Wer zählt in Statistiken alles als „Ausländer“ oder „mit Migrationshintergründen“?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein Ausländer ist einer, der keinen deutschen Pass bzw. keine deutsche Staatsangehörigkeit hat. Also sehr simpel.

Deutscher ist jemand mit deutschem Pass bzw. deutscher Staatsangehörigkeit, völlig egal, was er für eine Herkunft hat.

Jemand mit Migrationshintergrund ist einer, der keine deutschen Großeltern besitzt und wo in der Familie zugewandert wurde. Umgekehrt hat jemand keinen Migrationshintergrund, wenn er bis zu den Großeltern nur deutsche Vorfahren hat oder wo die Familie schon "ewig" hier lebt.

Ab hier wird es etwas schwammig, denn es gibt durchaus im Detail leicht abweichende Definitionen. Man kann auch über ähnliche Begriffe stolpern. So gibt es auch noch Menschen mit "Migrationserfahrung". Dann wiederum "eigene Migrationserfahrung" und "fremde Migrationserfahrung". Eine Migrationserfahrung haben jene, die im Ausland geboren sind und zugewandert sind. Das könnten wiederum auch Deutsche sein, die jahrelang woanders lebten, dort Kinder bekamen und zurück kommen. Die Kinder und Eltern haben dann Migrationserfahrung.

Als was zählt sie zum Beispiel in solchen Statistiken?

Im Regelfall: Als Deutsche mit Migrationshintergrund, da die Eltern keine Deutschen sind.

Die Unterscheidung in Statistiken kann wichtig sein, wenn man nach Ursachen für bestimmte Probleme sucht. Ein simples Beispiel ist die PISA-Studie. Kinder lernen zwar sehr schnell eine Sprache, aber dennoch sind sie gegenüber Muttersprachlern einfach benachteiligt. Das kann noch ein oder zwei Generationen so sein, da Migrantenfamilien manchmal kein Deutsch zuhause sprechen. Wenn man also schlechteres Abschneiden bei der PISA-Studie untersucht und dann sieht "Hey, deutsche Muttersprachler schneiden besser ab als Migranten-Kinder in 1. Generation und erst ab ca. 3. Generation sind die Leistungen gleich", kann man daraus etwas ablesen. Man könnte dann schauen, wie man den Unterricht so verbessert oder extra Unterricht so anbietet, dass die Kinder von Migranten keine Nachteile mehr haben bzw. den Rückstand gegenüber Muttersprachlern so gut aufholen, dass er nicht mehr ins Gewicht fällt.

Für die rechtsradikale AfD ist man übrigens auch ein Ausländer, wenn man kein deutsches Blut hat, aber das nur so nebenbei. Die AfD lügt somit.


Lara2006er 
Fragesteller
 24.05.2024, 14:57
Für die rechtsradikale AfD ist man übrigens auch ein Ausländer, wenn man kein deutsches Blut hat, aber das nur so nebenbei. Die AfD lügt somit.

Die AfD hat ja auch angekündigt alle Ausländer und Menschen mit Migrationshintergründen abzuschieben in einen „Musterstaat in Nordafrika“🤦‍♀️

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xubjan  24.05.2024, 16:24
@Lara2006er

Konkret 25 Millionen, davon 15 Millionen Deutsche. So schreibt es Krah.

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xubjan  25.05.2024, 18:11

Danke für den Stern.

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Deutscher ist wer die deutsche Staatsangehörigkeit hat, Ausländer alle Anderen. Migrationshintergrund hat, wer in den vorigen 2 Generationen einen Migranten hatte.