Warum werden Atheisten von Gläubigen oft als dumm dargestellt?

17 Antworten

Ich denke das passiert aus demselben Grund, wie auch Atheisten versuchen, Gläubige zu "bekehren", von ihrem Glauben abzubringen, oder "Andersgläubige" missionieren wollen.

Man will im Recht sein und recht haben und die Anderen sollen gefälligst zustimmen, also nicht dagegen sein (weshalb auch immer).


Sabrina954  14.01.2025, 12:00

Wenn du glaubst, dass es wahrheit gibt, ist es nur normalu d deine pflicht, anderen davin zu erzählen. Darum frage ich mich sehr, was du wirklich glaubst?

Du scheinst mir ein nihilist und relativist zu sei ein scheingläubjger, der zwar seinen "eigenen" glauben (sowas kann nicht wahr sein, weil wahrheit für alle wahr und für alle gleich ist, sonst ist es keine wahrheit)hat, aber der denkt, dass jedes doch seelig werden soll und kann in seinem eigenen weltbildern.

Wenn du wirklich an den einen und einzigen gott glaubst 7nd ihn erkannt hast, weisst du, dass es icht x beliebige wege dahin gibt und nicht jeder seinen eigenen gott zuerchtbasteln kann.

sonst sind wir wieder bei den antiken götzen wie für jedes gefühl (angst, zorn, lust) und jedes naturwreignis (regen, schnee, hitze, feuer, wasser, blitze) ein gott erfunden wird, den es gar nicht gitb.

Es ist wie immer: "Eine Partei wirft der anderen Dummheit oder Ignoranz vor, egal wie gut die Argumente sind." Nicht selten liegt die Wahrheit dazwischen, aber jeder ist von seiner Seite so überzeugt, dass er nicht sehen will was dazwischen liegt.

Ich habe schon viele falsche Unterstellungen von Atheisten an Christen gehört und umgekehrt. Es kommt immer darauf an, welchen Quellen man vertraut.

Aber ich würde behaupten, dass die meisten Menschen ganz bewusst und ganz rational NICHT an Gott glauben.

Ich könnte Dir mehrere Beispiele nennen, wo Menschen überzeugt ware sie sind auf der Richtigen Seite (die Guten") und am Ende waren sie selbst die "Bösen".

Ich selbst war eine Zeitlang Atheist und bin heute Christ, kenne also beide Seiten.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich für alles rund um die Bibel.

Ich glaube, das ist kein Problem von Gläubigen von Ungläubigen. Umgekehrt gibt es das ja genauso, dass nichtgläubige Menschen Gläubigen unterstellen, sie hätten ein naives Weltbild, hätten noch nicht gecheckt, dass der Atheismus angeblich eine überlegene Weltsicht sei oder ähnliches.

Ich glaube einfach, dass das Problem bei Menschen liegt, die nicht fähig sind zu sehen, dass es verschiedene Weltsichten gibt. Gott ist ja nicht etwas, das man beweisen oder wissenschaftlich ableiten kann. Ebenso wenig kann man die Existenz Gottes widerlegen. Glaube hat viel mehr mit Ergriffenheit zu tun als mit naturwissenschaftlicher Beweisbarkeit.

Atheismus hat nichts mit Rationalität zutun, sondern dass man erst an etwas glauben will, wenn man selbst oder andere der gleichen Spezies es im Rahmen der wissenschaftlichen Erkenntnisse begreifen können. Etwas zu begreifen bedeutet sich einer Sache zu bemächtigen, bzw. sich einer Sache überlegen zu fühlen. Es ist daher eher auf den Hochmut zurück zu führen sich Gottes Allwissen bzw. Allweisheit nicht unterordnen zu wollen.

Stattdessen konzentriert sich der Atheist allein auf die Logik des Schöpfers, so wie der Informatiker sich auf die Logik eines Betriebssystems konzentriert um somit neue Möglichkeiten für die eigene Entwicklung zu entdecken. Sie Ignorieren jedoch die offenkundige Tatsache, dass Logik bestimmt werden muss um logisch zu sein und, dass durch Zufall keine Logik entsteht und das Ordnung intelligente Planung benötigt. Schließlich haben wir einen Kosmos (=griechisch Ordnung) und kein Chaos.

Überall im Alltag würde der Atheist es akzeptieren, dass man nichts dem Zufall überlassen kann, doch aufgrund der Konsequenz für das eigene sein leugnet der Atheist das offenkundige in Bezug auf sich selbst.


