Ja

Es gibt einen "doppelten Hiatus": Zum einen kann eine Demokratie durch Dummheit, Gleichgültigkeit und Aggressionspotentiale vor die Hunde gehen resp. gefährdet sein

„Und wenn das Elektorat mangels politischer Gestaltungsphantasie mehrheitlich bloß Sicherheit und materiellen Wohlstand, klare Trennlinien zwischen „gut“ und „böse“, den „Unseren“ und den „Ausländern“, den „Fleißigen“ und den „Sozialschmarotzern“ einfordert so sind die politischen Rollen und deren mediale Skripte bereits geschrieben. Folgerichtig wird vorderhand Politik gemacht, indem Gefühle und Empfindungen medial mobilisiert werden. Von der Idee des rationalen Diskurses einer „deliberativen Demokratie“, in der gemeinsam über das was „vernünftig“ wäre nachgedacht wird, ist diese „Politik des Sentiments“ wenig übrig geblieben.“ (Nikolaus Dimmel in „Zivilgesellschaft….“„S.22)

Oder einfacher ausformuliert: Des Volkes Affekte, aufgeladen an der „Steckdose“ netzdurchgeleiteter, populistischer Feindbilder bestimmt das politische Handeln.

Zum anderen lebt eine Demokratie von Übertragung des Vertrauens an die Mandatsträger, wenn ihrerseits die politischen Mandatsträger, wie jüngstes Beispiel in Thüringen aufzeigt, dieses Vertrauen instrumentalisieren und für ihr eigene (Macht- und "Pfründezwecke") missbrauchen, kann Demokratie in unheilvolle Prozesse abgeleitet werden.

...zur Antwort

Ich denke man sollte als erwachsener Mensch dann doch sich das Wissen und die Argumente für einen solchen Schritt nicht in einem öffentlichen Aller-Welt-Meinungs-Forum holen - oder steckt hinter der Frage dann doch ein affektives Kalkül?

...zur Antwort

Interessenanterweise wollte sich Trump ja immer von den Eliten absetzen, aber diese Eliten sind es ja die ihn stützen.

...zur Antwort

Konvivialismus z.B. http://www.diekonvivialisten.de/

...zur Antwort
Ich war schon demonstrieren

Guten Morgen,

ja mehrmals waren meine Mädels - die noch politisch aktiver sind als ich - in Dresden gegen die Hassprediger von Pegida demonstrieren.

Darüber hinaus auch an Demonstrationen in anderen Städten die unter verschiedenen Themenüberschriften stand oder wie 2015 in Oberndorf am Neckar, dem Stammsitz der Waffenschmiede Heckler & Koch.

Viele Grüße und einen angenehmen Tag!

...zur Antwort
habe eine kz-gedenkstätte besucht und fand es angemessen

Da eine Linie meiner Familie bis auf meinen Opa in der Schoa ausgelöscht wurde, ist dieses Gedenken immer auch ein schmerzliches Gefühl, das ich im älter werden immer stärker und immer öfter fühle.

Deshalb erfüllt es mich mit Grauen wie in den sozialen Foren - auch hier - sich mittlerweile ein Antisemitismus (v.a. auch in Wort und Gestalt von AfD Anhängern) ausgebreitet hat.
„Das spielt doch, glaube ich, eine große Rolle mit, denn wenn wir eine Partei haben, die in ihren Reihen auch Mitglieder, aber nicht nur einfache Mitglieder, sondern auch Funktionäre, leitende Menschen toleriert, die sich klar fremdenfeindlich äußern, artikulieren, Menschen, die die Geschichte relativieren, die von einem Vogelschiss der Geschichte in Bezug auf den Nationalsozialismus sprechen und Vorsitzende einer solchen Partei sind, dann muss man sich schon fragen, wo geht die Reise hin.“  (Josef Schuster Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland).

Schalom!

...zur Antwort

Hallo!

Um es vorsichtig zu formulieren – es soll mich niemand falsch verstehen: Im realen sozialen Umfeld ist mein Lebens- und Freundeskreis mehr als umfassend. Deshalb käme ich in der Tat auch nie auf die Idee aus diesem virtuellen Sozialräumen, die auch aus nachvollziehbaren Gründen für manchen (z.B. einsamen) Menschen soziale Ersatzräume manifestieren können, neue Kontakte knüpfen zu wollen.

