Kann es möglicherweise damit zusammenhängen, was du von einem Discobesuch erwartest? Möglicherweise ist es die Enttäuschung dieser Erwartung, die dafür sorgt, dass du dich einsam und leer fühlst.

Ich bemühe mal ein Klischee und übertreibe gnadenlos, also nimms nicht zu wörtlich.

Ein gelungener Abend:

Ich gehe abends aus dem Haus. Ich sehe super aus. Ein Blick in den Spiegel ist ein Gebet an gutes Aussehen an sich. Bereits auf dem Weg zum Club treffe ich meine Kollegen, deren Mittelpunkt ich bin. Im Club, den ich unter Ehrfurchtsbekundungen des Türstehers betrete (der meine Begleitung nur deswegen reinlässt, weil sie mit mir da sind), rocke ich das ganze Haus. Ich lerne einen Haufen interessanter Menschen und zahlreiche wunderschöne Frauen kennen, die sich alle darum reißen, von mir ins Bett geschleppt zu werden, weswegen ich auch mit mindestens drei von ihnen auf der Rückbank eines Taxis ende, wo wir anonym vollziehen, wozu uns die Wolllust den Anstand zu warten nicht ließ.

Ich sage es mal überspitzt: Wenn ich in diese Richtung erwarte, dann bleibt mir nichts übrig, als enttäuscht und leer zu sein, wenn ich nach stundenlangem erfolglosem Stylen meiner "Frisur", die nie 100% so aussieht, wie ich es will, und einem Abend Herumstehen und Biernuckeln in irgendeinem Laden mit klebrigem Boden und schlechter Luft mal wieder allein nach Hause komme. So sind aber die meisten Abende oder waren es zumindest bei mir ;-)

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Also ich versuch mich mal daran :-)

Grundsätzlich muss man dazu sagen: Das ist der ALTE Schöpfungsmythos, der schon dreieinhalb tausend Jahre auf dem Buckel hat. Der Schinken, aus dem er stammt, ist in vedischem Sanskrit geschrieben, einer Sprache, die wir nur kennen, weil der Veda in ihr verfasst ist. Das sind also Übersetzungen aus einer Sprache, von der nur ein Text vorliegt, nämlich der, der übersetzt wurde.

Aber ich fang mal zeilenweise an:

I. Weder Nichtsein noch Sein war damals; nicht war der Luftraum noch der Himmel darüber. Was strich hin und her? Wo? In wessen Obhut? Was war das unergründliche tiefe Wasser?

Sein und Nicht-Sein sind einander ausschließende Kategorien, die voneinander abhängig sind. Nur weil das Wort "seiend" eine Bedeutung hat, hat "nicht seiend" auch eine. Wenn es aber noch nichts gibt, so wie es vor der Schöpfung der Fall war, dann kann man weder sagen, dass da was ist, noch dass da nichts ist, weil Sein und Nicht Sein als Unterscheidung erst Sinn machen, sobald zumindest etwas ist.

Da die Welt aber irgendwie erschaffen worden sein muss, heisst das soviel wie: Was vor der Schöpfung war, lässt sich begrifflich nicht fassen.

In anderen Liedern des Veda wird erzählt, dass einige Götter sowie die Welt "aus dem Wasser gehoben" wurden. Das Element Wasser als Grundelement des Lebens findet sich auch direkt am Anfang der Genesis. Indem der Rishi die Abwesenheit des Wassers feststellt, befindet er sich VOR DER SCHÖPFUNG. Da im Veda auch die Götter erst mit der Schöpfung entstehen, ist dort absolutes Mysterium.

II. Weder Tod noch Unsterblichkeit war damals; nicht gab es ein Anzeichen von Tag und Nacht. Es atmete nach seinem Eigengesetz ohne Windzug dieses Eine. Irgend ein Anderes als dieses war weiter nicht vorhanden.

Dieser Vers erscheint zunächst problematisch. Hat der Rishi eben noch davon gesprochen, dass es dort, wo der Anfang ist, keine Orte und keinen Raum gibt, so kann es dort auch kein EINES geben. Denn etwas muss immer irgendwo sein. Mit EINES ist demnach nur gemeint, dass dort nicht NICHTS ist. Da dort weder Sein noch Nicht Sein zu finden ist, sagt EINES lediglich, dass wir nicht die Wahrheit sagen würden, wenn wir behaupten, dass vor dem Anfang aller Dinge NICHTS gewesen wäre. ETWAS und NICHTS, SEIN und NICHT SEIN haben vor dem Anfang aller Dinge keine Bedeutung. Die Zeile besagt demnach auch, dass nicht ein Gott aus etwas die Welt gemacht hat. Die Welt muss demnach aus Gott selbst bestehen, da am Anfang ja nur eines war. Und wenn daraus die Schöpfung hervorgeht, die entsteht und vergeht und Sein und Nicht Sein kennt, dann muss sie aus dem Unbeschreiblichen selbst bestehen. Im Anfang fallen jedoch alle Dualitäten zusammen.

Jetzt müssen wir uns entscheiden, ob wir die folgenden Verse als Prozess deuten oder als Vertiefung des bisher gezeichneten Bildes. Entweder beschreibt der Mythos die Grundsubstanz der Welt, oder er beschreibt die Weltentstehung. Da es andere Lieder gibt, die die Weltentstehung behandeln, schlage ich vor, den Rest als Vertiefung zu deuten.

III. Im Anfang war Finsternis in Finsternis versteckt; all dieses war unkenntliche Flut. Das Lebenskräftige, das von der Leere eingeschlossen war, das Eine wurde durch die Macht seines heißen Dranges geboren.

IV. Über dieses kam am Anfang das Liebesverlangen, was des Denkens erster Same war. - Im Herzen forschend machten die Weisen durch Nachdenken das Band des Seins im Nichtsein ausfindig.

V. Quer hindurch ward ihre Richtschnur gespannt, Gab es denn ein Unten, gab es denn ein Oben? Es waren Besamer, es waren Ausdehnungskräfte da. Unterhalb war der Trieb, oberhalb die Gewährung.

