Wie alles schaffen mit Pferd?

17 Antworten

Alsoo... Wie hier ja schon mehrfach geschrieben wurde, ist das definitiv nicht einfach und man muss einfach planen, organisieren, sich disziplinieren und an gewissen Stellen Abstriche machen.

Aber es ist sicher nicht unmöglich und die allermeisten Pferdebesitzer*innen arbeiten Vollzeit, so ein Pferd muss ja auch bezahlt werden. Grundsätzlich gilt: je mehr Geld du in die Hand nimmst, desto mehr Zeit kannst du selbst haben.

Ich kann dir ja mal aufschreiben, wie es bei mir so läuft: ich arbeite Vollzeit 30km von daheim entfernt, lebe alleine in einer Zweizimmerwohnung, mein Freund lebt 60km entfernt, ist aber öfters bei mir und hilft mir auch im Haushalt, wenn er da ist (genauso natürlich umgekehrt). Mein Pferd steht 5km entfernt von daheim in einem Offenstall, wir sind zu 90% Selbstversorger. Es wird zwar ein Auge auf die Pferde gehabt und morgens Heu reingeschoben, alles andere müssen wir aber selbst machen. Ich muss daher auf jeden Fall täglich misten und füttern etc. Ich versorge mein Pferd in der Regel komplett allein, ich habe also keine RB oder sonstiges, ich habe nur Leute, die mir ab und zu vielleicht mal einen Tag abnehmen oder in meinem Urlaub einspringen können.

Ein durchschnittlicher Wochentag läuft bei mir meistens wie folgt:

6:00 aufstehen, frühstücken, fertig machen

6:30 alltägliche Haushaltsaufgabe (z. B. Staubsaugen, Wäsche aufhängen, Bad putzen)

7:00 losfahren zur Arbeit

7:30-17:00 Arbeit

17:30 Ankunft im Stall

Dort je nachdem, was ich mache, zwischen 30 Minuten und 2,5 Stunden

Dann heim, dort noch ein bisschen lesen, an einigen Tagen noch Sport, Zeit mit meinem Freund verbringen, Kochen, essen, und zwischen 22 und 23 Uhr ins Bett.

Wenn ich unter der Woche Freunde treffen will, dann miste ich im Stall halt nur und bin dann ab 18:00 verfügbar.

Freitags habe ich schon um 14:00 Feierabend, sodass ich da immer meinen Wocheneinkauf mache.

Größere Aufgaben im Haushalt werden samstags erledigt. Ansonsten ist am Wochenende auch noch genügend Zeit für Ausflüge, Party, Couchnachmittage, alle zwei Wochen Chorprobe, dies das.

Für mich ist aber auch klar, sobald ich Kinder habe, muss das Pferd in Vollpension, da wird es sonst wirklich etwas knapp. Generell überlege ich mir das aber auch aktuell schon, einfach um etwas flexibler zu sein.

Woher ich das weiß:Hobby – Reitsport seit 2007, eigenes Pferd seit 2020
Punkgirl512  15.03.2022, 10:35
6:30 alltägliche Haushaltsaufgabe (z. B. Staubsaugen, Wäsche aufhängen, Bad putzen)

um halb 7 morgens Staubsaugen - bis eben warst du mir noch sympathisch xD

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Keks37  15.03.2022, 11:14
@Punkgirl512

Ich hätte keine Zeit oder Lust morgens sowas zu machen. Nach nem Kaffee vielleicht, vorher geht sowieso nichts :D

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Grauling0605  15.03.2022, 12:32
@Keks37

Ich bin voll der Morgenmensch und kann um 5:30 gutgelaunt runtanzen, schlafe aber ohne Aktivität einfach um 20 Uhr ein. :D daher muss ich sowas morgens machen

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Keks37  15.03.2022, 13:26
@Grauling0605

Boah nee, ich gar nicht xD Morgens am besten in Ruhe lassen, bis ich meinen Kaffee hatte, sonst gibt's Tote :D

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Also arbeiten, Pferd, Haushalt, einkaufen, vielleicht noch Partner, Freunde und Familie treffen und was da noch so anfällt.

