Wenn wir Menschen von Affen abstammen, wieso gibt es dann noch Affen?

18 Antworten

Wir stammen nicht vom Affen ab. Wir stammen von einem affenähnlichen Wesen ab, das in der Zwischenzeit ausgestorben ist.

Dieses Wesen könnte aber durchaus noch heute existieren, wenn es nicht ausgestorben wäre. Dass wir von diesem Wesen abstammen, heißt ja nicht, dass alle Exemplare dieses Wesens den (Entwicklungs-) Schritt zum Menschen gemacht hatten.


raimas  23.12.2018, 22:35

Was ist der Unterschied zwischen einem affenähnlichen Wesen und einem Affen? Da gibt's nämlich keinen.

Blume8576  23.12.2018, 23:53
@raimas

Die Hunderassen stammen vom Wolf ab. Stelle dir vor , der Wolf stirbt aus und eine Hundeart wird intelligent. Ein Hund sagt dann ,das alle intelligenten Hunde von den "dummen" Hunden ab stammen.

Ein anderer erwiedert dann,das ALLE Hunde von einem Hundeähnlichem Wesen (Wolf) ab stammen.

raimas  24.12.2018, 06:40
@Blume8576

Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Wenn es eine Analogie sein soll, dann muss der zweite Absatz lauten:

"Ein anderer erwidert dann, das ALLE Hunde von einem wolfsähnlichen Wesen abstammen."

Und da wäre dann wieder die Frage, was der Unterschied zwischen einem Wolf und einem wolfsähnlichen Wesen sein soll...

Blume8576  24.12.2018, 08:22
@raimas

Wiso? Der Wolf ist ist ja Fakt. Aus ihm kann sich dann von mir aus erst ein Wolfähnliches Wesen entwickeln und daraus dann die Hunderassen.

BiggerMama  25.12.2018, 16:26
@raimas

Affen und Menschen haben einen gleichen Vorfahren, der eben kein Affe war. Was ist Dein Problem? Das kann man doch auch nachlesen.

raimas  25.12.2018, 16:48
@BiggerMama

Das war eine rhetorische Frage. Ich bin Biologe! Und die Antwort hab ich ja bereits gegeben. <facepalm>

raimas  25.12.2018, 16:52
@BiggerMama

Der Vorfahre war eben doch (auch) ein Affe. Das kann man eigentlich auch nachlesen. Aber aus mir unerfindlichen Gründen geht das nicht in die Köpfe rein.

Wegen solcher Missverständnisse, wie du sie hier demonstrierst, bin ich bei dem Thema so hartnäckig!

BiggerMama  25.12.2018, 16:58
@raimas

Dass es keinen Unterschied gibt? Wieso kann man an den verschiedensten Stellen nachlesen, dass der Mensch von einem affenähnlichen Wesen abstammt?

Meinst Du, dass der gemeinsame Vorfahr von Mensch und den/einigen heutigen Affen durchaus auch als Affe zu bezeichnen ist?

raimas  25.12.2018, 17:40
@BiggerMama

Ja selbstverständlich meine ich das!!!!! Und alle anderen Biologen auch.

Ich weiß nicht, warum überall von affenartigen oder affenähnlichen Wesen die Rede ist. Das ist einfach Quatsch!

BiggerMama  27.12.2018, 22:41
@raimas

Okay

Ich kann Dir jetzt nicht genau sagen, woher das alles kommt, auch nicht, woher es bei mir kommt. Vielleicht habe ich es falsch übernommen, vielleicht habe ich das Gelernte falsch aufgefasst. Du bist da ziemlich hartnäckig, wäre ich wahrscheinlich auch. Aber Biologie ist nicht mein Fach.

Erstens sind Affen eine Kategorie, die viele Spezies umfasst, einschließlich die Menschen selbst. Einige Vorfahren von uns gehörten ebenso zu den Affen, andere Affenarten gehörten nicht zu unseren Vorfahren. Du könntest also auch fragen: Wenn wir von Tieren abstammen, warum gibt es dann noch Tiere? Tiere sind eine noch viel breitere Kategorie, als Affen.

Zweitens entstehen neue Arten nicht so, dass sich zwangsläufig eine ganze Spezies verändert. Denn geographische Isolation kann dazu führen, dass eine Population einer Spezies von einer anderen Population getrennt wird und anderen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Das heißt, eine neue Art kann so von einer alten abstammen, dass sie nur von einer Population dieser Art abstammt. Daher kann es danach immer noch die alte geben. Zucht ist ein gutes Beispiel dafür, wobei Isolation und Selektionsdruck von Menschen gesteuert werden.

