Wenn man an Gott glaubt, ist man dann vegetarisch/vegan?
Ich möchte mich nicht abwertend über das Christentum äußern, nur ich habe mal meinen Bruder gefragt warum er als Gläubiger nicht vegan sei.
Ich wollte ihn nicht beleidigen, nur er hat gesagt, dass vegan dumm ist und es keinen Sinn ergebe und dann habe ich gefragt: „Ich dachte, dass ausgerechnet du doch meiner Meinung sein müsstest?„, er habe dann gesagt, dass Gott die Tiere uns zum essen gegeben hat.
Ich wollte ihn danach nicht mehr stören und habe einfach mal nachrecherchiert, habe aber nichts gefunden, nur Bibelstellen die das eine behaupten und Bibelstellen die das andere behaupten. Meinen Klassenlehrer, der auch Religionslehrer ist, habe ich gefragt was er über das Thema denkt und er sagte, dass es der Mensch "vegetarisch" leben müsste, aber vegan nicht.
Ich finde diese Antwort in Ordnung, aber im Internet stehen halt die Argumente, dass es auch in Ordnung ist Tiere zu essen und in anderen Seiten nicht.
Deswegen meine Frage, was sagt ihr dazu?
Ich wiederhole es nochmal, ich möchte niemanden beleidigen hiermit und es tut mir Leid, falls ich meinen Bruder oder welche von euch hiermit beleidigt habe. Ich frage dies nur aus Neugierde!
'Also Zusammenfassung': Ist man als Gläubiger vegan/vegetarisch oder hängt es von der Sichtweise oder dem Testament ab?
14 Antworten
Ursprünglich vorgesehen war eine pflanzenbasierte Ernährung:
1Mo 1,29 Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samentragende Gewächs gegeben, das auf der ganzen Erdoberfläche wächst, auch alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Sie sollen euch zur Nahrung dienen;
Wobei damit tierische Produkte wie Milch oder Käse nicht explizit ausgeschlossen waren. Der primäre Grund war ja, dass es keinen Tod gab und damit auch Tiere nicht sterben sollten. Und Dinge wie Milch und Käse kann man ja essen, ohne dass Tiere darunter leiden.
Erst nach der Sintflut erlaubte Gott das Essen von Fleisch:
1Mo 9,3 Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben.
Besonders die erste Zeit nach der Sintflut war das wichtig, da ja die Vegetation größtenteils zerstört und das Nahrungsangebot knapp war. Aber auch später hat Gott diese Erlaubnis nicht aufgehoben. Wir sehen das ja auch die restliche Bibel durch: Gottes Volk aß Fleisch und auch Jesus aß bspw. Fisch.
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Es ist Christen explizit erlaubt Fleisch zu essen. Wer vegetarisch oder vegan leben möchte, kann das gerne tun, doch es ist aus christlicher Sicht keine Pflicht.
lg
Es gibt im christlichen Glauben keine Vorschriften über die Ernährung. Auch Fleisch darf völlig problemlos gegessen werden, sowie andere tierische Produkte. Es gibt da absolut und überhaupt kein Problem. Etwas anderes zu behaupten ist an Schwachsinn und Unfug nicht mehr zu überbieten. Es genügt, nur ein einziges Mal die Bibel zu lesen, um zu erkennen, wie geisteskrank diese Behauptung ist. Mehr noch, das ist geradezu antichristlich, weil man nämlich wieder genau das einführt, was Jesus an den Pharisäern so kritisiert hat. Es ist ein krasser Rückschritt hinter die Botschaft des Evangeliums wieder zurück zur Werkefrömmigkeit der Phärisäer.
Gerne. Falls es ein katholischer Lehrer sein sollte, würde ich als Vater mich bei der Schule beschweren. Im Grunde müsste dem die Lehrerlaubnis für Religion entzogen werden.
Es ist ein katholischer Lehrer, ich werde es aber erst noch unter 4 Augen klären, wenn er aber so "Lehrer mäßig" sagt: „Man kann es natürlich auch so sehen, aber das ist auch noch ziemlich kompliziert.), dann bekommt er auf jeden Fall eine Beschwerde.
Ich melde mich was passieren wird.
Dann geht es ja noch. Ist eine gute Idee. Finde ich gut, man kann sich nicht alles bieten lassen. Es gibt eben in der Bibel eine Unmenge Stellen, aus denen ganz klar und eindeutig hervorgeht, dass Fleisch gegessen werden darf. Fisch auch. Ob Milch und Eier erwähnt werden, weiß ich auswendig nicht. Kann aber sein. Die Sache ist so eindeutig, dass eine andere Sichtweise nicht möglich ist. Man kann natürlich freiwillig vegetarisch oder vegan leben, aber Pflicht ist es nicht. Da muss man schon weite Teile der Bibel komplett ignorieren. Außerdem ist man dann wieder bei den Speisevorschriften des alten Testament, die eben gerade nicht mehr gelten. Das meinte ich mit antichristlich. Es geht da um das mosaische Gesetz. In der Apostelgeschichte steht sogar ausdrücklich, dass das Fleisch sämtlicher Tiere gegessen werden darf. Das Gesetz des alten Testament erlaubte, nur bestimmte Tiere zu essen. Das neue Testament erlaubt dagegen alle. Wie gesagt, mich erinnert das ganze sehr an die Pharisäer.
Dann bin ich mal gespannt.
Guten Tag
ich habe ihn heute mal gesprochen und er hatte mir geantwortet, dass er meinte, dass der Mensch kein Fleisch aus der Massentierhaltung essen sollte.