Ich arbeite von 7 Uhr bis 16.30 meistens, da ich in der Nähe vom Stall arbeite, fahre ich in 5 Minuten nach der Arbeit dort hin, bewege und versorge meine zwei Pferde (ein Jungpferd, kurz vor der Ausbildung, ein bald 14-jähriger Traber mit Lungenschaden), versorge sie, putze sie, etc.
Dann fahre ich heim, mache den Haushalt und so weiter.

An Tagen, wo die Pferde "frei" haben (Offenstall, muss sie also nicht regelmäßig arbeiten), kann ich einkaufen gehen, oder zum Sport, wobei ich meist erst gegen 20 Uhr Training hab.

Riesen Vorteil: Mein Mann ist auch pferdebegeistert, die Arbeit geht also durch zwei.

Meine Familie ist öfter mal (vor Corona) mit am Stall, Freunde kenne ich eig nur aus dem Stall oder Karate Training.

Mit einem vernünftigen Tagesplan läuft alles eigentlich echt super.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse
Yapyapyap733 
Fragesteller
 15.03.2022, 10:06

Du bist bisher die einzige die mir etwas Hoffnung macht😅 Würde mein Pferd aucj in einen Offenstall stellen, allerdings ist mein Freund nicht so pferdebegeistert... Naja mal schauen

Danke für deine Antwort.

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ShadowTaking  15.03.2022, 10:10
@Yapyapyap733

Es ist eine Frage der Planung und der Prioritäten.
Für mich sind die Pferde halt das Non plus Ultra, ich arbeite für sie (damit sie ihr Luxusleben genießen können), plane meinen Alltag um sie herum und verzichte auf Urlaub.

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Im Moment unterschiedlich, wie oft und wie lange. Jetzt ist der Winter vorbei so langsam.

Ich arbeite 40 Stunden im Büro plus bin noch Selbständig als Huforthopädin unterwegs, vorrangig am Wochenende.

Pferd steht in Pension, ich hab 2 Stalldienste die Woche, ansonsten komme ich die Tage, wie es passt. Das variiert von täglich zu fast gar nicht. Ich bemühe mich natürlich, fast täglich was zu machen.

Mein Partner hat auch ein Pferd, wir wohnen zusammen und haben 1 festen Tag in der Woche für uns. Wochenende verläuft immer unterschiedlich, Haushalt auch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Ich mache im nächsten Monat die "60" voll - eigene Pferde "halte" ich seit meinem 17. Lebensjahr...

Ein Tag ohne sie wäre ein verlorener Tag - ebenso ohne viele andere Tiere, allen voran meine Hunde, Esel, Ziegen, Schafe und Hühner/Hähne...

Bei - und mit - (nicht nur) meinen Tieren zu sein, ist für mich der Inbegriff von Freizeit (und gleichzeitig Freiheit) !

Nicht anders würde ich leben wollen - nicht für alles Geld der Welt...;)

Ich arbeite übrigens 36 Wochenstunden bei der Diakonie (in der Pflege) und nebenbei noch in der Haushaltshilfe...

Organisation ist alles ! ;)

Die Frage ist, wo man seine Prioritäten setzt im Leben...

Meine Pferde sind wunderbar aufgehoben - von April bis Ende Oktober Tag und Nacht auf der Sommer/Herbstweide...

Im Winter bis März ganztägig draußen - mit Zugang zu Heu und Unterstand.

Sie kommen dann nur über Nacht in den Stall...

Das Ganze für wenig Geld - wir Einsteller misten die Koppeln ab und ich mache im Winter öfter mal den Stall.

