Wenn man in den Himmel schaut sieht man die Vergangenheit?
Ich habe mich in dieses Thema reingelesen aber verstehe dieses Prinzip immernoch nicht, wieso wir, wenn wir in den Himmel schauen und beispielsweiße Sterne oder Galaxien sehen, wir die Sterne in der Vergangenheit sehen, also wie sie vor Millionen Jahren waren. Mir ist klar, dass Licht auch einige Zeit braucht, um diese “Objekte” zu bestrahlen aber nach meiner Logik wäre es eher andersrum, also dass wir in die Zukunft sehen? keine Ahnung. Es gab mal auch ein ähnliches Beispiel mit, wenn wir von einem weit entferntem Planeten aufs unsere Erde schauen könnten, würden wir noch Dinosaurier sehen…..falls möglich, bitte erklärt es mir leicht, wie einem 5-Jährigen 😂 weil ich kann es mir wirklich nicht vorstellen
(ich bin allgemein kein Astrophysikfan und kenne mich mit Begriffen nicht wirklich aus, deswegen wollte ich eine leichte Erklärung :)
14 Antworten
Das Universum ist (meiner Meinung nach) einer der interessantesten Sachen, die es zu beobachten gibt neben dem menschlichen Körper.
Wenn wir Sterne und Galaxien im Himmel betrachten, sehen wir tatsächlich in die Vergangenheit, weil das Licht, das wir sehen, Zeit braucht, um von diesen Objekten bis zu uns zu gelangen. Das bedeutet, dass das Licht, das wir von einem Stern oder einer Galaxie sehen, Tausende oder sogar Millionen von Jahren alt sein kann, bevor es uns erreicht. Das Universum ist extren groß und das Licht muss eine echt lange strecke zurück legen. Wichtig ist auch, dass das Konzept der Zeit im Universum komplex ist und dass es auch andere Faktoren wie die Bewegung der Sterne und Galaxien, die Verzerrungen durch den Weltraum beeinflussen können..
Ich hoffe das hat dir eventuell etwas geholfen~
Mir ist klar, dass Licht auch einige Zeit braucht, um diese “Objekte” zu bestrahlen aber nach meiner Logik wäre es eher andersrum, also dass wir in die Zukunft sehen?
Wieso? Licht bewegt sich doch nicht rückwärts durch die Zeit, sondern wie alles andere vorwärts.
Wenn du ein Objekt siehst, dann deshalb, weil Licht von dort in deine Augen fällt. Und da auch Licht nicht unendlich schnell ist, folgt daraus zwingend, dass du nichts genau so sehen kannst, wie es gerade jetzt aussieht. Denn auch das Licht braucht eben eine gewisse Zeit, um die Strecke zwischen dem, was du siehst, und deinen Augen zu überwinden.
Das ist genau wie bei einem Brief, den du erst lesen kannst, wenn er bei dir angekommen ist, und der nicht bei dir ankommen kann, bevor er abgeschickt wurde. Licht ist in der Hinsicht nicht anders.
Du siehst daher alles so, wie es zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit war. Die Entfernungen zu den Dingen in deiner direkten Umgebung sind bloß so klein, dass das Licht nur einen winzigen Sekundenbruchteil braucht, um in deine Augen zu gelangen, so dass es dir nicht auffällt.
Die Entfernungen im Weltraum sind aber so riesig, dass selbst das Licht, das sich durch den Weltraum mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit bewegt, im Fall der entferntesten von uns beobachtbaren Objekte Miliarden Jahre braucht, um hierher zu gelangen, so dass man sie jetzt so sieht, wie sie vor entsprechend langer Zeit aussahen, als sie das Licht ausgesendet haben.
Die Übermittlung von Informationen benötigt grundsätzlich Zeit. Wieviel das ist, hängt von der Art der Übertragung und der Entfernung ab.
Nehmen wir mal einen Brief. Wenn jemand in Amerika einen Brief an dich schreibt und losschickt, ist der vielleicht zwei Tage unterwegs. Wenn du den dann öffnest und liest, weißt du nicht, was dort jetzt gerade geschieht, sondern du weißt nur, was vor zwei Tagen da los war., als der Brief geschrieben und losgeschickt wurde. Was in der Zwischenzeit passiert ist zwischen losschicken und lesen, weißt du nicht. Ein anderes Phänomen lässt sich hier auch darstellen, den Einfluss der Entfernung. Wenn dir in der Klasse jemand ein Zettelchen schreibt und der geht durch die Reihen, bis er bei dir ankommt, geht das viel schneller als der Brief aus Amerika. Aber auch dann liegt zwischen schreiben und lesen eine Zeitspanne. Wenn du den Zettel liest, weißt du nur, was der Absender vor 1 Minute dachte, als er den Zettel schrieb und nicht, was er jetzt gerade denkt, während du den Zettel liest. Du erfährst immer nur, was vor einiger Zeit passiert ist, aber nie, was jetzt gerade los ist.
Eine weitere Möglichkeit, Informationen zu übermitteln wäre der Schall. Der braucht rund 1 Sekunde für 330 m. Wenn du z.B. einen Donner in großer Entfernung hörst, findet der eben nicht genau dann statt wenn du ihn hörst, sondern der hat schon vor ein paar Sekunden dort stattgefunden. Du hörst also um ein paar Sekunden in die Vergangenheit.
Ähnlich ist es bei der Informationsübermittlung durch das Licht. Wenn das von einer fernen Sonne ausgesendet wird, kann das sehr lange dauern, bis das Licht bei uns ankommt und wir die Information lesen können. Wenn es bei uns ankommt, können wir nur sehen, was im Moment der Aussendung dort los war. Was jetzt gerade zum selben Zeitpunkt dort los ist, können wir nicht sehen. Das Licht ist zwar gewaltig schnell, aber die Entfernungen im Universum sind so gewaltig groß, dass unser Vorstellungsvermögen nicht ausreicht, um das intuitiv zu erkennen. Dennoch ist es so, dass das Licht eben Jahre oder gar Miliarden von Jahren braucht, um nach der Aussendung endlich auf der Erde anzukommen. Und genau um die Zeit, die das Licht unterwegs ist, schauen wir dann in die Vergangenheit. Das bedeutet: je weiter etwas von uns entfernt ist, umso länger braucht das Licht bis zu uns und umso weiter können wir dort in die Vergangenheit blicken.
Von der Sonne zu uns braucht das Licht etwa 8 Minuten. Also können wir auf der Sonne genau 8 Minuten in die Vergangenheit gucken.
Stell dir vor, dort kommen riesige Fotos, statt Licht auf dich zu. Ein Foto zeigt immer den Zustand des Objekts zu dem Zeitpunkt als es aufgenommen wurde, aber es muss ja eine Distanz zurücklegen.
Wenn du dich von der Erde schneller entfernst, als diese Foto sind, siehst du dann ältere.
Alles was man sieht ist schon passiert.
Die Lichtgeschwindigkeit ermöglicht das.