Finsternis ist abhängig von Licht, geht aber dem Licht vorraus. Das Licht ist der Tag der Schöpfung, die Dunkelheit die Urflut davor. Wenn also Dunkelheit in der Dunkelheit versteckt ist, so kann das heissen, dass die Schöpfung noch nicht angebrochen war, dass also potentiell die Kraft vorhanden war, eine Schöpfung hervorzubringen. Es geht hier nur noch um Potenzen, da ja vor der Schöpfung nichts konkretes ausgesagt werden kann, wenn man streng wäre eigentlich gar nichts. Da aber die Welt enstanden ist, spekuliert man hier, was vorher im Urgrund angelegt sein müsste, damit das geschehen kann. Weil man aber über diesen Urgrund selbst nichts weiß, wird auch nicht personifiziert, sondern es wird abstrakt davon gesprochen, dass Same und Ausdehnungskräfte da waren.

Gerade weil das Bild von Samen und Ausdehnung so überdeutlich ist, darf man es nicht wörtlich nehmen. Analog wie im Bauch der Frau Ausdehnungskräfte bewirken, dass aus dem Samen und dem Ei ein Kind wird, müssen Kräfte am Anfang wirken, um aus dem Ausdehnungslosen, aus dem nicht Beschreibbaren eine konkrete Welt entstehen zu lassen.

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Sechs Wochen sind ne Menge Zeit, die einem natürlich sehr kurz vorkommen kann, wenn man sich in etwas hinein gesteigert hat.

Ich rate dir also als Erstes, ein oder zwei Tage Abstand von der Arbeit zu nehmen. Treibe ausdauernd Sport, feiere bis spät in die Nacht (Wenn möglich ohne zu großen Konsum von Drogen jedweder Art, Alkohol mit eingeschlossen). Der Hintergrund dieses Ratschlages ist, dass Angst auf physischen Vorgängen in deinem Körper basiert und somit nicht mit Gedankenkraft "weggedacht" werden kann. Wohl aber kann körperliche Anstrengung dem Angstgefühl entgegen wirken.

Als nächstes rate ich dir dazu, dich eines Rückhaltes zu versichern, was geschieht, wenn du durchfällst. Wie würden deine Verwandten und Freunde reagieren? Was würden sie von dir halten? Wichtig ist, dass du sie das beantworten lässt und es dir nicht selbst im stillen Kämmerlein denkst, was sie antworten würden, wenn sie genauso wären, wie du sie dir in deiner Angst ausgedacht hast. Rede also mit Freunden und Familie über deine Angst.

Falls du das aus welchen Gründen immer nicht kannst, sprich mit einem Psychologen darüber. Dafür sind diese Menschen da.

Zu deiner Arbeit schlage ich vor, zunächst einmal zu überprüfen, ob das Desinteresse deines Profs echt ist, oder ob deine Angst dich das glauben macht. Angst ist ja ein fieses Flittchen. Wenn sie einmal da ist, manipuliert sie alles und jeden, um stärker zu werden. Angst schafft Angst!

Ist dein Prof wirklich desinteressiert, sprich mit seinen studentischen Aushilfen und bitte diese um Hilfe oder tritt ihm in seine unapetitliche Körperöffnung, damit er seinen Job macht ;-)

Falls du deine Arbeit wirklich in den Sand gesetzt hast, mache dir einen Leitfaden. Auch griechische Helden haben sich ohne Wollknäuel verloren. Den Minotaurus erschlagen kann jeder. Zurück finden ist das Geheimnis - will heißen: jeder Student KANN eine Abschlussarbeit bestehen. Ob er sie besteht, hängt davon ab, ob er sich von der eigenen Angst und dem inneren Schweinehund leiten lässt oder Herr der Lage bleibt.

Mach dir einen Arbeitsplan! Beginne bei Null und schreibe die wichtigsten Thesen in logisch zwingender Reihenfolge auf. Arbeite sie ab, beginnend mit dem Wichtigsten. So stellst du sicher, dass dir nicht mitten in der Arbeit aufgeht, dass du morgen abgibst und das Hauptkapitel noch fehlt, du anstelle aber 6 Wochen lang eine wundervolle EInleitung geschrieben hast.

Bestehen ist alles! Deswegen ist es das erste Ziel, die Mindestanforderung zum Bestehen so schnell als möglich zu erreichen. Wenn du einmal sicher bist, die knappe 4 in der Tasche zu haben, kannst du dich zur 1 hoch arbeiten! Wenn du nur bis zur 2 kommst, wurscht. Aber wenn du einen Teil auf 2 hast und den Rest auf 6 weil nicht vorhanden, dann ist es wieder die knappe vier :-)

Halte beim Arbeiten Pausen ein. Arbeite keine 14 Stunden am Tag! Das überanstrengt und macht psychisch labil. Esse regelmäßig. Wenn möglich, ritualisiere das Arbeiten, indem du immer auf dem selben Platz sitzt, immer mit demselben Füller schreibst oder so. Rituale geben Sicherheit. Du musst allerdings darauf achten, nicht zu sehr daran fest zu halten. Wenn du den Füller verlierst/der Platz besetzt ist, darf das keine Katastrophe sein!

Ach, und lasse dir einen Ausweg offen!

"Brian: Ich bin nicht der Messias!

Gläubiger1: Ich sage, du bist es Herr, und ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt!

Brian: Aber ich sage es euch doch, ich bin nicht der Messias!

Gläubiger 2: Nur der wahre Messias leugnet seine Göttlichkeit!

Brian: Was? Das ist unfair. Ihr müsst mir doch einen Ausweg lassen! Also gut, ich bin der Messias!

Gläubige: Er ist es! Er ist es! Heil dir Messias!"

  • Monty Python, Life of Brian

Hoffe, irgendwas davon hilft dir.

Viel Glück!

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Hey,

also aus der Sicht der vedischen Religionen ist es so, dass es ihnen relativ gleich ist, welchen Gott du noch verehrst, hauptsache du zahlst gewissermaßen deinen Tribut im Tempel. Dort ist es so, dass nahezu jedes Dorf einen eigenen Gott besitzt, der natürlich verehrt wird. Gleichzeitig gibt es auch die bekannten Hauptgötter der vedischen Tradition. Wenn du nun deinem Dorfgott ein Opfer bringst, so haben die Priester der Hauptgötter damit kein Problem, so lange du den anderen Göttern ebenfalls ein Opfer bringst. Aus vedischer Sicht kannst du die Verkörperung eines Gottes, den Avatar, also z.B. Christus oder Krishna relativ problemslos in die Religion einflechten.