Meine Arbeitszeiten sind "etwas anders" - aber alles hat seine Vorteile...;)

Ich hatte echt Glück - das wünsche ich dir (und deinem potentiellen Pferd) auch, später mal ! ;)

Yapyapyap733 
Fragesteller
 15.03.2022, 12:30
Ich mache im nächsten Monat die "60" voll

Meinst du damit 60 Pferde?😅

Ein Tag ohne sie wäre ein verlorener Tag - ebenso ohne viele andere Tiere, allen voran meine Hunde, Esel, Ziegen, Schafe und Hühner/Hähne...

Sowas wäre auch genau meins, die Besitzerin meiner rb hat auch ziehen und das ist so schön dort einfach mal zu zu schauen

Ich hatte echt Glück - das wünsche ich dir (und deinem potentiellen Pferd) auch, später mal ! ;)

Dankeschön😊

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Hey,

Wer das wirklich möchte, der kann das auch schaffen. Man muss auch Prioritäten setzen. Viele lassen sich auch von einer Reit- oder pflegebeteiligung helfen

LG

Yapyapyap733 
Fragesteller
 15.03.2022, 09:49

Ja an sowas habe ich auch schon gedacht. Wenn ich das erste Jahr erstmal mit dem Pferd zusammen wachse und mir dann jemanden hole, ich meine rbs werden ja gut gesucht

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Keks37  15.03.2022, 10:20
@Yapyapyap733

Ich könnte das nicht. Irgendjemand wildfremdes auf mein Pferd setzen, auch wenn es Erleichterung für mich bedeuten würde. Mein Pferd ist mein Baby :D

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Yapyapyap733 
Fragesteller
 15.03.2022, 10:24
@Keks37

Kann ich voll nachvollziehen, aber wenn man mit der Person gut auskommt die ersten Male dabei ist, habe ich eigentlich kein Problem, zumindest jetzt😅

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Keks37  15.03.2022, 10:27
@Yapyapyap733

Ich habe eine Freundin, die auch ihr Pferd in dem Stall eingestallt hat, die ihn ab und an reitet. Die Stallbesi springt ihn hin und wieder. Aber bei den beiden weiß ich auch, dass sie mit ihm zurecht kommen und dass ich mich auf sie verlassen kann. Wenn ich mal krank bin und nicht hin kann, habe ich noch eine weitere Freundin, zusätzlich zu der Besi und der anderen, die sich um ihn kümmert und ihn bewegt. Das tut mir aber schon weh, weil ich mich immer schlecht fühle, mal einen Tag nicht im Stall bei ihm zu sein und wenn andere mein Pferd reiten. Ich bin immerhin dafür verantwortlich, wenn etwas passiert. Von den beiden nehme ich kein Geld.

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Urlewas  15.03.2022, 12:39
@Yapyapyap733

Viele Pferde könnten jemanden brauchen. Und noch viel mehr Reiter suchen eine Gelegenheit als Reitbeteiligung. Aber nur sehr selten passt es dann auch. Du schriebst ja irgendwo schon, dass du dich oft „irgendwo hin schleppen“ mußtest. Und damit endet es dann meist…

Also Verlass dich nicht drauf, dass du imme rpassend Reitbeteiligungen finden wirst. Und erst recht keine Pflegebeteiligungen, wenn das Pferd mal länger nicht reitbar ist.

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Yapyapyap733 
Fragesteller
 15.03.2022, 12:54
@Urlewas

Ja das stimmt, es ist glaube recht schwer eine gute rb zu finden. Allerdings weiß ich auch was ich besser machen kann, als die bseitzer meiner vorhigen RBS und das erhöht vielleicht ein wenig die Chancen.

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Urlewas  15.03.2022, 15:16
@Yapyapyap733

Vielleicht…. aber höhere Chancen ergeben noch keine „Gelinggarantie“. Und wie gesagt: spätestens, wenn das Pferd nicht voll reitbar ist, kommt keiner mehr.
Eine Reitbeteiligung ist ein schönes at on, darf aber niemals eine Notwendigkeit darstellen. Es muß immer so viel Geld übrig sein, dass im Zweifel alles von Fachpersonal erledigt werden könnte. Es sei denn, man lebt in einer Reiterfamilie, wo man das miteinander schafft. Aber dein Umfeld schient ja eher mit dem Pferd „in Konkurrenz“ zu stehen, als Freude daran zu haben, den Mist für dich zu schaufeln und das Pferd zu bewegen.

