Der Nahost-Konflikt hat folgende Ursachen: weil Juden immer wieder verfolgt werden, zuletzt wieder im Pogrom von 1822, publizierte Theodor Herzl das Buch "Der Judenstaat". Er warb darin für die Neugründung Israels in Palästina, weil im Alten Testament der angebliche Ausspruch Jahwes steht: "Das ist das Land, das ich euch geben werde auf unabsehbare Zeit." Realistischerweise war das der Wunsch bibelschreibender Priester, die in einer von Großmächten gepiesackten Pufferzone lebten. Nach der Teilung des alten Israel in zwei Staaten wurde der Nordstaat um 723 von Assyrien vernichtet, und später Juda in die 70-jährige Babylonische Gefangenschaft geführt, aus der es Kyros II. 538 befreite. Nach der Eroberung durch die Römer veranlaßten ständige Aufstände Titus im Jahre 70, Jerusalem zu zerstören, und nach der finalen Katastrophe von Masada verbot Hadrian 135 n. Chr. "den Juden für alle Zeiten, in Jerusalem zu siedeln." Dann siedelten sich im Lauf von 1700 Jahren andere semititsche Stämme dort an.
Im 1. Weltkrieg wollten die Alliierten die Hilfe der Juden in aller Welt gegen die Achsenmächte gewinnen, und Lord Balfour gab 1917 das Versprechen ab, einen Judenstaat zu gründen. Im 2. Weltkrieg dagegen wollten die Briten die Araber gegen Deutschland gewinnen und blockierten die jüdische Immigration bis zum Bruch der Blockade durch die Exodus. 1948 erkannte die Vollversammlung der UNO die Gründung des Staates Israel mit dem 100-fachen der bis dahin durch Kauf und List erworbenen Gebiete an, aber die umliegenden arabischen Staaten wollten die Kuckucks in 5 Kriegen ins Meer treiben. Ohne Erfolg, weil die israeli-schen Offiziere von den Briten geschult waren und vor allem die USA Israel mit allem unterstützte, was es brauchte. Die Palästinenser lehnten sogar das Angebot der UNO zur Gründung eines einen Staates auf den Westbanks ab.
Israel hatte sich durch die Kriege immer weiter ausgebreitet (Golanhöhen, Ost-Jerusalem), und 3,5 Millionen Palästinenser flohen in die umliegenden arabischen Staaten; Israel beherrschte auch das Westjordanland und etablierte ein hartes Besatzungsregime mit Folter und Tötungen ohne Urteil, Abgraben des Jordan-
wassers, Errichtung von Siedlungen in palästinensischem Gebiet, Zerstörung der Häuser von des Terrosrismus Verdächtigten und vielfältigen Schikanen der Bevölkerung (siehe Erklärung des Europäischen Rates vom Dezember 2001). Um ihre Rechte mit Gewalt durchzusetzen, gründeten die Palästinenser die Terror-
organisationen Fatah, Amal, Hizbollah und Hamas - nach dem Vorbild der Juden: der Völkerbund in Genf hatte nach dem 1. Weltkrieg Großbritannien ein Mandat über Palästina (aus der "Konkursmasse" des Osmanischen Reiches) erteilt, und die
jüdischen Terrororganisationen Heruth, Irgun und Haganah kämpften illegaler-weise gegen die britischen Soldaten.
So kam es zum heutigen Zustand, der nach semitischer Art "Aug' und Aug', Zahn um Zahn" wegen der Sturheit beider Seiten bisher keine politische Lösung ermö-glichte. Der (getötete) Führer der Hamas ebenso sie der israelische Ministerprä-sident Netanjahu halten den Status aufrecht, weil sie wissen (wußten), dass es bei einem Friedensschluß mit ihrer Macht vorbei sein würde; eine Labourregie-rung in Israel hätte den Palästinensern längst einen eigenen Staat ermöglicht, und die Radikalen auf arabischer Seite halten die palästinensischen Flüchtlinge seit Jahrzehnten in Lagern, um Terroristennachwuchs zu haben, statt sie zu integrieren, wie es Deutschland mit den Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg getan hat.
Fazit: Weder eine Geschichtsklitterung Israels, das das ganze Westjordanland und Jerusalem haben will, noch der arabische Wille, Israel zu vernichten, kann weiterführen, sondern nur Verhandlungen. Thomas von Aquin gab bereits im Mittelalter eine Definition des Friedens: "FRIEDE ist RUHE in GERECHTIGKEIT".