Es gibt den Einwand, dass man in die vedischen Religionen geboren werden muss: Das betrifft die Gesellschaftsordnung der Kasten, die offiziell abgeschafft wurde. Und tatsächlich ist sie, wenn sie dem germanischen Volksstamm angehört, Nachfahre der nach Indien eingewanderten Aryans, die die vedische Religion nach Indien mit brachten. Insofern bist du bereits "hinein geboren".

Um ehrlich zu sein, kann es sein, dass man sich hierzulande einige Nachteile einhandelt, wenn man aus der Kirche austritt. Meine eigene Mutter bat mich, es nicht zu tun, damit, ich komme aus einer katholischen Gegend, meine Schwester, die Erzieherin werden wollte, keine Schwierigkeiten bei der Jobsuche bekommt, da das Erziehungswesen stark christlich finanziert und damit geprägt ist.

Ich hab es dann auch nicht getan, habe aber die Kommunion verweigert und mich dem Dogmatismus nicht unterworfen, war im Religionsunterricht auf Konfrontation und, und, und...

Ich habe alles getan außer dem Austritt. Man kann mir jetzt Doppelzüngigkeit vorwerfen, weil ich Mitglied einer Glaubesvereinigung war,an deren Wahrheiten ich nicht glaubte. Nun ist es aber so, dass die Abwägung zwischen Vorteilen und Nachteilen aus meiner Sicht unverhältnismäßig war.

Dein Recht auf freie Religionswahl wird durch die Schule unterdrückt. Ergo würde ich tun, was die Christen in ihrer Frühzeit auch getan haben: Sie haben heimlich ihre Messen gehalten. Ich schlage dir vor, einmal einen Krishnatempel zu besuchen (das einzige, was man von den vedischen Religionen im Westen tatsächlich parktizieren kann)und dir anzuschaun, ob dir das gefällt. Die Schule sieht nicht, wenn du in deiner Wohnung einen Krishnaaltar aufbaust. Sie hören nicht, wenn du wann auch immer deinen Glauben dazu bekräftigst. Das einzige, was sie wahrnehmen, ist jener juristische Schritt des Austretens aus der Kirche.

Ich rate dir zu folgendem: Sei wie die Schlange. Auch sie windet sich solange, bis sie ihr Ziel erreicht und beißt dann zu. Wenn du bei deinen Freunden auf der Schule bleiben willst, dann bleibe. Bleibe in der Kirche, feiere ihre Feste aber nur, wenn du dazu gezwungen wirst. Und am Tag deines Abiturs trete aus.

Es gibt ein Beispiel von Berthold Brecht, das darauf gut passt, und die ich, allerdings sehr frei, wieder geben möchte:

Eines Tages kam ein Mann der Regierung zu Herrn K. und sprach: "Diene mir!" Herr K. sagte nichts und der Beamte zog bei ihm ein. K. wusch seine Wäsche, kochte sein Essen und schrubte ihm den Rücken mit einem Schwamm. Nach einigen Jahren wurde der Beamte fett und träge und starb eines Tages. Da zog K. das Bett ab, verbrannte alle Sachen, die der Mann benutzt hatte und lüftete die Wohnung sehr gründlich. Dann holte er tief Luft und sagte: "Nein."

Ich persönlich begrüße es, wenn man sich selbst Gedanken zum Glauben macht. Aber Hand aufs Herz: Du hast vermutlich noch nicht einmal die Gita oder den Veda gelesen. Aufgrund von Hörensagen auszutreten, halte ich für problematisch, denn wenn du irgendwann deine Meinung änderst, wird es nicht ganz so einfach sein, in den "Schoß der Kirche" zurück zu kehren.

Ich würde nirgendwo austreten, bis ich mir nicht eine Übersicht verschafft habe. Ich würde die Veden lesen oder zumindest den Rig-Veda, die Bhagavad Gita und die Brahmanas.

Ich würde das neue Testament lesen und die Gesetze Mose, auf die es sich bezieht. Und dann würde ich abwägen, was ich für menschlicher und für wahrscheinlicher als Weg zur Freiheit führend halte.

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Ich bin in meinen Erläuterungen davon ausgegangen, dass du nach Antworten suchst, nicht dass du sie gefunden hast.

Falls dem aber so ist, musst du dich zu ihnen bekennen, austreten und die Schule wechseln. Falls dir das zu unbequem ist, hast du vermutlich doch noch nicht gefunden und solltest weiter suchen. Hoffentlich war dir das nützlich.

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Ich würde mich für das zweite Leben entscheiden, weil:

Also das hängt bei mir doch sehr von der Stimmungslage ab. Also ob ein allmächtiges Wesen alles über mich weiß oder nicht, ist mir aus rein pragmatischer Sicht völlig wurscht. Es ist ja ohnehin allwissender Schöpfer und würde diese Welt nur beobachten aber nicht mit ihr interagieren, wenngleich er diese Welt voll und ganz penetrieren müsste, um omnipräsent zu sein. So lange er das tut, ohne das ich es mitkriege, wenn er es tut, ist es mir wurscht. Und mal ehrlich: Viele von uns nehmen auf Video auf, was andere sich nicht mal zu denken trauen und stellen es gegen gutes Geld ins Internet. Was Gott also vorrangig zu sehen bekäme, wäre demnach derselbe Saukram, die Wünsche und Neigungen, Ängste und Triebe, die wir ja nur haben, weil er uns so geschaffen hat. Wenn Gott aber vorher wusste, dass er nur zuschaut und nicht mitmacht, dann wird er das Programm, wenn er schlau ist, so geschrieben haben, dass es ihn unterhält.

Und danach wird er dann richten. Das stört mich schon eher. Wenn ih meine idealistischen Momente habe, würde ich 70 Jahre freien Lebens 1000 Jahre Spass vorziehen. Wenn ich allerdings meine teuflischen Momente habe, in denen ich zum Handeln bereit bin, dann erscheinen mir 70 Jahre Freiheit gegen 1000 Jahre Paradies ein guter Deal zu sein.

Jetzt kommt es also auf seine Gesetze an:

Sind es die der Unterhaltung, so bedeutet das für fast alle Kit Ausnahme der Puritaner: Lustig gelebt und selig gestorben.

Sind es die der katholischen Kirche, dann sind 70 Jahre zwar ein saurer Apfel, angesichts von 1000 Jahren Paradies aber zu verschmerzen.