Freitag19 
Beitragsersteller
 24.03.2024, 14:49

Zusammengefasst: Du als Gläubiger hältst alle Atheisten für dumm und bestätigst exzellent meine Ausgangsbehauptung. Danke dir!

verreisterNutzer  24.03.2024, 15:04
@Freitag19

Es gibt viele verschiedene Arten von Intelligenz und niemand, der Intelligent ist kann behaupten in allen dieser Bereiche Intelligent zu sein. Darunter zum Beispiel

  • Sprachliche Intelligenz
  • Logisch-mathematische Intelligenz
  • Musikalische Intelligenz
  • Räumliche Intelligenz
  • Körperlich-kinästhetische Intelligenz
  • Interpersonelle Intelligenz
  • Intrapersonelle Intelligenz
  • Naturalistische Intelligenz
  • Existenzielle Intelligenz

Lediglich letzteres ist es, in dem die Atheisten zurück liegen und ich denke wie gesagt, dass es weniger ein Mangel an Intelligenz ist, sondern dass sie sich der Konsequenz dieser Wissenschaft nicht beugen wollen.

Sei gegrüßt, Freitag19! 🙋🏼‍♂️

Warum werden Atheisten von Gläubigen oft als dumm dargestellt?

Es kann daran liegen, dass manche Gläubige von ihrer Sichtweise so sehr überzeugt sind, dass sie sich nicht vorstellen können, jemand könnte Gottes Existenz mit voller Vernunft ablehnen. Wer Gott nicht sieht, so denken sie, „hat nicht richtig gesucht“ oder „will ihn nicht sehen“. Dabei wird schnell die Schlussfolgerung gezogen, der oder die Atheistin sei zu „blind“ oder „unfähig“, eine angeblich offensichtliche Wahrheit zu erkennen.

Kann man das verallgemeinern?

Nein, nicht alle Gläubigen tun das. Es gibt viele, die Atheisten respektieren und verstehen, dass man rational zu unterschiedlichen Positionen gelangen kann. Allerdings findet man in religiösen Gemeinschaften manchmal die Einstellung, die eigene Glaubensgewissheit sei so stark, dass man Skepsis nur durch Unwissenheit oder mangelnde Bereitschaft erklären könne.

Wieso wird es oft so dargestellt, als würde einem Atheisten nur die „Fähigkeit“ fehlen, Gott zu erkennen?

Manche Religionen vermitteln das Bild, der Glaube sei eine Gnade oder ein Geschenk, das man nur annehmen müsse. Wer das nicht tut, kann in den Augen mancher Gläubiger als „unempfänglich“ gelten. Diese Sichtweise kann implizieren, Atheisten hätten einen Mangel, weil sie eine bestimmte Erfahrung oder Erkenntnis nicht teilen.

Sind Atheisten tatsächlich nur unwillig, nach Gott zu suchen?

Die meisten Atheisten würden das verneinen. Viele haben sich intensiv mit Glaubensfragen auseinandergesetzt und kommen trotzdem zu dem Schluss, dass sie keinen Gott erkennen können. Das ist nicht zwangsläufig eine Frage von „Wollen“ oder „Nichtwollen“, sondern oft eine logisch-rationale Abwägung der Indizien, die für oder gegen einen Gott sprechen.

Warum reagieren manche Gläubige so emotional, wenn sie auf Atheisten treffen?

Religiöse Überzeugungen sind häufig sehr eng mit Identität und Lebenssinn verknüpft. Wird dieser Glaube angezweifelt, fühlt sich das für manche an, als würde man ihren gesamten Lebensinhalt abwerten. In so einer Situation kann es passieren, dass man dem Gegenüber Unverständnis oder gar „Dummheit“ unterstellt, um den eigenen Glauben zu verteidigen.

Liegt das Problem bei mangelnder Toleranz?

Es ist weniger eine grundsätzliche Intoleranz als vielmehr eine starke Identifikation mit dem Glauben. Wenn man überzeugt ist, dass Gott die Wahrheit ist, klingt es für manche nur logisch, dass Ungläubige etwas Entscheidendes nicht sehen oder begreifen. Das kann in abwertenden Bemerkungen münden, obwohl es oft nicht einmal böse gemeint ist.

Gibt es auch den umgekehrten Fall, dass Atheisten Gläubige als dumm hinstellen?

Natürlich kommt das vor. In manchen atheistischen Kreisen werden Gläubige als „rückständig“ oder „naiv“ bezeichnet, weil sie ihrer Meinung nach an Übernatürliches glauben. Diese wechselseitigen Vorurteile basieren häufig auf Stereotypen und mangelndem Verständnis für die jeweils andere Sichtweise.