Hier mal die kurze Antwort: Der Mensch ist eine Menschen-Affenart, wie Schimpansen, Gorillas, etc. auch. Wir haben gemeinesamme Vorfahren, die auch die auch Affen waren. In verscheidenen Regionen der Erde gab es eben voneinander getrennte Gruppen, in einer dieser Gruppen haben ein par Mutationen dazu geführt, das die Gruppe sich von anderen Affengruppen unterschied. Aus dieser Gruppe entstanden dutzende andere Arten, wir sind z.B. mit dem Neanderthaler näher verwand als mit dem Schimpansen, aber diese anderen Arten sind ausgestorben. Lange wird es die anderen Affenarten die noch leben nicht mehr geben, wir rotten sie ja gerade in Rekordgeschwindigkeit aus.

Wir stammen übrigends auch von Fischen ab, unsere Ur-Ur-Ur... vorfahren waren Wasserlebewesen und trotzdem gibt es noch Fische. Weil eben eine von vielen Arten es an Land geschafft hat...

https://www.youtube.com/watch?v=R3HnPLNMAHs

P.S.: Die Suchfunktion hier ist ganz gut...:

https://www.gutefrage.net/frage/stammt-der-mensch-vom-affen-ab

https://www.gutefrage.net/frage/glaubt-ihr-das-wir-von-affen-abstammen

https://www.gutefrage.net/frage/wieso-sollen-wir-menschen-vom-affen-erschaffen-worden-sein

https://www.gutefrage.net/frage/evolution-aus-affe-wird-mensch

Diese "affige" Frage taucht hier ja inzwischen schon regelmäßig auf, also versuche ich mich auch mal an einer Antwort.

Zuerst einmal: Diese Frage ist völlig hanebüchen, sie zielt direkt auf das Unwissen des Zuhörers ab und konstruiert ein künstliches Problem in seinem Kopf. Dadurch klingt die Abstammungslehre zunächst absurd, das "Opfer" wird durch eine scheinbare Unlogik zu einem Zweifel verleitet. Viele Leute haben nämlich ein völlig falsches Verständnis von der Evolution, das heißt, sie wissen gar nicht, was die Evolutionstheorie aussagt und wie Evolution eigentlich funktioniert. Und das machen sich "Evolutionsgegner" (oft aus dem lager religiöser Fundamentalisten) zunutze, um Leute aufs Glatteis zu führen.

Als Aufhänger wird hier der missverständliche Satz "Der Mensch stammt vom Affen ab" herangezogen, wie du es auch versuchst. Doch dieser Satz ist stark vereinfacht und unpräzise. Er suggeriert, dass wir Menschen von heute lebenden Affen, wie Schimpansen oder Gorillas abstammen würden. Das ist aber nicht der Fall! Schimpansen und Gorillas sind Tiere der Gegenwart. Sie hat es zu der Zeit, als man auch die Vorfahren des Menschen noch als "Affen" bezeichnen würde, noch gar nicht gegeben. Denn diese Vorfahren des heutigen Menschen waren gleichzeitig auch die Vorfahren der heutigen Affen. Die heutigen Affen sind in unserem großen Familienstammbaum also unsere Cousins, aber nicht unsere Großeltern.

Alle Affen, wie die Meerkatzen, Paviane, Makis, Gibbons, Totenkopfäffchen, aber auch die Menschenaffen und schließlich auch der Mensch gehören zur großen Ordnung der Primaten. Dabei ist aber keines der eben genannten Tiere aus einem der anderen hervorgegangen. Sie teilen sich nur gemeinsame Vorfahren, die heute allerdings alle ausgestorben sind.

Du merkst schon, was ich sagen will? NIEMAND behauptet das so, wie du es hier parapharasierst.

Die Beweise, in der biologischen bzw. paläoanthropologischen Forschung nennt man sie konkreter "Belege" für die Abstammung des Menschen wurden vor allem durch Fossilfunde in Asien und Afrika vorgelegt. Die Menschenaffen entwickelten sich sehr wahrscheinlich in Indien, kurz nachdem der Subkontinent mit der asiatischen Platte kollidierte und eine Landbrücke dort entstand. Eine der frühesten Menschenaffengattungen war Sivapithecus, der vor 14 Millionen Jahren lebte und dessen Schädel die Merkmale von Orang Utans, Gorillas, Schimpansen und auch des Menschen noch in sich vereint. Sivapithecus könnte also der letzte gemeinsame Vorfahre aller heutigen Menschenaffen sein. Er war wie alle damaligen Menschenaffen ein reiner Waldbewohner.