Und dann gibt es dann noch die idealistischen Momente, in denen ich mich der Hölle sicher wähne und Gottes Richtschluss gern dazu nutzen würde, dem guten Knaben mal so richtig die Meinung zu sagen. In denen würde ich mich dann auch für Leben zwei entscheiden, da ich in Leben eins ja um die letzte Freude betrogen würde.

Ich hoffe, ich habe klar belegt, warum die Gottesgewissheit bei mir 2:1 gegen den Atheismus gewinnt ;-)

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Kosten verursachst du nur durch Einkäufe via Itunes. Die Datenflat ist auch eine Datenflat. Wenn das Volumen im UMTS-Modus verbraucht ist, kriegst dunvon T-Mobile eine SMS, die dir das mitteilt. Ich persönlich hab mein Volumen aber nie aufgebraucht (300MB). Wenn du die SMS bekommen hast, regelt dich t-Mobile auf GPRS runter, was sehr langsam ist. Gemäß einer News kann man das jedoch umgehen, indem man, sobald man das UMTS-Volumen verbraucht hat, UMTS deaktiviert und das Edge-Netz nutzt, das wohl weiter in der gewohnten Geschwindigkeit funktionieren soll und deutlich schneller ist als GPRS. Auch dadurch entstehen dir keinerlei Zusatzkosten, da die Datenflat UMTS/GPRS/EDGE umfasst.

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Du brauchst drei Rabbis, die deine Eignung als guter Jude bestätigen. Du musst dich beschneiden lassen, wenn du es noch nicht bist. Ich wünsche viel Erfolg.

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Genau diese Problematik wird im Buch Hiob beschrieben. Hiob. Obzwar ein gerechter Mann, wird von Gott mit dem Verlust seiner ganzen Habe und seiner Gesundheit geschlagen. Seine Freunde kommen zu ihm und wollen ihn zur Buße überreden, da sie von Gottes Gerechtigkeit überzeugt sind, und Hiob, so er denn von Gott derart geschlagen wurde, irgendwie gefrevelt haben muss. Aber Hiob bleibt dabei, ein gerechter Mann zu sein und wird darin am Ende auch von Gott bestätigt.

Thema ist hier die kurzsichtigkeit der Freunde, die in dem Glauben Leben, Gott müsse auf Erden Gerehtigkeit walten lassen. Hiob hingegen behält seinen Glauben auch angesichts der Ungerechtigkeit, die ihm widerfährt.

Wenn diese Personen also an einen berechenbaren Gott geglaubt haben, der das Gute belohnt und das Böse bestraft, dann sind sie der Realität etwas näher gekommen, indem sie diesen Glauben verloren haben. Wenn das gleichbedeutend mit dem Verlust des Glaubens an sich ist, dann scheinen sie ihre eigene Religion wahrscheinlich nicht richtig zu kennen.

Wer aber nicht sagen kann, woran er glaubt oder es zumindest umschreiben kann, der glaubt vermutlich nichts, sondern gibt sich in bestimmten Momenten einem emotionalen Befinden hin. Insofern ist es natürlich leicht, einen solchen "Glauben" zu verlieren, wenn man sich nicht danach fühlt.

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Als erstes brauchst du ein ideologisches Axiom, auf dem deine Ideologie aufbaut - beispielsweise:

Der Mensch ist dazu geschaffen, Weingummi zu produzieren und damit Handel zu treiben.

Das ist natürlich Unsinn, und das merkt jeder sofort - das darf deinem Axiom natürlich nicht passieren - dazu musst du bedenken - dein Axiom wird mit Sicherheit Unsinn sein, nur merken darf es keiner ;-)

Dieses Axiom verbindest du mit der Aufwertung der potentiellen Anhänger, die durch die Abwertung aller Nichtanhänger errreicht wird. In unserem Fall wäre das:

Weingummikauer sind besser als Nicht-Weingummikauer, wobei die Weingummilutscher natürlich akzeptiert werden, um den Anschein der Toleranz und der Selbstbestimmung des Einzelnen zu wahren.

Das Ganze verknüpfst du mit einer Führerfigur, vorzugsweise nicht du selbst, sondern eine zugkräftige Marionette, zum Beispiel Willi Kaugut. Der gründet die Partei der Weingummikauer, die natürlich du finanzierst. Ohne dass Kaugut es mitbekommt, gehst du jetzt zu Werner Lutschgern, finanzierst ihn ebenfalls und lässt ihn die Partei der Weingummilutscher gründen. Und während die sich streiten, ob sie nun Kauer oder Lutscher sind, machen ohnehin beide, was du sagst, denn du bist der Geldgeber. Da dich aber keiner kennt, kann dir direkt niemand an den Karren fahren.

Als nächstes brauchst du eine Kulturphilosophie, die den Weingummi zum Thema von Kunst und Kultur macht, ohne zu sehr einzuschränken. Am besten lässt du alle Actuonhelden in Filmen Weingummi kauen und sprichst dich diesbezüglich mit der Filmindustrie ab. Leicht bekleidetet Mädchen hüpfen durch Musikvideos und kauen und vor allem lutschen an Weingummi in einer Art und Weise, die auf offener Straße verpönt sein muss - so werden Sehnsüchte geschaffen, geschürt und dann nur teilweise befriedigt, was dir eine gewisse Kontrolle über deine Anhänger gibt.

Ich will nicht zu lange werden, ich gebe einfach den Tip, Machiavellis "Fürst" gründlich zu studieren und dann alles genauso zu machen wie die Amerikaner ;-)

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Gefühle sind Gefühle. Also tut, was ihr für richtig haltet. Ich würde den Teufel tun, und mir von meinen Eltern oder ihren darein reden zu lassen.

Bei streng Gläubigen darf natürlich nur innerhalb der Religion geheiratet werden. Aber darüber setzt sich der Weise einfach hinweg. Viel zu oft werden Gefühle durch das enge Korsett von Borniertheit und Engstirnigkeit kaputt gemacht.

Wenn ihr euch mögt, bleibt zusammen und haltet's geheim. Wenn eure Eltern solche Kleingeister sind, haben se es verdient, belogen zu werden.

