WENN es einen GOTT gibt, warum "versteckt" ER sich, statt sich einfach allen Menschen zu zeigen?

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43 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich glaube, Gott möchte nur Freiwillige im Himmel. Also nur solche Menschen, die nach ihm gesucht haben, die die Quelle alles Guten kennen lernen wollten und ihn dann begonnen haben zu mögen. Anders formuliert: Gott liebt die Menschen. Und er sehnt sich danach, auch von ihnen geliebt zu werden. Er sucht Menschen, denen er wirklich wichtig ist. Wäre seine Gegenwart, seine Macht und seine Vollkommenheit unbestreitbar und allgegenwärtig, würden sich viele Menschen aus Opportunismus oder Angst auf seine Seite schlagen.

primavera45 
Fragesteller
 28.06.2009, 23:43

hallo 2beers . . . . DH, ich merke Du hast meine Frage am besten verstanden, vielen dank . . .

.

auch halte ich DEINE ANTWORT für die absolut Zutreffendeste . . . .

.

habe eben Inhaltlich fast die gleiche Erklärung verfasst und daher deine leider eben, nach meinem posing erst gelesen

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gottesanbeterin  08.12.2015, 21:11
@primavera45

Warum, primavera, hast du die Frage denn überhaupt gestellt, wenn du die Antwort sowieso zu wissen glaubst, wie du im Kommentar schreibst?

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Stefek  29.06.2009, 06:39

Selbst wenn es so wäre, dann wäre der Beweggrund des Meschen verkehrt, weil die Hinwendung des Menschen zu Gott aus Berechnung und nicht aus Liebe geschehen würde.

Nur zu Gott zu kommen, weil ich seine Macht oder Strafe fürchte ist falsch.

Es ist nicht die Allmacht, die uns zu Gott führt, sondern die Liebe, die in Christus offenbar geworden ist.

Sie ist für alle Menschen sichtbar geworden.

Darum hat Gott nicht seine Kraft und Macht offenbart, sondern seine Liebe. Er ist zu uns in SCHWACHHEIT gekommen!

ICH BIN VON HERZEN DEMÜTIG UND SANFTMÜTIG." Sie zieht uns zu Gott!

"AUCH ERKENNEN, DIE LIEBE CHRISTI, DIE DOCH ALLE ERKENNTNISSE ÜBERTRIFFT, DAMIT IHR ERFÜLLET WERDET MIT ALLER GOTTESFÜLLE." Epheser 3, 19.

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alpha00  24.08.2009, 14:16
@Stefek

Ja, Gott will gefunden werden, In Sprüche steht: Ich liebe alle, die mich lieben, und wer mich sucht, der wird mich finden. Spr. 8,17

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Stefek  29.06.2009, 06:54

NACHTRAG!

Die SCHWACHHEIT GOTTES ist für die Menschen der größte Widerspruch. Ein Gott, der sich demütigt, schlagen lässt, sich der menschlichen Macht ausliefert und sich zuletzt noch töten lässt ist ein Ärgernis.

Damit hat Gott alle menschlichen Vorstellungen über Gott auf den Kopf gestellt.

Darum hat Paulus geschrieben:

"DAS WORT VOM KREUZ IST EINE TORHEIT DENEN, DIE VERLOREN WERDEN; UNS ABER, DIE WIR GERETTET WERDEN, IST ES EINE GOTTESKRAFT."

Die GOTTESKRAFT wurde am KREUZ, am Höhepunkt der SCHWACHHEIT offenbart.

"WIR PREDIGEN DEN GEKREUZIGTE CHRISTUS(GOTT), DEN JUDEN EIN ÄRGERNIS UND DEN GRIECHEN EINE TORHEIT.

DENN DIE GÖTTLICHE TORHEIT IST WEISER, ALS DIE MENSCHEN SIND, UND DIE GÖTTLICHE SCHWACHHEIT IST STÄRKER, ALS DIE MENSCHEN SIND." 1. Korinther 1, 18 - 31.

Am KREUZ wurde die ALLMACHT GOTTES offenbar, weil Er dami Satan besiegt hat!!!

