Wie bewertet man Hitler als militärischen Strategen im Zweiten Weltkrieg im Vergleich zu anderen Führern?

4 Antworten

Im Beispiel Sowjetunion ist die militärische Strategie Hitlers, dessen andere Vorstellung im Hinblick auf die Führung des Krieges bereits in Frankreich und zum Teil auch in Polen, stark von der Generalität der Wehrmacht abwich und dort schon zu heftigsten Debatten am Lageplan, als auch zum Stopp vor Dünkirchen sorgten, als Paradebeispiel für seine Dickköfigkeit bestens zu erkennen. Auch hier wich er von der Absicht des OKH ab, das den Hauptstoß gegen Moskau richten und die Vernichtung des Feindes im Zentrum seines Landes und seiner Macht vorschlug. Hitlers strategische Überlegungen resultierten primär aus politischen und kriegswirtschaftlichen Erwägungen. Er wollte die Entscheidung auf den Flügeln suchen, im Norden Leningrad nehmen, die Verbindung zu den befreundeten Finnen herstellen, die Herrschaft über die Ostsee gewinnen, den Nachschub für den linken Heeresflügel (über die Ostsee) und die linke Flanke des Ostheeres sichern und im Süden die Ukraine nehmen, die Rohstoffe nutzen, die Rüstungsstätten im Donezk-Gebiet für die Wehrmacht einspannen und schließlich die Erdölfelder des Kaukasus ausbeuten. Erst danach sollte Moskau, 1941 wichtiger als in den Kriegen, die Karl XII. von Schweden und Napoleon I. gegen Russland führten, genommen werden.

Zum Ende 1942 hat Hitler keine strategischen Einfälle mehr, einen Kriegsplan gab es seitdem nur noch ansatzweise. Seit 1942 scheut Hitler militärische Risiken und jede bewegliche Operationsführung auf längere Sicht, er gibt, was nach Lage der Dinge gelegentlich nötig gewesen wäre eroberte Gebiete nicht freiwillig preis, entblößt Nebenkriegsschauplätze und Nebenfronten auch zugunsten entscheidender Kriegsschauplätze nicht und schiebt unangenehme Entscheidungen so lange wie nur irgend möglich hinaus, auch wenn es nötig ist, rasche Entscheidungen zu fällen.

Während er nach 1935 hektisch drängte, ist er jetzt übervorsichtig, starrsinnig, greisenhaft beharrlich und macht, wie Stalin 1941 vor Moskau, die Verteidigung jedes Quadratmeters Boden um jeden Preis zum alleinigen Prinzip seiner militärischen Führung . Der immer misstrauischer werdende Hitler trotz aller Erfahrungen wird zunehmend unbelehrbar. Vorschläge, gleichgültig woher sie kamen, erschienen ihm nicht mehr als Ergänzungen und Hilfen, sondern als Versuche, ihn sich zu unterwerfen. An seinem inzwischen beängstigend spürbar gewordenen Misstrauen und Argwohn, seinen immer häufiger auftretenden Wutanfällen und dem aggressiv rechthaberischen Starrsinn scheitern die meisten Militärs: alle Oberbefehlshaber des Heeres, von Hammerstein, von Fritsch und von Brauchitsch, sämtliche Chefs des Generalstabes des Heeres.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Am Anfang hatte er meist leichtes Spiel mit seinen Nachbarländern.

Aber je länger der Krieg dauerte und vor Allem als es Richtung Sowjetunion ging, verrechnete er sich komplett:

  • Auf der Landkarte mag das ja überschaubar sein,
  • aber vor Ort ist die Sache nunmal ganz anders;

Die Briten hatten sogar schon einen Anschlagsplan auf Hitler vorbereitet, der dann aber verworfen wurde, weil Hitler's katastrophale strategischen Entscheidungen ihn schließlich zum größten Verbündeten der Alliierten machten:

Es war für die Briten so, als ob Hitler energisch daran arbeiten würde, sein eigenes Land schneller in den Abgrund zu führen. Schließlich hörte er auf keinen seiner Generäle, und setzte sine Befehle durch. Ein echter Kriegsstratege hört immer auf seine Generäle, und setzt deren Vorschläge durch. Das war für Hitler's Ego aber nicht möglich.

  • Er verbündete sich nicht mit den Ukrainern, nicht mit den Polen, nicht mit den Weißrussen.
  • Dann der Angriff auf seinen größten Verbündeten und Rohstofflieferanten Stalin.

Das führte aber zu einem Mehr-Fronten-Krieg:

  • Statt nur gegen die Russen kämpfen zu müssen,
  • musste er jetzt gegen Russen, Ukrainer, Weißrussen, Polen, Belgier, Franzosen, Briten, Amerikaner, und Kanadier kämpfen;

Kein Staat der Welt, kann gegen so viele Länder gleichzeitig in einem Krieg erfolgreich sein. Man braucht nunmal Verbündete, und am Besten so viele wie möglich. Denn der ganzen Welt den Krieg zu erklären, kann nur zum Untergang führen. Italien und Österreich allein reichten dafür nicht aus.

Sein Eroberungsplan sah er darin als Eroberer zu gelten, nicht als Vereiniger.

Stalin hingegen machte es umgekehrt: Er inszenierte sich als Befreier und Vereiniger, und nicht als machthungrigen Eroberer. Obwohl er das auch war.

Woher ich das weiß:Recherche

Hitlers Wert als Stratege war ungefähr der eines Rohrkrepierers. Kann einem den ganzen Tag versauen.

Die anfänglichen Siege sind der Generalität zuzuschreiben, nicht dem Irren aus Braunau. Und als er mit seinen Generälen nicht zufrieden war und das Ruder selbst komplett in die Hand nahm, ging es ja auch gut sichtbar den Bach herunter.

Die anfänglichen Erfolge waren auf dem Überraschungsmoment geschuldet und den Plänen der Generäle. Als der Gefreite Hitler sich selbst zum Oberbefehlshaber machte, ging es den Bach runter.

Der GröFaZ war in Wirlichkeit die größte Niete aller Zeiten.