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Wenn ein kalter Neustart nichts gebracht hat, die Apps löschen und neu installieren. Wenn das auch nichts bringt, dann das Iphone neu aufsetzen. Was anderes wüsste ich auch nicht. Die Hardware kann's ja nicht sein, wenn alles andere noch funktioniert.

Hoffe, das Problem löst sich bald.

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Astrid Lindgren hat, wie ich finde, in ihrem "Karlsson vom Dach" die beste Antwort formuliert. Karlsson sagt da, er wäre ein grundgescheiter und gerade richtig dicker Mann in seinen besten Jahren. Und auf die Frage hin, welche Jahre denn die besten sein, meinte er: alle. ;-)

Also vermutlich alle Jahre, in denen man ein grundgescheiter und gerade richtig dicker Mann ist.

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Die Argumentationen gegen die Religion sind ja alle gut und schön, und ich kann sie nachvollziehen. Ich habe allerdings meine Bedenken gegenüber der Abwertung, die hier statt findet. Dazu habe ich erst gestern zwei Antworten verfasst, die zu lang sind, um sie hierher zu kopieren. Aber wer Interesse hat, zu lesen, was Religion durch die Jahrtausende geleistet hat, kann ja mal meinem Link zur Frage folgen:

Ist Religion heutzutage überflüssig?

Eigentlich ist verlinken nicht meine Art. Aber meine Antwort waren mehr als 10 Seiten Text, die ich einfach nicht nochmal restrukturieren möchte. Ich bitte um Nachsicht.

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Entweder lebt er in einem Fass, oder er umarmt Pferde, wird dement, unterrrichtet Welteroberer oder begeht durch den Staat gezwungen Selbstmord. In der heutigen Zeit hat sich allerdings Taxifahren als das Beliebtste erwiesen.

Hat nicht ganz den Stil der Alten aber na ja...

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Nein, ganz sicher nicht!

Antwort Teil 2:

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Ich gehe davon aus, dass die Ursprünge des Veda in Stammeskulturen, bzw. in deren Sesshaftwerdung zu finden sind. So spricht das erste Lied des ersten Liederkreises davon, dass Agni, der Gott des Feuers, zum Mittler zwischen Mensch und den Göttern wurde, als das Feuer in allen Häusern heimisch wurde. Ich lese das so: Agni als Residuum aller Feuergottheiten verschiedener, durch Sesshaftwerdung versippter Stämme, konnte in seiner heutigen Form erst entstehen, nachdem die Menschen sesshaft wurden. Aber für diesen Gott muss es eine Wurzel gegeben haben, und die ist im Gebrauch des Feuers zu suchen. Das Feuer wurde sicherlich verwendet, bevor der Mensch dazu in der Lage war, es selbst zu entfachen – und als er es vollbrachte, war es eine gewaltige Tat, deren Großartigkeit in der Legende des Prometeus treffend beschrieben wird – er brachte den Menschen das Feuer und muss für diesen Diebstahl ewig leiden. Die Beherrschung dieses mächtigen Elements, dass der Mensch vorher nur durch Naturgewalten fürchten gelernt hatte, musste ein großartiges Ereignis gewesen sein. Er begann, Fleisch zu braten und in das Feuer zu starren jetzt, da es ungefährlich geworden war. Weiterhin erfand der Mensch die Sprache und mit der Sprache das „Ich“ als innersprachlichen Verweis – diese selbstreflektive Distanz, geboren aus einem unbewussten „Einssein“ mit der Natur, die ihn umgab, kann treffend durch das Ritual und das Feuer wieder aufgehoben werden – der Mensch, der sich von seinem Umfeld auf einmal in dem Maße entfernte, indem er lernte, Sprache zu gebrauchen, glich diese Entfernung dadurch aus, dass er sich der Welt auf eine andere Art und Weise annäherte – nämlich um sie bewusst zu erkunden. Wenn wir also in den Veda blicken und von Agni lesen, so schauen wir nicht nur durch Jahrhunderte oder Jahrtausende – wir schauen durch zehntausende von Jahren, wir sehen das Feuer vom ersten Augenblick an, an dem der Mensch seiner bewusst angesichtig wurde. Wir stehen auf einmal an der Seite übel riechender Gestalten, in Felle und Leder gekleidet, mit Steinketten und geschnitztem Schmuck behängt, vielleicht die Gesichter bemalt, die gerade in Chauvet Felswände für ein Ritual vorbereiten. Wir sehen zurück dahin, wo wir herkommen und wer wir sind – nicht nur in die Anfänge von Religion, sondern in die Anfänge des Bewusstseins an sich.

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Aus diesem Grunde glaubten die Inder auch, dass die Welt untergeht, wenn der Veda nicht mehr befolgt wird – gewissermaßen war das ja auch so – durch das Ritual wurde Sprache und Wissen tradiert – würde das Ritual vergessen, so sank die Sippe wieder in die Monade des Unbewusstseins zurück. Der Veda als magisches Ritual zur Beeinflussung der Welt hat wahrscheinlich mittlerweile ausgedient – aber als Brücke zu unserem Ursprung und zur erneuten aber diesmal bewussten Einheit mit der Welt, die uns umgibt ist er so aktuell wie eh und je. Insofern haben die Brahmanen Recht, wenn sie sagen, der Veda enthielte die Geheimnisse der Welt – was man in ihm finden kann, findet man nirgendwo anders.

