Wer hat eigentlich die Idee gehabt, den Menschen Homo sapiens zu nennen 😂?
8 Antworten
Das war der schwedische Botaniker Carl von Linné (1707-1778), latinisiert auch Linnaeus geschrieben. Linné führte in die Biologie die binomiale Nomenklatur ein, also den wissenschaftlichen Artnamen, der aus stets zwei Teilen besteht wie z. B. Homo sapiens oder Arabidopsis thaliana. Zuerst führte er die neuen Namen ab 1753 für Pflanzen ein in seinem Werk Species Plantarum ("Die Arten der Pflanzen"), ab 1758 mit der 10. Auflage von Systema Naturae ("Das System der Natur") auch für Tiere inklusive des Menschen.
Zuvor war die Benennung der Arten nicht allgemeingültig geregelt. Das hatte zur Folge gehabt, dass die in wissenschaftlichen Texten benutzten Namen erstens nicht überall gleich waren. Das trifft auf die Trivialnamen auch heute noch zu, so heißt das Gänseblümchen regional u. a. auch Maßliebchen, Tausendschön, Marienröschen oder Kleine Margerite, sein wissenschaftlicher Name Bellis perennis gilt überall und ist überall gleich. Zweitens wurden in wissenschaftlichen Texten die Arten mit Phrasen benannt, die meist deren Aussehen beschrieben. Je mehr Arten beschrieben wurden, umso länger wurden diese Phrasen und es entstanden regelrechte Wortmonster. So war z. B. "orchis bulbis indivisis, nectarii labio quinquefido, punctis scabro, cornu obtuso, petalis distinctis" ("Orchidee mit ungeteilter Zwiebel, fünfteiliger, rau gefleckter Nektarlippe, stumpfem Sporn und getrennten Blütenblättern") ein in wissenschaftlichen Texten verwendeter Name für das Helm-Knabenkraut (Orchis militaris). Mit diesen Wortungetümen war durch die binomiale Nomenklatur nun Schluss.
Der Artname wird stets kursiv geschrieben und besteht wie bereits erwähnt aus zwei Teilen. Der erste beginnt immer mit einem Großbuchstaben und heißt Gattungsname. Alle Arten, die zur gleichen Gattung gehören, tragen denselben Gattungsnamen, er ist sozusagen so etwas wie der Nach- oder Familienname. Der zweite Teil wird stets klein geschrieben und heißt Artepitheton oder schlicht Epitheton, was "Anhängsel" bedeutet. Das Epitheton ist so etwas wie der Vorname, mit dem ganz klar gekennzeichnet wird, welche Art der Gattung ganz konkret gemeint ist. Der wissenschaftliche Nameist außerdem entweder aus dem Lateinischen entnommen oder er wird latinisiert, wenn ein Teil aus einer anderen Sprache kommt (häufig dem Griechischen), wird er grammatikalisch so behandelt (dekliniert) als wäre er lateinisch (das Epitheton steht immer im Genitiv).
Homo ist der Gattungsname für die Gattung der Menschen. Die Gattung ist monotypisch, d. h. es gehört heute nur eine Art dazu, der anatomisch moderne Mensch, Homo sapiens. Linné entnahm das Wort aus dem Lateinischen, wo es schlicht "Mensch" bedeutet. Mit der griechischen Vorsilbe ὁμός (homós) für „gleich“, die z. B. im Wort Homosexualität steckt, hat der Gattungsname Homo also nichts zu tun.
Das Epitheton sapiens kommt ebenfalls aus dem Lateinischen, von sapere, was "wissend" oder "weise sein" bedeutet. Der wissenschaftliche Name Homo sapiens lässt sich also in etwa übersetzen mit "der weise Mensch", "der wissende Mensch" oder "der verständige Mensch".
Über Linné findet man ziemlich viel im Netz. U. a. im botanischen Garten Leipzig steht eine Bronzebüste von ihm. Seinen Garten an der Universität Uppsala kann man heute noch besichtigen. Im Wikipediaartikel zu Linné findest du unter Literatur zahlreiche Verweise auf Biographien über ihn.
Ich werd mich da mal "reingraben", auch um generell mehr zu Botanik zu erfahren.
Die Bezeichnung Homo sapiens stammt von Carl von Linné (1707–1778), einem schwedischen Naturforscher, Arzt und Botaniker. Der hatte im 18. Jahrhundert angefangen, allen Tieren und Pflanzen die bekannten lateinischen Namen zu geben und sie systematisch nach Arten, Gattungen, Ordnungen etc. zu sortieren.
Das lateinische Wort homo für Mensch existiert schon seit dem Altlatein, es ist also wirklich schlicht das lateinische Wort für Mensch.
Die silbe Homo in Homosexuell, Homogen usw. ist hingegen Altgriechisch und bedeutet gleich. Hetero ist das quasi Gegenstück und bedeutet Verschieden.
Danke, aber mir ging es hauptsächlich um das "sapiens".
eben jene Art war noch nie vor Selbstüberschätzung gefeit ;o)
Vielleicht gab es zu der Zeit von Linne tatsächlich Hoffnung in diese Richtung?
Die bessere Frage ist: war er einer?
...in "seiner" Zeit - übrigens auch für die D & D... - war es unumstritten, dass nur der Mensch "die Krone der Schöpfung" sein können und sich die Erde untertan machen dürfe, ja müsse...
...auch die in dieser entstandenen Nachhaltigkeitsgedanken waren rein auf die menschlichen Nutzungsmöglichkeiten ausgerichtet...
...oder dem Fass den Boden ausschlagen...
...das haben wohl andere/spätere Wesen zu beurteilen...
Hm, kann man "Weisheit beibringen"?... oder meinst Du "Vernunft"?...
Für mich kann Weisheit erst mit viel Erfahrung kommen, sozusagen "Vernunft proofed by life"... ;o)
Mensch (Homo sapiens, lateinisch für „verstehender, verständiger“ oder „weiser, gescheiter, kluger, vernünftiger Mensch“) ist nach der biologischen Systematik eine Art der Gattung Homo aus der Familie der Menschenaffen, die zur Ordnung der Primaten und damit zu den höheren Säugetieren gehört.
Quelle - Wikipedia
Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt. 😁
Danke! Falls du Videos zu ihm zur Hand hast, würde ich mir die gerne anschauen. Bin aber auch schon selbst dabei, welche zu finden.