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primavera45 
Fragesteller
 29.06.2009, 09:57
@Stefek

fettes DH stefek . . . . wunderbar ausgedrückt

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Razon  30.06.2009, 01:30
@Stefek

@ Stefek

>>Die SCHWACHHEIT GOTTES ist für die Menschen der größte Widerspruch. Ein Gott, der sich demütigt, schlagen lässt, sich der menschlichen Macht ausliefert und sich zuletzt noch töten lässt ist ein Ärgernis.

Damit hat Gott alle menschlichen Vorstellungen über Gott auf den Kopf gestellt.<<

Eine wunderschöne Interpretation. Die werde ich irgendwann einmal verwenden, dessen kannst du dir sicher sein.

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Franz19  04.08.2015, 19:14
@Stefek

Sinngemäß ist dies richtig was uns die schöne Bibelgeschichte erzählt.Doch leider verwendest du Darstellungsmethoden mit Kapitelzahlen 1 18-31 und besiegten Satan, und Prosaformulierung mit Großschrift (was überzeugender wirken soll)  Soo lockts du niemand hinter dem Ofen hervor.Die Menschen sind alle gewollt so wie sie sind,nicht vom Menschen sondern vom allesumfassenden Allmächtigen.

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gottesanbeterin  08.12.2015, 21:16
@Stefek

Gott kommt niemals in Schwachheit daher! Verzeihen ist nichts für Schwächlinge und Feiglinge. Es war Stärke und Größe von Jesus, dass er sich diese Leidensgeschichte "gegeben"/angetan hat!

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moix123  02.07.2015, 16:29

Bravo, ich hab schon befürchtet, dass Gläubige ausgestorben sind...

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Mirarmor  23.12.2016, 16:53

Gott ist doch per Definition allwissend, er könnte unterscheiden, wer sich aus Liebe und wer aus Angst "auf seine Seite" schlägt.

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Gott kann man nicht sehen, da wenn man ihn sehen würde irgendwo im Universum Er unweigerlich einen Anfang gehabt haben müsste und somit ein Teil der Schöpfung sein müsste, doch ein Teil der Schöpfung kann nicht Gott sein...

Somit wäre alles was wir sehen können unweigerlich kein Gott, denn Gott hat keinen Anfang, das Universum schon und unweigerlich alles was sich darin befindet. Das sind die Naturgesetzte die Er für uns erschaffen hat.

Weil Gott eben keinen Anfang hat können wir ihn in seiner Schöpfung nicht sehen, wir müssen erst sterben um in der Realität bei Gott zu sein dann dürfen wir ihn sehen..........

primavera45 
Fragesteller
 28.06.2009, 02:42

warum erst DANN? . . . wenn er tatsächlich Allmächtig ist, könnte er sicht doch trotzdem allen Menschen gleichzeitig zeigen, wenn er wollte . . .

.

aber warum tut ER das NICHT? . . .

.

warum ist IHM, das "glauben", wichtiger als sehen und Wissen????

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Stefek  28.06.2009, 10:15

Der unsichtbare Gott ist sichtbar geworden durch JESUS CHRISTUS. Durch Ihn können wir Gott kennen lernen wie Er ist.

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primavera45 
Fragesteller
 28.06.2009, 15:15
@Stefek

>>>Durch Ihn können wir Gott kennen lernen wie Er ist.<<<< . . . . . ja ich weis, aber dennoch NICHT bildlich "SEHEN", also von Angesicht zu Angesicht, das ist uns jetzt definitiv NOCH nicht möglich. (Bitte nochmals zu bedenken, die Frage kommt eigentlich von Menschen, die NICHT glauben können und sie verstehen das NICHT . . . verstehen wir Christen das auch nicht, oder haben wir vielleicht eine Erklärung (für das jetzt und heute) für sie????

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Warum kommen wir nicht direkt nach der Geburt in den "Himmel"? Irgendwo muss es doch eine Herausforderung geben - z. B. den Glauben, bzw. Nicht-Glauben zu leben bis man Gewissheit hat (oder auch nicht).

Lieber Primavera,

du hast mich um eine Antwort gebeten, und ich will mein möglichstes tun, mich klar auszudrücken. Ich werde zunächst auf den Kommentar von 2beers antworten, danach auf deine Antwort.

