Wie erkennt ihr die Redoxpaare bei Redoxreaktionen?
Hallo,
ich besuche den Chemie Leistungskurs der 11. Klasse und brauche immer sehr viel Zeit um die Redoxpaare bei Redoxreaktionen zu bestimmen und die anderen sind somviel schneller als ich. Das setzt mich unter Druck und dann braucht das etwas Zeit.
Wenn ich die Redoxpaare habe, hab ich kein Problem die Oxidation, Reduktion und am Ende die Nettogleichung der Redoxreaktion zu bestimmen.
Was für Tipps habt ihr da?
Wir hatten gerade z.B. die Aufgabe, dass wir Braunstein(MnO2) in einem Beälter haben und mit schwefliger Säure(SO3^2-) die Rückstände entfernt werden. Und wir sollten die Redoxreaktion aufschreiben mit Redoxpaaren, Oxidation und Reduktion.
Nachdem die Redoxpaare laut gesagt wurden konnte ich den Rest Problemlos bilden und aufschreiben. Aber was für Tipps habt ihr die Redoxpaare zu ermitteln?
2 Antworten
Eine Redoxreaktion besteht aus 2 Redoxpaaren.
- Reduktionsmittel wird oxidiert; gibt Elektronen ab, Oxidationszahl erhöht sich
- Oxidationsmittel wird reduziert, nimmt Elektronen aus, Oxidationszahl verringert sich
Der Schwefel in Schwefeliger Säure hat die Oxzahl +4 die reagiert zu Schwefelsäure mit Schwefel mit der Oxzahl +6, gibt also Elektronen ab =>Reduktionsmittel
Das Mangan im Braunstein hat die Oxzahl +4, es reagiert zu Mn++, mit der Oxzahl +2, nimmt also Elektronen auf =>Oxidationsmittel
Das zu beantworten ist etwas schwieriger.
Zuallererst würde ich die Literatur checken oder heutzutage eher üblich etwas rumgoogeln oder mich mit der KI meiner Wahl besprechen.
Wenn man aber gar keine Information hat was die Reaktionsprodukte sind, muss man schauen was die wahrscheinlichsten Oxidationsstufen sein könnten. Also welche möglichen Produkte am stabilsten, energieärmsten insbesondere in Bezug auf die Umgebung (Lösemittel, pH…), sind.
Mein Ansatz wäre:
Schwefel kann alle möglichen Oxidationsstufen haben aber von schwefliger Säure wäre Sulfoxylsäure oder Schwefelsäure am ehesten möglich. Sulfoxylsäure ist instabil, aber das Sulfatanion ist sehr stabil.
Von Braunstein weiß man, dass es ein mildes Oxidationsmittel ist und +2 ist die Hauptoxidationsstufe von Mangan. Manganate oder Permanganate wären auch möglich, sind aber auch recht starke Oxidationsmittel.
Generell wäre S mit +4 ein wesentlich schwächeres Oxidationsmittel als Mangan in +4
Und wenn man jetzt andere Stoffe hat, kann man nicht wirklich wissen, was die richtigen Redoxpaare sind, richtig?
Genau! Was man braucht ist eine ausreichend große Wissens-/Erfahrungsbasis um hinreichend genaue Entscheidungen zu treffen 🫠
Sowohl MnO₂ als auch SO₃²⁻ können sowohl als Oxidationsmittel als auch als Reduktionsmittel wirken. Es kommt halt immer auf den Reaktionspartner an.
Da hilft eigentlch nur Stoffwissen, das man sich gemerkt hat. Braustein ist als Oxidationsmittel bekannt, von der Chlorherstellung mit Salzsäure und von Zink-Kohle-Batterien, wo die Kohle nur als Leiter dient, der Braustein als Oxidationsmittel. Sulfit wird dem Wein zugesetzt und ist allgemein eher als Reduktionsmittel bekannt.
Ansonsten helfen nur die Normalpotentiale, die man aber eher noch seltener im Gedächtnis abgespeichert hat. Wenn ihr da nachgucken könnt, geht es natürlich auch damit, aber dann sind andere natürlich schneller.
Genau das ist mir benutzt. Aber wie genau weiß ich, dass die Schwefelige Säure, dass Reduktionsmittel ist und, dass es zu Schwefelsäure wird, wenn ich nur Braunstein gegeben habe und nicht auch das, zudem es wird?