Was würdet ihr am deutschen schulsystem ändern?

10 Antworten

Da hätte ich so einige Ideen...

Aber vor allem das jetzige System abschaffen!

  • Ich würde niemanden mehr benoten,
  • die Fächer selber wählen lassen (also außer Deutsch und Mathe bis man alle Grundlagen gelernt hat, und vielleicht Englisch)

Als zusätzliche Fächer würde ich:

  1. Sprachkurse für alle Sprachen dieser Erde (z.T. über Onlineplattformen)
  2. Natürlich Fächer wie Geschichte, Geo, Physik, Sport, Chemie, Psychologie, Musik, Kunst, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft...
  3. Kurse für Schriftbegeisterte Schüler
  4. Fächer wie Handwerken oder Töpfern
  5. Eventuell auch Fächer bei denen man den Umgang mit Menschen (Kindern, Alten, Pflegebedürftigen, Behinderten) lernt und in diesen Stunden auch in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern, Pflegeheimen, und in Behindertenwerkstätten verbringt,
  6. Ich würde Sportarten wie Fußball, Volleyball, Turnen, Tanzen, Reiten usw. als Wahlfächer einführen
  • die Stunden alle 60 Minuten lang machen,
  • die Klassen sehr viel kleiner (in meiner Klasse sind wir 32 Schüler ->also vielleicht auf 10-15 Schüler begrenzen)
  • Mehr Lehrer einstellen, und vor allem welche denen das unterrichten Freude bereitet,
  • Die Digitalisierung voranbringen
  • Eine Schuluniform einführen,
  • Die Grundschulzeit auf insgesamt 6 Jahre verlängern, und die Kinder erst danach entscheiden lassen auf welche Schule sie gehen wollen,
  • Die Eltern der Kinder dazu Verpflichten dass sie bis zu einem gewissen Alter der Kinder dafür sorgen sollen dass auch die Hausaufgaben wie z.B. Diktate oder Leseübungen gemacht werden.
  • Ich würde die Klassen nicht dauerhaft mit Frontalunterricht unterrichten lassen
  • Für mehr praktische Erfahrung sorgen
  • Das Notensystem verändern oder abschaffen

Es gibt noch einige Dinge mehr die ich ändern würde, die aber definitiv den Ramen hier übersteigen würden...

Rubezahl2000  04.06.2023, 19:57

Wenn du Noten abschaffen willst, wie sollen dann die Arbeitgeber bei Bewerbungen gut und übersichtlich erkennen können, ob der Bewerber geeignet ist, also ob er gut ist in den Fächern, die wichtig sind für den Beruf, z.B. Mathe?

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Es abschaffen.

Lehrer (Freiberuffler) würden ein Grundeinkommen erhalten und dürften sich was dazu verdienen. "Der heutige Klassenlehrer" wäre ein Bildungsmanager, der seine Schüler durch die Schulzeit begleiten, sie beraten und unterstützen soll.

Fachlehrer sind in "Gilden" organisiert, die für Tarifverhandlungen wie für Qualitätssicherung zuständig sind. Schüler müssen gewisse Punktzahlen erreichen, Lehrer werden nach den geförderten Punktzahlen bezahlt, Schüler entsprechend "befördert". Externe Leistungsnachweise z. B. aus Sportvereinen oder von der Feuerwehr etc. werden anerkannt und zählen zu den schulisch erworbenen Leistungen.

Für Prüfungen sind die "Schulämter" zuständig, Sie sind regelmäßig anzubieten. Säumige Schüler werden in Bootcamps zentralisiert, nach Südkoreanischen Muster in guten Fällen, nach nordkoreanischem Muster, in Härtefällen.

Wer abgeschlossen hat bekommt je nach Qualität seines Abschlusses eine Prämie, in Form einer Zuzahlung für eine Lehrzeit, einer Teil- oder Vollerstattung anfallender Studiengebühren.

etc...

Ich würde nichts ändern, sondern es abschaffen. An dessen Stelle träte etwas ganz anderes. Etwas, was dem natürlichen Lernen viel mehr entspräche.

Gruß Matti

Moin,

omG, wo soll ich hier anfangen und wo aufhören?

Alles, ist zu abstrakt (obwohl es den Kern ziemlich gut trifft).