Nach christlicher Vorstellung wird der Mensch nach seinem Tod nicht mehr in das Paradies zurück kehren, da ihm jener Garten Eden auf immer verloren ist. Die zum Jenseits gehörende Vorstellung der Christen findet sich demnach in der Apokalypse in der Vision des "neuen Jerusalem". Im Gegensatz zu der Vorstellung des Paradieses, die höchst konkret ist, ist dieses neue Jerusalem ein Konstrukt aus Zahlen - diese Zahlen machen solange keinen Sinn, solange man keine esoterische Bedeutung annimmt. Ich will ein Beispiel geben:

Offb 21,12 Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels.
Offb 21,13 Im Osten hat die Stadt drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore und im Westen drei Tore.
Offb 21,14 Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.
Offb 21,15 Und der Engel, der zu mir sprach, hatte einen goldenen Messstab, mit dem die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer gemessen wurden.
Offb 21,16 Die Stadt war viereckig angelegt und ebenso lang wie breit. Er maß die Stadt mit dem Messstab; ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich: zwölftausend Stadien.
Offb 21,17 Und er maß ihre Mauer; sie ist hundertvierundvierzig Ellen hoch nach Menschenmaß, das der Engel benutzt hatte.
Offb 21,18 Ihre Mauer ist aus Jaspis gebaut und die Stadt ist aus reinem Gold, wie aus reinem Glas.
Offb 21,19 Die Grundsteine der Stadtmauer sind mit edlen Steinen aller Art geschmückt; der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd,
Offb 21,20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sardion, der siebte ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. Offb 21,21 Die zwölf Tore sind zwölf Perlen; jedes der Tore besteht aus einer einzigen Perle. Die Straße der Stadt ist aus reinem Gold, wie aus klarem Glas.
Offb 21,22 Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm.
Offb 21,23 Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm.
Offb 21,24 Die Völker werden in diesem Licht einhergehen und die Könige der Erde werden ihre Pracht in die Stadt bringen.
Offb 21,25 Ihre Tore werden den ganzen Tag nicht geschlossen - Nacht wird es dort nicht mehr geben.
Offb 21,26 Und man wird die Pracht und die Kostbarkeiten der Völker in die Stadt bringen. Offb 21,27 Aber nichts Unreines wird hineinkommen, keiner, der Gräuel verübt und lügt. Nur die, die im Lebensbuch des Lammes eingetragen sind, werden eingelassen.

Es ist offensichtlich, dass hier keine Stadt im herkömmlichen Sinne gemeint ist. Alle Zahlen sind entweder ein Divisor oder ein Vielfaches der Zwölf - 3,4,12,144. Die verwendeten Elemente sollten, will man Gott nicht als sonderbaren Architekten sehen, ebenfalls für allegorisch genommen werden. Im Grunde soll, so verstehe ich es, der ich die Bibel nicht orthodox auslege, gezeigt werden, dass Gott die Grundlage der Welt ist, und auf den Gesetzmäßigkeiten der Zahlen, die in der esoterischen Strömung einer jeden Religion große Bedeutung haben, gewissermaßen eine Ordnung in die Welt getragen wird, die sich im Paradies fort setzen wird.

Mt 16,18 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Mt 16,19 Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.

Insofern stimme ich dir voll und ganz zu: Nach christlicher Lehre kann nur ins Paradies eingehen, wer sich der göttlichen Ordnung schon auf Erden hingibt.

Razon  30.06.2009, 00:35

Aber was passiert mit dem Rest? Ich weigere mich zu glauben, dass ein Schöpfer sie einfach dem Feuer überlassen würde. Einem solchen Paradies der Erwählten würde ich mich verschließen und lieber mit all jenen in der Hölle brennen, als trotz tadelloser Lebensweise in ein Paradies einzugehen, aus dem soviele ausgeschlossen sind. Eine Vorstellung der Hölle widerspricht meiner Auffassung der göttlichen Gnade, die vor Recht ergeht, eines liebenden Schöpfers, der allwissend und gütig auf die Welt blickt, die er geschaffen hat, wie sie geschaffen ist.

Wenn ich aber an eine Hölle nicht glaube, so muss ich entweder an Wiedergeburt glauben oder daran, dass alle, ob sie wohl gehandelt haben oder nicht, in das Paradies eingehen. Ich für meinen Teil vergebe gerne angesichts der Ewigkeit nach meinem Tode alle Sünden, die an mir durch andere begangen wurden, wenn ich damit verhindere, dass diese ihre Ewigkeit in der Hölle zu verbringen haben. Ich halte diesen Standpunkt für so widersprüchlich, dass ich einfach an eine Scheidung in gute und böse Menschen durch einen Schöpfer nicht glauben kann.