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In Indien entwickelte sich aus den Wurzeln des Veda etwas, was mit diesem auf den ersten Blick gar nichts mehr zu tun hatte: Der Buddhismus. Die Lehre Buddhas kann als fundamentale Revolution verstanden werden oder als ursprüngliche Wiederherstellung des Status quo, je nachdem. Als fundamentale Revolution erscheint er in seiner Terminologie, die jeden Schöpfergott negiert und den Menschen selbst als einzige Quelle seiner Erlösung durch das Beenden des Daseinskreislaufes darstellt. In seinen Belehrungen tauchen die Götter zwar noch auf, aber auch sie haben eine Lebenszeit und sterben irgendwann – die Götter werden zu einer Daseinsform unter vielen, die irgendwann sterben und dann als Menschen oder was auch immer erneut geboren werden und somit von Leiden nicht frei sind. Aber auch nach der indischen Vorstellung ist Brahma nicht die Quelle des Universums, sondern lediglich der Gestalter – der Ursprung ist Parabrahman – das höchste Brahman, von dem im Veda zweierlei ausgesagt wird: Erstens, dass unser Vermögen an es nicht reicht und zweitens, dass es sich in seiner ursprünglichen Gestalt opferte, um die Welt erschaffen zu lassen. Es ist also nicht in der Welt, sondern die Welt ist in ihm. In der buddhistischen Lehre des Mahayana ist die Welt eine Illusion vor dem Hintergrund der absoluten Konzeptlosigkeit, die in einer Erfahrung mündet, die Shunyata, Leerheit genannt wird. Vergleicht man die Vorstellungen auf diese Weise, so hat Buddha nicht ein Wort neues gesagt, sondern Altes neu formuliert, um wieder einen Weg zu öffnen, der durch Altes verbaut war – denn der Mensch hatte aus sich heraus keine Möglichkeit, aus diesem Kreislauf auszubrechen – er musste warten, bis er Brahmane wurde, denn nur Brahmanen konnten nach ihrem Tod mit Parabrahman eins werden. Und wie die Baghavad Gita lehrt, ist dieses Einswerden bereits alle Belohnung, die erwartet werden kann – darüber hinaus gibt es nichts. Buddha öffnet diesen Weg wieder für alle und jedermann, indem er die Erlösung aus eigener Kraft proklamiert und sich konsequent weigert, etwas zu benennen, dass die Welt geschaffen haben soll. Es ist logisch gedacht: Denn wenn dieses Absolute unergründlich und nicht in der Welt ist und als einziges nicht leidet, so muss es konzeptlos sein, denn alles in der Welt hat ein Konzept. Wenn es aber konzeptlos ist, so kann kein Ritual helfen, es zu erreichen, sondern lediglich das Ablegen aller Konzepte. Wenn aber alle Konzepte abgelegt werden müssen, um es zu erreichen, so benötigt man eine neue Terminologie, die sich bekannter Methoden bedient, um dieses zu erreichen. Genau das lehrte er dann auch 40 Jahre lang.

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Wir haben uns die ersten Götter, die Bildnisse und Namen haben also als Residuuen von sich miteinander vermengenden Stammesgöttern zu verstehen, darauf weisen auch die Unterschiede in den Liederkreisen hin, die jeweils verschiedene Aspekte der Gottheiten betonen. Die aus diesen Residuuen entstandenen Gottheiten wurden durch spätere Revisionen wie der Baghavad Gita folgerichtig als abhängige erkannt – das, wovon sie abhingen, nannte man das Ungreifbare, das außerhalb dieser Welt liegt. Dieses Ungreifbare, das in sich alles birgt, was ist, kann als Vorstufe zu dem aufgefasst werden, was einmal der mosaische Gott werden sollte. Dieser Gott wird erst erkannt, nachdem durch die Synthese der einzelnen Ansichten ein Abhängigkeitsverhältnis der Gottheiten zu den kulturellen Besonderheiten wie dem Ritual oder der Sprache erkannt wurde – notwendig wurde die Ungewissheit des Veda über den Ursprung der Welt (10.129.7: Woraus sich diese Welt entwickelt hat, ob er sie gemacht hat oder nicht – der der Aufseher dieser Welt im höchsten Himmel ist, der allein weiß es, es sei denn, dass auch er es nicht weiß.) als das wahre Unendliche erkannt, da die Götter innerhalb dieses Universums an die Zeit dieses Universums gebunden waren.

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Gehen wir nun rückwärts zu jenen Stammesgottheiten und bleiben wir beim Feuer: Der Mensch muss der Sprache mächtig sein, um die Erkenntnis eines Gottes erfassen zu können, ansonsten verbliebe sie als nicht versprachlichter Eindruck auf einer vorbewussten Ebene. Der Mensch muss also bereits über Begriffe verfügen, um eine Erkenntnis von Gott zu haben. Die Begriffe selbst sind hierbei arbiträr – hierbei scheint mir Kant den entscheidenden Gedanken gedacht zu haben:

„Das Schöne kommt darin mit dem Erhabenen überein, dass beides für sich selbst gefällt. Ferner darin, daß beides kein Sinnes- noch ein logisch-bestimmendes, sondern ein Reflexionsurteil voraussetzt: folglich das Wohlgefallen nicht an einer Empfindung wie die des Angenehmen, noch an einem bestimmten Begriffe wie das Wohlgefallen am Guten hängt, gleichwohl aber doch auf Begriffe, obzwar unbestimmt welche, bezogen wird;“

Das Erhabene, so Kant, wird also zum Erhabenen erst durch Reflexion auf die eigentliche Erfahrung, das heißt, es wird im Nachhinein als Erhabenes erkannt im Bezug auf Begriffe, mit denen man es beschreibt, wobei nicht durch Begriffe definiert wird, worin das Erhabene besteht, sondern der Begriff erst hinterher mit einem Eindruck identifiziert wird und somit arbiträr ist: Jeder erlebt etwas anderes als erhaben. Das Wohlgefallen, das sich aus dem Erlebnis des Erhabenen entwickelt, ist demnach an die Fähigkeit geknüpft, dass, was wir erlebten, darzustellen. Das Erhabene ist somit etwas, was kohärent ist dahingehend, dass ein zunächst atavistischer Eindruck versprachlicht wird oder besser: das wir die Fähigkeit dazu haben, uns einen Begriff dazu zu denken, woraus sich ergibt, dass, ohne das wir das emotionale Moment schon tiefer untersucht hätten, das Erhabene uns als Ganzes berührt und unsere Potenz dadurch ausdrückt, dass wir ein atavistisches Erleben in kultivierte Formen bringen können: Begriffe.

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Nein, ganz sicher nicht!