Aber die Entscheidung steht ja noch nicht an. Vielleicht gestalten sich ja bis dahin deine Verhältnisse so, dass alles passt. Nur sollte man das wirklich sehr reichlich überlegen. Es ist nämlich ziemlich bitter, wenn man dann merkt, dass es besser ist, das Tier wieder abzugeben. Und leider gibt es viele Menschen, die dieses dann nicht mal wahrhaben wollen, worunter das Pferd dann zu leiden hat.

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Yapyapyap733 
Fragesteller
 15.03.2022, 15:23
@Urlewas

Ja das stimmt, das ist eine Riesen Entscheidung und ich muss mir wirklich 100% sicher sein das es passt.

Kann ja auch sein das ich bei Reitbeteiligungen bleibe, statt alles noch in dem sternen. Plane nur sehr gerne und Male mir dann einiges aus, meistens läuft es eh anders

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Urlewas  15.03.2022, 15:43
@Yapyapyap733

Träumen darf man ja - und planen auch. Nur sollte so etwas bei der Umsetzung nie „auf Kante genäht“ sein. Du glaubst nicht , wie viele Leute ich kenn, denen ihr(e) Pferde zur Last geworden sind, und aber den emotionalen Absprung nicht mehr beizeiten geschafft haben, und sich nun damit abplagen bis zum Lebensende der Tiere.

Das krasseste Beispiel ist eine Bekannte, die ein vierjähriges Pferd gekauft hatte, weil es bei ausgiebigem Probereiten so gut passte. Nach relativ kurzer Zeit stürzte sie ungünstig, kann ja auch bei einem braven Pferd passieren. Sie hat danach immer Angst gehabt, und wenig Freude dran. Teilweise wurde das Pferd wochenlang nur durch Profiberitt und Reitbeteiligungen bewegt. Sie hatte das Geld dafür, aber immer „grade so“, dass es kaum noch für Urlaub reichte. Das Pferd ist dann mit 25 gestorben. Das heißt, sie hat sich 20 Jahre in ein Pferd investiert, ohne wirklich Freude dran zu haben.

Eine andere sehe ich grade immer wieder, die hatte schon mehrer Pferde. Aktuell ein etwas schwierigeres Tier, und nun ist sie Mutter geworden, während das Pferd ständig irgendwelche Probleme hat (mal Fieber, mal lahmt es…), und selbst wenn es gesund ist, kann (oder will ) es kein anderer reiten. Ein ständiges Problem, wer nun dieses Pferd immer versorgt. Sie möchte es aber nicht abgeben, und so ständig laborierend würde es ja auch keiner kaufen.

Wieder jemanden kenne ich, die hat von Kind auf von eigenen Pferden geträumt. Sie hat dann einen Landwirt geheiratet, und 2 Pferde angeschafft Ihre Tochter Reiter auch, wohnt aber nun nicht mehr daheim. Die Dame wurde immer schwerer, die Pferde immer älter (und auch dicker), und Unterstützung in ihrer besonderen Reitweise war von Anfang an rar, weil wenig vertreten und ziemlich teuer. Inzwischen sagt sie nur noch: „Wenn die mal sterben, will ich keins mehr“, und ihr großes Problem dabei: wenn eines stirbt, kann sie das andere ja nicht einzeln halten….

Probleme über Probleme! Mein Eigens habe ich ja schon erzählt. Bis heute denke ich, genau dieses Pferd wäre der beste Freitzeitpartner gewesen, den ich mir hätte wünschen können. Aber zum Glück kommt ich das vor lauter Problemen nicht mal mehr schätzen, sondern war nur noch froh, es in gute Hände abgegeben zu können, weil ich einfach total am Ende war 😫

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