Also bleibt nichts anderes übrig, als der Versuch, die Aspekte einzeln aufzuzählen:

  • Mehr Geld für Schulen (Renovierungen, Ausstattungen...)
  • Vereinheitlichung aller Schulsysteme (gleiche Voraussetzungen in allen Bundesländern! - Gleiche Schulformen, gleiche Stundentafeln, gleicher Fächerkanon, gleiches Oberstufensystem..., Rotationsprinzip der Ferien für alle oder keinen! Gleiche Anzahl von Ferien- und Feiertagen usw. usf.)
  • Weg mit dem Irrsinn, dass jeder Mensch auf Anhieb (im ersten Schulweg) Abitur schaffen können muss; das Abitur muss wieder anspruchsvoll sein.
  • Umbau der Lerninhalte: Weg von übertrieben spezialisierenden Inhalten hin zu mehr allgemeinen Lebensbezügen: Man kann keine Verträge abschließen, Steuererklärung ausfüllen oder weiß, welche Versicherungen man braucht, aber man kann Gedichte analysieren. Oder man versteht nicht, warum man mit Wasser schlecht Ölflecken entfernen kann oder was der grundsätzliche Unterschied zwischen Salzen und Molekülverbindungen ist, aber man kann (theoretisch) eine Zweitsubstitution am aromatischen Benzenring erklären und dabei die I- und M-Effekte von Substituenten berücksichtigen... Schwachsinn! Es sollten mehr Basics vermittelt werden. Diejenigen, die mehr Interesse an speziellen Themen haben, können (müssen aber nicht) zusätzliche Qualifikationskurse dazu absolvieren und ihre Bildung ausbauen.
  • Änderung der Schultypen: Das ist mehrfach zu verstehen: Zunächst sollten junge Menschen nicht mit 9 bis 10 Jahren auf eine Schulform (Realschule, Gesamtschule, Gymnasium...) festgelegt werden. Ein Wechsel innerhalb der Schultypen (wie auch immer die aussehen) sollte jederzeit und ganz nach den Fähigkeiten oder der Motivation der Jugendlichen möglich sein (auch hin und her, wenn die Sachlage sich ändert). Vielleicht wäre es auch nicht schlecht, pubertierende Jugendliche (vom 14. bis 16. Lebensjahr) in eine bezahlte (!) berufliche Tätigkeit zu stecken. Mit 16 können sie dann entscheiden, ob sie in ihrem Beruf weiter arbeiten und Geld verdienen wollen oder sich in der Schule doch lieber höher (weiter) qualifizieren möchten. Nach 9 oder 10 Schuljahren erhält man dann einen allgemein-gebildeten Abschluss und geht in einen Ausbildungsberuf. Oder man hat am Ende der 10. Klasse so gute Noten und in zusätzlichen Qualifikationen ein höheres Bildungsniveau als die basalen Qualifikationen erworben, dass man dann in einer Oberstufe tatsächlich auf ein Hochschulstudium vorbereitet wird. Das setzt allerdings auch ein Umdenken bei Arbeitgebern voraus. Es sollten bei Bewerbungen für Ausbildungsberufe unbedingt normale Schulabgänger nach der 9. oder 10. Klasse vor Abiturientinnen oder Abiturienten bevorzugt werden müssen! Letztere sollten mit ihrem Abitur nur ins Studium problemlos kommen sollen.
  • Die Schultypen unterscheiden sich nicht durch die Vermittlung von basalen Fähigkeiten („klarkommen im Leben”), sondern nur durch ihre Angebote (Anzahl und Vertiefungen) von Zusatzqualifikationen, die freiwillig angenommen werden können. Dazu müssen Wechsel und die Durchlässigkeit innerhalb der Schultypen unbedingt und jederzeit möglich sein.
  • Kleinere Lerngruppen ODER weniger zu korrigierende Lernerfolgskontrollen. Das kann auch von Fach zu Fach unterschiedlich gehandhabt werden. Betreuungsintensive Fachrichtungen (wie Chemie oder Physik wegen der Versuche) haben kleinere Lerngruppen als beispielsweise die Sprachen (wo ein reger kommunikativer Austausch zwischen mehreren Personen eher erwünscht sein sollte). Wenn die Anzahl der zu korrigierenden Lernerfolgskontrollen gering gehalten wird, ist das auch kaum ein Problem...
  • Die Fächer sollten dementsprechend inhaltlich neu gegliedert werden. Mir schwebt da vor, dass es eine Basisausbildung gibt (in allen Bundesländern gleich), aber dann Zusatzqualifikationen (die dann thematisch angeboten und freiwillig besucht werden). Die Zusatzqualifikationen könnten dann auch regionale oder saisonale Gegebenheiten berücksichtigen.
  • In der Grundbildung gibt es Bereiche wie Fahrradreparatur, Funktion eines Motors, Kleingedrucktes in Verträgen, Kochen, Einkaufen, gesunde Ernährung, Sexualkunde, Steuererklärung, Bewerbungen schreiben, Rechtschreibung, Wortschatz, Grammatik, Grundrechenarten, Dreisatz, Prozentrechnung, Wirtschaft, Überschlagsrechnungen, Grundlagen der allgemeinen Chemie, Formenkenntnis in der Biologie, grundlegende Bewegungen...
  • In den Qualifikationen gäbe es beispielsweise Spezialthemen wie Fußball, Integralrechnung, Säure-Base-Theorien, Gedichtinterpretationen, Kunstrichtungen, Notenlesen in der Musik...
  • Der Unterricht muss auch nicht zwangsläufig durch Lehrkräfte erfolgen. In praktischen Bereichen können auch Laien eingesetzt werden (wenn die das wollen).
  • Noten werden im Basisbereich durch allgemeine (textliche) Beurteilungen abgelöst. Eine Arbeit gibt es in diesen Bereichen nicht.
  • In den Qualifizierungskursen gibt es am Ende eine Arbeit und (dafür) auch eine (Gesamt-)Note.
  • Schülerinnen und Schüler hätten oft die Möglichkeit, sich ganz nach ihren momentanen Interessenlagen mal mehr mal weniger schulisch zu engagieren. Wechsel in jede Richtung wären oft möglich.
  • ... (es gäbe noch etliches mehr zu erörtern).