Mir scheint, dass es unumgänglich ist für das historische Verständnis der mosaischen Offenbarung und damit für das Verständnis von Christus, der diese reformiert, sich einmal die babylonische und die ägyptische Religion zu betrachten. Hinsichtlich der babylonischen Religion ist die Erzählung der Sintflut ein starker Hinweis auf eine zumindest literarische Verwandtschaft – sie wird nämlich im Gilgameshepos ebenfalls erzählt, dass deutlich älter ist als die Thora, und sie ist im Ursprung ein sumerischer Mythos. Gilgamesh, König von Ur, hat vermutlich etwa 500 Jahre und mehr vor dem Auszug Abrahams aus Mesopotamien gelebt. Es war nicht nur möglich sondern sogar wahrscheinlich, das Abraham diesen Mythos kannte. In Mesopotamien herrschte zu dieser Zeit ein polytheistischer Kult, der zwar drei oberste Gottheiten aber viele Nebengötter kannte, die Söhne und Töchter der Hauptgottheiten waren. Dieses System war mehr oder weniger kompatibel zu Fremdreligionen, da Gottheiten Bereichen vorstanden, die zumeist in jeder Kultur eine Rolle spielten. So gab es einen Sonnengott nicht nur in Babylon, sondern auch in Ägypten. Die Griechen hatten einen usw… So konnte man gesagt werden, dass auch die anderen an den und den Gott glaubten, ihn nur anders nannten, da rituelle Feinheiten durch die Schwierigkeit der Distanz und der Überlieferung ohnehin nur einem winzigen Personenkreis überhaupt aufgefallen sein dürften. Mit der Offenbarung Gottes vor Abraham war es hingegen vollkommen anders. Wenn die Überlieferung korrekt ist, so war Abraham der Erste, dem ein einziger Gott erschien und seinen Ausschließlichkeitsanspruch geltend machte. Monotheismus und Polytheismus lassen sich eben nicht oberflächlich einen, da ihre Terminologie dies von vorn herein nicht zulässt – wenn ich nur einen einzigen unbenannten Gott habe, dann muss dein Glaube an viele Götter falsch sein und umgekehrt. Abraham blieben also nur zwei Möglichkeiten: Entweder seinen Glauben geheim zu halten und auch seine nicht geringe Gefolgschaft nicht einzuweihen, oder mit seiner Sippe das Land zu verlassen. Wenn wir bedenken, dass Gott nur Abraham erschien, seinen Knechten und Mägden hingegen nicht, diese aber auch Mesopotamier waren und das Epos des Gilgamesh samt Sintflut aber kannten, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Teile, die eben nicht mit der Ein-Gott-Auffassung im direkten Widerspruch standen, nach dem Tode Abrahams weiter überliefert wurden und sich bis hin zu Mose erhalten haben. Kommen wir zu den Ägyptern. Etwa 100 Jahre vor Moses Geburt „reformierte“ Pharao Echnaton die ägyptische Religion – de facto schaffte er sie ab und entmachtete somit die Priesterschaft, setzte einen Sonnengott namens Aton als einzigen Gott ein, und ernannte sich selbst zu dessen erstem Priester – im Grunde tat er das, was Christus getan hatte, allerdings vollbrachte er 300 Jahre Geschichte von Christus zum Papsttum mehr oder weniger an einem einzigen Tag – er scheiterte aus drei Gründen: Er tat es aus machtpolitischen und weniger aus religiösen Gründen. Anstatt sich um das Volk zu kümmern, baute er sich eine eigene Stadt. Er tat, was er tat, viel zu schnell, als dass sich irgendjemand daran hätte gewöhnen können. Er wurde entmachtet und aus den Analen getilgt, was bei den Ägyptern soviel hieß wie – als hätte es ihn niemals gegeben. Wenn nun aber die hebräische Überlieferung zutrifft, dann muss der Stamm Abrahams zu dieser Zeit schon in Ägypten gewesen sein. Hundert Jahre sind zwar genug, damit sich das alte System wieder etablieren konnte, aber es sind nicht genug Jahre, als dass sich eine mündliche Überlieferung verliert.

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Die alte ägyptische Religion, die sich wieder etablierte, konzentrierte sich unter vielen Gottheiten mittlerweile auf den Gott Amun – dies ging soweit, als dass von vielen nur noch Amun angebetet wurde – die ägyptische Religion bewegte sich von einem exoterischen Polytheismus bereits hin zu einem esoterischen Monotheismus. Dieser Monotheismus ist aber immer noch mit Bildern, Namen und Ritualen übersäht und vollständig statisch – ein unbewegliches und fertiges Bild – für alles eine Regel auf der Basis, das Ägypten in seinem Aufbau selbst ein heiliges Land ist, für das ein heiliges Gesetz besteht, über das die Götter in Ritualen befragt werden.

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Es sind also drei Quellen präsent: Der Polytheismus Mesopotamiens, der exoterische Polytheismus und der esoterische Monotheismus Ägyptens sowie die Aton-Episode der ägyptischen Geschichte. Es scheint vor diesem Hintergrund fast, als könne Mose, der mit der ägyptischen Kultur bestens vertraut war, als Außenstehender endlich formulieren, was gewissermaßen schon durch die Risse der ägyptischen Kultur schien. Somit sind auch die Fragen des Mose nach dem Namen Gottes zu verstehen – sie sind eine Prüfung, eine Falle, in die Gott nicht geht, die Mose ihm aber stellen muss: „Bist du einer der ägyptischen Götter, die ein Bildnis und einen Namen haben?“ Und Gott sagt – „nein, bin ich nicht. Ich bin, der ich bin.“ Mose fragt abermals dasselbe. Gott antwortet: „Sein, was war, ist und sein wird“ (das bedeutet „Jahwe“) – er verneint und zerstreut Moses Bedenken. Dies ist das erste Fundament der mosaischen Religion.

