Wer zählt in Statistiken alles als „Ausländer“ oder „mit Migrationshintergründen“?
In letzter Zeit wird ja öfters über Statistiken gesprochen wie viele „Ausländer“ und „Menschen mit Migrationshintergründen“ wo bestimmtes wohnen. Ich frage mich dann immer was genau ist so jemand und wann ist jemand ein „Ausländer“ oder „Mit Migrationshintergründen“. Zählt als Deutscher jemand der „Biodeutsch“ ist oder alle welche die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen? Uns als was zählen eigentlich „Mischnationalitäten“ (soll nicht Rassistisch gemeint sein) sowohl Mischungen zwischen zwei „Ausländern“ als auch Mischungen zwischen „Ausländern“ und „Biodeutschen“?
Eine Freundin von mir zum Beispiel ist halb Italienerin halb Polin und besitzt nur die deutsche Staatsangehörigkeit. Als was zählt sie zum Beispiel in solchen Statistiken?
Bei einem aus meiner Klasse ist der Vater Deutsch und die Mutter Türkisch und er hat sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsangehörigkeit. Als was zählt er zum Beispiel in der Statistik?
2 Antworten
Ein Ausländer ist einer, der keinen deutschen Pass bzw. keine deutsche Staatsangehörigkeit hat. Also sehr simpel.
Deutscher ist jemand mit deutschem Pass bzw. deutscher Staatsangehörigkeit, völlig egal, was er für eine Herkunft hat.
Jemand mit Migrationshintergrund ist einer, der keine deutschen Großeltern besitzt und wo in der Familie zugewandert wurde. Umgekehrt hat jemand keinen Migrationshintergrund, wenn er bis zu den Großeltern nur deutsche Vorfahren hat oder wo die Familie schon "ewig" hier lebt.
Ab hier wird es etwas schwammig, denn es gibt durchaus im Detail leicht abweichende Definitionen. Man kann auch über ähnliche Begriffe stolpern. So gibt es auch noch Menschen mit "Migrationserfahrung". Dann wiederum "eigene Migrationserfahrung" und "fremde Migrationserfahrung". Eine Migrationserfahrung haben jene, die im Ausland geboren sind und zugewandert sind. Das könnten wiederum auch Deutsche sein, die jahrelang woanders lebten, dort Kinder bekamen und zurück kommen. Die Kinder und Eltern haben dann Migrationserfahrung.
Als was zählt sie zum Beispiel in solchen Statistiken?
Im Regelfall: Als Deutsche mit Migrationshintergrund, da die Eltern keine Deutschen sind.
Die Unterscheidung in Statistiken kann wichtig sein, wenn man nach Ursachen für bestimmte Probleme sucht. Ein simples Beispiel ist die PISA-Studie. Kinder lernen zwar sehr schnell eine Sprache, aber dennoch sind sie gegenüber Muttersprachlern einfach benachteiligt. Das kann noch ein oder zwei Generationen so sein, da Migrantenfamilien manchmal kein Deutsch zuhause sprechen. Wenn man also schlechteres Abschneiden bei der PISA-Studie untersucht und dann sieht "Hey, deutsche Muttersprachler schneiden besser ab als Migranten-Kinder in 1. Generation und erst ab ca. 3. Generation sind die Leistungen gleich", kann man daraus etwas ablesen. Man könnte dann schauen, wie man den Unterricht so verbessert oder extra Unterricht so anbietet, dass die Kinder von Migranten keine Nachteile mehr haben bzw. den Rückstand gegenüber Muttersprachlern so gut aufholen, dass er nicht mehr ins Gewicht fällt.
Für die rechtsradikale AfD ist man übrigens auch ein Ausländer, wenn man kein deutsches Blut hat, aber das nur so nebenbei. Die AfD lügt somit.
Konkret 25 Millionen, davon 15 Millionen Deutsche. So schreibt es Krah.
Deutscher ist wer die deutsche Staatsangehörigkeit hat, Ausländer alle Anderen. Migrationshintergrund hat, wer in den vorigen 2 Generationen einen Migranten hatte.
Die AfD hat ja auch angekündigt alle Ausländer und Menschen mit Migrationshintergründen abzuschieben in einen „Musterstaat in Nordafrika“🤦♀️