Ich höre jetzt mal auf. Sicherlich ist vieles noch nicht klar zu Ende gedacht. Und ja, es wäre ein radikales Umstrukturieren, Organisieren, Ausprobieren und gesellschaftliches Umdenken vonnöten.

Aber du fragtest ja nicht, ob ich glaube, dass so etwas passieren wird oder möglich ist, sondern du wolltest ja nur wissen, was ich ändern würde, wenn ich es könnte...

LG von der Waterkant

  1. Praxisnahe Ausbildung: Eine verstärkte Integration praxisnaher Inhalte und Berufsvorbereitung bereits in der Schule könnte Schülern helfen, besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet zu sein.
  2. Individualisierung des Lernens: Flexiblere Lehrpläne und Methoden, die auf individuelle Lernbedürfnisse eingehen, könnten dazu beitragen, die Vielfalt der Schüler besser zu berücksichtigen und ihre Lernmotivation zu steigern.
  3. Digitale Bildung: Eine verstärkte Integration von digitalen Lehr- und Lernmitteln könnte die Schüler besser auf die Anforderungen der digitalen Welt vorbereiten und ihre Medienkompetenz stärken.
  4. Mehr nicht-pädagogisches Personal: Um Lehrer zu entlasten und die Qualität der schulischen Betreuung zu verbessern, könnten Schulen von zusätzlichem nicht-pädagogischem Personal profitieren, das administrative Aufgaben übernimmt.
  5. Berufsorientierung: Eine frühzeitige und umfassende Berufsorientierung kann Schülern helfen, informierte Entscheidungen über ihre berufliche Zukunft zu treffen und die Übergänge zwischen Schule und Arbeitswelt zu erleichtern.
  6. Lehrerfortbildungen: Kontinuierliche Fortbildungen für Lehrer könnten sicherstellen, dass sie mit den neuesten pädagogischen Ansätzen und Technologien vertraut sind.
  7. Inklusion: Eine verstärkte Integration von Schülern mit besonderen Bedürfnissen in reguläre Klassen könnte die Inklusion fördern und das Verständnis für Vielfalt stärken.

Diese Vorschläge sollen als Anregung dienen, und es ist wichtig, dass Veränderungen im Schulsystem durch offene Diskussionen, Forschung und Zusammenarbeit mit Pädagogen, Eltern und Schülern entwickelt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung