Die Zuhörer von Jesus sollen nach Pilatus schwarze Bärte gehabt haben, aber kann man daraus auf alle Leute, die dort lebten schließen? Wohl kaum. Auch in Deutschland können zu einem Vortrag zu irgendeinem Thema zufällig Männer kommen, die eben dunklere Haare und Bärte haben.

Jesus war höchstwahrscheinlich ein Kelte und kein Jude. Er stammte aus Galiläa, dem "Gebiet der Heiden" nach jüdischen Aussagen (gelil hag gojim). Das war aber seit der späten Bronzezeit von indogermanischen Kelten besiedelt, den Galatern. Kelten waren ursprünglich aber keine Mischvölker wie die heutigen braunhaarigen Schotten oder Iren, sondern faktisch durchwegs blonde oder rothaarige Indogermanen. Die Vermischung und das "Nachdunkeln" der keltischen Stämme erfolgte erst im Laufe der Jahrhunderte der geschichtlichen Zeit der letzten drei Jahrtausende.

Neben den Kelten gab es aber überall im "gelobten Land" auch andere ältere indogermanische Völker wie z. B. die Philister, Amoriter oder Hurriter. Diese wurden durch den jüdischen Vernichtungskrieg zwar teilweise, aber nicht vollständig ausgerottet.

Schließlich haben wir noch das Grabtuch von Turin, dessen höchstwahrscheinliche Echtheit entgegen früheren Fälschungsvorwürfen jüngst bestätigt wurde durch die italienische Geologin Emanuela Marinelli:

Bild zum Beitrag

Demnach ist das Turiner Grabtuch wohl mindestens 1300 Jahre alt, möglicherweise noch älter. Also doch keine Fälschung aus dem Mittelalter. Es zeigt Jesus deutlich mit nordeuropäischen, indogermanischen Gesichtszügen.

 - (Religion, Islam, Gott)

Ich hatte mal eine Doppelseite mit Jesus-Darstellungen. Da gab es einen Eskimo-Jesus, einen Afrika-Jesus, einen Native American-Jesus, einen Asien-Jesus....

Es zeigt für mich die Verbundenheit der Menschen zu Jesus. Sie empfinden es so, dass Jesus einer von Ihnen ist. Die Hautfarbe des eigentlichen Jesus mag völlig anders ausgesehen haben, aber das spielt für die Menschen dort keine Rolle.

Für Hunderte Millionen weltweit sieht Jesus so oder so wie dieser Darsteller aus:

https://www.youtube.com/watch?v=9m1ztcC1Oi8

Es gibt zwei grundsätzliche Vorgehensweisen:

Eine möglichst historisierende Darstellung, das wäre dann ein Jüdischer Zimmermann in Israel vor etwa 2000 Jahren. Korrekt, aber weit weg.

Oder Jesus als Teil der jeweiligen Gesellschaft, hautnah, einer von ihnen. Dann ist Jesus Inuit, Schwarz, Tiroler oder Chinese.

Beides ist berechtigt meiner Ansicht nach.