Leitete Gott die „Weisen“ durch den „Stern“ von Bethlehem?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Der "Stern von Bethlehem" kam von Jehova Gott 50%
Der "Stern von Bethlehem" kam von Satan 50%

5 Antworten

Du lässt mir ja keine vernünftige Alternative als Antwort. Tatsächlich ist es möglich, dass da irgendetwas mit einem Stern oder einer astronomischen Konstellation war, das einige Leute dazu bewegte, durch die Gegend zu irren: https://www.br.de/mediathek/video/alpha-centauri-12122019-gab-es-den-stern-von-bethlehem-av:5c2221c8da7dd900181de7bb

Weder Herodes noch sonst irgendein Römer interessierte sich aber für irgendeinen jüdischen Säugling. Wenn schon wurde die Sternkonstellation natürlich dem König oder dessen Kindern zugesprochen: Der Stern kündigte Kaiser Augustus an.

Es gab mit Sicherheit keine Volkszählung in dieser Zeit. Die Römer führten zwar Volkszählungen durch, aber dazu musste niemand Umherziehen, um zu seinem Geburtsort zu kommen. Es sieht eher so aus, als habe es die Legende von so einem königlichen Stern gegeben und die Evangelisten haben diese Legende dann 100 Jahre nach der Kreuzigung Jesus zugedichtet.

Denn erst lange nach der Kreuzigung taucht diese Weihnachtsgeschichte auf. Davor wurde sie auch gar nicht gebraucht. Zu Lebzeiten war Jesus nicht der Messias, sondern einer von mehreren Propheten, die den Messias ankündigten. Nach der Kreuzigung hatten die Judenchristen ein Problem: So ein Ende widersprach allem, was sie erwartet hatten. Also erklärten sie, der Messias komme nächstens. Dies wurde noch überboten von Paulus mit dessen abstrusen Idee, Gott habe seinen Sohn bewusst zu Tode foltern lassen, um uns seine Liebe zu zeigen.

Diese Geschichte erst machte es nötig, Indizien zu finden, welche zeigten, dass Jesus Gottes Sohn war. Da eignete sich natürlich die Geschichte des Sterns von Betlehem, die wohl schon ziemlich bekannt war, weil sie eben irgendein römischer Kaiser schon verbreitet hatte. Leider stammte Jesus aus Nazareth, was natürlich gegen ihn sprach. Also konstruierte man über die Volkszählung die Geschichte, dass Jesus zwar von Nazareth kommt, aber doch in Betlehem geboren war.

verreisterNutzer  24.12.2020, 12:40

Jesus war, ist und bleibt der Messias oder Christus, was "Gesalbter" heißt, für die, die an ihn glauben. Gott hat ihn in eine besondere Stellung gesetzt, so wie man damals einen König ins Königtum salbte.

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wrkp1  03.02.2022, 16:02

Deine Aussage enthält einige Fehler.

1) Wenn tatsächlich Leute (sternundige Magier aus Persien) zu Herodes kamen und ihn nach einem "neugeborenen König" fragten, dann geriet dieser sicher in Unruhe, zumal ihm die Schriftgelehrten die Stelle bei Micha 5, 1 zeigten. Sogar Macrobius erwähnte in seinem Buch "Saturnalia" (um 400 - 420) den Kinder-mord des Herodes. Auch Augustus hatte "seinen Stern", denn im Altertum nahm man an, bei der Geburt jeder berühmten Persön-lichkeit entstünde ein neuer Stern, der bei seinem Tode wieder erlösche. Aber es war nicht der in Frage stehende Stern, den Augustus wurde um das Jahr 60 vor Chr. geboren.

2) Nicht Matthäus (der kurz nach 70 n. Chr. schrieb) , sondern Lukas erzählt die Geschichte von der Volkszählung. Er verwechselt den Gebietszensus des Qurinius, den er ausdrücklich nennt, mit 3 Volkszählungen des Augustus (s. monumentum ancyranum), zwecks Zahlung der Kopfsteuer, die aber nur für Römer galten, und bei denen sicher keiner quer durch das Römische Reich reisen mußte. Aber ein Gebietszensus verlangte die Anwesenheit des Steuer-pflichtigen, den seine Frau zu begleiten hatte. Ich wünsche mir da eine eher fachkundige Diskussion als dummes Zeug.

3) Dass Jesus aus Nazareth stamme, zu diesem Schluß kamen auch einige Gelehrte, aber beweisen läßt sich weder das eine noch das andere. Deine an-deren Argumente haben durchaus etwas für sich.

