Es gibt einen "doppelten Hiatus": Zum einen kann eine Demokratie durch Dummheit, Gleichgültigkeit und Aggressionspotentiale vor die Hunde gehen resp. gefährdet sein
„Und wenn das Elektorat mangels politischer Gestaltungsphantasie mehrheitlich bloß Sicherheit und materiellen Wohlstand, klare Trennlinien zwischen „gut“ und „böse“, den „Unseren“ und den „Ausländern“, den „Fleißigen“ und den „Sozialschmarotzern“ einfordert so sind die politischen Rollen und deren mediale Skripte bereits geschrieben. Folgerichtig wird vorderhand Politik gemacht, indem Gefühle und Empfindungen medial mobilisiert werden. Von der Idee des rationalen Diskurses einer „deliberativen Demokratie“, in der gemeinsam über das was „vernünftig“ wäre nachgedacht wird, ist diese „Politik des Sentiments“ wenig übrig geblieben.“ (Nikolaus Dimmel in „Zivilgesellschaft….“„S.22)
Oder einfacher ausformuliert: Des Volkes Affekte, aufgeladen an der „Steckdose“ netzdurchgeleiteter, populistischer Feindbilder bestimmt das politische Handeln.
Zum anderen lebt eine Demokratie von Übertragung des Vertrauens an die Mandatsträger, wenn ihrerseits die politischen Mandatsträger, wie jüngstes Beispiel in Thüringen aufzeigt, dieses Vertrauen instrumentalisieren und für ihr eigene (Macht- und "Pfründezwecke") missbrauchen, kann Demokratie in unheilvolle Prozesse abgeleitet werden.