Als ich ihn darauf ansprach, dass er das nie gesagt hatte, hat er mir nur lächelnd zugestimmt und sich halbwegs entschuldigt..
Ich kann ihn da zwar zustimmen mit der Massentierhaltung, aber man muss kein Genie sein, um zu wissen, dass er davor nur irgendwas sagte und jetzt sich wahrscheinlich auch nicht zu 100 % sicher ist.
Ich kenne solche Lehrer und weiß, dass sie einfach nur zu 40 % was über ihr Thema sicher wissen, aber was sagts du eigentlich. Stimmt dass was er über die Massentierhaltung gesagt hatte?
Guten Tag, danke für den Bericht. Klingt nach einer Ausrede. Aber ich finde, das Gespräch lief doch insgesamt gut. Klar, sicher sind die Lehrer nur in ihrem Fachbereich. Mit der Zeit vergißt man auch viel aus dem Studium.
Mit der Massentierhaltung stimme ich ihm nicht zu. Die christliche Ethik gilt für das Verhalten der Menschen untereinander, nicht für Tiere. Eine Tier-Ethik gibt es nicht. Außerdem kennen die Tiere nichts anderes, leiden vermutlich nicht. Ich bin viel im ländlichen Bereich unterwegs. Dort sehe ich Kühe auf teils riesigen Weiden. Aber die stehen nur rum, bewegen sich kaum. Ob sie jetzt im Stall stehen, oder draußen, ohne zu Laufen, kommt mir nicht so verschieden vor. Natürlich muß man auch Tiere anständig behandeln. Aber die Massenhaltung ermöglicht die Produktion von Lebensmitteln zu sehr viel günstigeren Preisen, als ohne sie. Davon profitieren sehr viele Menschen, vor allem Arme. Die Sorge für Arme ist aber unendlich wichtiger als die Sorge für Tiere.
Guten Tag,
Ich wollte dir ein paar Quellen zeigen, nur als Tipp. Ich möchte dich auf keinen Fall vegan machen, nur die Massentierhaltung schlechtreden, als nicht sagen, dass du vegan werden sollst, nur deine Argumentation ein bisschen anpassen:
https://this-is-vegan.com/vegan-muss-nicht-teuer-sein/
https://www.peta.de/themen/massentierhaltung/
https://animalsociety.de/nutztiere/massentierhaltung/
ChatGPT: Tiere können sich nicht an das Leid gewöhnen, da sie nicht in der Lage sind, Schmerz oder Stress wie Menschen zu verarbeiten. Ein Tier, das in schlechten Bedingungen lebt, empfindet weiterhin den physischen und emotionalen Stress, auch wenn es diesen wiederholt erfährt. Die Realität der Massentierhaltung, in der Tiere oft auf engem Raum gehalten werden und keinen Zugang zu natürlichen Lebensbedingungen haben, führt zu konstantem Leid und Verhaltensstörungen. Studien zeigen, dass Tiere in solchen Bedingungen nicht lernen, sich mit dem Leid abzufinden, sondern ständig unter den Belastungen leiden.
Danke. Ich bin ja auch dafür, Tiere gut zu behandeln. Ich denke eben nur, die Versorgung der Menschen mit billigen Lebensmitteln ist wichtiger.
Stimmt! Wenn man es einfach haben möchte, dann billig haben möchte, dann sollte man auf die Ersatzprodukte verzichten, auch wenn die gut schmecken.
Du kannst als Christ Veganer sein, oder Vegetarier, oder auch Fleisch essen. Ich fand einen schönen Satz, den Jesus gesagt hat: "Es kommt nicht darauf an, was in den Mund hineingeht, sondern was aus dem Mund hinausgeht".
Das heißt, es ist viel wichtiger, dass du aufrichtig bist und jeden Tag versuchst, die Welt durch deine Taten ein bisschen besser zu machen, als irgendwelche starren Regeln zu befolgen. Für manche kann das tatsächlich bedeuten, komplett auf tierische Produkte zu verzichten. Für andere heißt es, sich z.B. für gute Bedingungen in der Tierhaltung einzusetzen. Andere engagieren sich vielleicht für ganz andere Anliegen, oder pflegen einen kranken Angehörigen, usw., und Fleisch aus dem Supermarkt zu essen ist vielleicht ihre "Schwäche"... Jesus verurteilt da niemanden, der guten Herzens ist, und erwartet von niemandem Perfektion!
Du kannst dich als Christ sowohl vegan, vegetarisch als auch mit Fleisch oder sonst wie ernähren.
Nach der Flut wurde dem Menschen ebenso das Tier zur Nahrung gegeben. Einige wurden zwar aus verschiedenen Gründen (meist Hygiene nd Gesundheit) nicht gegessen, aber selbst diese Speisegebote hat Gott dann im NT mehrmals aufgehoben.
Es geht nicht darum, was der Mensch isst, das macht ihn nicht unrein. Man darf alles essen.
LGuGS ♡
Im christlichen Glauben gibt es keine Speisegebote. Im Neuen Testament findest du die ersten Christen auf jeden Fall auch Fleisch essen: 1. Kor 10,25 Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, esst, ohne zu untersuchen um des Gewissens willen.
Du musst Bibel lesen, um so etwas herauszufinden. In der Geschichte wirst du dann finden, dass es nicht immer so war. Adam und Eva waren noch Vegetarier. Aber nach der Flut wurden den Menschen auch die Tiere zur Nahrung gegeben. 1.Mo 9,3 Alles, was sich regt, was da lebt, soll euch zur Speise sein; wie das grüne Kraut gebe ich es euch alles.
Danke und ich werde es meinen Religionslehrer sagen!