Was würdet ihr machen, wenn eurer Eltern euch ausspioniert habt?
Rolf, 65, will nichts mit seinen Eltern zu tun haben.
Seine Eltern waren bei der Stasi und haben ihn ausspioniert, seine Beziehung zerstört.
Er war Bürgerrechtler
Seine Eltern sind gestorben, er erbt sehr viel Geld.
Wie würdet ihr umgehen?
4 Antworten
Jetzt nicht in die Falle von "Hilters Pullover" tappen: Stellt euch vor, ihr seid auf einem Schlossabend in kleinem Kreis bspw. weil ihr ein historisches Projekt verfolgt. Es wird Abend, es wird kalt im Schloss. In der Sitzrunde wird euch kalt, da meint die Hausherrin, sie könne einen Pullover ausleihen. Als ihr ihn überstreifen wollte, meint die Hausherrin noch, "ich hoffe es stört sie nicht, dass Hitler diesen Pullover auch einmal ausgeliehen bekam". Zieht ihr den Pullover an? Na klar! So oft, wie der jetzt schon wieder gewaschen wurde, ist mir doch egal, wer den vorher an hatte. Hauptsache er ist warm und sauber.
Und jetzt zu Rolf: Er ist frei, mit dem Geld anzustellen, was er möchte. In dem Moment, wo er es erbt, ist schon seit einem halben Jahrhundert sicher gestellt, dass das Geld legal ist.
Rolf mag also auf seine Eltern anstoßen und sagen, "so ward ihr also!" und es sich gut ergehen lassen.
Darüber hinaus eröffnet ihm das Geld weitere Optionen: Möchte er weiter zur Geschichte der Stasi und im Besonderen zu seinen Eltern forschen? Möchte er eruieren, ob seine Eltern anderen Unrecht taten, dass er ein klein wenig ausgleichen möchte? Oder möchte er jetzt endlich in Frieden leben und die Sache ganz ruhen lassen? … Das sind Optionen, eine moralische Verpflichtung o. ä. hat er m. E. nicht.
Hallo, natürlich eine schwierige Situation.
Ich würde das Geld nehmen und es der Stiftung für die Aufarbeitung der Verbrechen der Staatssicherheit spenden. Oder das Geld an die Gedenkstätten geben, damit die ihre unterbezahlte Jugendarbeit fortsetzen können.
Also genau den Menschen geben die sich um die Geschichte der Stasi kümmern und diese Aufarbeiten.
Grüße
Ich würde die Kohle annehmen und sie als Entschädigung dafür sehen, was meine Eltern mir angetan haben.
Womit? Der Situation? Abhaken.
Dem Geld? Nehmen.
Sehe da keinen Widerspruch - Rolf ist schon groß und wird wissen, ob er sich hier "falschen Stolz" leisten kann oder will und was er im Zweifel Sinnvolles mit dem Geld anstellen kann.