Was war der Stern von Bethlehem wirklich? Gab es den überhaupt?

Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen

Es ist nur eine Legende. 45%
Es war so wie es in der Bibel steht. 21%
Eine außergewöhnliche Erscheinung. 14%
Einige Planeten des Sonnensystems standen auf einer Linie. 10%
Sonstiges:... 7%
Den hat der Teufel gemacht. 2%
Es war eine optische Täuschung. 0%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Es ist nur eine Legende.

Hallo joerosac,

es hat viele astronomische Überlegungen gegeben, was der Stern von Bethlehem gewesen sein könnte, wenn er real war. Keine einzige davon ist stichhaltig. Aus diesem Grund sind die meisten Astronomen heute der Ansicht, dass der Stern im Evangelium steht, weil man damals astrologisch fest davon ausging, ein wichtiges Ereignisse __müsse__ sich einfach am Himmel zeigen. Es ist also keine im Nachhinein entstandene Legende, sondern eine, die die damaligen Autoren aufgrund der damaligen kulturellen Umstände einfach dazuschrieben.

Schauen wir noch mal auf die Astronomie:

  • Ein Komet? Oft wird sogar konkret der Halleysche Komet genannt. Der war aber nicht zum richtigen Zeitpunkt zu sehen. Überhaupt passt keiner der periodischen Kometen ins Zeitfenster. Es müsste also ein extrem langperiodischer Komet gewesen sein, den wir seitdem nicht mehr gesehen haben. Dagegen spricht aber vor allem eines: Chinesische Astronomen berichten uns um diese Zeit einfach nicht über einen auffälligen Kometen. Und die waren zur Zeitenwende eigentlich sehr gründliche und zuverlässige Berichterstatter
  • Eine Supernova... scheitert ebenfalls an den mangelnden außerbiblischen Quellen. Über einen neuen Stern hätten wir Aufzeichnungen, wieder von den Chinesen oder aus dem persischen Raum. Da ist aber Fehlanzeige.
  • Manche Astronomen bringen eine um die Zeitenwende stattgefundene Konjunktion von Jupiter, Saturn und Mars ins Spiel. Dagegen spricht allerdings die Beschreibung des Sterns in der Bibel selbst. Dieser wird nämlich klar als __ein Stern__ beschrieben. Die Konjunktion war damals aber nicht besonders eng, die 3 Planeten waren eindeutig mit bloßem Auge zu trennen.

https://youtu.be/6BWkYSL8Aec

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU
Es war so wie es in der Bibel steht.

Um den "Stern von Bethlehem" zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass man vor Christi Geburt sehr stark daran glaubte, das Göttliche würde sich in Konstellationen der Planeten und Sterne zeigen.

Vor rund 2000 Jahren erwartete man hier an eine große Zeitenwende - begründet dadurch, dass das Sternbild Fische nun am Frühlingsanfangspunkt verweilen sollte. Der Frühlingsanfang galt zu jener Zeit als Jahresbeginn. Deswegen war der März, der Monat des Mars, der erste Monat im Jahr. Mit einem neuen Sternbild im Hintergrund erwartete man hier eine Art Reset für die Welt, verbunden mit der Ankunft eines Gottkönigs. 

Stand der Frühlingsanfang bis dahin im Sternbild Widder, das wie der März dem kriegerischen Mars zugeordnet wurde, sollte das neue Zeitalter nun Eigenschaften des Fische-Zeichens bringen: Frieden, Nächstenliebe, Mitgefühl, Toleranz, Bescheidenheit, Hingabe, universelle Liebe, Erlösung und Hilfsbereitschaft. All diese Eigenschaften wurden dann auch von Jesus Christus und seinen Anhängern verkündet.

Der Beginn des Fische-Zeitalters der Erlösung musste außerdem durch eine besondere Sternenkonstellation angezeigt werden. Eine mit richtig hellen Sternen, die der Ankunft des Messias, des großen, einigenden Königs würdig war.

Als mächtiges himmlisches Zeichen galt hier eine seltene Verschmelzung der hellsten Planeten Venus und Jupiter beim Königsstern Regulus - die es zu jener Zeit gab.

