Was würdet ihr euren 12 Jährigen Sohn darauf antworten?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Nein, ihr macht das schon richtig ! 100%
Ja euer Sohn hat recht 0%

8 Antworten

Nein, ihr macht das schon richtig !

Nicht jeder kann im Luxus leben und nicht jeder hat die Schulen gemacht um eben gut verdiente Jobs zu machen. Sowas kostet auch Geld und man muss eben mit dem zufrieden sein was man hat. Viele Verschulden sich für Luxus, wollen etwas da stellen was sie nicht sind. Es wünschen sich auch alle Millionär zu sein und sind es nicht.

Hallo,

ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie euer Sohn und versuche gerne euch mal meine Gefühle zu erklären.

Vorweg: Ich finde nicht, dass ihr euch angemessen verhaltet. Die bisherigen Antworten finde ich ebenfalls unangemessen und kontraproduktiv. Das bedeutet aber nicht, dass ich eurem Sohn zustimme ;)

Ich finde es auch wirklich mies, täglich in der Schule mitzubekommen, wie meine Klassenkameraden leben und was sie sich leisten können. Das ganze Schulsystem ist einfach nicht für Menschen wie uns ausgelegt und bei jeder Gelegenheit bekomme ich auch nicht wenige Sprüche (auch von Lehrern) gedrückt, unter denen ich sehr leide. Menschen sind soziale Wesen und jeder wünscht sich Anschluss. Ich hoffe, dass es verständlich ist, dass ich mich nach Freundschaften und sozialen Anschluss sehne, der mir jedoch verwehrt wird. Ja, ich wünschte ebenfalls, dass meine Eltern mehr Geld hätten und ich dadurch Anschluss finden könnte.

Mir ist und war auch stets bewusst, dass meine Eltern die Möglichkeiten genutzt haben, die sie eben selbst hatten, und nun ihr Bestes geben. Das ändert aber nichts an meinem (wenn auch utopischen) Wunsch. Ich bin eben auch nur ein Mensch, der die Realität aber nicht verleugnet.

Unter unser Wohnsituation leide ich ebenfalls: Wir leben zu fünft in einer kleinen, hellhörigen Wohnung mit 95 qm. Mein Zimmer hat gerade genug Platz für mein Bett und einen Schrank. Ein Schreibtisch passt leider nicht hinein, sodass ich Schwierigkeiten habe, meine Schulaufgaben zu erledigen. Meine Eltern haben keinen so hohen Schulabschluss und verstehen diesen Punkt nicht. Hinzu kommt der ständige Lärm. Meine Mutter arbeitet nicht, aber fühlt sich scheinbar sehr einsam, sodass tagsüber lautstark ein Fernseher laufen muss und den sie auch nachts beim Schlafen anlässt. In Ruhe lernen? Pustekuchen. Dabei wünsche ich mir nur, dass ich es später zumindest einmal besser haben werde, wenn mir jetzt schon alles verwehrt bleibt.

Wie wäre es also, wenn ihr mal mit eurem Sohn vernünftig (!!) redet. Erklärt ihm eure Situation (die er vermutlich ohnehin schon gut einschätzen kann, auch wenn der Frust manchmal größer ist) und fragt ihn, was in konkret stört. Auf diese Punkte geht ihr ein und erklärt, warum nicht mehr realistisch möglich ist. Auf Kleinigkeiten, die wirklich umsetzbar sind, solltet ihr aber eingehen und im Rahmen eurer Möglichkeiten versuchen, diese Wünsche so gut es eben geht zu erfüllen. Verweist aber bitte nicht auf imaginäre Familien, denen es noch schlechter gehen solle. Wir leben in Deutschland und haben andere Referenzwerte und Armutsgrenzen. Unsere Armut ist nicht mit der Armut in Afrika vergleichbar ;) Und solche Vergleiche machen die Situation nur noch unerträglicher, weil ich mich zumindest dann nicht so fühlen würde, als ob ihr mich ernst nehmen würdet. Bringt ihm Verständnis für seine schwierige Situation entgegen, statt ihm das Leben noch schwerer zu machen.

Bezüglich den Urlauben: Versucht die Ferien doch zumindest mit dem zu füllen, was für euch finanziell machbar ist und sorgt zumindest für etwas Abwechslung. Ich fand es immer sehr frustrierend nach den Ferien in der Schule wieder einmal beschämt auf meinem Platz zu sitzen, während alle anderen von ihren tollen Ferien auf Bali, in Südafrika, o.ä. berichten konnten und die Lehrer diese Erzählungen als gute Unterrichtsbeiträge bewerteten. Ich konnte nur sagen, dass ich zu Hause war und habe dafür dann schlechte Noten erhalten. Da staut sich einfach Frust.

Nein, ihr macht das schon richtig !

Achtet darauf, dass kein Percy Weasley daraus wird.😂🤗 Mit 12 sollte er verstehen können, dass nicht jeder für jeden Job geeignet ist und auch wie lange es dauert bis z.B. ein Arzt wirklich Geld verdient und wie lange man braucht um ein Haus abzuzahlen bzw. wie hoch die Tilgung im Monat ist und was dies für ihn bedeuten würde. Was vor allem was eine hohe Verschuldung bedeutet, wenn z.B. der Hauptverdiener krank wird.

Zur Illustration, einer der bestbezahlten Berufe ohne Hochschulabschluss ist der Fluglotse. Die Ausbildung ist so anspruchsvoll, dass von 100 Bewerbern es nur 4 schaffen.

"Na, du bist doch schon 12. Jetzt zeig mal was du kannst. Du kannst dir hier Geld verdienen und trägst einen Teil deiner Kosten selbst.

Du machst es wie Mama und Papa und wenn du das besser machst als wir, wirst du hier der Boss."

Oder du erklärst, warum ihr eben 3K habt und keine 15K. Das hat viel mit Herkunft usw. zu tun.

Aber ich kann dich trösten, auch wenn ihr 5, 8 oder 15K/Monat hättet, wäre es zu wenig...es ist nie "genug" :-)

Ein:"Süßer, wir sind eine glückliche, gesunde und sich liebende Familie und damit haben wir wir viel mehr, als viele andere. Glück kann man nicht kaufen."

Nein, ihr macht das schon richtig !

Ich finde eure Einstellung gut. Denn Geld alleine macht nicht glücklich, wenn man sich dafür ein Bein aus reissen muss.

Zufriedenheit mit dem was man hat ist da weitaus ein kostbarer Wert.