Welche Fremdsprache wählen (neusprachliches Gymnasium)?
Hallo,
mein Sohn besucht das neusprachliche Gymnasium und muss sich als nächste Fremdsprache entscheiden zwischen Französisch, Latein, Spanisch oder Tschechisch. Welche dieser Sparchen ist am leichtesten zu lernen und bringt am meisten ? Latein bringt meiner Meinung nach gar nichts und ist sehr schwer (eigene Erfahrung).
13 Antworten
ich finde Französische eine sehr schöne Sprache und wird auch oft in Afrika gesprochen
Spanisch ist auch extrem Verbreitet und wird in Süd Amerika gesprochen
Latein bringt meiner Meinung nach gar nichts und ist sehr schwer (eigene Erfahrung).
Das würde ich nicht so sagen.
Das Latein bildet die Grundlage für praktisch alle romanischen Sprachen (Italienisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch). Selbst im Deutschen gibt es Querverweise.
Wenn man später im sprachlichen Bereich arbeiten will, dann lässt sich eine solche Sprache mit Kenntnis des Latein deutlich einfacher lernen.
Wenn man später überhaupt nichts mit Sprachen am Hut hat, ist es völlig egal, ob man nun französisch oder Spanisch lernt.
Tschechisch macht nur dann Sinn, wenn man in dem entsprechenden Grenzgebiet oder in dem Land arbeiten will.
Was hat das damit zu tun?
Ich zitiere mich selbst:
Wenn man später im sprachlichen Bereich arbeiten will, dann lässt sich eine solche Sprache mit Kenntnis des Latein deutlich einfacher lernen.
Ich rede hier von Sprachwissenschaften und nicht von dem Erlernen einer Muttersprache.
Vielleicht hättest Du meine ganze Antwort lesen, bzw. auch verstehen wollen?
Das Latein bildet die Grundlage für praktisch alle romanischen Sprachen (Italienisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch).
Du solltest schon genauer sein. Die romanischen Sprachen entstammen aus dem Vulgärlatein und nicht dem Latein, das man in der Schule lernt.
Wenn ich nun eine konkrete geschichtliche Abhandlung schreiben soll oder deiner Meinung nach "genauer" sein soll, dann müsste ich hier einen Roman schreiben.
Nur soviel: Ich habe tatsächlich ein paar Semester Romanistik studiert.
Wenn man sich sehr für Sprachen interessiert, dann bringt sicherlich Latein am meisten. Durch Latein kann man sich im Grunde die meisten europäischen (insbesondere romanischen) Sprachen erschließen und es ist in der Schule mit der einzige Sprachunterricht, in dem vernünftig wichtige linguistische Begriffe beigebracht werden.
Ansonsten ist es Geschmacksache. Interessieren Französisch oder Spanisch, sollte man schauen, ob man zusätzlich auch Latein lernen kann.
Bringen tun Sprachen dann was, wenn man sie beruflich einsetzen kann und auch will. Das ‚Können‘ setzt erst weit nach der Schulzeit ein. Das ‚Wollen‘ ist ein individuelles Problem.
Wenn Latein was für die romanischen Sprachen bringt, kann man doch gleich eine lebende romanische Sprache lernen. Latein ist Verschwendung von Gehirnschmalz und nur geistiger Müll !
Danke für die Antwort. Manche Antwortenden sollten sich einfach mal fragen, warum Latein überhaupt noch gelehrt wird, wenn die Sprache angeblich gar nichts mehr bringt.
Es bringt was und zwar für die Leute, die antike Kultur interessieren. Brücken zwischen den romanischen Sprachen und dem Lateinischen lassen sich eher weniger schlagen.
Sorry, aber das ist quatsch. Nach deiner Argumentation gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem klassischen Latein und dem Sprechlatein?
ich mach's mal ganz einfach mit Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vulg%C3%A4rlatein#Konjugation
Jetzt kannst du einfach mal die Konjugationstabelle des Hilfsverbs "esse" vergleichen und dann nochmal darüber diskutieren, ob das Sprechlatein etwas anderes ist, als das klassische Latein.
Es ist doch logisch, dass eine gesprochene Sprache aus dem Sprechlatein entstanden ist. Oder denkst Du, dass das einfache römische/germanische Volk die Sprache der Philosophen verwendet hat? Hier geht es nur um eine phonetische Entwicklung einer Sprache, die zu den romanischen Sprachen geführt hat.