Nach dieser himmlischen Vereinigung sollte dann neun Monate später der Messias auf die Welt kommen. Der exakte Zeitpunkt dafür lässt sich recherchieren bei genauerem Lesen der Bibel: Der einigende König wurde geboren bei Aufgang "des hellen Sterns". Gefunden werden sollte er hingegen, als dieser Stern zum Stehen kam. Der hellste "Stern" am Himmel ist Venus, zudem kann sie aus Sicht der Erde stationär stehen, im Aufgang dann, wenn sie nach ihrer Rückläufigkeit wieder in den Vorwärtsgang kommt.

Dass es sich anhand dieser Angaben nur um die stationäre Stellung der Venus zur Zeit ihres heliakischen Aufgangs handeln kann, dazu gibt es eine genaue Entschlüsselung des Matthäus-Evangeliums von Dieter Koch. Passend dazu wurde Venus, wenn sie vor der Sonne aufging, in der damaligen Zeit als Teilaspekt der Sonne und "Lichtbringer" angesehen - eine Bezeichnung, die auch auf Jesus zutrifft, der in der Offenbarung des Johannes von sich selbst als dem "strahlenden Morgenstern" spricht.

Die Sonne als Metapher für Gottes Licht stand zu jenem Zeitpunkt übrigens im Sternbild Jungfrau - und so wurde Gott "durch die Jungfrau" auf die Erde gebracht. Dies sollte im Land der Juden geschehen, da es damals das einzige Land war, in dem man bereits an den einen, einigenden Gott und an die Ankunft eines Messias glaubte.

All diese Prophezeiungen und astrologischen Berechnungen waren es dann auch, die die drei Weisen aus dem Morgenland dazu veranlassten, sich auf die Reise zu begeben, um den Messias aufzusuchen. Die gerne als "drei Könige" bezeichneten Weisen waren in Wirklichkeit aber sicher keine Könige, sondern höchstwahrscheinlich persische, vielleicht auch chaldäische Astrologen. Ganz gezielt suchten sie nach dem einigenden Gottkönig, um ihn zu unterweisen. Als "Sterndeuter" wurden sie außerdem im Matthäus-Evangelium beschrieben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Langjährige Berufserfahrung als Astrologin des DAV
joerosac 
Fragesteller
 17.12.2019, 15:06

Danke! Das ist eine interessante Sichtweise, von der ich bis jetzt noch nicht wusste.

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Es ist nur eine Legende.

"Und schließlich besteht auch die Möglichkeit, dass es sich bei dem Stern von Bethlehem lediglich um ein symbolisches Motiv handelt, ohne realen Hintergrund. Im vierten Buch Mose steht die Weissagung: Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen über die Ankunft des Messias als Retter Israels. Für den Evangelisten Matthäus sind Rückbezüge auf biblische Verheißungen durchaus typisch. Es kann also sein, dass er den Stern von Bethlehem als Symbol für den wahren Retter Israels verwendet hat und nicht als Beschreibung eines wahren Naturphänomens." (aus: https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/stern-von-bethlehem/)

Sonstiges:...

Wenn man die Geschichte mal in Ruhe und mit etwas Humor liest fällt einem zuallererst eines auf: das Ding ist scheinbar mobil.

Und da es sich wohl am Himmel bewegt kann man es getrost als "UFO" bezeichnen.

😜

Und wie es bei unbekannten Flugobjekten üblich ist: man weiß nicht, was es ist.

Um die Geschichte zu begreifen muss man das auch nicht wissen.

warehouse14

joerosac 
Fragesteller
 16.12.2019, 20:36

Ja, ein UFO könnte es gewesen sein! Das würde auch den Rest dieser Geschichte gut erklären...:-))

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Einige Planeten des Sonnensystems standen auf einer Linie.

Es gab da mal vor Jahren in br@alpha eine Sendung mit Harald Lesch mit dem Titel Gab es den Stern von Bethlehem..

Es muss eine einzigartige Planetenkonstellation gewesen sein. Und diese drei Weisen hatten astronomische Kenntnisse und wussten das zu deuten.

Wahrscheinlich hat sich dann diese Konstellation über Bethlehem aufgelöst als die Weisen dort eintrafen.

Man hat mit astronomischen Programmen Stern,- und Planetenkonstellationen bis auf das Jahr 7. vor Christus zurück berechnet, es gab einen solchen Stern..

Übrigens, im Internet ist diese Sendung abrufbar..

LA