Was haltet ihr vom deutschen Schulsystem?
Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen
13 Antworten
Nicht alles ist daran schlecht, aber wenn man das heutige Schulsystem mal mit dem vor hundert Jahren vergleicht, fällt auf, dass sich prinzipiell nicht viel geändert hat.
Finde es auch schade, dass der Fokus oft noch auf "Auswendig lernen" von Fakten liegt, anstelle von dem Erlernen von Fähigkeiten und ähnlichem. Intelligenz spielt nur eine verminderte Rolle, wenn es darum geht, gute Noten zu bekommen. Vielmehr muss man einfach nur fleißig sein, was bedeuten kann, dass man dafür einen Großteil seiner Freizeit aufwenden muss. Das kann jeder sehen wie er will, ich persönlich find's dumm.
Abgesehen davon finde ich die ständige Leistungsbewertung von Schülern fragwürdig. Oft wird nicht das Menschliche in der Person gesehen, sondern immer nur die Leistung, die erbracht wird. Der ständige Leistungsdruck führt bei vielen Schülern auch zu psychischen Problemen.
"Finde es auch schade, dass der Fokus oft noch auf "Auswendig lernen" von Fakten liegt,"
Das lag aber auch schon zu meiner Zeit an der Wahl des Fachs. Mathe-Leistungskurs war sicher nicht nur mit dem Auswendiglernen zu schaffen, Erdkunde: ja, da würde ich dir zustimmen.
Viele Schüler mochten (oder mögen) ja dieses Auswendiglernen, weil ihnen das z.B. die mathematische oder physikalische Denkweise erspart hat. Also nahmen sie schon damals freiwillig Erdkunde (oder Geschichte oder Musik).
Ich halte vom System rein garnichts:
Eine Welt, die darauf ausgerichtet ist, Schüler zu programmieren und zu konditionieren, um als gehorsame Roboter in der Industrie zu arbeiten.
Das Schulsystem ist wie eine Fabrik, die Menschen in Einzelteile zerlegt und sie auf eine bestimmte Art und Weise zusammenbaut, um sie in eine bestimmte Form zu pressen. Sie lernen, sich an Regeln zu halten, in einer Linie zu stehen, zu gehorchen und ihre Kreativität und Individualität abzuschalten. Sie werden zu einem Produkt des Systems, bereit, als Zahnrad in der Maschine zu funktionieren.
Das Schulsystem stammt aus der preußischen Zeit und wurde entwickelt, um junge Männer für den Militärdienst vorzubereiten. Es wurde nie aktualisiert oder überarbeitet, um den Bedürfnissen einer modernen Gesellschaft gerecht zu werden. Stattdessen haben wir ein veraltetes System, das die Kreativität und die Individualität der Schüler unterdrückt und sie darauf trainiert, blind zu folgen.
Die Realität ist, dass das Schulsystem uns nicht auf das Leben vorbereitet. Es bereitet uns auf den Arbeitsalltag vor. Es ist an der Zeit, dass wir aufhören, zu funktionieren und anfangen zu leben.
https://youtu.be/e9dZQelULDk
https://www.tiktok.com/@dieobrigkeit/video/7217039300498656518
https://www.gutefrage.net/frage/warum-stellt-niemand-dieses-system-infrage#answer-496423123
Allerdings gibt es aktuell - außer man schafft es, aus dem System "auszubrechen" - keine andere Möglichkeit, außer dem zu Folgen. In diesem System ist ein Schulabschluss extrem wichtig, genauso wie ein guter Job - und dann am besten noch einer, der einem wenigstens etwas Spaß macht.
Ganz ehrlich? Ich habe das während meiner Schulzeit so nie empfunden …
Ich auch nicht, aber es nicht so zu empfinden, das ist ja gerade das Perfide.
Ich habe vor Jahrzehnten einen Aufsatz meines Opas gelesen. Darin beschreibt er unter anderem die Schläge, die er von seinem Lehrer erhalten hatte, weil er einer Mitschülerin (in die er verliebt war) vorgesagt hatte; und das auch noch falsch. Er schreibt darüber so, als wäre die Schläge mit dem Stock ganz logisch und nicht ungerecht oder übergriffig. Er hat die Gewalt nicht so empfunden, als gehörte sie abgeschafft.
Die war damals schon schlecht und ist es immer noch. Ich kann es nicht verstehen, warum die das Schulsystem nicht ändern, damit die Kinder was nützliches lernen können.
Ich würde es irgenwie mehr vereinheitlichen. Denn durch die verschiedenen Schulformen wird es Schülern auch schwer gemacht ihren beruflichen Weg zu finden.
Sollte dringend überholt werden, aber da sehe ich in den nächsten Jahren kein Licht für.
" Eine Welt, die darauf ausgerichtet ist, Schüler zu programmieren und zu konditionieren, um als gehorsame Roboter in der Industrie zu arbeiten."
Ganz ehrlich? Ich habe das während meiner Schulzeit so nie empfunden, und ich denke auch heute noch, dass das eher ein Vorurteil ist.
Welches Schulsystem würde dir denn gefallen?
Für Alternativen bin ich ja offen, aber ich denke halt auch, dass viele Probleme nicht alleine am System hängen. Finnland wird gerne mal als Beispiel dargestellt, aber vielleicht ist es ja auch so, dass finnische Schüler und Schülerinnen eine etwas andere Einstellung mitbringen? (was wiederum auch mit der Erziehung zu tun hat)