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Razon  30.06.2009, 00:36

Vielleicht sollte ich doch einmal Farbe bekennen - obwohl ich in religiösen Dingen so meine Probleme damit habe.

Ich glaube nicht daran, dass Gott einen unbefleckt gezeugten Sohn hat, weil ich eine Empfängnis generell nicht für schandhaft halte. Ich glaube nicht daran, dass ein Mensch gezeugt wurde, ohne dass die Frau bei einem Mann gelegen hat. Ich halte diese Punkte im Bezug auf den Nazaräer auch nicht für so wichtig. Was ich für weit wichtiger halte, ist dieses:

Mt 10,32 Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.
Mt 10,33 Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.
Mt 10,34 Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Mt 10,35 Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
Mt 10,36 und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.
Mt 10,37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.
Mt 10,38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.
Mt 10,39 Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.

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Razon  30.06.2009, 00:37
@Razon

Ich verstehe das so: Christus als Mann der Liebe kann hier nicht gemeint haben, ich solle alle Menschen verlassen und mich mit ihnen verfeinden, damit ich ihm folge. Ich sehe ihn da durch Platon wunderbar beschrieben:

„Der Mann allein, der solche Erinnerungen richtig anwendet, immerdar in vollkommene Weihen eingeweiht, wird endlich der wahrhaft Vollkommene. Tritt er aber aus der Bahn menschlicher Bestrebungen und wird dem Göttlichen hörig, so wird er von der Menge als wahnsinnig gescholten, denn dass er des Gottes voll ist, bleibt ihr verborgen “ (Phaidros, 249D)

Ich werde mich mit anderen verfeinden, weil sie meine Wege nicht verstehen werden. Und wenn ich von diesem Wege aber abweiche um der anderen willen, so werde ich mein wahres Leben verlieren, weil ich mich damit selbst verleugne. Indem ich aber meinem Inneren folge und das falsche Leben der anderen aufgebe, verliere ich zwar das Verständnis der Gesellschaft, gewinne aber mich selbst.

Diesen Weg nur steinig zu nennen, wäre eine Untertreibung - es ist unglaublich schwer. Bei den Suffis heisst es, es wäre leichter, einen Berg an einem Haar herum zu tragen, als sich aus sich selbst zu befreien. Denn eine Selbstbefreiung ist es letztendlich doch: Christus befreit mich, sobald ich ihn in meiner Seele gefunden und erkannt habe - aber finden und erkennen muss ich ihn selbst. Vielleicht sollte ich also von Selbstfindung sprechen.

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Razon  30.06.2009, 00:37
@Razon

Ich sehe die Aufgabe meines Lebens darin, mich selbst zu erkennen, weil es bedeutet, die innerste Essenz zu erkennen, die nach Buddha klarstes Licht ist, nach christlichem Glauben Christus - es spielt für mich keine Rolle, wie man es nennt.

Von einem Schöpfer und seinen Gesetzen weiß ich nichts - er mag da draußen sein oder nicht - er ist zu Mose gekommen und hat aus einem Dornbusch offenbart, dass ohne Gesicht ist (Gen 3,14 Ehih asher Ehih und JhVH, was soviel heisst wie Sein - was war, ist und sein wird)- er ist nicht Person - wenn er nicht Person ist, so ist er Kraft. Wenn er aber ewig ist, so kann er Kraft nicht sein - denn Kraft wandelt sich - Wenn er weder Kraft noch Person ist, so ist er unergründlich in dem Sinne, ihn zu beschreiben. Wenn ich ihn nicht beschreiben kann, dann sollte ich von ihm nicht sprechen in dem Sinne, ich wüsste von ihm. Denn entweder gilt, dass seine Wege unergründlich sind, oder sie sind es nicht und er ist offensichtlich. Da er nicht offensichtlich ist, müssen seine Wege unergründlich sein, und ich bin nicht derjenige, der diesen Weg anderen vorzuschreiben hat.

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Razon  30.06.2009, 00:37
@Razon

Ein Mensch, der sich diesem Unbenennbaren in seiner Seele hingibt, wird daraus einen Lohn erfahren, der in dieser Erfahrung selbst liegt – wie soll man durch das Absolute anders belohnt werden, als durch dieses Absolute selbst?

In der Baghavad Gita wird es von Krsna treffend umschrieben, ich weiß leider die Stelle nicht auswendig. Arjuna steht auf dem Schlachtfeld, auf dem er und seine Vettern und Brüder sich um die Thronfolge streiten und wankt. Er führt an, dass er seine Vetter und Brüder nicht töten kann, da sie seine Verwandten sind, und dass dies nicht im Sinne des Allerhöchsten wäre. Dagegen setzt Krsna (als Manifestation dieses Allerhöchsten, ähnlich Christus) folgendes: Das Höchste ist außerhalb der Zeit – alles, was getan wurde, ist vor ihm bereits getan, alle die sterben, sind bereits gestorben, alle, die in ihn eingegangen sind, bereits in ihn eingegangen. Über dem Eingehen in das Allerhöchste gibt es keinen weiteren Lohn, es ist bereits der Lohn. Es gibt keine schlimmere Strafe, als von diesem Allerhöchsten getrennt zu sein – aus diesem Grunde ist Geburt bereits die höchste Strafe. Vor dem Allerhöchsten außerhalb der Zeit haben alle diese Strafe schon abgegolten, sind unzählige Male gestorben, ohne einzugehen und schließlich eingegangen. Vor dem Allerhöchsten ist die Welt gleichzeitig am Anfang, im Bestehen und längst vergangen. „JHVH – Sein, was war, ist und sein wird“.

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Razon  30.06.2009, 00:38
@Razon

Das Allerhöchste hat es nicht nötig, sich zu offenbaren. Es hat die Zeit, jedem die Zeit zu geben, es irgendwann zu finden. Das Allerhöchste hat es nicht nötig, Gesetze zu erlassen – die Welt ist bereits, wie sie ist, und sie ist, wie sie gewollt ist und nicht anders. Das Allerhöchste hat es nicht nötig, zu strafen. Nicht eins zu sein mit ihm, ist bereits Strafe genug. Ich halte nichts davon, Verdammnis zu predigen, und ich halte nichts davon, Erlösung zu predigen. Ich halte nichts davon, jemandem vorzuschreiben, wie er zu leben und was er zu glauben hat. Dabei ist es gleich, ob ich es ihm freistelle und sage, dass er bei Nichtbefolgen von Gott verstoßen wird – oder ob ich ihm direkt sage, dass er, wenn ich das Sagen habe, sich warm wird anziehen müssen. Menschen haben Angst und Verdammnis scheinbar notwendig – das Allerhöchste nicht.

Für mich ist das Mystische (Weder Kraft noch Person noch für irgendetwas im klassischen Sinne verantwortlich) aus meiner eigenen Erfahrung heraus ein Fakt, und ich stelle mich diesem Fakt in meinem Inneren mit großer Freude. Aber ich kann in dieser Erfahrung weder ein aussprechbares Gesetz erkennen noch eine Drohung.

Aus dieser Ansicht heraus halte ich religiöse Dogmatik für falsch – grenzenlose Offenheit für richtig. Auf das Unbenennbare zu stoßen halte ich für äußerst schwierig, und ich kann es niemandem verübeln, der nicht darauf gestoßen ist - und ich kann ihn auch nicht verurteilen. Es spielt für mich keine Rolle, ob jemand zu Gott findet oder nicht, so lange ich in Frieden neben ihm und mit ihm leben kann und er mit seinem Leben wie es ist zufrieden ist. Das Mystische zu verneinen ist per se kein Mangel sondern eine respektable Überzeugung.

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Razon  30.06.2009, 00:44
@Razon

Ich will niemand davon überzeugen, zu glauben.

Ich will mein bestes geben, um ein liebevolles und offenes Miteinander mit zu ermöglichen.

Wer dazu glauben möchte, der soll. Wer nicht glauben möchte, der soll - ich sehe Glaube als etwas an, was mit einem Werturteil nicht zu vereinen ist.

Wenn jedoch ein Glaube dieses liebevolle Miteinander verhindert, so muss er wieder dahin zurück woher er gekommen ist: In das Innere Erleben des Menschen.

Wenn es einem gleichberechtigten Frieden dienlich ist, bin ich jederzeit bereit, meinen Glauben für mich zu behalten.

Wenn ein Glaube diesem gleichberechtigen Frieden aber dienlich ist, dann darf man nicht zögern, ihn auszusprechen.

Und um zu entscheiden, wann es dienlich ist und wann nicht, für diese Fähigkeit sind solche Diskussionen Gold wert wie ich finde.

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Razon  30.06.2009, 01:46
@Razon

So steht auch bei Jesaja 6,9/10

Sehen sollen sie, aber nicht erkennen. Hören sollen sie, aber nicht verstehen. Damit sie sich nicht selbst erlösen, und damit ihnen nicht vergeben wird.

Ich verstehe das als die Möglichkeit, den, wie die Kabbalisten glauben, göttlichen Funken unter all den Schichten von Dreck zu erkennen, den wir Erfahrung und Vergangenheit nennen. Dieser göttliche Funke ist, was erlöst - aber finden könnte ihn, würde ich erkennen. Die Tatsache, dass der Nazaräer diese Worte ebenfalls wiederholt, haben sie mir im Gedächtnis bleiben lassen.

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Razon  30.06.2009, 01:48
@Razon

das Letztgesagte ist ein Nachtrag zu dem Kommentar über die Suffis, der sich an das Platonzitat und die Betrachtung über das Zitat von Mt 10 anschließt.

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primavera45 
Fragesteller
 30.06.2009, 12:53
@Razon

oh vielen Dank, komme sobald ich mehr Zeit gefunden habe, gerne hierher zurück . . bis später

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Meine persönliche Antwort auf diese Frage liegt in der Gabe des "Freien Willens" die uns Gott geschenkt hat. Würde Gott ständig "erscheinen" so wäre dies wiederum eingeschränkt und somit nicht in Gottes Schöpfungs Sinn. Außerdem muß man auch Erscheinungen Gottes im bbertragenen Sinn betrachten. Vielleicht etwas abgedroschen, aber überall wo zwei Menschen in Liebe miteinander umgehen, begegnen erscheint Gott. Nicht in einer bildhaften Erscheinung sondern einfach in der Liebe bzw. "Energie".

Anzumerken ist dass ich allerdings in keinster Weise Philosoph oder Theologe bin, ist also eher eine Laien Meinung ;-)

primavera45 
Fragesteller
 27.06.2009, 14:05

aber ich denke eine sehr gute >Leien< Meinung, denn ich halte sie für sehr nah dran . . . . .

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Razon  27.06.2009, 21:31
@primavera45

wenn du schon weisst, was zu antworten ist, warum fragst du dann, primavera?

bezogen auf das "sehr nah dran..." ;)

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primavera45 
Fragesteller
 28.06.2009, 12:00
@Razon

wieso? . . . hab ich von Dir gelernt(schmunzel) . . .

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auch wenn man bereits eine eigene Meinung (oder Glaube) hat, darf man doch mit anderen auf >>>reisen<<< der Fragen und Antwortensuche gehen, oder doch nicht?

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zur besseren Meinungsbildung, gehört doch auch Argumente Anderer zu höhren, oder? . . . . .

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ausserdem wurde ich genau das, wie ich oben bereits erwähnte, mehrfach von Dritten danach gefragt, sodaß Deine/Eure Antworten ja vielleicht hilfreich und von Bedeutung sein könnten

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Razon  28.06.2009, 15:00
@primavera45

Touché mein Lieber ;-)

Schlägt mich mit meinen eigenen Worten :-D

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Razon  28.06.2009, 15:00
@primavera45

Touché mein Lieber ;-)

Schlägt mich mit meinen eigenen Worten :-D

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primavera45 
Fragesteller
 29.06.2009, 00:06
@Razon

danke razon, (schmunzel) . . aber ums touche , oder >schlagen< und verlieren geht es mir weniger. Wir können wenn denn überhaupt, nur Alle selbst verlieren, oder aber etwas Wertvolles gewinnen.

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mich würde daher vielmehr einmal interessieren, was Du vielleicht zu "2 beers" Antwort, oder meiner jetzt geposten Vermutung (Erklärung, Annahme weiter unten), meinst . . . hab Dank im Voraus

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