Während sich eine Population der indischen Menschenaffen in ihrer Heimat weiter entfaltete, stießen andere Vertreter Richtung Ostasien und eine weitere Linie auch nach Afrika vor. In Afrika kam es in den folgenden Jahrmillionen zu einer relativ schnellen Radiation der Menschenaffen. Vor 10 - 9 Millionen Jahren spaltete sich die Gattung Chororapithecus im heutigen Äthiopien von der Linie ab und sollte schließlich zu den Gorillas führen, während weiter nördlich auf dem Gebiet des heutigen Tschads eine Population mit dem Namen Sahelantropus lebte. Diese Tiere lebten vor etwa 7 Millionen Jahren und waren durch die Klimaveränderung, die sich zu jener Zeit ereignete und einen Großteil der afikanischen Waldflächen verschwinden ließ gezwungen, ihr Stammgebiet zu verlassen. Eine Population zog südwärts ins Gebiet des Kongobeckens, wo sie sich zu den Schimpansen weiterentwickelte, während eine weitere Population sich im Gebiet des heutigen Kenia, Tansania und Äthiopien niederließ.

Die Nachfahren des Sahelantrhopus wie Orrorin waren immer noch sehr affenähnlich, aber da sich ihre Umwelt vor 6 Millionen Jahren auch stetig veränderte, waren sie durch den Druck der Selektion gezwungen, Wege der Anpassung zu finden. In Äthiopien wurden sie durch den Großen Grabenbruch nun komplett vom Rest Afrikas abgeschnitten. Als sich ihre neue Heimat veränderte, sich die Wälder zurückzogen und nur noch kleine bewaldete "Inseln" zurückließen, mussten die Menschenvorfahren immer mehr Zeit auf dem grasbewachsenen Boden zubringen und dort auch auf Wanderschaft gehen. Dabei bevorzugte die natürliche Auslese nun die Individuen, die sich auf ihre Hinterbeine aufrichten, nach Feinden spähen und im Notfall schnell davonsprinten konnten. So wurde die Fähigkeit, aufrecht auf zwei Beinen zu gehen, immer mehr verstärkt. Spätere Hominiden wie der etwa 4,1 Millionen Jahre alte Australopithecus, liefen dann bereits ausschließlich aufrecht und brachten sehr viel weniger Zeit in den Bäumen zu.

Und die Geschichte ist hier ja nun auch noch lange nicht zuende: Durch das aufrechte gehen veränderte sich die Struktur unseres Beckengürtels, was den Frauen ermöglichte, Kinder mit einem größeren Schädelvolumen auf die Welt zu bringen. Durch den vermehrten Konsum von Fleisch und tierischen Eiweißen (unsere Vorfahren waren begeisterte Aasfresser!) entwickelte sich das Gehirn zu ungeahnten Größen. Der Werkzeuggebrauch verfeinerte sich, unsere Hände waren ja nun frei und wurden nicht mehr zur Fortbewegung genutzt. Und durch die aufrechte Körperhaltung wurde auch unser Fell zu einem Hindernis in der afrikanischen Savannenhitze, sodass unsere Haut zusehends kahler und dunkler wurde.

Bis man die ersten unserer Vorfahren als "Mensch" bezeichnen und in die gleiche Gattung Homo stellen kann, mussten noch weitere zwei Millionen Jahre vergehen - eine Zeit, in welcher die Natur übrigens sehr viele verschiedene Vormenschenarten hervorbrachte. Einige davon waren erfolgreicher als andere, die wiederum ausstarben. Heute ist der Homo sapiens, auch wenn er in vielen verschiedenen Völkern und Ethnien auf der Erde auftritt, die einzige noch lebende Menschenart. Alle unsere engen Verwandten sind entweder auf natürlichem Wege ausgestorben oder in unserer eigenen Population aufgegangen.

Diese ganzen Gattungen, von denen ich schrieb, existierten tatsächlich! Ihre Überreste kannst du in Naturkundemuseen bestaunen, und immer wieder werden neue Funde gemacht, die unseren Werdegang immer deutlicher beschreiben. Die Entwicklungsgeschichte des Menschen ist inzwischen hervorragend dokumentiert.

Warum behaupten aber Evolutionsleugner, dass es die Evolution nicht gibt? Aus dem gleichen Grund, warum die Holocausleugner den Holocaust leugnen: Der passt nicht zu ihrer Ideologie, der macht die ganze schöne (falsche) Welt kaputt, also darf er nicht wahr sein. Das nennt man auch Vogel-Strauß-Taktik: Der Kopf wird einfach in den Sand gesteckt, um der Realität nicht ins Auge sehen zu müssen.

Woher ich das weiß:Recherche

Christian3684  24.12.2018, 21:38

Ja, dass sind zähe Burschen, die sich einfach nicht ändern wollen, weil sie lieber Affen bleiben wollen. Schließlich konnten sie ja sehen wohin die Höherentwicklung dieser einer Linie geführt hat. Und das hat gereicht! Denn soviel Zerstörung, die der Homo Sapiens bewirkt hat, hat keine andere Lebensform auf Erden hervorgebracht.