Weihnachtsgedichte?

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"Wenn Blätter von den Bäumen stürzen,

wenn Amsel, Drossel, Fink und Meisen,

die Koffer packen und verreisen,

wenn all die Maden, Motten, Mücken,

die wir versäumten zu zerdrücken,

von selber sterben – so glaubt mir:

Es steht der Winter vor der Tür!Ich lass ihn stehn!

Ich spiel ihm einen Possen!

Ich hab die Tür verriegelt

und gut abgeschlossen!

Er kann nicht rein!

Ich hab ihn angeschmiert!

Nun steht der Winter vor der Tür – und friert!"

Heinz Erhardt!

Gabel1953  19.12.2023, 22:14

Danke für den Stern. :-)))

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Weihnacht' wie es früher war ....

Ich wünsche Dir in diesem Jahr,

mal Weihnacht' wie es früher war.

Kein Hetzen zur Bescherung hin,

kein Schenken ohne Herz und

Sinn.

Ich wünsch' Dir eine stille Nacht,

frostklirrend und mit weisser

Pracht.

Ich wünsche Dir ein kleines Stück,

von warmer Menschlichkeit

zurück.

Ich wünsche Dir in diesem Jahr,

'ne Weihnacht, wie als Kind sie

war.

Es war einmal, schon lang ist's her,

da war so wenig - so viel mehr.

------------

Es war einmal ein kleines Licht,

das suchte was, doch fand es

nicht.

Es dämmerte ganz schwach

dahin,

und fröstelte im kühlen Wind.

Mit diesem Gruss kommt es zur

Ruh,

denn was es suchte, das warst Du.

Drum strahlt es jetzt in Heiterkeit,

und leuchtet bis zur

Weihnachtszeit 🎄🕯

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Im Advent bei Kerzenschein

die Kindheit fällt dir wieder ein.

Ein Adventskranz mit seinen

Kerzen

lässt Frieden strömen in unsere

Herzen.

Des Jahres Hektik langsam

schwindet

und Ruhe endlich Einkehr findet.

Ein Tag, er kann kaum schöner

sein

als im Advent bei Kerzenschein.

🎄🕯

Advent (Loriot)

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken

Schneeflöcklein leis' herniedersinken.

Auf Edeltännleins grünem Wipfel

häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel.

Und dort, vom Fenster her, durchbricht

den dunklen Tann ein warmes Licht.

Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer

die Försterin im Herrenzimmer.

In dieser wunderschönen Nacht

hat sie den Förster umgebracht.

Er war ihr bei der Heimes Pflege

seit langer Zeit schon sehr im Wege.

Drum kam sie mit sich überein:

Am Niklasabend muss es sein.

Und als das Rehlein ging zur Ruh'

das Häslein tat die Augen zu,

erlegte sie - direkt von vorn -

den Gatten über Kimm' und Korn.

Vom Knall geweckt rümpft nun der Hase

zwei, drei, viermal die Schnuppernase

und ruhet weiter süß im Dunkeln

derweil die Sterne traulich funkeln.

derweil die Sterne traulich funkeln.

Und in der guten Stube drinnen,

da läuft des Försters Blut von hinnen.

Nun muss die Försterin sich eilen,

den Gatten sauber zu zerteilen.

Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen

nach Waidmannssitte aufgebrochen.

Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,

was der Gemahl bisher vermied,

behält ein Teil Filet zurück

als festtägliches Bratenstück

und packt darauf - es geht auf vier -

die Reste in Geschenkpapier.

Da tönt's von fern wie Silberschellen,

im Dorfe hört man Hunde bellen.

Wer ist's, der in so später Nacht

im Schnee noch seine Runden macht?

Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten

auf einem Hirsch herangeritten.

"He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,

die armen Menschen Freude machen?"

Des Försters Haus ist tief verschneit,

doch seine Frau ist schon bereit:

"Die sechs Pakete, heilger Mann,

's ist alles, was ich geben kann."

Die Sliberschellen klingen leise,

Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.

Im Försterhaus die Kerze brennt,

ein Sternlein blinkt - es ist Advent!

Ich entscheide mich für "Wann fängt Weihnachten an" von Rolf Krenzer. Ein sehr schönes Gedicht in sehr einfachen Worten, ehrlich, direkt und treffend. Hier findet es sich; die Sängerin und Moderatorin Uta Bresan hat es mal gelesen.

https://youtu.be/n6Itk5J3Ybo?si=_e_MrT4z5hSVFIxn

Wir haben das Gedicht damals in der Berufsschule bei einem sehr empathischen Lehrer kurz vor Weihnachten durchgenommen und ich habe es nie vergessen.

Es dunkelt schon bald

Da draußen im Wald

Geht leise die Säge

Man hört ein paar Schläge

Der Baum wird gefällt

Das Fest wird erhellt.

Es raschelt im Haus

Wie Wiesel und Maus

Es dringt aus dem Zimmer

Man darf nicht hinein

Es muss Weihnachten sein

So nah, so nah

Und doch noch nicht da

Ach wärn doch die Stunden

So kurz wie Sekunden

Geduld ist so sehr

So unsagbar schwer