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Was tut Mose nun, was die Ägypter nicht getan haben? Oder besser umgekehrt: Was tut er nicht, was die Ägypter getan haben? Er verbietet das Bildnis, die Vorstellung von Gott. Er macht aus einer greifbaren Person einen ungreifbaren Herrn, der alles Sein umschließt und dessen Wege unergründlich sind, weswegen er nicht gerecht sein muss, sondern einen Plan haben kann, der den Menschen verborgen ist. Es ist nun nicht mehr möglich, den Menschen mit sogenannten Ritualen zum Narren zu halten, indem vorgegaukelt wird, Gott sage zu etwas ja oder nein. Man konnte sich zwar im Gebet an ihn richten, aber man hatte kein greifbares Bildnis vor Augen. Das Bildnis an sich ist nicht verkehrt – aber sein Zenit war längst überschritten. Man machte sich früher Bilder von den Göttern, weil man mit Bildern und Sprache mehr sagen konnte als mit Sprache allein, weil Sprache ein zu junges Medium war, um alles übermitteln zu können, was man zeichnen und malen konnte. Bilder fungierten wie Bücher und dienten als Gedächtnisstütze – man war darauf angewiesen, das Wissen zur Überlieferung bildlich darzustellen, wenn das Wissen dahinter geheim bleiben sollte, bzw. Schrift noch nicht entwickelt. Aber mit Mose sollte die Offenbarung weder geheim bleiben, noch war es unmöglich, sie aufzuschreiben. Mose schneidet also das Bildnis ab, behält aber das Gesetz bei. Anders wäre es auch nicht möglich gewesen. Mose zieht mit seinem Stamm aus Ägypten aus und verlässt bewusst die ägyptische Gerichtsbarkeit. Somit entstehen zwei Notwendigkeiten – erstens: Es muss ein Codex gefunden werden, nachdem agiert wird – dieser Codex muss die Strapazen legitimieren, die die Menschen auf sich nehmen. Beides wird dadurch erfüllt, indem das Gesetz von Gott und durch Gott legitimiert wurde. Die mosaische Religion ist ja nicht nur glaubensstiftend, sie ist völkerbegründend – ein Gesetz und eine Auszeichnung für das auserwählte Volk Gottes, dass seit seiner Verheißung nunmehr 500 Jahre ohne Heimat ist. Ein kurzer Blick in die Geschichte genügt, um sich zu vergewissern, dass es ihnen nicht lange vergönnt war, sich selbst zu regieren. Es ist gewissermaßen ein Zeichen Gottes, ob es einen Staat Israel gibt oder nicht. Wenn es ihn gibt, dann ist das Volk Israel auf dem richtigen Weg, gibt es ihn nicht, haben sie schlecht gehandelt – denn von Gott auserwählt zu sein, bedeutet zweierlei: Durch ihn höher gehoben zu werden als alle andern, oder tiefer erniedrigt zu werden, als je ein Volk erniedrigt wurde. Man darf sich deshalb nicht wundern, wenn der Tanach zuweilen eine blutige Angelegenheit ist: Nicht Gott ist grausam, sondern er hat beschlossen, der Welt durch die Juden ein Beispiel zu geben – und damit dieses Beispiel überhaupt entstehen kann, muss sich ein heimatloses Volk eine Heimat erkämpfen. Nicht umsonst landen sie in Jericho, der ältesten Siedlung der Erde – seid 12000 Jahren siedeln in Jericho Menschen und glauben an ihre Götter.

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Natürlich ist es umso schlimmer, nach der mosaischen Offenbarung fremdregiert zu werden, denn nun kennt man Gottes Wort und seinen offenbarten Willen und hat trotzdem gefrevelt. Es ist offensichtlich, warum die jüdischen Propheten so ausführlich mit dem Gericht drohen, zumal der Tanach überwiegend in babylonischer Gefangenschaft schriftlich fixiert wurde. Streng genommen kennt der Jude Gottes Gesetz und Wille, wie er sich auf Erden zu verhalten hat. Wenn er dem also frevelt, hat er Strafe zu erwarten, die aber nicht immer eintreffen muss. Wenn er wohl handelt, darf er hingegen nicht zwingend erwarten, dass Gott ihm hilft – der unoffenbarte Plan Gottes mag sein Leiden notwendig machen, ohne dass er das Warum begreift – das macht Ijob deutlich. Wenn er aber nach dem Gesetz lebt, so ist ihm Gottes Gnade gewiss, selbst wenn er auf Erden zu leiden hat. Aus diesen genannten Gründen ist es sehr verständlich, dass es nicht einfach ist, zum Judentum zu konvertieren – denn ein jeder Konvertit, der nicht nach dem Gesetz handelt, schafft Leiden für das gesamte Volk. Da ein Jude ein Beispiel sein soll für alle Völker ist es ebenfalls verständlich, dass eine Kenntnis der jüdischen Schriften vorausgesetzt wird.

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Kabbala ist jüdische Mystik. Es ist eine esotherisch-orthodoxe Interpretation des Judentums, die ungefähr im neunten Jahrhundert als solche begann. Hauptwerk ist das "rückdatierte" etwa im 13 Jh. abgefasste Werk "Sefer ha Sohar", das Buch des Glanzes. Es stellt die Welt dar als Schöpfung Gottes aus der Potenz von 10 Emanationen, die in gradueller Verdichtung unsere Wirklichkeit schaffen. Der heute bekannteste kabbalistische Rabbi ist der im 16. Jh in Safed lebende Isaak Luria, dessen lurianische Kabbala in jüdischen Kreisen de weiteste Verbreitung fand. Hauptelement seiner Lehre ist die Kontaktion (Zimzum) des unendlichen Gottes (En Sof), um so durch eine Ausströmung seiner Glorie die Schöpfung möglich zu machen. Diese sich in zehn Instanzen und sieben Schritten sich ereignende Schöpfung wird Durch den sogenannten Baum des Lebens (Etz Chajim) abgebildet, der zugleich Meditationsobjekt und Weg zur Erlösung darstellt. Die zehn Emanationen werden Sefira (Zahlen) genannt und sind mit 22 Wegen verbunden, denen jeweils ein Buchstabe des hebräischen Alphabets zugeordnet wurde. Diese Zuordnung ist selbst nicht kabbalistisch sondern weit älter (das nich kabbalistische Sefer Jezirah aus dem 6Jh beschreibt sie).

Die Kabbala teilt sich in zwei mögliche Teile: Nämlich einmal in die Beschreibung der Schöpfung und seiner Glorie (nach der Vision des Ezechiel Merkava genannt) und zum anderen in die Erkundung seines Willens, festgehalten in der Thora (in Anlehnung an den ersten Schöpfungsbericht bereschit genannt). Da jeder hebräische Buchstabe von Alters her zugleich Zahl und Symbol ist, kann die hebräische Thora "durchgerechnet" werden. Genauso kann man, da das Hebräische keine Vokale kennt, diese verschieden substituieren, wodurch sich der Sinn ändert. Ebenso kann aus einem Wort ein Satz emacht werden und umgekehrt. Zum Beispiel ergeben sich die 72 Nmane Gottes dadurch, dass man 3 bestimmte Verse so liest, dass man ihre Buchstaben nach festen Regeln miteinander kombiniert. Und ich vermute, du meinst das mit Wissenschaft. Aber das ist keine Wissenschaft sondern mystisch angewandte Mathematik. Die Kabbala ist als Ganzes Mystik - aber wie ich finde äußerst lohnenswert.

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