Du solltest einfach bedenken, dass das Sprechlatein eine Abspaltung des klassischen Lateins ist.
Und auch hier nochmal: Während meines Romanistikstudiums hat das klassische Latein eine Rolle spielt.
Dann warst du wohl nicht häufig an der Uni.. ;-) Vulgärlatein unterscheidet sich grundlegend vom klassischen Latein.
Vulgärlatein unterscheidet sich grundlegend vom klassischen Latein.
Nö, vielleicht die späteren Varianten. Schau dir einfach mal die bereits benannten Konjugationstabellen an.
Ansonsten ist hier jede Diskussion müßig.
Na gut. Dann helfe ich dir weiter. Aber eigentlich solltest du das wissen, wenn du Romanistik studiert hast. Der entscheidende Unterschied ist der Übergang von einer synthetischen zu einer analytischen Sprachtypologie. Hinzu kommen weiter Bereich innerhalb der Lexik, den es im Vulgärlatein gibt, jedoch nicht im klassischen Latein. :-)
Das bestreite ich doch auch gar nicht. Ich habe nur ganz pauschal bestritten, dass eine keine Gemeinsamkeiten zwischen dem klassischen und dem gesprochenen Latein gibt. Ich werde hier keine sprachwissenschaftlichen Diskussionen führen.
Ansonsten bin ich jetzt raus.
Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten, aber die sind in der Grundstruktur kaum mehr gegeben.
Na ja, die Grundfrage war ja: Hat man einen Vorteil beim Erlernen der romanischen Sprachen, wenn man (klassisches) Latein kann. Ich wollte an dem Beispiel nur deutlich machen, dass sich die diamesischen Varietäten des Latein bereits so deutlich voneinander unterscheiden, dass sich jeder ausmalen kann, wie weit der Schritt vom klassischen Latein zur Romania ist.
Durch Latein kann man sich im Grunde die meisten europäischen (insbesondere romanischen) Sprachen erschließen..
Schön wäre es! Maximal im Vokabular kann man sich ein paar Dinge erschließen.
Schön wäre es! Maximal im Vokabular kann man sich ein paar Dinge erschließen.
Nein, wenn man sich mit der geschichtlichen Entwicklung der entsprechenden Sprachen beschäftigt (was nicht in der Schule passiert), dann erkennt man deutlich mehr Zusammenhänge und kann tatsächlich mehr Dinge erschließen, als einzelne Vokabeln.
"Teilweise".. nicht umsonst entstammen die romanischen Sprachen gar nicht aus dem klassischen. Daher ist die Sprachtypologie eine andere.
Spanisch ist am Einfachsten.
mit Latein ist das so eine Sache. Für viele bringt es im Endeffekt nicht wirklich was, andererseits ist es für bestimmte Berufe sehr hilfreich oder sogar notwendig! (Beispiel: Krankenpfleger (sehr hilfreich, wenn man das latinum beherrscht, da man alles sonst neu lernen muss, und im Alter ist das bekanntlich noch schwerer. Für Ärzte ist es natürlich ein muss. Auch für viele biologische Berufe ist es hilfreich etc.)
das Problem ist, dass ihr Sohn wahrscheinlich noch nicht weiß, in welche Richtung es später einmal gehen soll?
tschechisch bringt meines Erachtens tatsächlich nicht viel.
nun zu französisch und spanisch: spanisch hat mich in meinem Leben öfters weiter gebracht als französisch! Ich habe in meiner Schulzeit beide Sprachen gelernt
So ein BLÖDSINN! Man braucht doch kein Latein, um Krankenpfleger zu werden!
Das habe ich auch so nicht gesagt ! Ich sagte es ist hilfreich, schließlich kommen in der Ausbildung viele Begriffe auf Latein vor, Vorallem was den Körper betrifft! In meiner Familie gibt es 2 Krankenpfleger, einer beherrschte Latein und es war logischerweise viel einfacher.
Nein, ist gar nicht hilfreich, da es im Endeffekt nicht nur "ein" Latein gibt. Das medizinische Latein hat mit dem Latein, dass Du in Schule/Uni lernst, rein gar nichts zu tun.
Ich selbst habe das große Latinum, verstehe aber kein Wort des tieferen medizinischen Lateins.
Darum lernen die spanischen, italienischen, portugiesischen usw. Babies auch zuerst Latein.