Solch ein Forum dient mir lediglich der Kurzweiligkeit, denn da ich zuviel am Rechner arbeite, sind manche Fragen dann eine Ablenkung um dem eigenen Geist und Denken wieder auf die Sprünge zu helfen oder um meinen politischen Haltungen in solchen Plattformen einen zusätzlichen Ausdruck zu verleihen bzw. anthimunanen und rechten Einstellungen „robust“ zu begegnen.

 

Einen angenehmen Wochenausgang!

...zur Antwort

»Der einzige Kampf, der jetzt noch lohnt, ist der ums Gefühl.

Die einzige Sehnsucht, die trägt, ist die nach dem schlagenden Herzen […]

In den staubigen Archiven der Vernunft

haben wir zu oft vergeblich nach Antworten gesucht auf Fragen,

die nur auf offenem Deck, unter freiem Himmel gelöst werden können.« 

 (Simon Strauss)

...zur Antwort

Der Kolossertext ist ein sog. Hymnus, der rein allegorische Aussagekraft besitzt - ich verweise auf Michael Dübbers "Christologie und Existenz im Kolosserbrief" S. 84 (erschienen 2005 bei Mohr Siebeck)

...zur Antwort

Wenn dieses anthropologische Evolutionsergebnis eines homo sapiens einer komplexen Selbstorganisation nicht gerade Teil eines multiplen und experimentellen Baukastensystems manifestiert, ist "Macht" Teil soziokultureller Formate und evolutionspsychologischer Strebungen und Mechanismen. "Macht" ist um mit Norbert Elias zu sprechen „....eine Struktureigentümlichkeit menschlicher Beziehungen - aller menschlichen Beziehungen“. (Norbert Elias „ Was ist Soziologie“, 11. Aufl. Weinheim, München, Juventa-Verl., 2009, 207 S. hier S.77). Und um auf Deine Frage zu kommen, Macht ist über Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen, Einheiten und Organisationen entweder legitimiert oder ursupiert worden. Der Glaube an eine transzendente Macht beruht übrigens auf lithischen Bewältigungsschemen, die ab dem Neolithikum verdichtet und institutionalisiert wurden und die bis heute wirken.

...zur Antwort

Das sagt uns schon die Definition: „Unter Resilienz wird die Fähigkeit von Menschen verstanden, Krisen im Lebenszyklus unter Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meisten und als Anlass für Entwicklung zu nutzen“ (Rosmarie Welter-Enderlin / Bruno Hildenbrand (Hrsg.) " Resilienz – Gedeihen trotz widriger Umstände", erschienen 2006 beim Carl-Auer Verlag, S. 13)

Damit zielt der Resilienzbegriff auf das unterschiedlich vorhandene und aktivierbare Potential jedes einzelnen Menschen von Widerstandfähigkeit, Belastbarkeit und Bewältigung.

...zur Antwort

Guten Morgen!

Kurz vom Büro(arbeits)platz aus, fällt auch meine Antwort aus Zeitgründen nur kurz aus. Ich habe mich in meinem Leben oft zu schnell und dabei zu unüberlegt in leidenschaftliche Beziehungen gestürzt, wo das Begehren und Verzehren im Vordergrund stand.

Aber bereuen würde ich dieses Leben nie!

...zur Antwort

Diese Partei fungiert als "Lausprecher" und Durchlauferhitzer für gesellschaftliche Affekte, Ängste, Unzufriedenheiten, Versagen und Feindbilder um diese in Hass zu verstärken und daraus politische Rendite zu erzielen.

Zunächst sind es v.a. auffällig viele Männer aus dem Arbeitermilieu (natürlich auch aus anderen Milieus) die ihre Ängste, Unsicherheiten und Verluste in Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Misogynie, Homophobie, Hassaffekte, völkischen Herrendenken und Kritik an für sie unbestimmbaren "Eliten" versuchen zu kompensieren. Übrigens was die Eliten betrifft, so verkennen viele Wähler dieser blauen Partei, das sie neoliberale und damit arbeiterfeindliche Inhalte wählen - aber hier wird es dann etwas zu kompliziert für das Elektorat.

Aber eigentlich geht es der Wählerschaft gar nicht um Gründe, sondern um einen einfachen Reiz-Reaktionsmechanismus, um billige Instinkte, die wie uns die Geschichte zeigt, immer den Sündenbock in den Schwächsten oder/und Minderheiten sucht.

...zur Antwort