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diderot2019  03.02.2022, 16:35
@wrkp1

Zu 1.:

Ich weiss, dass rund 400 Jahre nach Christus Herodes dieser Kindermord nachgesagt wurde. In den 400 Jahren war aber genug Zeit, dass diese Verschwörungstheorie eben auch an einzelne Römer gelangen konnte. Dass in den 400 Jahren nicht mehr darüber geschrieben wurde, ist für mich ein Hinweis, dass diese Geschichte ein Gerücht ist.

Auch Augustus hatte "seinen Stern", denn im Altertum nahm man an, bei der Geburt jeder berühmten Persön-lichkeit entstünde ein neuer Stern, der bei seinem Tode wieder erlösche. Aber es war nicht der in Frage stehende Stern, den Augustus wurde um das Jahr 60 vor Chr. geboren.

Das ist die Geschichte, die ich meine. Für mich sieht das so aus, als habe sich die Idee vom Stern des Augustus herum gesprochen. Und als die frühen Christen einen Beleg brauchten, weshalb Jesus von Nazaret aus Bethlehem war und eine Bedeutung hatte, erfand man eben die Geschichte vom Stern oder man dichtete Jesus einen Stern zu, der auch igendwann in dieser Zeit erschienen ist.

Zu 2.:

Ich gebe zu, dass ich keine lateinischen Originaldokumente gelesen habe. Ich kenne nur die Interpretationen von Historikern.

Also du behauptest, es gebe römische Quellen, die von einem Gebietszensus in dieser Zeit in diesem Gebiet berichten? Und in diesem Zusammenhang hätten tatsächlich viele zu ihrem Geburtsort zurück kehren müssen? Ich wünsche mir Belege dieser Behauptung, wenn du eine seriöse Diskussion willst.

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Es ist zwar richtig, dass die Volkszählung keine der 3 laut Monumentum Ancy-ranum von Kaiser Augustus angeordneten Volkszählungen der römischen Be-vökerung war, denn Josef war Jude. Aber nach der Absetzung des Archelaos im Jahr 6 n. Chr. wurde u. a. Judäa mit der römischen Provinz Syria vereinigt und unter Quirinius eine Steuerschätzung (Lukas nennt sie αποτιμησις ) der jüdischen Grundbesitzer veranstaltet, die laut Apg. sogar zu Unruhen führte, weil es um Geld ging. Josef hatte als Davidide wohl Grundbesitz in Bethlehem, weshalb er sich dorthin begeben mußte, wobei ihn seine (hochschwangere) Frau begleiten mußte. Dies findet sich bezüglich der Provinz Syria in den Digesten des Ulpian (50). Was aber nicht stimmt, ist die Jahreszahl, denn Jesus wurde wohl 7 v. Chr. geboren, als die Größte Konjunktion von Jupiter uns Saturn im Sternbild Fische stattfand. Daher mußte eine "erste Aufschreibung" (Lukas nennt sie επιγρφη) zur Ersterfassung der Steuerpflichtigen schon vor 6 n. Chr. stattgefunden haben. Es läßt sich aber nicht beweisen, dass schon damals Quirinius etwas zu sagen hatte; denn nachweislich waren damals andere Römer Statthalter. Der Lapis Tiburtinus erwähnt eine zweimalige Statthalterschaft, aber der Name des Statthalters ist nicht erhalten. Außerdem besaß im Jahr 7 v. Chr. Herodes die Herrschaft und die Steuerhoheit. Er starb 4 v. Chr.

So enthalten die Berichte der Evangelien leider mehrere historische Fehler.

Woher ich das weiß:Recherche

Der Stern von Betlehem war wahrscheinlich eine Marketing-Erfindung des Matthäus. Wenn Julius Caesar schon einen "eigene Stern" zugewiesen bekam, dann hat der Sohn Gottes erst recht einen verdient. Zitat aus Sternengeschichten Folge 4: Der Stern von Bethlehem – Astrodicticum Simplex (scienceblogs.de)

"Es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch Matthäus diese Geschichte kannte und sich dachte, das Jesus auch unbedingt einen eigenen Kometen braucht, wo doch selbst Julius Cäsar einen hatte…"

verreisterNutzer  24.12.2020, 13:36

Jesus ging es immer um die Verherrlichung seines Vaters Jehova an erster Stelle und nicht sich selbst.