Die Behauptung, Atheisten seien „zu dumm“ oder „zu blind“, um Gott zu sehen, gründet oft auf der Unfähigkeit, sich in eine völlig andere Denkweise hineinzuversetzen. Wenn Religion eine wichtige Stütze des eigenen Lebens ist, fällt es schwer nachzuvollziehen, wie jemand das ohne Glauben bewältigt. Gleichzeitig entsteht daraus der Eindruck, man müsse dem „Ungläubigen“ nur die Augen öffnen. Viele Atheisten hingegen haben sich sehr bewusst und rational gegen den Glauben entschieden – das ist weder Ausdruck von Unfähigkeit noch von Unwissenheit, sondern schlicht ein anderes Weltbild.

Es lässt sich auch psychologisch erklären!

Warum werden Atheisten von manchen Gläubigen als „dumm“ dargestellt, obwohl doch viele Atheisten sehr bewusst und rational entschieden haben, nicht an Gott zu glauben? Und warum reagieren Gläubige manchmal so heftig, wenn man ihren Glauben infrage stellt?

Ein wichtiger Faktor ist hier die Psychologie. Menschen identifizieren sich oft stark mit ihrer Religion, was zu einer engen Verknüpfung von Glaube und persönlichem Selbstwert führt. Wenn jemand Atheist ist und sagt: „Ich sehe keinen Grund, an Gott zu glauben“, kann das für einen Gläubigen wie eine persönliche Zurückweisung oder gar eine Infragestellung des eigenen Lebenssinns wirken.

Wieso wird daraus manchmal eine Abwertung, in der Atheisten als „unfähig“ oder „blind“ bezeichnet werden?

Das lässt sich mit dem Konzept der kognitiven Dissonanz erklären. Gläubige, die überzeugt sind, dass Gott existiert, empfinden es als Widerspruch, wenn jemand diese Existenz abstreitet. Da dieses Spannungsgefühl unangenehm ist, versucht man es zu verringern. Eine Möglichkeit besteht darin, den Atheisten als „dumm“ oder „unwillig“ hinzustellen: Man legt das Problem also beim Gegenüber ab, statt die eigene Sichtweise zu hinterfragen. 

Warum wird oft behauptet, Atheisten hätten Gott „nicht gesucht“?

Auch das lässt sich psychologisch erklären. Viele Gläubige sind fest davon überzeugt, dass jeder Mensch, der ernsthaft nach Gott sucht, ihn auch findet. Sie empfinden die Gotteserfahrung als so zentral und eindeutig, dass jemand, der sie nicht teilt, aus ihrer Sicht nur „falsch gesucht“ haben kann. Dabei wird jedoch übersehen, dass es Menschen gibt, die sich intensiv mit religiösen Texten und Philosophien auseinandergesetzt haben und dennoch zu einem anderen Schluss gekommen sind.

Wie wirkt sich das auf die Kommunikation zwischen Gläubigen und Atheisten aus?

Hier spielt die Gruppenpsychologie eine Rolle. Menschen neigen dazu, die eigene Gruppe (Ingroup) positiv zu sehen und die Außengruppe (Outgroup) zu entwerten. Gläubige bilden oft eine enge Gemeinschaft, in der der Glaube die gemeinsame Basis ist. Wer nicht dazugehört – in diesem Fall Atheisten – wird dann leicht als Außenseiter oder als „unwissend“ abgestempelt. Dieser Mechanismus dient der Stärkung des Zusammenhalts, schafft aber gleichzeitig Vorurteile.

Ein weiterer psychologischer Aspekt betrifft die Angst vor dem Ungewissen. Der Glaube kann Sicherheit bieten, indem er Antworten auf die großen Fragen des Lebens liefert: Woher kommt die Welt? Was passiert nach dem Tod? Wenn Atheisten solche Antworten anzweifeln oder verneinen, stellt das für manche Gläubige eine beunruhigende Vorstellung dar. Als Reaktion darauf verteidigen sie ihren Glauben – manchmal, indem sie die Glaubensgegner abwerten, um die eigene Sicherheit zu bewahren.

Allerdings ist es ehrlich wichtig zu sagen, dass nicht alle Gläubigen Atheisten herabsetzen und auch nicht alle Atheisten Gläubige als „naiv“ bezeichnen. Häufig funktioniert das Miteinander respektvoll, weil man sich gegenseitig zugesteht, dass es unterschiedliche Wege gibt, die Welt zu verstehen. Die Spannungen entstehen eher, wenn eine Seite glaubt, allein im Besitz der Wahrheit zu sein, und der anderen Seite die Kompetenz abspricht, eigenständig zu einer plausiblen Überzeugung zu gelangen. 

Falls Sie diesbezüglich eine/mehrere Frage(n) haben, kommentieren Sie mein Kommentar.

Mit erquickendem Gruß!

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