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shagdalbran  24.12.2020, 13:42
@verreisterNutzer

Ich mach es mal einfach: es gibt keine belastbaren Belege für die physische Existenz des Sterns von Bethlehem - sehr wohl jedoch Hinweise darauf, wie in solchen Zeiten mit "Wahrheit" und "Wunschdenken" umgegangen wurde - achja, das ist ja immer noch so...

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OhNobody  24.12.2020, 18:16
@shagdalbran

Es handelte sich um eine künstlich (übernatürliche) erzeugte Lichterscheinung — von den Astrologen als Stern deklariert.

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shagdalbran  03.02.2022, 17:18
@OhNobody

In Disneyland wird den Kindern, die eine kritische Frage stellen wie "Warum taucht Mickey Mouse gleichzeitig in verschiedenen Teilen des Parks auf?" geantwortet: "It's Magic!"

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  1. Das ist kein Satansstern. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Drudenfu%C3%9F_(Heraldik)
  2. Die ganze "Weihnachtsgeschichte" wurde später in die Bibel hineingedichtet. Nichts daran stimmt. Ort und Zeit, Grund der Reise, die beteiligten Personen - alles das muß man allegorisch verstehen.
  3. Es ist unklar welches das Geburtsjahr von Jesus ist.
  4. Es ist unklar, welcher Herodes zu der Zeit König war.
  5. Es gab keinen Kindermord. Kein Geschichtsschreiber berichtet davon.
wrkp1  03.02.2022, 16:13

Richtig ist, dass die Weihnachtsgeschichte nicht beim 1. Evangelisten Markus steht, sondern teilweise bei Matthäus und Lukas, die später schrieben. Aber in den beiden ältesten Codices ist sie enthalten.

Es war ohne jeden historisch begründeten Zweifel Heroder der Große. Macrobius berichtet in seinen "Saturnalia": als Augustus vom Kindermord hörte, habe er den griechischen Aphorismus von sich gegeben, es sei besser ein Schwein (υς) als sein Sohn (υιος) zu sein. Damas soll nämlich auch ein Kind des Herodes aus einer seiner 10 Ehen getötet worden sein; darüber hinaus brachte er noch 3 erwachsene Söhne um.

Weil Herodes zwischen Ende März und Anfang April des Jahres 4 vor Chr. starb, muß Jesus vorher geboren sein. Die sog. "große (dreimalige) Konjunktion" von Jupiter und Saturn könnte auf das Jahr 7 v. Chr. hindeuten, eine Supernova auf das Jahr 5 v. Chr. Andere Konjunktionen 3 und 2 vor Chr. würden zum Tod des Heroden nicht passen.

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Der "Stern von Bethlehem" kam von Jehova Gott

Natürlich kam der Stern von Gott. Er symbolisiert ja Jesus, der das Licht der Welt ist und von oben herab gekommen ist. Im Gegensatz zu uns, die wir von der Erde sind.

Bethlehem liegt eine Stunde von Jerusalem entfernt. Der Stern führte sie dorthin, um sie hindurch zu führen.

Die Sterndeuter gingen aber fälschlicherweise davon aus, dass der Messias im Palast geboren worden sei. Wo sollte sonst ein zukünftiger König, noch dazu der König der Welt, geboren werden? Sie dachten halt menschlich. Sie hatten keine Ahnung von Gottes Demut und dass er sich bis in eine Futterkrippe für Tiere demütigen würde.

Da kommt mir grad ne lustige Erkenntnis. Wir sind ja die Schafe und er das Brot des Lebens, unser Futter 😄.Vielleicht hat er sich deswegen in die Krippe gelegt.

So ein Komet bewegt sich nicht irre schnell. Da sieht man innerhalb von einer Stunde kaum einen Unterschied.

Hier der Komet Neowise im Zeitraffer

https://youtu.be/bGWS9US4-I0

Unglücklicherweise wusste dadurch nun Herodes Bescheid, dass es so weit war.

Nachdem sie nun wussten, dass sie sich geirrt hatten, beobachteten sie den Stern weiter und stellten fest, dass er wie angekündigt weiter Richtung Bethlehem zog.

Weder Gott, noch der Stern, noch die Sterndeuter waren Schuld. Allein Herodes und seine Soldaten waren es.

wrkp1  03.02.2022, 16:17

Weder 7 noch 6 vor Chr. gab es einen Kometen, der immer als Unglücksbote angesehen worden wäre, aber nie als "Stern" einer berühmten Persönlichkeit.

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